OneUp Components MTB-Naben im Test Laut, stabil und sorgenfrei

OneUp MTB-Naben: Infos und Preise

Im vergangenen Jahr hat die kanadische Teileschmiede OneUp Components ihre ersten Naben vorgestellt: Mit den OneUp Hubs wollen die Komponenten-Experten im Nabenmarkt mitmischen und mit einem guten Preis, geringem Gewicht und Langlebigkeit punkten. Der Nabenkörper wird aus 7075-Aluminium gefertigt und kommt in einem klaren, minimalistischen Design. Das Innenleben der Naben beinhaltet nur wenige Einzelteile: So soll neben einer hohen Zuverlässigkeit auch die Servicebarkeit erleichtert werden. Mit sieben Farben ist die Bandbreite an Farben sehr hoch, preislich liegt das Set bei rund 370 €.

• Einbaumaße Boost vorne und hinten
• Freilauf XDR, MicroSpline, Shimano HG (werkzeugfreie Installation)
• Bremsscheiben-Aufnahme IS 6-Loch
• Speichenlöcher 28, 32
• Speichenaufnahme J-Bend
• Lager Enduro ABEC 5 (vorne MR17287, hinten 6902, Freilauf 6802)
• Einrastwinkel 8,2° bei 44 Einrastpunkten
• Gewicht 362 g (Satz, Herstellerangabe)
• Farben Schwarz, Rot, Grün, Blau, Orange, Lila, Grau
• Verfügbarkeit ab sofort
• www.oneupcomponents.com
• Preis
  • 369,97 € (Satz, UVP)
  • 99,99 € (vorne, UVP)
  • 219,99 € (hinten ohne Freilauf, UVP)
  • 49,99 € (Freilauf, UVP)

Diashow: OneUp Components Hubs MTB-Naben im Test: Laut und loyal

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Im Detail

Himmelblau strahlen uns die Naben an, als wir sie aus dem Karton heben: Dass die OneUp Hubs in sieben verschiedenen Farben zur Wahl kommen, tut der Individualisierbarkeit für das eigene Bike in jedem Fall gut. Unser Testlaufradsatz ist auf Santa Cruz Reserve AL Felgen aufgespeicht, denn eigene Felgen produziert OneUp Stand jetzt nicht. Die Naben sind mit regulären J-Bend-Speichen verbunden, statt kreative Sonderlösungen anzubieten. Die Flansche an sich weisen 28 oder 32 Speichenlöcher auf und stehen laut OneUp im idealen Abstand zueinander, der optimal für Stärke und Steifigkeit der aufgebauten Laufräder sein soll.

Beim Freilauf kann man zwischen den gängigen Varianten wählen: Alle drei aktuellen Freilaufstandards werden angeboten (XDR, MicroSpline, Shimano HG), die Freilaufkörper lassen sich bei Bedarf für rund 50 € nachrüsten. Ebenfalls simpel nachzurüsten sind die Enduro ABEC 5 Lager – diese kommen in Standardgröße und lassen sich ohne viel Aufwand austauschen, wenn sie doch verschlissen sein sollten. Dass dies möglichst spät passiert, möchte OneUp mit doppelt abgedichteten Nabenkörpern absichern. Wer Centerlock-Discs fährt, guckt in die Röhre – die OneUp Naben werden ausschließlich mit 6-Loch-Aufnahme angeboten.

Bleibt der Freilauf: Während DT Swiss mit der 240 einen Einrastwinkel von 4° bietet oder die neue I9 Hydra 2 Nabe gar nur 0,4°, gehen die Kanadier in Sachen Winkel deutlich konservativer zur Sache: Mit 8,2° ist der Einrastwinkel vergleichsweise hoch. Doch das hat Gründe: OneUp selbst sähe wenig Vorteile in einem kleineren Eingriff, der laut ihnen nur Verschleiß und Gewicht in die Höhe treiben würde. So kommt also ein Zahnscheibensystem mit 44 Zähnen zum Einsatz.

Auf dem Trail

Zum Einsatz kamen die Laufräder hauptsächlich auf unseren Hometrails im Teutoburger Wald im Sommer und Herbst, mit einem klaren Fokus auf Trail und Enduro. Dabei fällt der erste Eindruck der Naben beim Fahren nicht nur dem Fahrer selbst auf, sondern auch allen anderen, die auf der Tour dabei sind. Denn: Die Naben sind laut – richtig laut. Statt des sirrenden Bienenschwarms einer Industry 9 Hydra Nabe wird der Sound der Nabe jedoch von einem robusten Tackern bestimmt.

Soundcheck Nabe

Trotz der nicht geringen Lautstärke ist das Geräusch allerdings nicht unangenehm. Fahrtechnisch fällt auch der höhere Einrastwinkel von 8,2° nicht negativ auf: Insofern man nicht dauerhaft technische Trails bei geringen Geschwindigkeiten fährt, bei denen ein unmittelbarer Antritt notwendig sein könnte, stört der Einrastwinkel im regulären Fahrbetrieb absolut nicht. Der Freilauf rastet ein, rollt und macht keine Probleme.

Nach einer mehrheitlich sehr trockenen zweiten Saisonhälfte 2025 laufen die Laufräder weiterhin rund. Die Lager laufen smooth, geben keine Geräusche von sich und auch der Freilauf funktioniert bislang problemlos. Selbst mit 100 Kilogramm Fahrergewicht und zumeist ordentlicher Schräglage in Kurven gab es keine Auffälligkeiten. Die Speichen halten, wie sie sollen, der komplett eingespeichte Laufradsatz läuft weiterhin ohne jeden Schlag, und auch die Reserve-Felgen zeigen sich robust.

Erwähnt sei außerdem die gute Werkstatttauglichkeit der Naben, denn die OneUp Hubs lassen sich (fast) ohne Werkzeug vollständig demontieren. Endkappen, Freilaufsystem, Spannfeder: Alles lässt sich für eine Neuschmierung und Wartung per Hand gänzlich ohne Werkzeug locker abziehen. Möchte man die Lager tauschen, benötigt man zusätzlich Standardwerkzeuge wie Hammer, Fett und Schraubstock, noch ein Kassettentool sowie das OneUp Rebuild Kit, um Achse und Lager zu entfernen und zu servicen. Ein gesamter Service mit Tausch der Lager dauert rund 20 Minuten und ist hier vollständig beschrieben. Wir werden die Laufräder auch in der kalten Jahreszeit weiter bewegen – sollte sich an unserem Testeindruck etwas ändern, werden wir es an dieser Stelle aktualisieren.

Das ist uns aufgefallen

• Viele Farben Die meisten Naben gibt es in Schwarz – von OneUp gibt es gleich sieben Farboptionen, die auch zu den restlichen Produkten wie Griffen und Decals passen.
• Lautstärke Du willst geschmeidig und geräuschlos wie ein Panther durch den Wald huschen? Dann sind die OneUp-Naben vielleicht nichts für dich. Der Ratschenfreilauf erzeugt ein wohliges Rattern beim Fahren und gehört eher zu den lauteren Naben. Wir mögen es!
• Bremsaufnahme Für MicroSpline ist man zwar gerüstet, Centerlock-Fans allerdings schauen leider in die Röhre – die Naben gibt es nur in der 6-Loch-Variante.
• Haltbarkeit und Service Bei uns macht bislang weder der Freilauf noch ein Lager irgendwelche Mucken. Und selbst wenn, lassen sich die Lager mit dem Rebuild Kit für wenig Geld (ca. 23 € plus Lager) zügig erneuern.

Fazit – OneUp MTB-Naben

Nach einem halben Jahr können wir sagen: Die OneUp-Naben tun exakt das, was sie sollen: Funktionieren. Nicht nur Gewicht und Preis überzeugen, auch der Eindruck auf dem Trail ist bisher tadellos. Die Lager laufen noch einwandfrei, auch der Freilauf ist unproblematisch. Der von OneUp eingespeichte Testlaufradsatz macht auch insgesamt keine Mucken, die robusten Reserve Alu-Felgen laufen weiterhin rund. Wer einen haltbaren, zuverlässigen und gleichzeitig preislich fairen Nabensatz sucht, ist unserer Meinung nach mit den OneUp Hubs gut beraten.

OneUp MTB-Naben – Pro / Contra

Stärken

• robust und langlebig
• viele Farbvarianten
• Preis-Leistungs-Verhältnis

Schwächen

• keine Centerlock-Variante

OneUp Components Disc 6-Loch Boost HR-Nabe

Bike Components

79,99 €

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Testablauf

OneUp hat uns die OneUp Naben als aufgebauten Laufradsatz mit Santa Cruz Reserve AL Felgen zum Dauertest zur Verfügung gestellt.

So haben wir die OneUp Hubs getestet

• Teutoburger Wald: Trockener bis feuchter Waldboden, Mittelgebirge. Von steil bis flowig.

Testerprofil Johannes Herden – bitte ausklappen

Tester-Profil: Johannes Herden

Egal ob mit dem Enduro auf den Hometrails, dem Dirt-Rad im Skatepark oder auf dem Rennrad in der Langdistanz: Hannes ist in fast allen Bike-Kategorien zuhause. Am liebsten aber geht’s für ihn bergab durch den Wald!

Fahrstil

verspielt und sauber

Ich fahre hauptsächlich

Enduro, Trails, Pumptrack/Park/Street

Vorlieben beim Fahrwerk

Progressiv, nicht zu soft, schnelle Zugstufe

Vorlieben bei der Geometrie

Eher kürzerer Hinterbau, Lenkwinkel nicht extrem flach, die Front darf gern etwas höher