Vergangenes Wochenende ging in Sestri Levante (Ligurien) den ersten Superenduro Powered by SRAM 2013 PRO über die Bühne. Jerome Clementz konnte gewinnen, Max Schumann wurde als schnellster Deutscher 10. .
Pressemitteilung
500 Fahrer aus ganz Europa kamen in die Berge an der ligurischen Küste um sich auf der 40 Kilometer und 1500 Höhenmeter umfassenden Strecke zu messen. Über alle vier Wertungsprüfungen konnte Jerome Clementz das Feld dominieren. Der Titelverteidiger Davide Sottocornola (Cicobikes/Santa Cruz) gab sein Bestes, hatte am Ende jedoch über 30 Sekunden Rückstand auf den Franzosen. Der Vorjahres-Dritte Manuel Ducci (Life Cycles/Ibis) kompletierte als Dritter das Podium.
# Der Prolog am Samstag Abend führte durch die Altstadt von Sestri Levante…
#… anschließend führte er auch am Strand entlang.
Italiens Young Gun, Alex Lupato (FRM/Lapierre) machte einen sehr starken Eindruck, ein technischer Defekt auf der zweiten Prüfung kostete allerdings den Anschluss an die Spitze. Fourcross-Weltmeister, Michal Prokop (Specialized) gab sein Superenduro-Debüt und landete auf einen respektablen 49. Platz, der seiner explosive Sprintstärke natürlich nicht gerecht wird. Bester Deutscher wurde Max Schumann auf einem sehr guten 10. Platz.
Bei den Frauen wurde das Podium ebenfalls von Frankreich dominiert. Pauline Diefenthaler (Cannondale) gewann mit fast 2 Minuten Vorsprung. Ihre Landsfrau, Isabeau Courdurier (Maxima Team/Santa Cruz) wurde Dritte. Nur Valentina Macheda (Life Cycle/Ibis) konnte mithalten und erzielte mit einem wohlverdienten zweiten Platz Ihr bisher bestes Ergebnis bei einem PRO Rennen.
# Pauline Diefenthaler siegt souverän bei den Frauen
Sestri Levante ist seit vielen Jahren der Lieblings-Austragungsort vieler Fahrer. Der pittoreske Ort an der ligurischen Küste ist mit seinen schönen Stränden zwar eher als Familien-Reiseziel bekannt, doch in den Hügeln über der Stadt findet ein großes Netz von Mountainbike-Trails, die fast das ganze Jahr über fahrbar sind.
# Technisches K.O
Das nächste PRO- Rennen der Superenduro-Serie wird in einem Monat (18.-19. Mai) in Punt Ala, in der Toskana, veranstaltet. Es wird gleichzeitg die erste Runde der Enduro World Series sein.
Superenduro Sestri Levante aus Sicht von Max Schumann
„Und plötzlich war Sommer. Nachdem die Sonne letzte Woche auch bei uns schon einen kurzen Vorspiel geboten hat, war es am Wochenende in Italien endlich wieder so, wie es sich gehört: Staub auf den Trails, und Schweiß im Gesicht. Das Training am Freitag hatte noch bei Regen begonnen, einige Passagen blieben bis zum Sonntag noch schlammig und nass. Der Großteil der Strecken war aber zum Rennen trocken und in perfektem Zustand.
# Michael Prokop bei seiner Superenduro Premiere – er schien viel Spaß dabei zu haben und will, wenn es das 4X-Training zulässt, mehr solche Rennen fahren.
Ich war überrascht von der Länge der Prüfungen und dem Anspruch der Trails. Das Superenduro-Rennen in Sestri Levante, wenige Kilomester östlich von Genau, war hart, aber schön: Zwei kurze, fahrtechnisch anspruchsvolle, verwundene Abfahrten im Wald und zwei lange Prüfungen, die nicht minder fordernd waren, aber durch lange Tretpassagen und offenes felsiges Gelände mit Blick auf das Mittelmeer einen ganz anderen Charakter hatten, haben von den Fahrern alles abverlangt.
# Max Schumann zeigt Zähne, die Prüfungen hatten es in sich
Am Ende der vierten Prüfung war ich ziemlich erledigt. Nicht nur dass diese Königsetappe mit einer langen, flachen Passage begonnen hatte, nicht dass sie nach einigen kurzen steilen Abschnitt enger Kurven wieder in mehreren Rampen empor stieg, nicht dass sie nach einem Highspeed-Stück durch dichte Büsche in grobe Felsen überging, nicht das dieser felsige Abschnitt – mit traumhaften Blick auf das Mittelmeer, den zu genießen leider keine Zeit war – sich schier endlos in steilen Stufen und engen Kurven Richtung Strand wand – Das alles hat noch echten Fahrspaß bereitet.
# Manuel Ducci auf der erwähnten Prüfung 2.
Nein, dass am Ende der Prüfung, die knapp 9 Minuten meinen Puls weit über dem Wohlfühlniveau gehalten hatte, eine nun wirklich endlose, unrhythmische, steinige Passage wartete, die obwohl leicht abfallend das Rad immerfort zurückgeworfen hat, während ich mich halb stehend, halb sitzend und wohl fluchend vorran gekämpft habe, das hat es mir leicht gemacht, den Tag zufrieden zu beenden. Im Normal will ich am Ende eines Trails wieder möglichst schnell zum nächsten. Jetzt war es anders, ich war geschafft. Im Ziel habe ich mich mit einem kleinen Berg Pizza, Foccacia, Käse, Obst und Joghurt wiederbelebt und dann entspannt die Heimreise angetreten.
# Jerome Clementz souverän durch die Felsen – doch auch er hatte lebhafte Erzählungen von der absolut ruppigen Steinpassage: „Ich wollte geradeaus fahren, der Trail hat mich einfach von einer Seite zur anderen geworfen!“
So wie bisher eigentlich alle Superenduros kann ich den in Sestri Levante als Biketrip nur empfehlen. Die Superenduro-Veranstalter wissen, wie Trails aussehen, die Spaß machen. Die Strecken sind schon eine Woche im Vorraus gut beschildert und das Rennen am Sonntag ist stets perfekt organisiert und die Stimmung wunderbar entspannt. Was will man mehr?!
Gewinnen? Mal sehen, eines Tages vielleicht. Für den Moment bin ich mit meinem ersten Top10-Ergebnis bei einem Superenduro absolut zufrieden. Aber ja, in den nächsten Wochen werde ich mein Training nochmals intensivieren und dann eine hoffentlich erfolgreiche Saison bestreiten. Da ist durchaus noch etwas drin. Ich freue mich auf die weiteren Rennen!
Viele Grüße. Keep on Riding.“
Max
Video der Veranstaltung
#SuperEnduro2013 – PRO1 Sestri Levante – Highlights from Superenduro TV on Vimeo.
__
Fotos: © MATTEO CAPPE / SUPERENDUROMTB.COM
19 Kommentare