Damen: Nichts Neues an der Spitze und doch war’s knapp
Annika Langvad und Sofia Gomez Villafane heißen die Siegerinnen der fünften Etappe des diesjährigen Cape Epic. Auf dem brachialen Teilstück ins Lourensford Wine Estate, das mit 2850 Höhenmetern und jeder Menge steilen Anstiege aufwartete, setzte sich das Team Toyota-Specialized knapp gegen Monica Yuliana Calderon Martinez und Tessa Kortekaas durch, während Bianca Haw und Hayley Preen auf Platz drei landeten.

Auf der heutigen fünften Etappe gings bei den Damen deutlich knapper zur Sache als an den Vortagen: Aufgrund der Regenfälle in der Nacht war die Strecke etwas aufgeweichter, weshalb sich zunächst keine ganz so großen Lücken auftaten, wie man das zuletzt beobachten konnte. Ein weiterer Grund für die Geschlossenheit am heutigen Freitag: Bianca Haw und Hayley Preen drückten am Anfang derart aufs Gaspedal, dass sämtliche Spitzenteams ausschließlich damit beschäftigt waren dem Tempo zu folgen, ohne eigene Akzente setzen zu können.
Das war der Wahnsinn. Das war alles, was man auf einer Queen Stage erwarten würde, und noch mehr! Den Nek hinaufzufahren war schrecklich. Der Schlamm klebte an den Rädern, und ich konnte kaum die Pedale umdrehen. Irgendwann habe ich nicht mehr geglaubt, dass ich es bis zum Gipfel schaffe. – Annika Langvad
Die beiden Südafrikanerinnen zogen insbesondere Sofia Gomez und Annika Langvad sowie Monica Yuliana Calderon Martinez und Tessa Kortekaas mit, ehe sie ihrer furiosen Fahrweise Tribut zollen mussten und zurückfielen. In der Folge waren es aber nicht die Damen des Führungsteams von Toyota-Specialized die das Zepter übernahmen, sondern viel eher das Duo Calderon Martinez/Kortekaas – abschütteln konnte sie Langvad/Gomez jedoch nicht.
Sie sind ein hartes Rennen gefahren, was sehr viel Spaß gemacht hat. Wir wollten eigentlich nur ruhig und gleichmäßig fahren, dann habe ich nach der Sprintprämie zu Annika gesagt, dass wir den Etappensieg noch holen können. Das ist ein tolles Gefühl. – Sofia Gomez Villafane
Und so kam es zum Finale furioso, das am Ende – wieder einmal – Toyota-Specialized für sich entscheiden konnte. Langvad/Gomez siegten mit knappen 12 Sekunden vor dem Team Cannondale ISB Sport, während Boanca Haw und Hayley Preen nach einem starken Auftritt als Dritte einfuhren – und diesen Platz nun auch in der Gesamtwertung einnehmen. Vierte wurden heute Vera Looser und Alexis Skarda, die damit ihren zweiten Rang in der Gesamtwertung souverän verteidigten.
Ergebnisse
1. Toyota Specialized – Annika Langvad / Sofia Gomez Villafane: 5:23:38
2. Cannondale ISB Sport – Monica Yuliana Calderon Martinez / Tessa Kortekaas: 5:23:50 / +12
3. TitanRacing SE Honeycomb – Bianca Haw / Hayley Preen: 5:31:18 / +7:40
Gesamtwertung nach der 5. Etappe Top 3
1. Toyota Specialized – Annika Langvad / Sofia Gomez Villafane: 22:08:38
2. Efficient Infiniti SCB SRAM – Vera Looser / Alexis Skarda: 22:31:08 / +22:30
3. TitanRacing SE Honeycomb – Bianca Haw / Hayley Preen: 22:43:48 / +35:10
Herren: Showdown an der Spitze
Wie bei den Damen, so auch bei den Herren: An der Spitze des Feldes ging es auf der heutigen Königsetappe genauso spannend zur Sache wie bei den Frauen. Den Sieg sicherten sich Nino Schurter/Filippo Colombo, die dadurch ihren Vorsprung in der Gesamtwertung weiter ausbauten, knapp vor Simone Avondetto und Luca Braidot. Dritte wurden die starken Südafrikaner Marco Joubert und Tristan Nortje.
Der Rennverlauf gestaltete sich ähnlich wie bei den Damen. Zunächst drückten Simon Schneller und Axel Roudil-Cortinat sowie Jakob Dorigoni und Gioele de Cosmo mächtig aufs Gas und sorgten damit für eine ersten Duftmarke in dieser Woche – beide Paarungen waren bis dato nur selten in der absoluten Spitze zu finden. Dem hohen Tempo fielen etliche Dous zum Opfer, doch die „Big Boys“, die voll im Kampf um die Gesamtwertung mitmischen, konnten den Anschluss halten.

Genau genommen setzten eben diese „Big Boys“ nochmal einen obendrauf und sorgten dafür, dass es an der Spitze wieder einmal zu einem sehr elitären Stelldichein kam, dem insbesondere Scott-SRAM, Wilier-Vitorria und Imbuko ChemChamp A ihren Stempel aufdrückten. Als Joubert und Nortje das Tempo erhöhten, konnten auch Schneller/Roudil-Cortinat und Dorigoni/de Cosmo nicht mehr folgen – ein Dreikampf an der Spitze war eröffnet.
Wir haben auf der Etappe den Sieg angepeilt, ganz klar. Wir haben die Würfel für die Fans da draußen geworfen, aber der letzte Berg war so steil. Ich hatte einfach nicht die Beine. Aber wir sind mit dem Herz am rechten Fleck gefahren und haben alles gegeben. – Marco Joubert
Der extrem lange und steile „The Nek“-Anstieg sorgte dann knapp 15 Kilometer vor dem Ziel für die Entscheidung: Imbuko ChemChamp A konnte nicht mehr folgen und die XC-Asse Schurter/Colombo und Braidot/Avondetto machten den Tagessieg unter sich aus – mit dem besseren Ende für die Schweizer Paarung. In der Abfahrt setzte sich das Duo ab und brachte schnell über eine Minute zwischen sich und die Verfolger. In der Gesamtwertung liegt Scott-SRAM nun 1:52 Minuten vor der italienischen Paarung.
Aus deutscher Sicht überzeugte heute insbesondere Simon Schneller, der mit seinem französischen Partner Axel Roudil-Cortinat auf Rang sechs finishte, Georg Egger und Lukas Baum landeten nach einem zähen Tag bei Egger auf Rang acht.
Ergebnisse
Tageswertung Top 3
1. Scott-SRAM MTB Racing – Nino Schurter / Filippo Colombo: 4:13:27
2. Wilier-Vittoria – Luca Braidot / Simone Avondetto: 4:14:37 / +1:10
3. Imbuko ChemChamp A – Marco Joubert / Tristan Nortje: 4:16:30 / +3:03
Gesamtwertung nach der 5. Etappe Top 3
1. Scott-SRAM MTB Racing – Nino Schurter / Filippo Colombo: 17:47:27
2. Wilier-Vittoria – Luca Braidot / Simone Avondetto: 17:49:19 / +1:52
3. Imbuko ChemChamp A – Marco Joubert / Tristan Nortje: 18:00:22 / +12:55
Fotostory








































Absa Cape Epic 2025 auf MTB-News.de
Wir berichten auch in diesem Jahr täglich ausführlich vom Absa Cape Epic – alles dazu findet ihr auf unserer Kategorie-Seite zum Cape Epic 2025. Wie gewohnt gibt’s jeden Tag große Fotostories und einem ausführlichen Bericht über die Renngeschehnisse vom Spektakel in Südafrika.
Was sagt ihr zu den Ergebnissen?
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18 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumDas golgene Zeitalter hängt aber weniger an der Jahreszahl des Datums, als am eigenen Lebensalter. Also eher "unendlich freie Zeit wegen Studium, keine Kinder, kein Haus, Durchhaltevermögen für 3 Nächte am Stück, ungebremste Kreativität und Hormone bis zum Bersten"
Freitag Abend E-Werk mit Tanith und Ellen Alien. Samstag vormittag Freibad. Nami und Abend Parade auf Airport Würzburg Wagen (in dem Jahr kam man mit robusten Körpereinsatz noch so drauf). Nachts im Wellenbad mit Sven Väth. Fragt nicht, was in den Duschen abging. Sonntag morgen dann erst in der Straßenbahn und später im D Zug nach FFM gepennt. Da konnte man noch das Abteil komplett zum 3er Bett umbauen. Herrlich.
Jetzt Rücken, Prostata, Gedächtnis und Haare aus der Nase...
Klingt nach einer aufregenden Zeit, aber auch anstrengend und getrieben und nach Pickeln und chronisch kein Geld. Zu dieser Zeit bin ich durch DACh gefahren und hab Punkkonzerte gespielt. War super cool. Heute bin ich immer noch auf Punkkonzerten, muss aber nicht mehr auf der Bühne stehen. Ne, heute ist auch nicht schlecht.
Udo Bölts hatte in den 90ern seine erfolgreichste Zeit, heute ist er natürlich deutlich langsamer, aber er hat in Südafrika und im Pfälzerwald scheinbar eine richtig gute Zeit.
Empfehle den Besenwagen Podcast mit Udo. Da geht es auch oft um einen jammernden Lothar Leder, der im Winter jedes WE mein Trainingskollege war. Zu lustig.
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