Unser Kollege Kai und IBC Support-Mann Kai ist seit knapp einem Jahr in Kanada – nach seinem Foto-Bericht vom Keystone Standard Basin Trail hat er nun einen weiteren spannenden Bericht mitgebracht – vom Enduro-Rennen in Vernon im Rahmen der BC Enduro Series. Das Wort hat Kai:
Schon letztes Jahr hatte ich mir zum Ziel gemacht, einmal ein BC Enduro Race mitzufahren – dieses Jahr hat es geklappt! Letzten Freitag Mittag mache ich mich auf den Weg von Whistler nach Vernon im Okanagan Valley, die Wettervorhersage meldet schlappe 36° für Sonntags, mein Thermometer im Auto zeigt auf dem Weg schon 37°C! Zu kalt oder gar zu regnerisch wird es sicher nicht! Kurzfristig hatte sich noch mein guter Freund und zeitweiser Reisekollege Stefan fürs Rennen angemeldet. Beste Vorraussetzungen für ein prima Wochenende beim BC Enduro!
Samstag Morgen, es ist schon brutal warm. Gut, dass erst mal zum Start geshuttlet wird. Das Shuttle zum Start organisiert jeder selbst. Gut, dass unser Kollege David Zeit hat uns zu fahren, die ca. 800 zusätzlichen Höhenmeter sparen wir uns gerne.
Typisches Bild in Kanada, Trucks mit Bikes auf der Ladefläche sieht man hier überall.
Kanadier sind sehr entspannte Menschen! Enduro racen scheint auch entspannt zuzugehen, die Startzeiten wurden kurzerhand über den Haufen geworfen und jeder startet wann er will. Mein Letztes Enduro-Rennen liegt schon länger zurück, ich kenne keinen einzigen der Trails die wir heute fahren, denn hier war ich noch nie biken – egal! Spaß haben heißt die Devise. Los geht’s!
Durch die nicht vorhandenen Starterklassen muss ich direkt mal ein paar Leute auf der ersten Stage überholen, was kanadatypisch ziemlich gut klappt! Hoffentlich geht das nicht so den ganzen Tag, denke ich mir noch. Weiter geht es über einen kurzen Transfer zu Stage 2.
Am Start zu Stage 2 sortieren sich schon die Starter selbst nach schnell und langsam. Sehr gut! I love Kanada!
Auf Stage 2 fahre ich auf meinen Kollegen Stefan auf, wir feuern uns gegenseitig an und nach einer kurzen Verfolgungsjagd lässt mich Stefan brav vorbei. Die Stage hat ein paar krassere Steilstücke über Felsen und alles ist superstaubig! Ich habe ein paar „loose“ Momente, kann mich aber auf dem Rad halten. Wir sind gestoked und weiter geht’s zu nächsten Stage, wofür wir erstmals heute ca. eine halbe Stunde bergauf strampeln müssen. Ich sag nur eins: wir sind zwar im Schatten, aber es ist verdammt heiß!
Stage 3 ist etwas flowiger und macht richtig Spass! Offene Kurven durch welliges Gelände, ein kurzes Tretstück, 2 Drops und schon sind wir im Ziel.
Weiter geht’s, wieder bergauf. Gut dass hier eine Wasserstation eingerichtet ist, ich habe schon fast 2 Liter getrunken! Aufgefüllt und weiter geht es den Berg hinauf.
Oben am Start von Stage 4 angekommen. Wir sind am Ölen wie verrückt, Spaß macht es aber trotzdem!
Erstmal ein kurzer Snack, Stefan packt sein Gourmet-Sandwich aus. Man beachte die Kameraden im Hintergrund, die waren sichtlich neidisch…
Stage 4 ist auch wieder flowig – und ich flowe schwitzend und mit einem breiten Grinsen ins Ziel! Am Start der 5. Stage gibt es nochmal Verpflegung. Ziemlich geile Verpflegung sogar: es gibt Cookies, Müsliriegel, Lakritze, Gummibärchen und sogar Wassermelone! Wir greifen erst mal zu. Jetzt können wir den See schon sehen, denn dort direkt am Ufer befindet sich das Ziel der letzten Stage für heute.
Stage 5 wird nochmal etwas technischer, es geht erst flowig, aber in tiefem Staub bergab. Ziemlich rutschige Angelegenheit! Der zweite Teil der Stage wird ziemlich holprig über fiese Steine, ein kurzer Sprint über eine Wiese und wir sind am Ziel, direkt am Ufer des Kalamalka Sees. Ein besseres Ziel kann man sich bei den Temperaturen knapp unter der 40°C Marke nicht wünschen.
Wir sind geschafft und springen erst mal in den See!
Wir belegen den 14. und 17. Platz – solides Mittelfeld! Für unbekannte Strecken ziemlich gut, wir sind zufrieden.
Nach dem Abgeben der Zeitchips gehen wir wieder an den See und machen uns dann später auf den kurzen Weg hoch nach Silverstar, wo wir den Tag bei ein paar Hopfenkaltschalen ausklingen lassen.
Sonntags morgens geht es weiter mit Teil 2 des Races. Heute werden wir nur Strecken im Bikepark fahren und auch 2 Liftfahrten sind mit dabei. Sounds good! An manche Streckennamen kann ich mich dunkel von meinem Besuch letztes Jahr erinnern. Mal sehen, ob ich mich auch noch an irgendwelche der Strecken erinnern kann. Die erste Stage heisst Blastoff, die kenne ich noch. Supergeile Anlieger und superflowig! Genau das richtige zum Warmwerden!
Um 9:30 Uhr hat es schon um die 30°C. Nach der ersten Stage heisst es erst mal ca. 1 Stunde bergauf strampeln. Wir sind schon wieder am Schwitzen und lassen es locker angehen. Die anderen scheinen das auch so zu sehen.
Die Stage 2 enthält die Strecken Shazam to Flow. Vorsicht: die Strecke mit dem schönen Namen „Flow“ enthält leider so gut wie gar keinen Flow, macht aber trotzdem Spaß. Das muss irgendein Geheimcode unter Streckenbauern sein – ich bin noch nie eine Strecke gefahren, die Flow hieß und auch flowig war :)
Unten angekommen heisst es erstmal im Lift entspannen.
An der Bergstation treffen wir auf ein bekanntes Gesicht, Wahlkanadier und Enduroracer Henning. Er und seine Truppe sind schon eine Stage weiter. Schnell noch ein Paar Tips bekommen und los gehts auf Stage 3, die auf „Double Dog“ ausgetragen wird. Rumpelig, flowig und schnell. Sehr geile Strecke!
Unten angekommen nehmen wir wieder den Lift nach oben. Sehr Komfortabel, so könnte ich das den ganzen Tag machen :D. Weiter geht’s zur letzten Stage für heute. Diesmal der obere Teil der Strecke mit dem ironischen Namen „Flow“.
Stefan schießt noch fast über das Ziel hinaus, und dann haben wir es geschafft. Wieder ein geiler Tag Racing, unten warten schon das langersehnte Freibier und Burger. Wir nehmen auf dem Weg dorthin noch schnell einen kleinen Table mit.
Nach der Siegerehrung gibt es noch eine Tomobola…
Wir sind zufrieden: Geile Leute, geile Strecken, geile Veranstaltung! MEGA Wochenende! Wer mal „zufällig“ in der Nähe ist, sollte unbedingt mal mitfahren. Es lohnt sich! Alle Infos findet ihr hier.
See ya next time! Over and out!
Weitere Informationen
Text & Redaktion: Kai Christian | MTB-News.de 2015
Bilder: Kai Christian, BC Enduro Series
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