Beim Downhill World Cup in Lenzerheide konnten wir an den Rädern von Myriam Nicole und Greg Minnaar eine neue Version des bekannten Fox Live Valve-Systems entdecken. Hier gibt’s erste Fotos und Spekulationen.
Beim ursprünglich 2018 vorgestellten Live Valve-System handelt es sich um ein elektronisches Fahrwerk, das sich je nach Fahrsituation automatisch öffnet und schließt – hier geht’s zum Fox Live Valve-Test. Bisher richtet sich das System vor allem an Cross-Country- und Trailbikes (z. B.: Giant Trance X-Test / Pivot Mach 4 SL-Test). Beim Downhill World Cup in Lenzerheide wurde nun jedoch ein sehr ähnlich wirkendes System an den Downhill-Bikes von Myriam Nicole und Greg Minnaar entdeckt.
Auffällig an den beiden Bikes ist vor allem der Dämpfer, dessen Rebound-Einsteller über ein Kabel mit einer Box am Unterrohr verbunden ist. Am Lenker findet sich ein Bedienelement, das von einem Shimano-Motor entliehen zu sein scheint und kabelgebunden mit einer weiteren kleineren Einheit im Austausch steht. Ein Kabel zwischen Lenkereinheit und Box am Unterrohr hingegen ist weit und breit nicht zu finden. Es ist also wahrscheinlich, dass Fox aktuell mit einem Funk-basierten System arbeitet.
Im Gegensatz zum regulären, komplett verkabelten Live Valve-Fahrwerk konnten wir an der Fox 40-Federgabel keinerlei elektronische Systeme entdecken. Der Fox X2-Dämpfer an beiden Rädern war mit dem RAD-Logo (Racing Applications Development) gekennzeichnet – der Entwicklungsabteilung der Amerikaner, gewissermaßen die Parallele zum RockShox Blackbox-Programm. Der unfertige Look sowie die von Shimano geliehene Bedienung sprechen ebenfalls für ein recht frühes Entwicklungsstadium. Dennoch scheint es nicht unwahrscheinlich, dass wir in Zukunft eine etwas Kabel-ärmere Live Valve-Version sehen werden, die wenn auch nicht im Downhill, so doch zumindest im Enduro-Segment verstärkt Anwendung finden könnte.
Warum genau das System ausgerechnet in Lenzerheide eingesetzt wurde, ist hingegen Spekulation. Die Strecke ist nicht besonders tretlastig, außerdem scheint es unwahrscheinlich, dass Greg Minnaar oder Myriam Nicole auf ein automatisch regelndes Fahrwerk setzen würden. Eventuell haben sie es als elektronischen, manuell bedienbaren Lockout genutzt oder zumindest den Rebound in den frischen Sprung-Sektionen etwas verlangsamt. Die Bereitwilligkeit, mit der das System offen zur Schau gestellt wurde, spricht aber auch dafür, dass es nicht nur um einen Performance-Gewinn, sondern auch um Aufmerksamkeit ging.
Was denkst du, will Fox mit dem System erreichen?
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