Cube Two15 29er: der deutsche Hersteller Cube zieht nach und präsentiert pünktlich zum Downhill World Cup im kanadischen Mont-Sainte-Anne einen 29″-Prototypen auf Basis des bestehenden Two15-Downhillbikes. Obwohl die 29er-Rahmen erst vor gut einer Woche bei Cube ankamen, sind sich die Teamfahrer bereits sicher, damit schneller zu sein und werden für den Rest der Saison voraussichtlich auf dem Two15 29er unterwegs sein.
Über die Social Media-Kanäle der Teamfahrer und des Cube Global Squads wurde es bereits angedeutet: Cube mischt nun mit einem eigenen Downhill-Prototypen im 29″-Geschäft mit. Damit reagiert die Firma aus Waldershof einige Monate nach der ersten Welle an 29er-Downhillern auf den neuen Trend, hat dafür jedoch auch mehr Änderungen vorgenommen, als einfach lange Kettenstreben und große Laufräder in den bestehenden Two15-Rahmen zu stecken. Der Aluminium-Rahmen in schicker Raw-Optik erinnert auf den ersten Blick zwar stark an die aktuelle 650b-Version des Two15, doch der Teufel steckt wie so oft im Detail: Um dem höheren Moment der großen Laufräder entgegenzuwirken, wurde der Hinterbau durch eine doppelte Abstützung am Rocker-Link steifer konstruiert. Zudem wurde die Umlenkung nochmals progressiver als die ohnehin schon im Vergleich zur Serienversion progressive(re) vorherige Team-Version gestaltet – eine Entwicklung, die aktuell bei vielen World Cup-Bikes festzustellen ist. Die Geometrie ist in großen Teilen sehr ähnlich zur 650b-Variante. Allerdings fällt der Sitzwinkel des Hauptrahmens etwas steiler aus, um bei voller Kompression ausreichend Freiheit fürs Hinterrad zu gewährleisten. Final wurden die Größen angepasst: Die alte XL-Version wurde zu L und der vorherige L-Rahmen ist nun ein M-Rahmen.
Die neuen Rahmen in den Größen M für Junior Max Hartenstern und L für Greg Williamson und Matt Walker kamen erst am vergangenen Mittwoch, also etwa eine Woche vor Beginn des World Cups in Mont-Sainte-Anne, beim Team an und konnten direkt aufgebaut werden. Donnerstags konnte das Team in aller Eile im in der Nähe des Cube-Hauptquartiers gelegenen Bikepark Ochsenkopf einen ersten Eindruck auf den neuen Prototypen gewinnen. Leider verletzte sich Matt Walker bei einer Vergleichsfahrt auf der 650b-Variante an der Schulter und wird für den kommenden World Cup-Stopp ausfallen. Der Rest des Teams konnte freitags einen weiteren Testtag auf der harten und schnellen Downhill-Piste im tschechischen Bozi Dar einlegen. Da Max auf seiner Heimstrecke nach nur drei Fahrten seine bestehende Bestzeit um 4 Sekunden unterbieten konnte, fiel dort für beide Fahrer die finale Entscheidung, für den kommenden World Cup und den Rest der Saison auf den 29er zu setzen – einen Wechsel der Laufradgröße schließt das Cube Global Squad aktuell aus.
Da sich das Projekt noch in einer frühen Prototypen-Phase befindet, ist die Ersatzteilversorgung natürlich etwas schwieriger als beim Serienrad. Das Team ist jedoch guter Dinge, beide Fahrer gut durch den ersten Härtetest auf der extrem schnellen und steinigen Strecke in MSA zu bekommen. DT Swiss und Schwalbe stellen 29″-Laufräder und Reifen – die Teile, die in Kanada vermutlich am meisten beansprucht werden. Da die Fox 49-Federgabel aufgrund des größeren Raddurchmessers höher baut als die Serienversion, ist sie standardmäßig auf 190 mm Federweg reduziert, was in einem ähnlichen Stack-Wert wie beim regulären Cube Two15 resultiert. Die restlichen Anbauteile konnten vom 27,5″-Bike übernommen werden und ähneln sich bei beiden Fahrern ziemlich. Im Gegensatz zu Greg Williamson setzt Max jedoch auf einen Luftdämpfer.
Angaben über eine geplante Serien-Version des 29ers kann das Team aktuell nicht machen – der Fokus liegt momentan ganz klar darauf, dem Team ein einen möglichst schnellen Untersatz für die Jagd nach den Sekunden zur Verfügung zu stellen.
Nach Santa Cruz, Mondraker und Co. nun also auch Cube – wie gefällt euch die 29er-Variante des Cube Two15?
Weitere Informationen zum Cube Global Squad
Website: www.cubeglobalsquad.com
Text & Redaktion: Gregor Sinn, Moritz Zimmermann | MTB-News.de
Bilder: Moritz Zimmermann
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