Und schon ist der letzte Tag des Epic Israel, noch einmal früh raus aus den Betten und mit den ersten Sonnenstrahlen in das Race starten. Mit 68km ist die finale Etappe auch die kürzeste und es wurden viele flowige Singletrails versprochen. Im Gegensatz zum Vortag, strahlte die Sonne mit voller Wucht vom Himmel und es kam gut, dass fast alle dieser Trails im Wald zu fahren waren.
Heute durften auch Tagesstarter und etliche Kids ran, was für ordentlich Tumult und Zuschauer sorgten. Der Event ist was Orga und Auftritt angeht, wirklich eine Reise wert und manch etablierter deutsche Marathon kann sich hier ruhig eine Scheibe von Abschreiben. Nimit, einer der Macher des Rennens, fährt auch selber im Rennen mit und beim Dinner am Vortag durfte das Feld auch seine Alleinunterhaltungskünste erleben. „I was 4 times fucked“. Gleich zu Beginn hatte er einen Platten und mit viel schwarzen Humor erzählte er, was er danach alles erlebte. Auch ein kleiner Fingerzeig an die Teilnehmer, die im Trail schnelleren Ridern keinen Platz machen, war dabei und brachte ihm Respekt wie auch Missmut ein. Dennoch die Botschaft, jeder soll beim Epic Israel seinen Spaß haben und vor allem die Trails genießen können.
Doch zurück zu Tag drei und wie es uns erging. Eigentlich war ein Stockerlplatz in der Gesamtwertung sicher und auch in der Tageswertung wollten wir wieder dorthin. Doch in Nimis Worten, „we were fucked 4 times, too“. Schon nach sechs Kilometern verabschiedete sich in einem Schlagloch ein Teil meiner Sattelstütze und Notdürftig mit Schlauch anstelle des Sattels ging die Fahrt weiter. Das Motto wechselte von Podium zu „irgendwie in das Ziel kommen“ und wir hofften auf Hilfe bei der ersten Verpflegung. Bis dorthin war viel im Stehen fahren angesagt und die Oberschenkel mussten leiden. Ein aufgeschlitzter Reifen tat sein Übriges hinzu und wir sehnten uns mehr oder weniger nach der Klagemauer als nach Rennsport.
Mit einer halben Rolle Tape wurde dennoch der Sattel montiert und vor dem Besenwagen ging es für uns weiter Richtung Ziel. Die MacGyver Reparatur schien zu halten und die wirklich geilen sowie vielen Trail Kilometer ließen wieder ein wenig gute Laune zurückkommen.
Bei der Strecke wurde also wirklich nicht zu viel versprochen und genau so, stelle ich mir die perfekte Etappe oder das perfekte Eintagesrennen vor. Unser CRAFT – ROCKY MOUNTAIN Duo schaffte es, mit einem weiteren Schlauchwechsel, bis ins Ziel und meinen Frust konnte ich ein wenig mit dem Gewinn der Bergwertung des heutigen Tages ablassen. Ein nettes Feature übrigens, per Strava wird hier täglich auf einer gekennzeichneten Bergaufpassage der schnellste Kletterer gesucht und das King of Mountain Jersey vergeben.
Gesamt sind wir auf Rang acht abgerutscht, aber auch da kamen wir dank Paulaner Biergarten im Ziel drüber hinweg. Biergarten, hmm, auch ein Feature, das sich die Rennveranstalter hier ruhig abschauen dürften…
Nun steht noch ein wenig Sightseeing in Jerusalem an und auch eine Biketour mit Nimi im Friedenswald wird noch mal für viele neue Eindrücke und ordentlich Geschichte sorgen. Die Tour und ein Gesamtfazit könnt ihr in wenigen Tagen hier bei mtb-news.de nachlesen und auch eine Strave-File von der Abschlusstour wird euch erwarten. Ich hoffe ihr hattet Spaß beim verfolgen des Rennens und meiner Eindrücke aus einem uns doch recht fernen Land. Mit gutem Gewissen kann ich die Holy Trails, das Epic Israel und die vielen netten Menschen hier weiterempfehlen.
Love the Ride, DANIEL
Link: Daniel Gathofs dritte Etappe auf Strava
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