Der vierte Tag der Navad 1000 ist in den Büchern und Chris, David und Marcus berichten von ihren Erlebnissen am Berg. Nachdem es an Tag 3 endlich die lang ersehnte Weitsicht gegeben hatte, kippte das Wetter für die zweite Hälfte des Rennens leider wieder zurück in die Trail-Dusche. Einen Sonnenstich bekommt man so nicht… lest hier, was sich an Tag 4 des Bike-Packing-Abenteuers ereignet hat!
Navad 1000
Tag 4
Die “Sendung mit der Maus” klingelt wie immer um 5 Uhr morgens. Dieses Mal um 5:16 Uhr um genau zu sein. Es sind die Kuhglocken einen Stock tiefer, denn es wird gemolken auf der Alm, die wir für unser Nachtquartier ausgesucht haben. Gestern hatten wir die ersten 500 km voll gemacht und kurz vor Tagesende entschieden, nicht bis zum nächsten Depot bei km 535 weiter zu fahren sondern dieses schöne Fleckchen Erde als Nachtquartier zu nutzen. Die Alm liegt direkt oben an einem von Wiesen bewachsenen Grat im Berner Oberland. Wir machen uns fertig und ziehen etwas zögerlich los. Es ist kurz nach sechs Uhr morgens, der Wind bläst stark. Vom Dach ziehen sich Bindfäden dem Boden entgegen. Irgendwer hat den Wasserhahn wieder wild aufgedreht…
Trotz des Regens beginnen wir über einen ausgesprochen guten, anspruchsvollen und lustigen Wurzel-Trail. Er zieht sich bergauf und bergab den Hang entlang, immer der Kante folgend. Das macht richtig Spaß – jeder Morgen sollte so beginnen und vom Regen bekommen wir so fast nichts mit. Wenn da nicht das Material wäre. Komplizierte Kettenklemmer, Bremsbelagswechsel (der Schlamm radiert die Beläge runter wie nix) und ein Karkassenriss an meinem Specialized Epic World Cup… der Dauertest fordert seinen Tribut. Auf der Felge weiter fahren? Kommt bei diesem Rennen nicht in Frage, das überlassen wir Profis wie Aaron Gwin in Leogang. Zugegeben: die Räder müssen ein wenig leiden. Obwohl wir sie regelmäßig waschen. Morgen suchen wir erst mal einen Fahrradladen.
Unser Vortagesziel war das Plündern unserer Depot-Box, die wir heute um 10:10 Uhr erreichten. Ein Fest: fränkisches Braunbier sowie Nusszopf und Nutella machten das Wetter erträglicher :)
Dann die Negativnachricht. Unser “Rennbüro” in Mannheim hat uns heute eine Taktikanalyse gesendet: zusammenfassend machen wir viel zu viel Pause im Vergleich zu den Top 8. Die ersten zwei fahren von morgens um 2 – 3 Uhr bis 23 Uhr Abends. Quasi ein Einwochenrennen. Vielleicht sollten wir aufhören diesen Blog hier zu schreiben. Das würde uns quasi täglich eine Stunde mehr Rennzeit geben ;)
Morgen geht’s weiter, wir hören uns!
Live-Tracking
Wer nicht auf den jeweiligen Tagesbericht unserer drei Helden warten kann, der sollte sich ein wenig mit der Navad 1000 Seite auseinander setzen. Sie bietet Live-Tracking, bei dem man einzelnen Fahrern [zum Beispiel unserem rasenden Reporter Chris] folgen kann und auch das gesamte Feld in den Blick bekommt. Wir werden also aus dem Komfort des heimischen Sofapolsters nachvollziehen können, wie sich die Jungs quer durch die Schweiz quälen. Viel Spaß damit und den kommenden Live-Berichten von der Navad 1000.
Alle Artikel zum Navad 1000 2015
- NAVAD 1000: Live-Blog von Chris, David und Marcus
- Navad 1000: Tag 1 – im Regen von Romanshorn nach Nesslau
- Navad 1000: Tag 2 – im Regen von Nesslau zum Lauerzersee
- Navad 1000: Tag 3 – Ausfallerscheinungen bei Mensch und Material
- Navad 1000: Tag 4 – Der Regen ist zurück, wir fahren trotzdem weiter!
- Navad 1000: Tag 5 – Die Königsetappe zu Eiger, Mönch und Jungfrau
- Navad 1000: Tag 6 – Von früh bis spät durchs Bergidyll
- Navad 1000: Tag 7 – es ist geschafft!
- Navad1000 Anmeldung eröffnet: Vierte Auflage für Schweizer Bikepacking-Abenteuer
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