Damen: Überlegen und doch alles andere als einfach
Sofia Gomez Villafane und Annika Langvad haben verdient die erste Etappe des Cape Epic 2025 für sich entschieden und ihren Vorsprung in der Gesamtwertung damit auf fast sieben Minuten ausgebaut. Zweite wurden Vera Looser/Alexis Skarda vor Rosa van Doorn/Janina Wüst.
Der erste richtige Gradmesser des diesjährigen Cape Epic hatte es in sich. Zum einen warteten auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer 96 Kilometer und knapp 2750 Höhenmeter zum anderen sorgten heftige Winde für eine zusätzliche Challenge auf dem Weg ins Ziel. Die Organisatoren vor Ort vermeldeten an die internationalen Pressevertreter die heutigen Rahmenbedingungen humorvoll mit den Worten: „The theme of the day was wind, climbing and more wind. And sometimes climbing with wind.“ So weit, so gut.
Bei den Damen wollte das Team Toyota-Specialized früh für klare Verhältnisse sorgen und dem Rennen seinen eigenen Stempel aufdrücken. Doch für Annika Langvad und Sofia Gomez startete dieses Unterfangen zunächst alles andere als nach Plan. Die Argentinierin ging nach knapp fünf Kilometern heftig zu Boden, berappelte sich aber schnell wieder und drückte in der Folge ordentlich aufs Gas – Glück im Unglück für die Top-Favoritinnen.

Das Duo setzte sich kurz vor dem längsten und härtesten Anstieg des Tages von der Konkurrenz ab, baute den Vorsprung konstant aus und brachte schlussendlich komfortable 5:42 Minuten zwischen sich und die Konkurrenz. Auch ein weiteres Malheur – ein Plattfuß bei Annika Langvad – bremste das dänisch-argentinische Duo nicht aus, sodass am Ende ein verdienter Tagessieg zu Buche stand.
Das war so ein brutaler Anstieg. Dieses Rennen wirft einem im Laufe der Woche gerne alles entgegen, aber heute hatte ich das Gefühl, dass alles an einem Tag zusammenkam. Sofia hatte einen schweren Sturz nach nur 5 km, wir hatten einen platten Reifen, dann kam der Anstieg und der Wind blies ununterbrochen. – Annika Langvad
Zweite wurden heute Vera Looser und Alexis Skarda, die sich gegen Rosa van Doorn und Janina Wüst durchsetzten. In der Gesamtwertung rutschten damit beide Teams nach vorne.
Das Absa Cape Epic testet immer gerne auf der 1. Etappe und heute war es nicht anders. Die Anstiege waren extrem, ich hatte einen Sturz, alles schien auf einmal gegen uns zu laufen, aber am Ende hatten wir trotzdem einen guten Tag und haben einen guten Vorsprung auf das zweitplatzierte Team in der Gesamtwertung aufgebaut. Wir befinden uns in einer sehr guten Ausgangsposition für Etappe 2. – Sofia Gomez Villafane
Tageswertung Top 3
1. Toyota Specialized – Annika Langvad / Sofia Gomez Villafane: 4:43:35
2. Efficient Infiniti SCB SRAM – Vera Looser / Alexis Skarda: 4:49:17 / +5:42
3. Buff Megamo – Rosa Van Doorn / Janina Wust: 4:51:37 / +8:02
Gesamtwertung nach der 1. Etappe Top 3
1. Toyota Specialized – Annika Langvad / Sofia Gomez Villafane: 5:56:08
2. Efficient Infiniti SCB SRAM – Vera Looser / Alexis Skarda: 6:03:06 / +6:58
3. Buff Megamo – Rosa Van Doorn / Janina Wust: 6:09:06 / +12:58
Herren: Die Rückkehr des Größten
Nino Schurter ist zurück im gelben Trikot bzw. ganz oben auf dem Podium – und damit genau dort, wo er am liebsten auch kommenden Sonntag stehen würde. Gemeinsam mit Filippo Colombo sicherte er sich in einem taktisch geprägten Rennen den Tagessieg und verdrängte die bei beiden weiteren XC-Asse Simone Avondetto und Luca Braidot auf Rang zwei. Dritten wurden Georg Egger und Lukas Baum.
Aufgrund der Windsituation rund um das Meerendal Wine Estate war das Rennen der Herren bis zur 60 Kilometer-Marke offen. Ganze neun Mannschaften gingen auf die letzten knapp 30 Kilometer und duellierten sich bei keinen einfachen Bedingungen um den Tagessieg. Im letzten Renndrittel setzen sich dann Scott-SRAM, Wilier-Vitorria und Orbea Leatt Speed Company von der Spitze ab und machten sich auf den Weg in Richtung Ziel.

Einer der prominentesten Fahrer, der dem Tempodiktat der drei Spitzenteam zum Opfer fiel, war Keegan Swenson, der somit gemeinsam mit Teamkollege Matt Beers die Segel streichen musste und lediglich als Siebter ins Ziel kam. Vorne hinterließ Georg Egger einen starken Eindruck und streckte äußerst oft seine Nase in den Wind – unter Umständen zu oft, wie der weitere Rennverlauf zeigen sollte.
Im Finale eröffnete zunächst Simone Avondetto das Feuer und sprengte die Spitzengruppe, doch der Italiener drehte derart heftig am Gas, dass auch sein eigener Teamkollege Luca Braidot in Schwierigkeiten geriet. Diese Gunst der Stunde nutze wiederrum Scott-SRAM eiskalt aus und setzte zur Gegenattacke an, die schlussendlich auch die Entscheidung des Tages herbeiführen sollte. Im Ziel lagen Schurter/Colombo 31 Sekunden vor Braidot/Avondetto und übernahmen somit auch mit schlanken elf Sekunden Vorsprung die Gesamtführung. Dritte wurden Georg Egger und Lukas Baum, die damit auch im Overall-Ranking auf Platz drei kletterten.
Am Anfang haben Luca und Simone hart attackiert und wir sind in unwegsames Gelände geraten, wo wir nicht mehr reagieren konnten. Ich habe das Tempo etwas gedrosselt und am Ende habe ich gemerkt, dass Luca es vielleicht etwas übertrieben hatte, und wir konnten zurückschlagen. Ich habe großes Glück, denn ich denke, dass ich mit Filippo den stärksten Fahrer im Feld habe. – Nino Schurter
Simon Stiebjahn fuhr gemeinsam mit Fabian Rabensteiner einmal mehr ein gutes Rennen – das Duo wurde Fünfter. Simon Schneller und Axel Roudil-Cortinat landeten als Neunte ebenfalls in den Top 10. Bei den Masters wurden Karl Platt und Calle Friberg Zweite.
Ergebnisse
Tageswertung Top 3
1. Scott-SRAM MTB Racing – Nino Schurter / Filippo Colombo: 3:51:03
2. Wilier-Vittoria – Luca Braidot / Simone Avondetto: 3:51:34 / +31
3. Orbea Leatt Speed Company – Lukas Baum / Georg Egger: 3:53:07 / +2:04
Gesamtwertung nach der 1. Etappe Top 3
1. Scott-SRAM MTB Racing – Nino Schurter / Filippo Colombo: 4:51:08
2. Wilier-Vittoria – Luca Braidot / Simone Avondetto: 4:51:19 / +11
3. Orbea Leatt Speed Company – Lukas Baum / Georg Egger: 4:54:22 / +3:14
Fotostory










































Absa Cape Epic 2025 auf MTB-News.de
Wir berichten auch in diesem Jahr täglich ausführlich vom Absa Cape Epic – alles dazu findet ihr auf unserer Kategorie-Seite zum Cape Epic 2025. Wie gewohnt gibt’s jeden Tag große Fotostories und einem ausführlichen Bericht über die Renngeschehnisse vom Spektakel in Südafrika.
Was sagt ihr zu den Ergebnissen?
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5 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumErster? 😱
Tolles Event, tolle Bilder!
Sieben Minuten Vorsprung nach der ersten Etappe sind eine Ansage in Richtung "Spannung"...na klar, es kann viel passieren...
Ob es bei den Männern spannender wird?
Macht Bock 👍
Baum/Egger bei der Musik.
Sehr schön!
Biled #5 Könnt ihr bitte dem armen Kerl etwas zum Essen geben. Ist schon bald auf Skispringer-Niveau. Kein Vorbild sowas, egal welche Leistung er bringt.
Na hoffentlich hast du einen Körper mit Vorbildcharakter.
Sehe da nix Bedenkliches.
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