Downhill-Fahrerkarussell 2024 – #2 Alle Gerüchte und Team-Wechsel zum Jahresende

Das Jahr 2023 neigt sich stark dem Ende zu – und gerüchteweise soll sich das Downhill-Fahrerkarussell so schnell drehen wie schon lange nicht mehr. Wie immer gilt: Nichts Genaues weiß man nicht. Wir haben die spannendsten Gerüchte der Offseason gesammelt.

• Die neuste gesicherte News ist: Ronan Dunne verlässt das Continental/Nukeproof-Team. Der Ire hat 2023 nicht nur mit einem aggressiven Fahrstil auf sich aufmerksam gemacht, sondern auch das World Cup-Podium erobert und dürfte als eines der aussichtsreichsten Talente gelten. Unter welchem Banner er zukünftig am World Cup an den Start gehen wird, hat er bisher nicht verkündet – dazu gibt es jedoch als recht gesichert geltende Gerüchte.

# Es ist gesichert, dass Ronan Dunne nächstes Jahr nicht mehr für das Continental/Nukeproof-Team an den Start gehen wird. - Auch das Team selbst könnte sich einen neuen Rahmensponsor besorgen.

• So trennt sich das MS-Team rund um David Trummer, Brook Macdonald und Co. wohl vom Hauptsponsor Mondraker. Stattdessen soll es ein Mondraker Factory Team unter neuer Leitung geben. Als Fahrer hierfür zwitschern die Vögel neben Ronan Dunne auch Dakotah Norton und Ex-Junior Ryan Pinkerton von den Dächern.
• Wie es mit dem weiterhin bestehenden MS-Team weitergeht, ist nicht ganz klar. Auf den letzten Downhill World Cup-Rennen wurde von Team-Mitarbeitern selbst das Gerücht gestreut, man möchte in Zukunft mit Firmen zusammenarbeiten, die der Prototyp-Entwicklung einen hohen Stellenwert zurechnen. Als wahrscheinlichster Partner gilt aktuell Intense. Das Gerücht wurde weiter dadurch angeheizt, dass das Team auf Instagram ein altes Bild von Team-Chef Markus Stöckl auf einem Intense M1 gepostet hat. Doch auch noch exotischere Sponsoren wie etwa der neuseeländische Getriebe-Bike-Hersteller Zerode wurden bereits in den Weiten des Internets genannt.

# Mondraker ist schon so lange Hauptsponsor des MS-Teams, dass man es fast für ein Factory-Team halten könnte - man munkelt jedoch bereits seit Mitte der Saison, dass sich Team-Besitzer Markus Stöckl nach einem neuen Rahmensponsor umsieht.

# Mondraker möchte stattdessen sein eigenes Ding machen und sich dafür unter anderem die Dienste dieses schnellen Manns sichern - Dakotah Norton hat 2023 seinen Speed bewiesen und ist einer der großen Siegeskandidaten für die kommende Saison.

• Intense wiederum soll Ressourcen für eine solche Partnerschaft übrig haben, da das bisher unter Leitung von Aaron Gwin bestehende Factory-Team wohl eingestellt wird. Wie es mit Gwin weitergeht, ist völlig offen. Der US-Amerikaner hat zuletzt sogar offen gelassen, ob er seine Karriere überhaupt fortsetzt oder sich künftig anderen Aufgaben widmet.
• Noch völlig ungeklärt und spannend ist die Frage, wie es mit Nukeproof im World Cup weitergeht. Der irische Hersteller gehört zu Chainreaction Cycles/Wiggle und damit zur aktuell in der Krise befindlichen Signa-Gruppe. Alles zum Fall findest du hier: Signa Sports United Pleite. Gerüchteweise soll Nukeproof als zweiter Titelsponsor des bisherigen Continental-Teams aussteigen und von GT ersetzt werden – Continental/GT also. Die US-Amerikaner haben, nachdem sich wochenlang hartnäckige Gerüchte gehalten hatten, bereits bestätigt, dass sie sich mit ihrem Factory-Team aus dem World Cup zurückziehen. Eine Kooperation mit Continental wäre sicherlich eine vielversprechende Möglichkeit, auch ohne den Aufwand eines Werksteams weiterhin im World Cup vertreten zu sein.
• So ziemlich alle GT Factory-Fahrer haben bereits ihren Abschied bekannt gegeben. Lediglich bei Wyn Masters ist die Zukunft noch sehr neblig. Der Neuseeländer ist schon seit Jahren nicht für seine Rennergebnisse, sondern seine erfolgreiche Video-Serie bekannt und soll einen eigenen Vertrag mit GT haben, der nicht von den Geschicken des Teams abhängt. Ob er also einen neuen Hauptsponsor hat oder künftig als Privateer mit GT-Bike an den Start geht, ist unklar. Jess Blewitt wurde zuletzt in Südfrankreich bei Cecile Ravanel gesehen. Die Französin leitet das Commencal / Les Orres-Team, was keine ganz unwahrscheinliche Adresse für Jess Blewitt wäre. Allerdings arbeitet sie auch als Trainerin, etwa für Vali Höll, die bekanntlich keine Verbindungen zu Commencal unterhält.

# Jess Blewitt hatte eine katastrophale Saison - die Neuseeländerin gilt allerdings als großes Talent und soll nach dem Aus des GT-Teams bereits eine neue Renn-Heimat gefunden haben.

• Für viele völlig überraschend kam der Abschied von Greg Minnaar beim Santa Cruz Syndicate. Der Südafrikaner ist einen großen Teil seiner sehr, sehr langen Karriere für den Kulthersteller aus Kalifornien gefahren und stand wohl wie kein anderer Profi für die Marke. Ob er auf eigenen Wunsch gegangen oder den aktuell überall in der Bike-Industrie stattfindenden Kürzungen zum Opfer gefallen ist, ist nicht ganz klar. Vielleicht war es eine Mischung aus beidem. Eine mit den Interna gut vertraute Person hat uns allerdings zugesteckt, dass der erfolgreichste World Cup-Fahrer aller Zeiten künftig für Norco an den Start gehen wird. Interessant wird noch sein, ob er von Fox/Shimano wieder zurück auf RockShox/SRAM wechselt, da diese bisher einer der Hauptsponsoren des Norco Factory-Teams waren.

# Wir können es immer noch nicht ganz glauben, dass Santa Cruz und Greg Minnaar 2024 getrennte Wege gehen. - Man hört aus mehreren Quellen mittlerweile, dass Minnaar künftig für die kanadische Marke Norco an den Start geht.

• Extrem kurzlebig scheint das ist im letzten Jahr ins Leben gerufene Unno Primal Team zu sein – man munkelt, dass es seine Aktivitäten Ende des Jahres bereits wieder einstellt. Angel Suarez hatte nicht die beste letzte Saison, ist jedoch immer für ein Podiumsergebnis gut. Es wurden bereits Vermutungen geäußert, dass er als dritter Fahrer neben Neko Mulally und Asa Vermette für das Frameworks Race Team an den Start gehen könnte. Ob diese irgendeine reale Grundlage haben, ist uns jedoch nicht bekannt. Spannend wird die Entwicklung von Asa Vermette sein: Der Amerikaner geht 2024 ins erste Junioren-Jahr, hat jedoch schon in den letzten zwei Jahren hochrangige Downhill-Profis in den USA versägt.
• Apropos Fahrer, die viel zu jung viel zu schnell sind: Fernab der deutschen MTB-Szene scheint sich auch in Neuseeland ein ziemliches Talent in der Form von Tyler Waite zu entwickeln. Er wird kommende Saison ebenfalls im ersten Junioren-Jahrgang starten und wurde bereits auf einem Yeti-Downhill-Prototyp gesehen. Da davon auszugehen ist, dass dieser nicht ganz ohne Zweck seinen Weg nach Neuseeland gefunden hat, dürfte das ein starker Hinweis auf einen Platz im Yeti Factory Team sein. Außerdem auch darauf, dass Yeti tatsächlich sehr ernsthaft an einem Downhill-Comeback arbeitet. Schließlich ist Enduro-Superstar Ritchie Rude dieses Jahr bereits ziemlich erfolgreich bei zwei Downhill World Cups an den Start gegangen.
• Vor einem Jahr hat Sam Hill bekannt gegeben, wieder im Downhill World Cup an den Start zu gehen. Leider ist die Saison absolut nicht nach den Vorstellungen des Kultstatus-genießenden Australiers gelaufen. Erst fehlte der Speed, dann verletzte er sich schwer am Knöchel und musste den Rest der Saison aussetzen. In den vergangenen Wochen wurde um Sam Hills Zukunft viel spekuliert – es scheint sich jedoch herauszukristallisieren, dass er seine Karriere beenden wird.

# Sam Hill ist und bleibt der wohl legendärste Downhill-Fahrer aller Zeiten - die Hoffnung, dass er noch mal an seine Erfolge anknüpfen kann, scheint der Vater von drei Söhnen mittlerweile jedoch aufgegeben haben.

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