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Vor dem ersten großen Rennen, der Panamerikanischen Meisterschaft, ging es für ihn in die Höhe der Heimat
Vor dem ersten großen Rennen, der Panamerikanischen Meisterschaft, ging es für ihn in die Höhe der Heimat
Martin in seiner Heimat in Chile
Martin in seiner Heimat in Chile
Das erste Saisonziel war die kontinentale Meisterschaft in Puerto Rico
Das erste Saisonziel war die kontinentale Meisterschaft in Puerto Rico
Die Titelkämpfe waren für den Lexware-Piloten ein voller Erfolg
Die Titelkämpfe waren für den Lexware-Piloten ein voller Erfolg - In der U23 triumphierte er mit über fünf Minuten Vorsprung. Im Short Track wurde er in der Elite zudem Zweiter hinter Jose Gerardo Ulloa aus Mexico.
Martin reiste mit einem guten Gefühl und starken Performancewerten nach Leukerbad, doch in der Schweiz lief es dann alles andere als geplant
Martin reiste mit einem guten Gefühl und starken Performancewerten nach Leukerbad, doch in der Schweiz lief es dann alles andere als geplant - Foto: Lynn Sigel
Martin belegte beim C1-Rennen in Valle di Casies Platz 3, hinter Gerhard Kerschbaumer und Simone Avondetto
Martin belegte beim C1-Rennen in Valle di Casies Platz 3, hinter Gerhard Kerschbaumer und Simone Avondetto
In Leogang lief es für den chilenischen Meister dann voll nach Plan: Martin wurde im U23-Rennen Zweiter!
In Leogang lief es für den chilenischen Meister dann voll nach Plan: Martin wurde im U23-Rennen Zweiter! - Foto: Lynn SIgel
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Jubelnd fuhr er über die Ziellinie in Izu – der äußerst sympathische Chilene Martin Vidaurre war mit seinem 16. Platz bei den Olympischen Spielen in Tokio sichtlich zufrieden. Dabei war der Weg dorthin für den 21-Jährigen gar nicht so einfach: Der U23-Fahrer, der für das deutsche Lexware Mountainbike Team in die Pedale tritt, musste sich nach einem starken Saisonauftakt mit einer Corona-Infektion herumplagen, landete bei seinem Weltcup-Debüt 2021 aber gleich auf dem Podest. Im Lexware-Blog beschreibt uns Martin seine aufregende Zeit zu Beginn des Jahres!

Anmerkung: Der Blog wurde vor den Olympischen Spielen verfasst. Martin Vidaurre wurde im Elite-Rennen in Tokio starker 16. Beim U23-Weltcup in Les Gets wurde der Chilene Zweiter.

Hallo, ich bin Martin Vidaurre, chilenischer Mountainbiker, der für das Lexware MTB Team fährt. Dieses Jahr begann mit vielen Unsicherheiten. In Chile war es nicht einfach zu trainieren. Ständig in Quarantäne und Mobilitätsbeschränkungen zwischen den Regionen machten die Saisonvorbereitungen zu einer echten Herausforderung.

Aufgrund der Reisebeschränkungen verbrachten wir mehrere Wochen in einem Höhenlager auf 2.750 Metern über dem Meer. Oben in den Bergen existierte Covid nicht, der Fokus lag voll auf dem Training. Mein erstes Rennen der Saison war in Puerto Rico, die Panamerikanische Meisterschaft. Alle Länder Amerikas trafen sich, außer Brasilien, das zu stark von Covid betroffen war. Ich schaffte es, die U23-Kategorie mit einem guten Vorsprung zu gewinnen und den Short Track in der Elite auf einem guten zweiten Platz zu beenden. Daraufhin kehrte ich nach Chile zurück, wieder zwei Wochen in die Höhe und dann ging es ab in den Flieger nach Europa.

Vor dem ersten großen Rennen, der Panamerikanischen Meisterschaft, ging es für ihn in die Höhe der Heimat
# Vor dem ersten großen Rennen, der Panamerikanischen Meisterschaft, ging es für ihn in die Höhe der Heimat
Diashow: Lexware-Blog – Teil 4: Der steinige Weg zum 16. Platz bei Olympia
Martin reiste mit einem guten Gefühl und starken Performancewerten nach Leukerbad, doch in der Schweiz lief es dann alles andere als geplant
Martin in seiner Heimat in Chile
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Das erste Saisonziel war die kontinentale Meisterschaft in Puerto Rico
Die Titelkämpfe waren für den Lexware-Piloten ein voller Erfolg
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Martin in seiner Heimat in Chile
# Martin in seiner Heimat in Chile
Das erste Saisonziel war die kontinentale Meisterschaft in Puerto Rico
# Das erste Saisonziel war die kontinentale Meisterschaft in Puerto Rico
Die Titelkämpfe waren für den Lexware-Piloten ein voller Erfolg
# Die Titelkämpfe waren für den Lexware-Piloten ein voller Erfolg - In der U23 triumphierte er mit über fünf Minuten Vorsprung. Im Short Track wurde er in der Elite zudem Zweiter hinter Jose Gerardo Ulloa aus Mexico.

Als ich ankam, holte mich mein Chef Daniel am Flughafen ab. Dan musste allerdings fünf Stunden in Frankfurt auf mich warten, da ich den Anschluss Flug von Barcelona nach Frankfurt verpasst hatte. Wir landeten zwar nicht zu spät, aber die ganzen Kontrollen waren zu knapp kalkuliert und mein Gepäck kam auch nicht hinterher. Schlussendlich hat aber alles geklappt und als ich dann final in Deutschland angekommen war, absolvierte ich meine 5-tägige Quarantäne. Sobald ich aus dieser entlassen wurde, konnte ich die gute Gesellschaft meiner Teamkollegen und Freunde bei einer coolen Radtour genießen.

Zwei Wochen später reiste ich dann nach Salzburg, genau genommen nach Thalgau, in das Redbull A.P.C. (Anm. d. Red.: Red Bull Athlete Performance Center). Hier absolvierte ich drei Tage intensive Tests für eine mögliche Patenschaft. In diesen Tagen habe ich viel gelernt und kann mich glücklich schätzen, eines der besten Hochleistungszentren kennengelernt haben zu dürfen. Ich kehrte mit ausgezeichneten Ergebnissen nach Deutschland zurück und tankte neue Energie auf.

Am selben Wochenende fiel in Heubach dann die Bundesliga aus und ich musste nach neuen Möglichkeiten suchen, um Rennen zu fahren und meinen körperlichen Motor auf die anstehenden Rennen einstellen zu können. Die beste Alternative war da der Swiss Cup in Leukerbad. Wir verbrachten kurz vor dem Rennen allerdings mehrere Tage mit der Abwägung, ob wir wegen des schlechten Wetters hinfahren würden oder nicht – bis wir uns entschlossen zu fahren, obwohl die Vorhersage nicht gut aussah. Ich brauchte Rennen und wollte zeigen, was ich aktuell drauf habe.

Martin reiste mit einem guten Gefühl und starken Performancewerten nach Leukerbad, doch in der Schweiz lief es dann alles andere als geplant
# Martin reiste mit einem guten Gefühl und starken Performancewerten nach Leukerbad, doch in der Schweiz lief es dann alles andere als geplant - Foto: Lynn Sigel

Bereits am Samstagabend vor dem Rennen, als wir in der Schweiz ankamen, ging ich mit leichten Kopfschmerzen ins Bett. Ich hatte es nicht so richtig ernst genommen und mich aufs Schlafen konzentriert. Am nächsten Morgen hielten die Schmerzen aber an und ließen nicht nach, sondern nahmen zu. Das Erste, was ich tat, war, mich direkt vom Team zu isolieren und immer eine Maske zu tragen. Ich verstand nicht, warum ich mich so schlecht fühlte, denn die Woche zuvor hatte ich auf mich aufgepasst wie ein Baby und war auch nicht zu viel in der Kälte gewesen. Zu glauben, dass ich Covid haben könnte, war in diesem Moment für mich vollkommen ausgeschlossen.

Doch dann ging ich trotzdem zu Daniel und fragte ihn, ob er mir einen Schnelltest und eine Kopfschmerztablette besorgen könnte. Ich nahm die Tablette und es ging auch gleich besser, also dachte ich, ich könnte auch noch beim Rennen mitmachen. Das Ergebnis des Schnelltests war dann allerdings positiv. Ich konnte es nicht glauben, ich wiederholte es mit einem anderen Test und das Ergebnis war wieder dasselbe – positiv! Zum Glück hatten wir alle Einzelzimmer und waren bislang auch getrennt unterwegs, sodass wir davon ausgehen konnten, dass ich der einzige Betroffene war.

Allein bin ich dann zurück nach Freiburg gefahren und musste bis zum Montag warten, um mit einem PCR-Test das Ergebnis bestätigen zu lassen. Am Montag war es dann allerdings recht schnell offiziell: Ich hatte Corona.

Ich war zwei Wochen allein in meiner Wohnung in Freiburg eingesperrt. Ich hatte Zeit zum Ausruhen, Planen, leicht trainieren und nichts tun. Nach zwei Wochen hatte ich die entsprechenden Auswertungen von der Klinik und sie gaben mir grünes Licht, um wieder normal ins Training zurückkehren zu können. Also haben wir mit Jorge, meinem Trainer, eine gute Grundlagenwoche geplant und Rennen gesucht, da ich in diesen zwei Quarantäne-Wochen die ersten beiden World Cups in Deutschland und Tschechien verpasst hatte. Mit meinen Freunden aus Chile, die sich zu dieser Zeit auch in Europa aufhielten, fuhren wir zu zwei C1- und einem C2-Rennen. Reisen mit den Chilenen ist immer lustig. Es gibt keine Pläne und Absprachen, es ist viel Improvisation und Gelächter.

Martin belegte beim C1-Rennen in Valle di Casies Platz 3, hinter Gerhard Kerschbaumer und Simone Avondetto
# Martin belegte beim C1-Rennen in Valle di Casies Platz 3, hinter Gerhard Kerschbaumer und Simone Avondetto

Die Rennen fielen von den Ergebnissen her sehr gut aus und stimmten mich zuversichtlich, dass in meinem Körper keine Spuren des Virus mehr waren. Nach dem letzten C1-Rennen in Italien ging es direkt nach Leogang, wo die dritte Runde des Weltcups stattfand, aber für mich war es eben der erste dieses Jahr. Die Woche vor dem Rennen war sehr entspannt und ich hatte einige gute Trainingstagen. Ich traf mich wieder mit dem Lexware-Team und somit kehrte auch die gute Planung, die Ordnung, die deutschen Witze und das Gelächter zurück.

Es kam dann der Tag des Rennens und sobald ich mein Aufwärmprogramm startete, wusste ich, dass das ein großartiger Tag werden würde. Ich startete aus der zweiten Reihe, weshalb ich die ersten hektischen Meter von etwas weiter hinten erst mal beobachten konnte. Gleich in der ersten Runde konnte ich dann aber schon auf den zweiten Platz vorfahren und das ganze Rennen mit einem Rückstand von 6 bis 12 Sekunden hinter dem Führenden bleiben. Erstes Podium für mich in einem Weltcup!

Am Ende hatte ich es vorgezogen, den guten zweiten Platz zu sichern, als alles zu riskieren um möglicherweise noch nach vorne zu fahren. Die Freude im Team war spürbar, sodass ich sehr zufrieden war.

In Leogang lief es für den chilenischen Meister dann voll nach Plan: Martin wurde im U23-Rennen Zweiter!
# In Leogang lief es für den chilenischen Meister dann voll nach Plan: Martin wurde im U23-Rennen Zweiter! - Foto: Lynn SIgel
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In diesen Sinne, bleibt gesund und bis bald!
Martin

Martin Vidaurre Kossmann ist 21 Jahre alt und fährt für das Lexware Mountainbike Team. Während der Wettkampfsaison verbringt der Chilene viel Zeit rund um die Teambase in Freiburg, im Winter ist er dann regelmäßig in seiner Heimat. Vidaurre besuchte in Santiago eine deutsche Schule – seine Mutter ist Deutsche, sein Vater Chilene. Den Blog hat er uns dementsprechend auch in Deutsch zur Verfügung gestellt. Zu seinen größten sportlichen Erfolgen gehört seit Montag der 16. Platz bei Olympia, der 4. Platz bei der U23-WM 2019, Podiumsplätze im U23-Weltcup sowie mehrfache Siege bei chilenischen Meisterschaften.

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Alle Blog-Berichte vom Lexware Mountainbike Team:

  1. benutzerbild

    Gastautor

    dabei seit 05/2012

    Lexware-Blog – Teil 4: Der steinige Weg zum 16. Platz bei Olympia

    Jubelnd fuhr er über die Ziellinie in Izu – der äußerst sympathische Chilene Martin Vidaurre war mit seinem 16. Platz bei den Olympischen Spielen in Tokio sichtlich zufrieden. Dabei war der Weg dorthin für den 21-Jährigen gar nicht so einfach: Der Lexware-Fahrer berichtet uns im Lexware-Blog unter anderem von seiner aufregenden Zeit zu Beginn des Jahres.

    Den vollständigen Artikel ansehen:
    Lexware-Blog – Teil 4: Der steinige Weg zum 16. Platz bei Olympia
  2. benutzerbild

    Maigun

    dabei seit 03/2019

    Was mich an Olympia seit Jahren stört, sind (u.a.) Medaillenspiegel und wie das in Medien/Kommentaren/Nachrichten gepusht wird, als ob es nur darum ginge. Deshalb find ich solche Berichte cool/wichtig/schön zu lesen (und super dass MTB News diese Serie hat), weil sie viel gleicher/globaler sind und deshalb mag/lieb ich auch Radsport, weil ich mich auch über Siege von Athleten freuen kann die nicht dem Medaillenspiegel meines Landes dienlich sind smilie .

  3. benutzerbild

    Daniel_R_aus_S

    dabei seit 02/2018

    @Maigun
    Das fällt mir auch immer auf. Find ich ziemlich nervig. Auch die Gespräche die sich aus diesem prominenten Medaillenspiegel ergeben, sind meist sehr vielsagend.
    Wenn sich Menschen über Erfolg und Misserfolg von deutschen Sportlern im Vergleich zu anderen Nationen Unterhalten obwohl sie keine Ahnung von einzelnen Sportarten haben und außer dem Medaillenspiegel nix von Olympia mitkriegen.
    Nicht Mal das zb zum ersten Mal ein deutscher Tennisspieler Gold im Einzel geholt hat, interessiert da. Hauptsache ein Gold mehr.

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