Tipp: du kannst mit der Tastatur blättern
Fat and low statt slack and low: Fatbikes in allen Formen, Farben und Auslegungen dominieren den Demoday.
Fat and low statt slack and low: Fatbikes in allen Formen, Farben und Auslegungen dominieren den Demoday.
Maxxis-Mike präsentiert den firmeneigenen Fatbike-Reifen - links 29+ und rechts 26"
Maxxis-Mike präsentiert den firmeneigenen Fatbike-Reifen - links 29+ und rechts 26"
Superleichtes Fatbike bei Tune
Superleichtes Fatbike bei Tune - weit unter 10 Kilo mit Sram XX1 Schaltung und vollem Tune-Angebot
Das Gehäuse ist verbreitert worden, doch im Inneren sind Anpassungen zur Erhaltung der Schaltpräzision fällig gewesen
Das Gehäuse ist verbreitert worden, doch im Inneren sind Anpassungen zur Erhaltung der Schaltpräzision fällig gewesen
Ein Reifen wie ein Mammut aus der Urzeit? Noch ist der Trend jung, doch er scheint mit Macht zu kommen.
Ein Reifen wie ein Mammut aus der Urzeit? Noch ist der Trend jung, doch er scheint mit Macht zu kommen.
Awesome, Dude! Canyon MTB-Produktmanager MIchael Staab mit seinem Fatbike namens Dude
Awesome, Dude! Canyon MTB-Produktmanager MIchael Staab mit seinem Fatbike namens Dude
Rock Shox Bluto an der Front
Rock Shox Bluto an der Front
Fatbike für Kids?
Fatbike für Kids? - Die Proportionen gehen jedenfalls schwer in die Richtung

Irgendwie hat es sie schon immer gegeben, doch abseits von Randerscheinungen wie unserem Test des Surly Moonlander haben wir in der Redaktion von MTB-News.de mit Fat Bikes eher weniger zu tun gehabt. Ein möglicher Grund: Weite Teile Deutschlands sind weder von Schnee, noch von Sand bedeckt. Die Mountainbikes mit besonders voluminösen Reifen sind so zwar an sich keine neue Erscheinung, doch waren sie stets weit ab der Massen unterwegs und auf die genannten speziellen Einsatzbereiche limitiert. Auf der Eurobike 2013 – also vor gerade einem Jahr – zeigte sich jedoch, dass Dynamik in den Markt für Fahrräder mit überdimensionierten Reifen kommt. Zur Mitte dieser Saison machte unser Redakteur Stefanus dann die Probe auf’s Exempel und stellte das Konzept „Fatbike" in einer dreiteiligen Artikelserie auf die Probe. Nun, am Ende der Saison, dominieren Fat Bikes die Messestände auf der Eurobike 2014. In allen Formen, Farben und Größen – mitten im Mainstream. Und das, obwohl noch immer weitere Teile unserer Mountainbike-Welt nicht mit Schnee oder Sand bedeckt sind. Wir schauen in diesem Artikel hinter den Trend zum Fatbike.

Fat and low statt slack and low: Fatbikes in allen Formen, Farben und Auslegungen dominieren den Demoday.
# Fat and low statt slack and low: Fatbikes in allen Formen, Farben und Auslegungen dominieren den Demoday.

Teil 3: Fat Bikes

Das Fat Bike versteht sich als ein Fahrrad mit besonders großvolumigen Reifen. Die Rede ist hier von 3,5“ bis 5“ in der Breite – im Vergleich zu den an Mountainbikes üblichen 2,0 bis 2,5“. Das Spannende ist, dass sich zwischen diesen beiden Extremen – also dem normalen Mountainbike auf der einen Seite und dem Fatbike auf der anderen Seite – noch Luft für eine weitere Klasse an Bikes ist: die „Plus“-Bikes. Ähnlich wie beim neuen iPhone könnten wir hier schon bald die Formate 26+, 27,5+ und 29+ sehen, die mit Breiten um 3,0“ ausgestattet sein werden. Doch das ist ein anderes Kapitel und möglicherweise bereits ein Trend für die übernächste Saison. Jetzt sind erst mal Fat Bikes an der Reihe; und erfahrene Mountainbiker werden sich bei dem genannten Maß von 3,0″ selbstverständlich an die legendäre Kombination „Gazzaloddi + Double Wide“ erinnern – beides scheint jetzt zurück zu kommen.

Maxxis-Mike präsentiert den firmeneigenen Fatbike-Reifen - links 29+ und rechts 26"
# Maxxis-Mike präsentiert den firmeneigenen Fatbike-Reifen - links 29+ und rechts 26"

Woher kommt überhaupt der Bedarf für ein Fatbike? Die eigentliche Idee ist relativ einfach und kommt so auch bei Geländewagen und allen anderen Einsatzbereichen für Luftreifen vor, bei denen auf weichen Untergründen gefahren werden soll. Ja sogar darüber hinaus gilt das Prinzip, das direkt aus der Physik abgeleitet ist: je weicher der Untergrund und je schwerer die darüber zu bewegende Last, desto breiter muss die Auflagefläche gewählt werden. Im Grenzfall landet man so bei einem Boot, das über einen See schwimmt. Oder eben einem Fatbike, das sich über Sand, Schnee und Schotter fahren lässt, wo normale Fahrradreifen einsinken und der Fahrer stecken bleibt. Ein netter Nebeneffekt ist, dass aufgrund der vergrößerten Fläche der Reifendruck abgesenkt werden kann, was dem Reifen eine bessere Anpassungsfähigkeit an den Boden ermöglicht. Ausgehend von diesem Hintergrund sind die ursprünglichen Anwendungen von Fatbikes schnell identifiziert und validiert: Sand & Schnee. Wer auch immer viel davon vor der Haustüre hat, sollte sich austoben können und die Vorzüge der dicken Reifen auskosten. Das Problem ist nur: Der Mainstream lebt weder an der Küste, noch in der Wüste oder den Polarregionen. Und dennoch kommt das Fatbike für 2015 so richtig in Schwung. Ein Trend? Der Trend!

Superleichtes Fatbike bei Tune
# Superleichtes Fatbike bei Tune - weit unter 10 Kilo mit Sram XX1 Schaltung und vollem Tune-Angebot

Im Gegensatz zur fast schon schmalen Double Wide-Felge aus dem eingangs gewählten Beispiel drehen sich in Fatbikes in der Regel Laufräder mit Felgenbreiten von ca. 100 mm. Sie sind auf der Eurobike von allen kleineren und größeren Herstellern des Marktsegments zu sehen gewesen und an leichten Carbon-Fatbikes drehen sich wohl schon bald auch fette Felgen aus Carbon. Bei Salsa und anderen Herstellern sind Carbon-Rahmen für Fat Bikes bereits zum Standard geworden und ausgehend von dem Maße, in dem die Industrie in den neuen Trend investiert, könnte sich die Innovationsschraube auch bei den Fatbikes zunehmend schneller drehen. So findet sich am Stand von Tune ein Fatbike, dass mit weniger als 10 kg die Waage belastet. Bei Rohloff findet sich eine Speedhub XL Nabenschaltung, die bei der Hinterbaubreite und der Kettenlinie Vorteile bietet. Kleine Hersteller haben den Vorteil, schnell auf neue Trends und Entwicklungen reagieren zu können. Doch es sind nicht die kleinen Firmen wie Surly – die seit langer Zeit mit dicken Reifen unterwegs sind, die nun im Mittelpunkt der Bewegung stehen. Seit diesem Jahr gibt es mit der RockShox Bluto eine Federgabel für Fatbikes von einem der größten Spieler der Industrie. Mit Herstellern wie Canyon und Specialized sind mittlerweile auch die ganz großen Komplettradhersteller auf den Trend aufgesprungen.

Das Gehäuse ist verbreitert worden, doch im Inneren sind Anpassungen zur Erhaltung der Schaltpräzision fällig gewesen
# Das Gehäuse ist verbreitert worden, doch im Inneren sind Anpassungen zur Erhaltung der Schaltpräzision fällig gewesen
Ein Reifen wie ein Mammut aus der Urzeit? Noch ist der Trend jung, doch er scheint mit Macht zu kommen.
# Ein Reifen wie ein Mammut aus der Urzeit? Noch ist der Trend jung, doch er scheint mit Macht zu kommen.
Awesome, Dude! Canyon MTB-Produktmanager MIchael Staab mit seinem Fatbike namens Dude
# Awesome, Dude! Canyon MTB-Produktmanager MIchael Staab mit seinem Fatbike namens Dude
Rock Shox Bluto an der Front
# Rock Shox Bluto an der Front

Was bedeutet das? Plötzlich schreiben Facebook-Freunde, die an sich nichts mit Mountainbikes zu tun haben, über Fatbikes. Große Magazine und Medien weit ab der Mountainbike-Szene interessieren sich für die dicken Reifen am Mountainbike. Und der Trend verselbstständigt sich. Auf dem Demoday der Eurobike sind Fat-Liegeräder und andere Kreuzungen der dicken Laufräder zu sehen gewesen. Fatbike mit Elektromotor? Kein Problem. Fatbike-Fully? Vorgestellt. Fatbike für Kinder? Das war nur eine Frage der Zeit.

Fatbike für Kids?
# Fatbike für Kids? - Die Proportionen gehen jedenfalls schwer in die Richtung

Trotz der vielfältigen neuen Ausprägungen der fetten Bikes muss man sich am Ende des Tages überlegen, wohin die Reise wohl gehen wird. Wer schonmal einen Fatbike-Reifen bezahlen musste der weiß, dass das an sich bislang relativ simpel aufgebaute Rad richtig teuer werden kann. Und Luft hat keine Zugstufe. Diese einfache Aussage ist einer der Gründe, warum ich auf Trails eher weniger Spaß mit dem Fatbike gehabt habe. Sieht man jedoch den Nicolai Team-Fahrer Frank Schneider mit seinem Fatbike, so lässt sich dieses Argument wohl kaum halten. Beim ersten Proberollen auf dem Demoday fühlt sich dann auch das Surly Fatbike-Fully erstaunlich gut an und die in diesem Fall vorhandene Zugstufe des Hinterbaus beeinflusst das Fahrgefühl positiv.

NICOLAI Argon FAT Pinion – Fääzzt ! von soul_rideMehr Mountainbike-Videos

So angepasst und diversifiziert könnte das Fatbike in der Tat schnell neue Kundengruppen erobern und dabei nicht versuchen, bestehende Mountainbiker von ihren schmalen Reifen abzubringen, sondern insbesondere auch trendbewusste Nicht-Biker auf’s Rad zu holen. Das Interesse an den Bikes scheint jedenfalls ähnlich groß zu sein wie die Menge an neu vorgestellten Bikes und Mobilitätskonzepten rund um das Fatbike. Ob man diesen Trend als eingefleischter Mountainbiker dann gut oder schlecht findet, ist letzten Endes reine Geschmacksache. Kommen wird er so oder so, soviel ist sicher!

Lesenswert auch unsere Trendanalysen zum Enduro-Segment und der Elektrifizierung.

Eurobike 2014 – der Neuheitenüberblick

MTB-News.de hat auch in diesem Jahr in umfassenden Foto- und Videoberichten von der Eurobike 2014 die Highlights für das Modelljahr 2015 präsentiert. Eine Übersicht über alle Artikel von der Eurobike 2014 findet ihr auf dieser Seite. Viel Spaß beim Durchstöbern, Lesen und Zuhören!

  1. benutzerbild

    Optimizer

    dabei seit 06/2005

    Iiiiih, der fährt ja das komische OnOne smilie
    Das geht doch garnet....

    Edit: Is ja sogar das Baby-Fatty smilie
    24+ ? Noch ne neue schwachsinnige Radgröße..... Alles Spinner!
  2. benutzerbild

    Bumble

    dabei seit 12/2015

    24+ ?
    Wer braucht denn so nen Scheiss ? War ja klar dass das mit den 26er Fatbikes nicht funktioniert, jetzt kommt schon wieder was Neues.
    Alles Geldmacherei !!!
  3. benutzerbild

    zoomer

    dabei seit 07/2010

    Edit: Is ja sogar das Baby-Fatty smilie

    Tatsächlich !
    Irgendwie hat es komisch ausgeschaut, ich dachte der Fahrer wär so gross.
    Aber als 24" schaut das Rad irgendwie gross aus.
    Ich ging immer davon aus dass das 24" für 10-14 Jährige gedacht wäre ...
  4. benutzerbild

    LB Jörg

    dabei seit 12/2002

    24+ ? Noch ne neue schwachsinnige Radgröße..... Alles Spinner!

    Es gibt genau eine einzige schwachsinnige Größe und das ist 650B.
    Jede andere noch so kuriose Größe, selbst dieses 24Zoll Fatbike, ließe sich noch mit irgendeiner Logik rechtfertigen.
    Der Rückkehrschluß zu dieser These ist aber sehr erschreckend smilie

    G.smilie
  5. benutzerbild

    Deleted 308434

    dabei seit 12/2015

    Ich find 650B gar nicht so verkehrt. Gemessen an meinem neuen Bike hab ich 70,5 cm Raddurchmesser das reicht vollkommen und mehr muss nicht unbedingt sein am MTB. Am meisten Wirbelwindfeeling hab ich mit 26 Zoll, wenn ich es groß und gut rollend mag hab ich mein Fatbike, deshalb brauch ich auch erstmal kein 29. Ist auch alles ein bisschen Geschmacksache, aber 650B hat locker das Potenzial zu ner Allroundergröße zu werden.

Was meinst du?

Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular:

Verpasse keine Neuheit – trag dich für den MTB-News-Newsletter ein!