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Die lange führende Gruppe um Ferreira, Hynek, Kulhavy, Paez und Grotts
Die lange führende Gruppe um Ferreira, Hynek, Kulhavy, Paez und Grotts - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)
Der spätere Sieger: Tiago Ferreira
Der spätere Sieger: Tiago Ferreira - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)
Alban Lakat verpasste nur knapp die Verteidigung seines Titels aus dem Vorjahr
Alban Lakat verpasste nur knapp die Verteidigung seines Titels aus dem Vorjahr - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)
Bronze für den Tschechen Hynek
Bronze für den Tschechen Hynek - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)
Das Topeak-Ergon auf den Rängen zwei und drei
Das Topeak-Ergon auf den Rängen zwei und drei - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)
Für ein Jahr darf Ferreira nun das Regenbogentrikot überstreifen
Für ein Jahr darf Ferreira nun das Regenbogentrikot überstreifen - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)
Pechvogel des Tages: Annika Langvad wählte eine falsche Abzweigung erwischte zwei Plattfüße
Pechvogel des Tages: Annika Langvad wählte eine falsche Abzweigung erwischte zwei Plattfüße - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)
Zemlich verwirrt ist die Schweizerin bei der Zieleinfahrt: Erst dort erfuhru sie von ihrem Glück
Zemlich verwirrt ist die Schweizerin bei der Zieleinfahrt: Erst dort erfuhru sie von ihrem Glück - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)
Alleine auf weiter Flur: Jolanda Neff auf dem Weg zum Titel
Alleine auf weiter Flur: Jolanda Neff auf dem Weg zum Titel - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)
Sally Bigham distanziert Sabrina Enaux
Sally Bigham distanziert Sabrina Enaux - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)
Nach dem Europameistertitel zeigte sich die Britin sichtlich zufrieden mit dem zweiten Rang
Nach dem Europameistertitel zeigte sich die Britin sichtlich zufrieden mit dem zweiten Rang - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)
Eine Medaille für die Franzosen: Sabrina Enaux auf Rang drei
Eine Medaille für die Franzosen: Sabrina Enaux auf Rang drei - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)
Das Podium der Damen: Jolanda Neff, Sally Bigham, Sabrina Enaux
Das Podium der Damen: Jolanda Neff, Sally Bigham, Sabrina Enaux - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)

Der Höhepunkt der Saison ist erreicht: In keinem anderen Monat wie im Juni fanden so viele hochkarätige Marathonrennen statt. Von den Welttitelkämpfen zu den kontinentalen Meisterschaften, von spannenden Mehrtagesrennen in den Alpen bis hin zu legendären Marathons im Schwarzwald und in Italien war in diesem Monat alles dabei, was der Marathonsport zu bieten hat. Highlight schlechthin: Der Portugiese Tiago Ferreira und die Schweizerin Jolanda Neff dürfen sich für ein Jahr lang das Regenbogentrikot überstreifen.

XCM WM Laissac

Lakata scheitert knapp mit der Aufholjagd

Die südfranzösische Kleinstadt Laissac war der Austragungsort der diesjährigen Weltmeisterschaft im Marathon. Im Rahmen der 25-jährigen Ausgabe des Roc Laissagais-Festivals galt es für die Herren 90 Kilometer und 3130 Höhenmeter zu überwinden. Die Damen mussten 70 lange Kilometer hinter sich bringen und dabei 2350 Meter berghoch klettern. Die Besonderheit in Laissac: Das Höhenprofil glich einem Cross-Country Rennen. Viele steile und kurze Anstiege und nur wenige Flachpassagen sorgte dafür, dass die Profis von einem Cross-Country-Rennen im XL-Format redeten.

So sind es auch einige Cross-Country-Spezialisten um den Olympiasieger Jaroslav Kulhavy, die sich in einer fünfköpfigen Spitzengruppe zusammenfanden: Der erst 23-jährige Amerikaner Howard Grotts, der Kolumbianer Leonardo Hector Paez, Kulhavys Landsmann Kristian Hynek und der spätere Sieger Tiago Ferreira. Viele namhafte Favoriten konnten dem hohen Anfangstempo nicht folgen oder verzichteten bewusst darauf, um wichtige Körner für das Ende zu sparen, beispielsweise Alban Lakata.

Die lange führende Gruppe um Ferreira, Hynek, Kulhavy, Paez und Grotts
# Die lange führende Gruppe um Ferreira, Hynek, Kulhavy, Paez und Grotts - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)

Bis zum Beginn des letzten Drittels des Rennens blieb das Geschehen weitgehend unspektakulär, doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Bei Kilometer 60 musste Jaroslav Kulhavy aufgrund eines Vorderradplattfußes als Erster die Spitzengruppe verlassen. Kurz darauf attackierten Paez und Ferreira, sodass erst Howard Grotts und dann auch Kristian Hynek abreißen lassen mussten. Und dann geschah Leonardo Hector Paez das absolute Worst-Case-Szenario: Ein Sturz in einer Abfahrt, ein Lenkerbruch war die Folge und damit kurz vor dem Ziel alle Träume eines WM-Titels dahin. Übrig blieb Ferreira, der die Fluchtnach vorne in Richtung in Ziel antritt.

Denn von hinten stürmte der Titelverteidiger an. Alban Lakatas Plan, sich die Körner für den Schluss aufzuheben, ging fast auf. Zuerst sprengte er die große Verfolgergruppe, in welcher auch die Deutschen Jochen Käss und Markus Kaufmann waren, dann fing er einen nach dem anderen aus der Spitzengruppe ein und jagte schließlich Ferreira. Gerade einmal 19 Sekunden fehlten ihm am Ende auf den Portugiesen, der nach 4:01:56h über den Zielstrich rollte. Lakatas Teamkollege verteidigte schließlich noch den dritten Platz.

Die gesamten Ergebnisse gibt es hier.

Der spätere Sieger: Tiago Ferreira
# Der spätere Sieger: Tiago Ferreira - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)
Alban Lakat verpasste nur knapp die Verteidigung seines Titels aus dem Vorjahr
# Alban Lakat verpasste nur knapp die Verteidigung seines Titels aus dem Vorjahr - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)
Bronze für den Tschechen Hynek
# Bronze für den Tschechen Hynek - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)
Das Topeak-Ergon auf den Rängen zwei und drei
# Das Topeak-Ergon auf den Rängen zwei und drei - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)

Für ein Jahr darf Ferreira nun das Regenbogentrikot überstreifen
# Für ein Jahr darf Ferreira nun das Regenbogentrikot überstreifen - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)

Die deutschen Fahrer konnten mit ihren Leistungen nicht ganz zufrieden sein: Jochen Käß mit Platz acht und Markus Kaufmann auf Rang 10 befanden sich noch im Soll, alle anderen erwischten mehr oder weniger einen schlechten Tag, Karl Platt beispielsweise musste bei der Hälfte des Rennens nach einem heftigen Sturz das Rennen beenden.

Damen: Neff erfährt im Ziel vom ihrem Glück

Bei den Damen war im Vorfeld ziemlich sicher, dass der Sieg nur über die beiden Dominatorinnen im XC-Weltcup, Jolanda Neff aus der Schweiz und Annika Langvad aus Dänemark, führen würde. Und so war es dann auch im Rennen – doch keine von beiden wird wohl mit diesem kuriosen Rennen gerechnet haben.

Schon am ersten Berg machte die Dänin Langvad Druck und setzte sich vom Rest der Verfolgerinnen ab, kurze Zeit später löste sich Jolanda Neff ebenfalls von den weiteren Kontrahentinnen. Doch Langvad wählte eine falsche Abzweigung: Neff und einige weiter Fahrerinnen gehen an ihr vorbei. Die aktuelle Gesamt-Weltcupführende im XC-Weltcup, Langvad, kämpfte sich aber zurück, lag wenig später schon auf Rang 2, doch zwei Plattfüße zerstörten all ihre Träume auf eine Medaille. Der Pechvogel landete im Endklassement auf dem neunten Rang.

Pechvogel des Tages: Annika Langvad wählte eine falsche Abzweigung erwischte zwei Plattfüße
# Pechvogel des Tages: Annika Langvad wählte eine falsche Abzweigung erwischte zwei Plattfüße - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)

Vorne zog Jolanda Neff einsam ihre Kreise, ohne dabei zu wissen, dass sie in Führung liegt. Im Ziel fiel sie dann aus allen Wolken, als man ihr erklärte, dass sie Weltmeisterin ist. Nach 3:56:56 fuhr sie über den Zielstrich, 2:33 Minuten später folgte Sally Bigham aus Großbrittanien. Die Europameisterin löste sich im Laufe des Rennens von ihrer Begleiterin Sabrina Enaux aus Frankreich, die letztendlich mit 5:33 Minuten Rückstand Dritte wurde. Beste Deutsche wurde Stefanie Dohrn auf Rang 22 mit 33:47 Minuten Abstand zur Siegerin.

Zemlich verwirrt ist die Schweizerin bei der Zieleinfahrt: Erst dort erfuhru sie von ihrem Glück
# Zemlich verwirrt ist die Schweizerin bei der Zieleinfahrt: Erst dort erfuhru sie von ihrem Glück - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)
Alleine auf weiter Flur: Jolanda Neff auf dem Weg zum Titel
# Alleine auf weiter Flur: Jolanda Neff auf dem Weg zum Titel - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)
Sally Bigham distanziert Sabrina Enaux
# Sally Bigham distanziert Sabrina Enaux - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)
Nach dem Europameistertitel zeigte sich die Britin sichtlich zufrieden mit dem zweiten Rang
# Nach dem Europameistertitel zeigte sich die Britin sichtlich zufrieden mit dem zweiten Rang - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)
Eine Medaille für die Franzosen: Sabrina Enaux auf Rang drei
# Eine Medaille für die Franzosen: Sabrina Enaux auf Rang drei - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)
Das Podium der Damen: Jolanda Neff, Sally Bigham, Sabrina Enaux
# Das Podium der Damen: Jolanda Neff, Sally Bigham, Sabrina Enaux - Foto: Roc Laissagais(Veranstalter)

XCM EM Sigulda: Peeter Pruus und Sally Bigham krönen sich zum Kontinentalmeister

Drei Wochen vor den Welttitelkämpfen trafen sich die besten europäischen Marathonfahrer im weit entfernten Sigulda in Lettland zu den Europameisterschaften. 103 Kilometer und 1827 Höhenmeter bei den Männern und 80 Kilometer mit 1382 Höhenmeter auf welligem Terrain galt es für die europäische Elite zu bewältigen. Den Sieg sicherte sich ein relativ unbekannter Este namens Peeter Pruus vor Tiago Ferreira und Kristian Hynek. Simon Stiebjahn schrammt als Vierter knapp am Podest vorbei. Bei den Damen sicherte sich Sally Bigham ihren ersten großen Titel vor Jennie Stenerhag aus Schweden und Katazina Sosna aus Polen.

60 Kilometer dauerte es, bis die ersten drei Fahrer sich vom Rest des Feldes lösen konnten. Dies drei waren es auch, die bis zum Schluss zusammenblieben und den Sieg schließlich unter sich ausmachten. Knappe zwei Sekunden brachte der Este Peeter Pruus zwischen sich und Ferreira, Hynek konnte den beiden auf den letzten Kilometern nicht mehr folgen und sicherte sich schließlich mit 43 Sekunden Rückstand Bronze.

Simon Stiebjahn war am Ende „the Best of the rest“: Eine sechs-Mann starke Verfolgergruppe jagte das Führungstrio mehr oder weniger. Alban Lakata hatte schließlich einen Teamkollegen in der Spitzengruppe und die Bullen Urs Huber und Simon Stiebjahn wollten auch nicht alle Körner verbraten. 15 Kilometer vor dem Schluss gelang es aber dann Stiebjahn, sich von den anderen Mitstreitern zu lösen und dem vierten Platz entgegen zu fahren. Nach 3:32:12h und damit 3:34 Minuten hinter dem Sieger rollte er über die Ziellinie.

Im zweiten Teil der Marathon-News vom Monat Juni berichten wir über dies spannenden Etappenrennen in den Alpen, zwei legendären Marathonrennen in Gröden und im Schwarzwald und noch vielem mehr. Mehr davon erfahrt ihr hier in den nächsten Tagen.

Alle Artikel der monatlichen Marathon-Übersicht:

  1. benutzerbild

    GabiMTB

    dabei seit 04/2014

    Marathon-News #3: Europa- und Weltmeisterschaften im Rückblick

    Der Höhepunkt der Saison ist erreicht: In keinem anderen Monat wie im Juni fanden so viele hochkarätige Marathonrennen statt. Alle Infos der wichtigsten Rennen inklusive der Marathon-WM gibt es in diesem Artikel.

    Den vollständigen Artikel ansehen:
    Marathon-News #3: Europa- und Weltmeisterschaften im Rückblick
  2. benutzerbild

    Cattie

    dabei seit 09/2008

    Gibt es von den Marathon Bikes auch eine ausführliche Foto Vorstellung, so wie von einigen Bike Setups aus dem XC?

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