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Der Continental Race King ist mittlerweile ein alter Bekannter, der unter anderem vom AMG Rotwild Team im World Cup gefahren wird
Der Continental Race King ist mittlerweile ein alter Bekannter, der unter anderem vom AMG Rotwild Team im World Cup gefahren wird - und auch unter Amateuren erfreut er sich großer Beliebtheit. Zeit für unseren Test.
Das Bergamont Contrail 29 MGN mit den Continental Testreifen beim 24h Rennen in Finale Ligure
Das Bergamont Contrail 29 MGN mit den Continental Testreifen beim 24h Rennen in Finale Ligure - härteste Bedingungen für leichte Cross Country-Reifen
Die Profilblöcke des Continental Race King stehen eng zusammen und sind flach
Die Profilblöcke des Continental Race King stehen eng zusammen und sind flach - das soll für guten Halt auf den meisten festen Böden sorgen und gleichzeitig den Rollwiderstand optimieren
Die Schulterstollen stehen eng zusammen und sind ebenso flach wie die Stollen auf der Lauffläche
Die Schulterstollen stehen eng zusammen und sind ebenso flach wie die Stollen auf der Lauffläche - ein aggressiver Reifen sieht anders aus
Vorteil des engen Profils: die Traktion bleibt über einen weiten Bereich an Schräglagen konstant
Vorteil des engen Profils: die Traktion bleibt über einen weiten Bereich an Schräglagen konstant
Die leichte RaceSport Karkasse ist die Grundlage für den niedrigen Rollwiderstand des Race King
Die leichte RaceSport Karkasse ist die Grundlage für den niedrigen Rollwiderstand des Race King - beim Pannenschutz zahlt man jedoch den Preis dafür
Bereit für die Navad 1000: quer durch die Alpen musste sich die Kombination aus X-King am Vorderrad und Race King am Hinterrad bewähren
Bereit für die Navad 1000: quer durch die Alpen musste sich die Kombination aus X-King am Vorderrad und Race King am Hinterrad bewähren
Das Gripniveau ist insgesamt gut und auch bei Nässe kann die BlackChili Mischung noch einiges an Halt vermitteln
Das Gripniveau ist insgesamt gut und auch bei Nässe kann die BlackChili Mischung noch einiges an Halt vermitteln
Irgendwann ist Schluss: in tiefem Matsch wie diesem kommt das Profil des Race King schnell an seine Grenzen
Irgendwann ist Schluss: in tiefem Matsch wie diesem kommt das Profil des Race King schnell an seine Grenzen
Alle drei Bikes auf der Navad 1000 sind mit der X-King / Race King Kombination ausgestattet gewesen
Alle drei Bikes auf der Navad 1000 sind mit der X-King / Race King Kombination ausgestattet gewesen - sie überzeugt mit guten Allround-Eigenschaften und niedrigem Rollwiderstand. Durchaus empfehlenswert!
Nach den 24h von Finale Ligure zeigt sich die Seitenwand teils stark mitgenommen
Nach den 24h von Finale Ligure zeigt sich die Seitenwand teils stark mitgenommen - zum Ausfall ist es jedoch nicht gekommen
Robust genug für Bergtouren ist der Reifen
Robust genug für Bergtouren ist der Reifen - zumindest solange das Tempo nicht zu hoch wird und die Steine nicht zu spitz
Irgendwann zerschneidet ein scharfer Stein den Reifen direkt auf der Lauffläche
Irgendwann zerschneidet ein scharfer Stein den Reifen direkt auf der Lauffläche - 516 g Reifen haben ihre Grenzen und die provisorische Reparatur kann nicht wirklich überzeugen
Ups... Testfahrer Chris mit dem zerstörten Race King irgendwo in den schweizer Alpen
Ups... Testfahrer Chris mit dem zerstörten Race King irgendwo in den schweizer Alpen
Ersatzmaterial steht zum Glück im nächsten Depot bereit und die Reise kann weitergehen
Ersatzmaterial steht zum Glück im nächsten Depot bereit und die Reise kann weitergehen

Der Continental Race King ist der Allrounder unter den Cross Country Reifen von Continental. In unserem Test muss der Reifen zeigen, wie gut er mit verschiedenen Bedingungen und im Vergleich mit seinen Geschwistern – dem Continental X-King und dem leichten Speed King, den wir bereits hier getestet haben – zurecht kommt. Grundsätzlich bietet Continental zwei Versionen des Reifens an: die leichte RaceSport-Ausführung und die etwas schwerere ProTection-Variante. Um alles aus dem Reifen rausholen zu können und dem Specialized Epic World Cup Test-Bike gerecht zu werden, haben wir für den Test die nur knapp über 500 g schwere RaceSport-Ausführung entschieden.

Der Continental Race King ist mittlerweile ein alter Bekannter, der unter anderem vom AMG Rotwild Team im World Cup gefahren wird
# Der Continental Race King ist mittlerweile ein alter Bekannter, der unter anderem vom AMG Rotwild Team im World Cup gefahren wird - und auch unter Amateuren erfreut er sich großer Beliebtheit. Zeit für unseren Test.

Test: Continental Race King 29 x 2,2“ RaceSport

Als klassischen Wettkampfreifen für Cross Country Rennen und Marathons positioniert sich der Continental Race King RaceSport im Portfolio des deutschen Reifenherstellers. Das feine, flache Profil soll vielseitig genug sein, um auf verschiedensten Untergründen zu greifen und gleichzeitig mit niedrigem Rollwiderstand Rennfahrer bestmöglich auf der Suche nach Geschwindigkeit zu unterstützen. Dazu setzt Continental auf das bekannte BlackChili Compound, das hohen Grip mit niedrigem Rollwiderstand und langer Haltbarkeit kombinieren kann. Der heilige Gral der Reifentechnik? Wir haben diese Aussagen auf dem Trail auf die Probe gestellt.

Das Bergamont Contrail 29 MGN mit den Continental Testreifen beim 24h Rennen in Finale Ligure
# Das Bergamont Contrail 29 MGN mit den Continental Testreifen beim 24h Rennen in Finale Ligure - härteste Bedingungen für leichte Cross Country-Reifen

In der Hand

Drei Reifen haben wir von Continental für den Test angefordert und sie alle unterscheiden sich trotz enger Verwandtschaft deutlich. So liegt der Race King zwischen dem aggressiveren X-King und dem minimal-profilierten Speed King in der goldenen Mitte – oder er sitzt exakt zwischen den Stühlen. Um herauszufinden, wie es um seine Qualitäten bestellt ist, habe ich den Reifen auf einem echten Cross Country Bike montiert und in Finale Ligure, im Rahmen der Navad 1000 quer durch die Alpen und im Bodenseeraum auf die Probe gestellt. Aufgrund des Profils ist der Reifen in Kombination mit dem X-King am Hinterrad zum Einsatz gekommen, während ich ihn bei der Verwendung mit dem Speed-King am Vorderrad gefahren habe.

Technische Daten

HerstellerContinental
ModellRace King RaceSport
Modelljahr2015
KategorieReifen
EinsatzbereichCross Country, Marathon, Trail
Abmessungen29 x 2,20" / 55-622; 29 x 2,00" / 50-622
Faltbarja
Karkassenbreite55 mm (22 mm Felge)
Aufbauhöhe54 mm (22 mm Felge)
Profilbreite51 mm (22 mm Felge)
Profiltiefe2,5 mm (Neuzustand, Mittelstollen
GummimischungBlackChili Compound
KarkasseRaceSport (120 / 180 TPI)
Gewicht535 g / 495 g (Herstellerangabe)
Preis54,90 € (UVP)

– Continental Race King 27,5 x 2,20“, RaceSport, 510 g
– Continental Race King 26 x 2,20“, RaceSport, 485 g
– Continental Race King 26 x 2,00“, RaceSport, 445 g
– Continental Race King 29 x 2,20“, ProTection, 645 g
– Continental Race King 27,5 x 2,20“, ProTection, 610 g
– Continental Race King 26 x 2,20“, ProTection, 580 g

Gemessen:
530,02 g ?
Abweichung:
-4,98 g (-0,93 %) ?
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Profil

Der Race King ist mittlerweile ein Klassiker für den XC-Einsatz.

Optisch ist das Profil des Continental Race King mittlerweile ein alter Bekannter. Die kleinen und flachen Blöcke zeigen sich insbesondere auf der Mitte der Lauffläche und der Schulter des Reifens eng zusammenstehend, was für einen guten Rollwiderstand hilfreich ist. Im Vergleich zu anderen Cross Country Reifen wirkt dieses Profil wenig aggressiv und steht auch nicht seitlich über den Reifen hinaus. Continental verspricht, dass dieses Profil dank der BlackChili Gummimischung mit einer Vielzahl an Böden gut zurecht kommen soll und positioniert den Reifen als Allrounder für trockene Böden. Hier sollen die kleinen Stollen durch eine Vielzahl an greifenden Kanten für hohe Traktion und ein schnelles Abrollen sorgen.

Die Profilblöcke des Continental Race King stehen eng zusammen und sind flach
# Die Profilblöcke des Continental Race King stehen eng zusammen und sind flach - das soll für guten Halt auf den meisten festen Böden sorgen und gleichzeitig den Rollwiderstand optimieren
Die Schulterstollen stehen eng zusammen und sind ebenso flach wie die Stollen auf der Lauffläche
# Die Schulterstollen stehen eng zusammen und sind ebenso flach wie die Stollen auf der Lauffläche - ein aggressiver Reifen sieht anders aus
Vorteil des engen Profils: die Traktion bleibt über einen weiten Bereich an Schräglagen konstant
# Vorteil des engen Profils: die Traktion bleibt über einen weiten Bereich an Schräglagen konstant

Aufbau

Trotz des deutlich größeren Profils und in der dicken 2,2“ Ausführung liegt der Continental Race King mit der RaceSport Karkasse leicht auf der Waage: 516 g können sich sehen lassen. Die Basis für dieses Gewicht legt die Karkasse mit zweilagigem Aufbau in den Seitenwänden (120 TPI) und dreilagiger Konstruktion (180 TPI) unter der Lauffläche. Diese Ausführung ist zwar nicht als tubeless-ready klassifiziert, kann jedoch mit der hauseigenen Dichtmilch und gegebenenfalls zwei Anläufen abgedichtet werden. Durch den feinen Aufbau soll die Karkasse möglichst flexibel sein und sich so ideal an den Boden anpassen – die Traktion soll steigen und der Rollwiderstand sinken. Gleichzeitig soll der Pannenschutz noch gut genug sein, auch wenn Continental mit der ProTection-Ausführung hier eine entsprechend leistungsfähigere Alternative des selben Profils im Programm hat.

Die leichte RaceSport Karkasse ist die Grundlage für den niedrigen Rollwiderstand des Race King
# Die leichte RaceSport Karkasse ist die Grundlage für den niedrigen Rollwiderstand des Race King - beim Pannenschutz zahlt man jedoch den Preis dafür

Auf der Karkasse sitzt das Profil aus dem hauseigenen BlackChili Compound. Diese Gummimischung soll hohe Traktion mit niedrigem Rollwiderstand und langer Lebensdauer kombinieren. So verspricht Continental, dass die Konkurrenz mit Triple Compound oder einfachen Gummimischungen weder beim Rollwiderstand noch bei der Traktion mithalten können soll. Darüber hinaus will man ermittelt haben, dass die Eigenschaften über einen längeren Zeitraum als bei der Konkurrenz hinweg stabil bleiben und der Reifen weniger stark nachlässt, wenn das Gummi altert. Eine starke Ansage, die wir selbstverständlich auf dem Trail haben überprüfen wollen.

Größen

Ähnlich dem großen Bruder X-King bietet Continental den Race King in einer Vielzahl von Varianten an. So werden alle drei gängigen Laufradgrößen bedient und je nach Einsatzbereich und Fahrstil gibt es die Wahl zwischen der leichteren RaceSport Karkasse oder der robusteren ProTection-Ausführung. Insgesamt gehört der Race King mit seiner sehr runden Form und dem flachen Profil zu den großvolumigsten XC-Reifen. Die 2,2“ füllt er voll aus und übertrifft beim Volumen den eher schlanken X-King deutlich. Das macht ihn insbesondere an Hardtails zu einer interessanten Alternative, da er hier positiv Einfluss auf Komfort und Traktion nehmen kann.

Montage

Für den Test habe ich den Continental Race King auf einem Roval Carbon Laufradsatz von Specialized montiert. Trotz des niedrigen Gewichts und der dünnen Karkasse sitzt der Race King im ersten Versuch mit etwas Nachdruck, aber ohne Werkzeug im Felgenbett – das Aufpumpen des schlauchlos montierten Reifens will allerdings nicht so richtig ohne Standpumpe funktionieren. Da ich den Reifen erstmalig bei den 24h von Finale Ligure aufziehe, kann mir ein anderes Team weiterhelfen, das über einen Kompressor verfügt. Auch wenn man es mit mehr gutem Willen und Zeit wohl auch mit der Standpumpe schaffen kann – wie mir ein befreundeter Rennfahrer erzählt – ist der Tubeless-Aufbau des Race Kings ein wenig umständlich. Grund hierfür ist die dünne Karkasse, die je nach verwendeter Tubeless-Milch mehrere Anläufe und etwas Zeit braucht, bis sie vollständig abgedichtet ist. Hier empfiehlt es sich, den Reifen nach der Montage regelmäßig zu schütteln und dazwischen jeweils auf einer Seite liegend zu positionieren, damit die Seitenwand gut von der Milch benetzt werden kann.

Bereit für die Navad 1000: quer durch die Alpen musste sich die Kombination aus X-King am Vorderrad und Race King am Hinterrad bewähren
# Bereit für die Navad 1000: quer durch die Alpen musste sich die Kombination aus X-King am Vorderrad und Race King am Hinterrad bewähren

Auf dem Trail

Traktion & Dämpfung

Im Vorlauf des Tests habe ich lange darüber nachgedacht, welche Erwartungen ich eigentlich an einen Cross Country-Reifen habe. Bei uns Amateuren werden die Rennen definitiv am Berg gewonnen, weshalb dem Rollwiderstand eine besondere Rolle zukommt. Doch der Continental Race King will ein Allrounder sein und das bedeutet, dass man sich auf ihn verlassen können muss. Ich erwarte eine gute Traktion unter vielen Bedingungen und das vom Hersteller viel gepriesene BlackChili Compound sollte sein übriges tun, um auf dem Trail überzeugen zu können.

Das Gripniveau ist insgesamt gut und auch bei Nässe kann die BlackChili Mischung noch einiges an Halt vermitteln
# Das Gripniveau ist insgesamt gut und auch bei Nässe kann die BlackChili Mischung noch einiges an Halt vermitteln

In der Praxis werden die meisten dieser Erwartungen bestätigt. Der Continental Race King kommt mit den meisten festen und trockenen Böden sehr gut zurecht und überzeugt hier mit einem gut vorhersagbaren, sicheren Fahrverhalten. Im Grenzbereich ist gut spürbar, wann die Traktion abreißt und die sehr runde Form machen das Auf-der-Kante-Fahren einfach. So erweckt der Reifen schnell Vertrauen und motiviert dazu, Gas zu geben. Im Gegensatz zum Speed King ist der Race King wesentlich universeller einsetzbar und macht auch dann nicht schlapp, wenn der Boden etwas tiefer wird – zumindest solange der Staub fein und trocken ist.

Bei Nässe und losen Böden ist es dann jedoch relativ schnell vorbei mit der guten Show des leichten Reifens. Hier kann sich sein flaches, eng geschlossenes Profil kaum mit dem Boden verzahnen – geschweige denn noch trockene Flecken unter dem Matsch erreichen. So schwimmt man in gewisser Hinsicht auf und verliert auch bei starker Schräglage relativ schnell die Traktion. Auf nassen Wurzeln kann die BlackChili Mischung zwar noch einiges an Traktion herstellen, doch als Regenreifen kann ich den Race King definitiv nicht empfehlen.

Irgendwann ist Schluss: in tiefem Matsch wie diesem kommt das Profil des Race King schnell an seine Grenzen
# Irgendwann ist Schluss: in tiefem Matsch wie diesem kommt das Profil des Race King schnell an seine Grenzen

Als zweite wichtige Disziplin des Reifens habe ich auf die Dämpfung des Race King geachtet. Ein gut gedämpfter Reifen springt weniger und bringt insbesondere auf fein zerklüfteten Streckenabschnitten und in steinigen Passagen ein Plus an Traktion und Sicherheit. Das enge, flache Profil des Race King gibt ihm jedoch kaum Möglichkeiten, die vorhandenen Stärken bei der Dämpfung auszuspielen, die das BlackChili Compound bietet. So muss man sich über den Reifendruck an die Dämpfung herantasten und profitiert hier vom großen Volumen des Reifens. Für einen 2,2“ Reifen baut er definitiv groß und im Test fahre ich ihn mit 1,8 Bar – ein guter Mix aus Komfort, Traktion und Rollwiderstand.

Selbstreinigung

Beim ersten Blick auf das eng stehende Profil des Race King habe ich direkt überlegt, wie gut wohl die Selbstreinigung ausfallen würde. An sich sind hier weite Profilabstände erfahrungsgemäß im Vorteil und diese Erfahrung wird teilweise auch für den Continental Race King bestätigt. Er verfügt je nach Flüssigkeit des Matsches über eine insgesamt gute Selbstreinigung, die wohl vor allem durch das flache Profil erreicht wird. So kann sich der Matsch zwar zwischen den Blöcken festsetzen, wird jedoch relativ schnell abgeschüttelt solange der Reifen in Bewegung ist und walkt. Nur in wirklich klebrigen Matsch setzt sich der Reifen sofort zu und bleibt es dann auch.

Alle drei Bikes auf der Navad 1000 sind mit der X-King / Race King Kombination ausgestattet gewesen
# Alle drei Bikes auf der Navad 1000 sind mit der X-King / Race King Kombination ausgestattet gewesen - sie überzeugt mit guten Allround-Eigenschaften und niedrigem Rollwiderstand. Durchaus empfehlenswert!

Rollwiderstand

Die Balance zwischen Traktion, Dämpfung und Rollwiderstand ist Continental beim Race King gut gelungen.

Beim Rollwiderstand soll der Race King glänzen und in der Tat tut er das. Continental bewirbt den Reifen als die Unterstützung für Marathon- und Cross Country-Rennfahrer und dieser Eindruck bestätigt sich, wenn man in die Pedale tritt. Dieser Reifen will vorwärts und unterstützt diese Absicht, indem er möglichst wenig zurück hält. Solange die Traktion vorhanden ist, überzeugt er mit einem niedrigen Rollwiderstand. Einer der wichtigsten Konkurrenten für den Continental Race King ist der Schwalbe Rocket Ron, weshalb ich diese beiden Reifen insbesondere im Bezug auf ihre Rollwiderstände vergleichen habe. Ohne einen Prüfstand zu besitzen, ist dabei ein Unterschied spürbar gewesen – spürbar zu Gunsten des Continental. Er rollt – vermutlich basierend auf dem Zusammenspiel der niedrigen Stollen (2,5 mm) und der kleinen Abstände zwischen den Stollen sehr gut ab. Unterstützt wird dieser Eindruck durch lediglich minimale Vibrationen des Reifens. So präsentiert sich der Continental Race King wie schon beim Profil angemerkt insbesondere als sehr fähiger Hinterreifen, bei dem es auf minimalen Rollwiderstand ankommt.

Haltbarkeit

Im Verlauf des Tests zeigt sich der Continental Race King mit der leichten RaceSport Karkasse als vom Profil her gesehen durchaus haltbarer Reifen. Die kurzen Stollen nutzen sich nur relativ langsam ab und haben keine Schwierigkeiten mit Ausrissen oder Abbrüchen. Weniger robust zeigt sich die Karkasse selbst. Im Vergleich zur ProTection-Version ist sie zwar deutlich leichter, was sich in Beschleunigungsmessungen und beim Rollwiderstand positiv auswirkt. Auf die Durchstoß- und Schnittfestigkeit hat sie jedoch negativen Einfluss wie Kollege Chris bei der Navad 1000 feststellen muss. Während das Profil keine Probleme macht, zerschneidet ein scharfer Stein bei hoher Geschwindigkeit kurzerhand die Seitenwand. Der Tubeless-Aufbau ist Geschichte und auch die Notreparatur scheitert. Zum Glück gibt es im Tal Ersatz. Hier zeigt sich, dass es Continental mit der RaceSport Karkasse ernst meint. Wer auf Nummer sicher gehen will und das zusätzliche Gewicht in Kauf nehmen kann, der sollte sich genau überlegen, für welchen der beiden Reifen er sich entscheidet.

Nach den 24h von Finale Ligure zeigt sich die Seitenwand teils stark mitgenommen
# Nach den 24h von Finale Ligure zeigt sich die Seitenwand teils stark mitgenommen - zum Ausfall ist es jedoch nicht gekommen
Robust genug für Bergtouren ist der Reifen
# Robust genug für Bergtouren ist der Reifen - zumindest solange das Tempo nicht zu hoch wird und die Steine nicht zu spitz
Irgendwann zerschneidet ein scharfer Stein den Reifen direkt auf der Lauffläche
# Irgendwann zerschneidet ein scharfer Stein den Reifen direkt auf der Lauffläche - 516 g Reifen haben ihre Grenzen und die provisorische Reparatur kann nicht wirklich überzeugen
Ups... Testfahrer Chris mit dem zerstörten Race King irgendwo in den schweizer Alpen
# Ups... Testfahrer Chris mit dem zerstörten Race King irgendwo in den schweizer Alpen
Ersatzmaterial steht zum Glück im nächsten Depot bereit und die Reise kann weitergehen
# Ersatzmaterial steht zum Glück im nächsten Depot bereit und die Reise kann weitergehen

Fazit

Der Continental Race King RaceSport will der leichtgewichtige Allrounder im Cross Country-Portfolio von Continental sein und wird dieser Rolle gut gerecht. Der Rollwiderstand ist sehr niedrig und gleichzeitig bietet das flache, enge Profil in Kombination mit der BlackChili Gummimischung unter vielen Bedingungen einen überzeugenden Grip. Einzig die wenig aggressiven Seitenstollen limitieren die Kurvengeschwindigkeiten in weicheren Böden, so dass sich der Reifen insbesondere am Hinterrad anbietet und mit dem großen Volumen gerade auch für Hardtail-Fahrer interessant ist. Für tiefe und matschige Böden sollte man sich jedoch nach einer aggressiveren Alternative umschauen.

Stärken

  • niedriger Rollwiderstand und niedriges Gewicht
  • gute Traktion auf harten und trockenen Böden
  • gutmütiges Verhalten im Grenzbereich

Schwächen

  • leichte Karkasse nur durchschnittlich vor Durchstichen und Schnitten geschützt
  • leichte Karkasse nicht immer im ersten Anlauf tubeless dicht

Weitere Informationen

Website: www.continental-reifen.de
Bilder: Tobias Stahl
Text & Redaktion: Tobias Stahl | MTB-News.de 2016

Testerprofil

  • Testername: Tobias Stahl
  • Körpergröße: 177 cm
  • Gewicht (mit Riding-Gear): 70 kg
  • Schrittlänge: 83 cm
  • Armlänge: 58 cm
  • Oberkörperlänge: 52 cm
  • Fahrstil: Beide Räder am Boden und Vollgas: Attacke bergauf, sauber bergab
  • Was fahre ich hauptsächlich: Trail, Enduro
  • Vorlieben beim Fahrwerk: Gabel straff, Hinterbau effizient
  • Vorlieben beim Rahmen: Mittellang und flach
  1. benutzerbild

    PierreA85

    dabei seit 07/2006

    IMG_20180927_090829.jpgnach 5000 km Misshandlung.
  2. benutzerbild

    Ritter_Rost

    dabei seit 03/2018

    Moin, ich werde hier auch einmal meinen „Senf“ dazugeben: Ich habe die Variante Race King/ Cross King zusammen mit den Tubolito Schläuchen (Angabe gemäß 2 Mal pannensicherer als normale Schläuche) ca. 500 KM bewegt. Das Flickzeug mit 5 Spezialflicken hat nicht ausgereicht - habe wirklich noch nie so viel in so kurzer Zeit flicken müssen.

    Fahre seit Jahren meine Hausrunde und kenne dort jeden Stein. Der Pannenschutz des Reifens ist nicht wirklich gut, daher werde ich nun wieder auf Schwalbe zurückwechseln. Achja, tubeless geht der Reifen. Allerdings hat es bei mir recht lange gedauert bis der Reifen die Luft auch gehalten hat. Die Dichtmilch trat an den Flanken aus.

    Das geringe Gewicht fordert halt bei Pannensicherheit und TL-Tauglichkeit seinen Tribut.

  3. benutzerbild

    donei

    dabei seit 09/2011

    Mein CC-LRS ist auch mit Conti's bestückt
    Cross/Race King Potection mit Milch.
    Alle 3Wochen ca. 0,2Bar nachpumpen,
    Panne 20201023_140659 (1).jpghatte ich noch nie.
    Und schonend Fahre ich nicht mit den Reifen.

  4. benutzerbild

    demiano

    dabei seit 07/2007

    Schönes Rad!
    Was ist das für ein Label?
    Gruß

  5. benutzerbild

    donei

    dabei seit 09/2011

    Schönes Rad!
    Was ist das für ein Label?
    Gruß
    Danke!! AluTech 8-)

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