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Unser Bike für den Kurztest: Das Commencal Meta AM V4 2015
Unser Bike für den Kurztest: Das Commencal Meta AM V4 2015
Das Highlight am neuen Meta V4 ist der im Oberrohr aufgenommene Dämpfer
Das Highlight am neuen Meta V4 ist der im Oberrohr aufgenommene Dämpfer
Für mich (177cm) ist Rahmengröße M beim ersten Aufsitzen ideal. Wenige Minuten später pedalieren wir hinauf nach Tignes
Für mich (177cm) ist Rahmengröße M beim ersten Aufsitzen ideal. Wenige Minuten später pedalieren wir hinauf nach Tignes
Unser Testbike verfügt über einen hochwertigen BOS Kirk Luftdämpfer, der vielfältig einstellbar ist.
Unser Testbike verfügt über einen hochwertigen BOS Kirk Luftdämpfer, der vielfältig einstellbar ist.
Dämpferverlängerung ja - spezieller Dämpfer nein. Commencal hat aufgepasst!
Dämpferverlängerung ja - spezieller Dämpfer nein. Commencal hat aufgepasst!
Die Umlenkung am Hinterbau ist wesentlich kompakter geworden. Das spart Gewicht.
Die Umlenkung am Hinterbau ist wesentlich kompakter geworden. Das spart Gewicht.
Durch das neue Hinterbaudesign soll der Dämpfer gut vor Dreck geschützt sein. Die Lager sind groß und gedichtet und sollen so lange halten.
Durch das neue Hinterbaudesign soll der Dämpfer gut vor Dreck geschützt sein. Die Lager sind groß und gedichtet und sollen so lange halten.
Der grelle Gelb-Grün-Farbton ist mitterweile Pflicht bei Commencal. Optional gibt es das Rad jedoch auch in schwarz mit gelben Akzenten.
Der grelle Gelb-Grün-Farbton ist mitterweile Pflicht bei Commencal. Optional gibt es das Rad jedoch auch in schwarz mit gelben Akzenten.
Für Commencal ist das neue Meta AM V4 das Highlight in der 2015er Modellpalette.
Für Commencal ist das neue Meta AM V4 das Highlight in der 2015er Modellpalette.
Zugstufe, High- und Low-Speed Druckstufe sowie eine Plattform zum Klettern - der BOS Kirk Dämpfer bietet alle Einstelloptionen, die man sich wünschen kann.
Zugstufe, High- und Low-Speed Druckstufe sowie eine Plattform zum Klettern - der BOS Kirk Dämpfer bietet alle Einstelloptionen, die man sich wünschen kann.
Große Hauptlager und eine gut erreichbare und montagefreundliche Zugführung für intern angesteuerte Teleskopsattelstützen.
Große Hauptlager und eine gut erreichbare und montagefreundliche Zugführung für intern angesteuerte Teleskopsattelstützen.
Das BB92 Pressfit-Innenlager hat sich bei Commencal bewährt. Dazu gibt es eine ISCG05 Kettenführungsaufnahme
Das BB92 Pressfit-Innenlager hat sich bei Commencal bewährt. Dazu gibt es eine ISCG05 Kettenführungsaufnahme
Konisches Steuerrohr und integrierte Zugverlegung.
Konisches Steuerrohr und integrierte Zugverlegung.
Mechaniker Boris überprüft montiert derweil noch das letzte Rad für die Journalisten.
Mechaniker Boris überprüft montiert derweil noch das letzte Rad für die Journalisten.
Dämpfersetup am Bos Kirk Dämpfer. Dank der neuen Position am Oberrohr lässt sich der Dämpfer wesentlich einfacher einstellen als bisher.
Dämpfersetup am Bos Kirk Dämpfer. Dank der neuen Position am Oberrohr lässt sich der Dämpfer wesentlich einfacher einstellen als bisher.
Die Testflotte wartet auf den Einsatz. Im Vordergrund zum Vergleich ein Meta V3
Die Testflotte wartet auf den Einsatz. Im Vordergrund zum Vergleich ein Meta V3
Und es geht los. Tignes bietet 150km angelegte Trails, die teils per Lift und teils in Eigenarbeit erklommen werden.
Und es geht los. Tignes bietet 150km angelegte Trails, die teils per Lift und teils in Eigenarbeit erklommen werden.
Für den Uphill entscheide ich mich für einen der gut fahrbaren Anstiege und das Rad überzeugt mit sehr guter Pedalierbarkeit und gutem Vortrieb.
Für den Uphill entscheide ich mich für einen der gut fahrbaren Anstiege und das Rad überzeugt mit sehr guter Pedalierbarkeit und gutem Vortrieb.
Verschnaufpause vor der Abfahrt: Die Journalisten bewundern die schroffe Bergwelt.
Verschnaufpause vor der Abfahrt: Die Journalisten bewundern die schroffe Bergwelt.
Nach den ersten Kilometern zeigt sich: Das Meta V4 ist gut ausbalanciert und macht sowohl bergauf, als auch bergab viel Spaß.
Nach den ersten Kilometern zeigt sich: Das Meta V4 ist gut ausbalanciert und macht sowohl bergauf, als auch bergab viel Spaß.
Letzte Abfahrt nach Tignes: Das Rad überzeugt.
Letzte Abfahrt nach Tignes: Das Rad überzeugt.
Vollgas im Downhill: im losen Geröll darf das Meta AM zeigen, wie gut seine Geometrie den Fahrer über dem Rad platziert.
Vollgas im Downhill: im losen Geröll darf das Meta AM zeigen, wie gut seine Geometrie den Fahrer über dem Rad platziert.
Gröberes Geläuf mit Felsen und spitzen Schlägen meistert der Hinterbau ohne Probleme - es steht stets genügend Federweg zur Verfügung.
Gröberes Geläuf mit Felsen und spitzen Schlägen meistert der Hinterbau ohne Probleme - es steht stets genügend Federweg zur Verfügung.
Ausflug in den Bike-Park: Obwohl das Meta AM vom Namen her auf allen Strecken zu Hause sein soll, macht es im Bike-Park besonders viel Spaß.
Ausflug in den Bike-Park: Obwohl das Meta AM vom Namen her auf allen Strecken zu Hause sein soll, macht es im Bike-Park besonders viel Spaß.
Die Geometrie erlaubt hote Kurvengeschwindigkeiten und bietet genügend Laufruhe für Highspeed!
Die Geometrie erlaubt hote Kurvengeschwindigkeiten und bietet genügend Laufruhe für Highspeed!
Absolut problemlos: Auch auf langen Abfahrten macht die Avid Guide Bremse keine Probleme
Absolut problemlos: Auch auf langen Abfahrten macht die Avid Guide Bremse keine Probleme
Nicht ein Abwurf: Der Sram 1x11-fach ohne Kettenführung arbeitet im Kurztest perfekt
Nicht ein Abwurf: Der Sram 1x11-fach ohne Kettenführung arbeitet im Kurztest perfekt
Kann überzeugen: Die neue Kinematik bietet viel Progression und hilft so zu hohem Tempo und gutem Feedback
Kann überzeugen: Die neue Kinematik bietet viel Progression und hilft so zu hohem Tempo und gutem Feedback
So kann man es auch laufen lassen: PEF zeigt, was im neuen Commencal Meta AM V4 steckt. Sauber!
So kann man es auch laufen lassen: PEF zeigt, was im neuen Commencal Meta AM V4 steckt. Sauber! - Foto von Samuel Decout
Unser Fazit: Nicht nur bergab sondern auch bergauf ein gelungener Gaul, das Meta AM V4
Unser Fazit: Nicht nur bergab sondern auch bergauf ein gelungener Gaul, das Meta AM V4

Neben der ausführlichen Vorstellung des neuen Commencal Meta AM V4 für das kommende Modelljahr haben wir in Tignes auch die Möglichkeit gehabt, drei Tage lang mit dem neuen Bike unterwegs zu sein und das Rad sowohl im Bike-Park, als auch auf natürlichen, alpinen Trails zu fahren. Die Ergebnisse dieser Ausfahrten haben wir in diesem Test des neuen Meta V4 2015 für euch zusammengefasst.

Unser Bike für den Kurztest: Das Commencal Meta AM V4 2015
# Unser Bike für den Kurztest: Das Commencal Meta AM V4 2015

Im Stand

Diese Überarbeitung hat sich gewaschen: Mit einem vollständig neuen Design, deutlich überarbeitetem Hinterbaukonzept und auf 650b-Laufräder eingepasster Geometrie hat Commencal die vierte Version des erfolgreichen Meta AM vorgestellt und augenscheinlich kein Detail unangetastet gelassen.

Besonders auffällig ist das neue Hinterbaudesign. Die Andorraner setzen weiterhin auf einen eingelenkigen Hinterbau mit mehrgelenkiger Abstützung, doch der Dämpfer wird nicht mehr schwimmend über dem Innenlager platziert, sondern wird über eine Dämpferverlängerung von einer kompakten Kinematik angesteuert und stützt sich im Oberrohr ab. So wirkt das Rad optisch deutlich schlanker und soll gleichzeitig dank optimierter Kennlinie mehr Progression und besseres Feedback bieten. Und ganz nebenbei sollen 500g Gewicht abgespeckt worden sein.

Das Highlight am neuen Meta V4 ist der im Oberrohr aufgenommene Dämpfer
# Das Highlight am neuen Meta V4 ist der im Oberrohr aufgenommene Dämpfer

Zusammen mit dem 150mm Hinterbau und entsprechenden Gabeln soll die überarbeitete und auf die größeren Laufräder angepasste Geometrie dafür sorgen, dass das Meta AM nach wie vor sehr gute Abfahrtseigenschaften bietet, aber bergauf schneller und leichter zu bewegen sein soll. Entgegen dem Trend zu sehr flachen Lenkwinkeln, sehr langen Oberrohren und extrem kurzen Vorbauten (siehe Mondraker oder zuletzt Canyon mit den Race-Geometrien) spezifiziert Commencal weiterhin einen 50 oder 60mm Vorbau und belässt den Sitzwinkel bei gewohnt steilen 74°, wodurch das Rad einen besonders langen Radstand vermeidet und trotz guter Laufruhe ein hohes Maß an Verspieltheit und Kurvenfreudigkeit bieten soll. Ganz bewusst lässt Commencal damit Luft für das abfahrtsorientiertere Meta SX mit 26“, das weitestgehend unverändert in die neue Saison mit übernommen wird und noch auf dem alten Rahmendesign mit schwimmend gelagertem Dämpfer aufbaut.

Für mich (177cm) ist Rahmengröße M beim ersten Aufsitzen ideal. Wenige Minuten später pedalieren wir hinauf nach Tignes
# Für mich (177cm) ist Rahmengröße M beim ersten Aufsitzen ideal. Wenige Minuten später pedalieren wir hinauf nach Tignes
Unser Testbike verfügt über einen hochwertigen BOS Kirk Luftdämpfer, der vielfältig einstellbar ist.
# Unser Testbike verfügt über einen hochwertigen BOS Kirk Luftdämpfer, der vielfältig einstellbar ist.
Dämpferverlängerung ja - spezieller Dämpfer nein. Commencal hat aufgepasst!
# Dämpferverlängerung ja - spezieller Dämpfer nein. Commencal hat aufgepasst!
Die Umlenkung am Hinterbau ist wesentlich kompakter geworden. Das spart Gewicht.
# Die Umlenkung am Hinterbau ist wesentlich kompakter geworden. Das spart Gewicht.
Durch das neue Hinterbaudesign soll der Dämpfer gut vor Dreck geschützt sein. Die Lager sind groß und gedichtet und sollen so lange halten.
# Durch das neue Hinterbaudesign soll der Dämpfer gut vor Dreck geschützt sein. Die Lager sind groß und gedichtet und sollen so lange halten.

Max Commencal sieht im neuen Meta V4 damit das eine Mountainbike, das wirklich alles können soll: Gut bergauf, besser bergab. Laufruhig und dennoch handlich genug für Spitzkehren und technische Uphills. Wichtiger ist ihm jedoch, dass auf dieses Rad zu jeder Zeit Verlass sein soll. Den Ruf der guten Robustheit haben sich Commencal-Rahmen in den letzten Jahren damit erkauft, dass sie nicht besonders leicht gewesen sind. Auch das neue Commencal Meta V4 bricht nicht direkt mit dieser Tradition und soll auch weiterhin eher mit guter Haltbarkeit als mit niedrigem Gewicht überzeugen. Doch unser Komplettrad kann sich dennoch auf der Waage sehen lassen: Mit BOS Luftfederelementen, 1×11-fach Antrieb und Maxxis Highroller II Bereifung bringt es in Größe M ohne Pedale 13,5kg auf die Waage – nicht unbedingt rekordverdächtig aber doch wesentlich leichter als das, was wir gewohnt gewesen sind. Und definitiv konkurrenzfähig.

Ausführliche Beschreibungen der Kinematik, Ausstattungsoptionen und Geometrie des neuen Commencal Meta V4 haben wir in diesem Artikel veröffentlicht.

Ausstattung & Setup

Die für die Vorstellung in Tignes gewählte Ausstattung des Meta AM entspricht nicht vollständig dem angebotenen Serienbike. So hat unser Test-Bike beispielsweise über ein hochwertiges BOS-Fahrwerk verfügt und kombiniert den Sram 1×11-fach Antrieb mit einer leichten RaceFace Carbon-Kurbel. Im Rahmen des neu vorgestellten À La Carte-Programms könnte das gezeigte Bike jedoch direkt so vom Hersteller aus bestellt werden. Weitere Änderungen sind natürlich möglich, wobei die vollständigen Details des À La Carte-Programms wohl erst zur kommenden Eurobike veröffentlicht werden. Das Commencal Meta AM 2015 wird vom Hersteller aus in drei Komplettradversionen angeboten.

Der grelle Gelb-Grün-Farbton ist mitterweile Pflicht bei Commencal. Optional gibt es das Rad jedoch auch in schwarz mit gelben Akzenten.
# Der grelle Gelb-Grün-Farbton ist mitterweile Pflicht bei Commencal. Optional gibt es das Rad jedoch auch in schwarz mit gelben Akzenten.
Für Commencal ist das neue Meta AM V4 das Highlight in der 2015er Modellpalette.
# Für Commencal ist das neue Meta AM V4 das Highlight in der 2015er Modellpalette.
Zugstufe, High- und Low-Speed Druckstufe sowie eine Plattform zum Klettern - der BOS Kirk Dämpfer bietet alle Einstelloptionen, die man sich wünschen kann.
# Zugstufe, High- und Low-Speed Druckstufe sowie eine Plattform zum Klettern - der BOS Kirk Dämpfer bietet alle Einstelloptionen, die man sich wünschen kann.
Große Hauptlager und eine gut erreichbare und montagefreundliche Zugführung für intern angesteuerte Teleskopsattelstützen.
# Große Hauptlager und eine gut erreichbare und montagefreundliche Zugführung für intern angesteuerte Teleskopsattelstützen.
Das BB92 Pressfit-Innenlager hat sich bei Commencal bewährt. Dazu gibt es eine ISCG05 Kettenführungsaufnahme
# Das BB92 Pressfit-Innenlager hat sich bei Commencal bewährt. Dazu gibt es eine ISCG05 Kettenführungsaufnahme

Beim Setup haben wir uns für die erste Ausfahrt auf die Empfehlungen der Commencal-Mechaniker verlassen, die das Rad auf meine 70kg inklusive Ausrüstung eingestellt haben. Da die verbauten BOS Federelemente viele Einstellungsoptionen bereit halten, habe ich das voreingestellte Setup übernommen und auf den folgenden Abfahrten immer weiter verfeinert. Im Endeffekt haben wir uns dazu entschieden, den Druck in der Gabel leicht zu erhöhen und im Gegenzug die Low-Speed-Druckstufe der Idylle etwas weiter zu öffnen, um die Gabel etwas straffer zu bekommen ohne sie zu überdämpfen. So zeigt sich das Bike als sehr gut auf die alpinen Trails abstimmbar, die wir für die Neuvorstellung vor die Nase gesetzt bekommen haben.

Konisches Steuerrohr und integrierte Zugverlegung.
# Konisches Steuerrohr und integrierte Zugverlegung.
Mechaniker Boris überprüft montiert derweil noch das letzte Rad für die Journalisten.
# Mechaniker Boris überprüft montiert derweil noch das letzte Rad für die Journalisten.
Dämpfersetup am Bos Kirk Dämpfer. Dank der neuen Position am Oberrohr lässt sich der Dämpfer wesentlich einfacher einstellen als bisher.
# Dämpfersetup am Bos Kirk Dämpfer. Dank der neuen Position am Oberrohr lässt sich der Dämpfer wesentlich einfacher einstellen als bisher.

Auf dem Trail

Für die ersten Praxiseindrücke sind wir im Rahmen des Presse Camps im französischen Val d’Isere und Tignes unterwegs gewesen. So habe ich bis zum Ende der zwei Tage mit dem Commencal Meta AM V4 mehr als 90km mit dem Bike zurück gelegt. Unter ausgiebiger Nutzung der vielseitigen Strecken im Bikepark Tignes und der vorhandenen Lift-Infrastruktur habe ich so ca. 1.000 Höhenmeter im Uphill gefahren und bergab 6.600 Höhenmeter absolviert. Basierend auf dieser ausgiebigen Trail-Erfahrung hat sich ein sehr gutes erstes Bild des neuen Meta V4 erfahren lassen.

Ausgehend von den Orten Tignes und Val d’Isere bietet die Region ein angelegtes Streckennetz mit mehr also 150km Länge, das sowohl steile, technische Waldabfahrten über Wurzeln und Steine, als auch flowige Trails und klassische Bike Park-Strecken mit Sprüngen und Steilkurven bereit hält. In den beiden Tagen in der Region haben wir so die perfekten Bedingungen vorgefunden, um einen guten ersten Eindruck des Meta V4 gewinnen zu können. So positioniert Commencal das Rad an der Grenze zwischen All-Mountain und Enduro, wobei es ausdrücklich auch für den Bike Park freigegeben ist. Die Botschaft ist klar: Dieses Rad soll universell Spaß machen und auch unter grober Belastung nicht in die Knie gehen. Team-Fahrer Pierre Eduard Ferry (PEF) und Mechaniker Boris können das soweit bestätigen: Ihnen ist noch keiner der Rahmen gebrochen. Doch Schluss mit der Theorie und hin zu den ersten Fahreindrücken mit dem Commencal Meta AM 2015.

Die Testflotte wartet auf den Einsatz. Im Vordergrund zum Vergleich ein Meta V3
# Die Testflotte wartet auf den Einsatz. Im Vordergrund zum Vergleich ein Meta V3

Uphill

Uphill oder Downhill? Häufig werden Enduro-Bikes auf einen gewissen Kompromiss dieser beiden gegensätzlichen Anforderungen hin ausgelegt und lassen in der Praxis erkennen, welche der beiden Richtungen sie eigentlich bevorzugen. Nachdem das bewährte Commencal Meta V3 ein bergab sehr leistungsfähiges Bike gewesen ist, das bergauf seine Schwächen hatte, sind wir gespannt gewesen, wie sich hier der direkte Nachfolger schlagen würde. Der neu entwickelte Hinterbau mit angepassten Drehpunkten und verbesserter Progression soll einen Großteil dazu beitragen, dass das neue Meta AM wirklich zum Allrounder wird. Zusätzlich montiert Commencal lange Vorbauten (50 oder 60mm, je nach Wunsch) und hält bei der Geometrie die Balance.

Im echten Enduro-Spirit nehme ich die ersten Anstiege aus eigene Kraft in Angriff und schon bald zeigt sich, dass bereits ohne die zuschaltbare Low-Speed-Plattform des BOS Kirk-Dämpfers weitestgehend Ruhe am Hinterbau herrscht. Mit gut 30% SAG abgestimmt pedaliert sich das neue Meta AM zwar nicht wie ein XC-Bike, aber doch sehr entspannt den Berg hinauf. Weder stellt sich dabei das Gefühl ein, viel Energie in die Federung zu pumpen, noch zu weit hinten auf dem Rad zu sitzen. Die Sitzposition ist vielmehr angenehm zentral und leicht gestreckt, so dass gut Kraft auf die Pedale gebracht und das Rad beschleunigt werden kann. Mit einigen zusätzlichen Klicks in der Low-Speed-Dämpfung ist das Rad dann auch im Wiegetritt angenehm straff und setzt die Pedalumdrehungen effizient in Vortrieb um. So lassen sich auch steile Rampen gut meistern und im technischen Uphill folgt das Rad willig den Lenkbefehlen. Hinzu kommt, dass auch ohne Absenkung der Gabel das Vorderrad am Boden bleibt – ein Umstand, an dem die 437mm langen Kettenstreben, der 74° steile Sitzwinkel und der 50mm lange Vorbau nicht unbeteiligt sein dürften.

Und es geht los. Tignes bietet 150km angelegte Trails, die teils per Lift und teils in Eigenarbeit erklommen werden.
# Und es geht los. Tignes bietet 150km angelegte Trails, die teils per Lift und teils in Eigenarbeit erklommen werden.
Für den Uphill entscheide ich mich für einen der gut fahrbaren Anstiege und das Rad überzeugt mit sehr guter Pedalierbarkeit und gutem Vortrieb.
# Für den Uphill entscheide ich mich für einen der gut fahrbaren Anstiege und das Rad überzeugt mit sehr guter Pedalierbarkeit und gutem Vortrieb.
Verschnaufpause vor der Abfahrt: Die Journalisten bewundern die schroffe Bergwelt.
# Verschnaufpause vor der Abfahrt: Die Journalisten bewundern die schroffe Bergwelt.

Wie bei vielen aktuellen Enduros bleibt dann auch am Meta V4 ein letzter Kritikpunkt, der als Kompromiss der Geometrie in Kauf genommen werden muss: die niedrige Innenlagerhöhe. Als Mittel der Wahl für ein gutes Handling und sichere Kurveneigenschaften sorgt sie dafür, dass im technischen Uphill und auf Trails am Schräghang (wie sie in den Alpen sehr oft vorkommen, in deutschen Wäldern jedoch quasi nie) regelmäßig die Pedale Bodenkontakt finden und die Fahrt destabilisieren. Schnell entwickelt man hier eine Fahrtechnik, bei der auch bergauf immer wieder gerollt wird, um entsprechende Stellen überwinden zu können doch verliert man so viel Schwung und den gleichmäßigen Rhythmus.

Wem die am Testrad verbaute 1×11-fach Übersetzung in den Bergen zu limitiert sein sollte, der kann optional auch einen Umwerfer für einen 2-fach Antrieb montieren. Hierzu wird eine zusätzliche Schelle benötigt, die am Sitzrohr montiert wird und den Direct Mount-Umwerfer in Position bringt. Unsere insgesamt positive Erfahrung mit 1×11 Antrieben hat jedoch auch das neue Commencal Meta AM bestätigt – jeder sinnvoll fahrbare Anstieg ist bezwingbar gewesen ohne von der Übersetzung gestoppt zu werden.

Nach den ersten Kilometern zeigt sich: Das Meta V4 ist gut ausbalanciert und macht sowohl bergauf, als auch bergab viel Spaß.
# Nach den ersten Kilometern zeigt sich: Das Meta V4 ist gut ausbalanciert und macht sowohl bergauf, als auch bergab viel Spaß.

Downhill

Nachdem sich das Meta V4 bergauf als williger Kletterer gezeigt hat, stellt sich nur noch eine Frage: Wie sieht es mit den Abfahrtseigenschaften aus? Für ein abfahrtsorientiertes All-Mountain-Bike wie das Meta AM erwarten wir vor dem Test eine stimmige Performance, die sowohl bergauf, als auch bergab Freude bereitet. Im Bike Park Tignes zeigt sich dann schnell, dass den Entwicklern bei Commencal der Spagat durchaus gelungen ist. Nach den ersten Abfahrten auf den leichten Strecken wächst das Vertrauen ins Bike und ich rücke direkt auf die anspruchsvolleren Abfahrten vor. Hier bestätigt sich das Bild: Das neue Meta AM lässt sich trotz guter Laufruhe flink um Kurven bewegen und baut sehr gute Traktion auf.

Letzte Abfahrt nach Tignes: Das Rad überzeugt.
# Letzte Abfahrt nach Tignes: Das Rad überzeugt.

Wie bereits im Uphill zeigt sich hier der positive Effekt der hohen Progression am Hinterbau in Kombination mit dem sehr gut abstimmbaren BOS KIRK Luftdämpfer: Ohne tief in den Sag zu sinken stellt der Hinterbau des Meta V4 zu jeder Zeit genügend Federweg zur Verfügung und steht hoch im Federweg, wodurch das Bike in Kurven und auf Absprüngen viel Rückmeldung gibt und sich spielerisch abdrücken und in die Luft bewegen lässt. Die 150mm Federweg werden so effizient genutzt und reichen auch aus, um grobe Einschläge und Steinfelder auszubügeln. Dank der fein einstellbaren High-Speed-Druckstufe gelingt es mir in der Folge kein einziges Mal, den Dämpfer zum durchschlagen zu bewegen – und das, obwohl auf den ruppigen Strecken und nach steilen Landungen durchaus die Gelegenheit dazu vorhanden gewesen wäre. Die entsprechende Balance zum Hinterbau bietet die BOS Deville Federgabel, die sich wie schon im umfangreichen MTB-News.de Enduro-Federgabeltest hervorragend schlägt und straff gedämpft ihre Arbeit verrichtet.

Vollgas im Downhill: im losen Geröll darf das Meta AM zeigen, wie gut seine Geometrie den Fahrer über dem Rad platziert.
# Vollgas im Downhill: im losen Geröll darf das Meta AM zeigen, wie gut seine Geometrie den Fahrer über dem Rad platziert.
Gröberes Geläuf mit Felsen und spitzen Schlägen meistert der Hinterbau ohne Probleme - es steht stets genügend Federweg zur Verfügung.
# Gröberes Geläuf mit Felsen und spitzen Schlägen meistert der Hinterbau ohne Probleme - es steht stets genügend Federweg zur Verfügung.

Bei den widrigen Bedingungen im Rahmen der Testtage hat sich auch gezeigt, dass Matsch dem Rad kaum etwas anhaben kann. So liegt der Dämpfer gut geschützt unter dem Oberrohr und die Gestaltung der Sitz- und Kettenstreben ohne Querstreben erlaubt den Reifen größtmöglichen Raum, um Schlamm ohne zu verklemmen mitzunehmen. Hier ist das Rad ein deutlicher Fortschritt gegenüber dem Meta V3, bei dem der Dämpfer direkt in der Schusslinie des Hinterreifens platziert gewesen ist.

Insgesamt überzeugt das Commencal Meta AM so auch im Downhill und mit den gezeigten Eigenschaften kann es erfolgreich den Anspruch erfüllen, ein Do-it-all-Bike zu sein. Die Geometrie ist ausgewogen und resultiert in einem gelungenen Kompromiss, der bergab hohe Geschwindigkeiten und viel Sicherheit ermöglicht ohne bergauf langsam zu sein. Besonders positiv ist die gelungene Balance zu bewerten, die das Gewicht fein zwischen Vorder- und Hinterrad austariert und so eine schnelle und sichere Fahrt ermöglicht. Das Meta AM ist jedoch – das sei besonders hervorgehoben – kein Mini DH-Bike. Und das ist gut so. Denn gerade so kann es am Anspruch, wirklich rundum gut einsetzbar zu sein, genügen. Wir sind bereits jetzt gespannt auf einen ausführlichen Test auch auf anderen Strecken.

Ausflug in den Bike-Park: Obwohl das Meta AM vom Namen her auf allen Strecken zu Hause sein soll, macht es im Bike-Park besonders viel Spaß.
# Ausflug in den Bike-Park: Obwohl das Meta AM vom Namen her auf allen Strecken zu Hause sein soll, macht es im Bike-Park besonders viel Spaß.
Die Geometrie erlaubt hote Kurvengeschwindigkeiten und bietet genügend Laufruhe für Highspeed!
# Die Geometrie erlaubt hote Kurvengeschwindigkeiten und bietet genügend Laufruhe für Highspeed!
Absolut problemlos: Auch auf langen Abfahrten macht die Avid Guide Bremse keine Probleme
# Absolut problemlos: Auch auf langen Abfahrten macht die Avid Guide Bremse keine Probleme
Nicht ein Abwurf: Der Sram 1x11-fach ohne Kettenführung arbeitet im Kurztest perfekt
# Nicht ein Abwurf: Der Sram 1x11-fach ohne Kettenführung arbeitet im Kurztest perfekt
Kann überzeugen: Die neue Kinematik bietet viel Progression und hilft so zu hohem Tempo und gutem Feedback
# Kann überzeugen: Die neue Kinematik bietet viel Progression und hilft so zu hohem Tempo und gutem Feedback

Fazit

Mit dem neuen Commencal Meta V4 zeigen die Andorraner ein Bike, das nicht nur optisch einen sauberen Eindruck macht, sondern auf dem Trail auch halten kann, was es verspricht. Bergauf überzeugt der neu entwickelte Hinterbau mit guter Antriebsneutralität und die Geometrie erlaubt sehr guten Vortrieb. Sobald es bergab geht, besticht das Rad mit tollem Handling und lässt sich sowohl in Kurven, als auch in der Luft spielerisch dirigieren. Daran sind die hochwertigen BOS-Federelemente nicht unbeteiligt. Spannend sind die vielfältigen Optionen zur Konfiguration im Commencal À La Carte-Programm.

So kann man es auch laufen lassen: PEF zeigt, was im neuen Commencal Meta AM V4 steckt. Sauber!
# So kann man es auch laufen lassen: PEF zeigt, was im neuen Commencal Meta AM V4 steckt. Sauber! - Foto von Samuel Decout
Unser Fazit: Nicht nur bergab sondern auch bergauf ein gelungener Gaul, das Meta AM V4
# Unser Fazit: Nicht nur bergab sondern auch bergauf ein gelungener Gaul, das Meta AM V4

Weitere Informationen

Vorstellung: Commencal Meta V4 2015
Commencal Homepage
Fotos: Tobias Stahl, Samuel Decout, Michele Montini
Text & Redaktion: Tobias Stahl | MTB-News.de 2014

  1. benutzerbild

    Apeman

    dabei seit 09/2008

    Das "Alte" gibt es doch auch noch...!?

  2. benutzerbild

    Mürre

    dabei seit 06/2008

    Ich find das neue auch vom Design sehr gelungen. Abzuwarten ist ob is in Sachen "Laufruhe" auch sehr gut ist. Da das Komplettrad in Gr. L auf der Homepage ausverkauft ist, werde ich erstmal die ersten Berichte abwarten

  3. benutzerbild

    yggr

    dabei seit 02/2009

    Sehr schade.
    Das "alte" Meta AM fand ich sehr schön mit dem floating Dämpfer, das neue nun 08/15 liegend Dämpfer.

    Finden sich ja scheinbar genug gute Gründe fürs neue Dämpferkonzept. Freilich schade, dass es dadurch vielen anderen Mitbewerbern ähnelt...
  4. benutzerbild

    Apeman

    dabei seit 09/2008

    Ich find das neue auch vom Design sehr gelungen. Abzuwarten ist ob is in Sachen "Laufruhe" auch sehr gut ist. Da das Komplettrad in Gr. L auf der Homepage ausverkauft ist, werde ich erstmal die ersten Berichte abwarten

    Das dauert dann leider noch ca 50 Tage bis zu den ersten wirklich brauchbaren tests... Schade smilie
  5. benutzerbild

    Thiel

    dabei seit 10/2007

    Gibt es Erfahrungswerte bzg. Reifenfreiheit ?

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