Nach dem gelungenen Auftakt im letzten Jahr hatten sich die Freiburger Biker das vergangene Wochenende wieder fett im Kalender angestrichen: Es war wieder Zeit für die „alljährliche“ Vereinsmeisterschaft auf der Freiburger Hausstrecke, der Borderline. Das Rennen war wieder einmal ein gelungener Mix aus sportlicher und kreativer Höchstleistung! Der Text kommt von Matthias Breitwieser.
Es ist halb zehn Uhr morgens und so langsam trudeln die rund 70 Fahrerinnen und Fahrer für die Vereinsmeisterschaft ein. Es gibt einige kollektive Lacher, wenn wieder ein neuer Kollege in völlig absurder Verkleidung um die Ecke biegt und zu dem bunten Fahrerhaufen stößt. Da stehen schon der Koch mit Gemüsekiste am Lenker, ein Wikinger und ein bunter Zoo aus Fröschen, Kühen, Schnecken und anderen Tieren. Als aus der Ferne blechern Älpler-Blasmusik aus einem Rucksack dröhnt, wird wieder gelacht, denn vier Kollegen marschieren als Bike-Bergsteiger-Seilschaft Richtung Startlinie, Seil, Klettergurt und Karabiner inklusive. Fahrrad auf dem Rücken, versteht sich.
Das Rennen ist eine Kombi-Wertung aus Uphill und Downhill, traditionell mit Massenstart bei der Auffahrt. Schon nach wenigen Metern ziehen die fitten XCler im Verein in beachtlichem Tempo davon, recht träge folgen alle anderen – in recht sichtbarer Abhängigkeit zu ihren physischen Einschränkungen durch Verkleidung. Nach 22 Minuten erreichen Heiko Gutmann und Andreas Kleiber den Gipfel, etwa 3 Minuten langsamer als im letzten Jahr – nach ihrer Aussage, um Körner für die knackige Abfahrt zu sparen. Keine unvernünftige Entscheidung…
Um punkt 12 ist Startschuss am Rosskopfgipfel und im 30-Sekundentakt werden die Fahrer auf die Strecke geschickt und schießen bei besten Bedingungen und griffigem Waldboden die Borderline hinunter. Die Strecke ist mit steinigen Stufen oben, viel Flow und Tretstücken in der Mitte und schnellen Anliegern im unteren Teil extrem fordernd, vor allem da sie jetzt im Rennformat komplett am Stück durchgefahren wird. Auf der Strecke haben sich inzwischen zahlreiche Zuschauer eingefunden und machen mit Fahrradteilen und Kettensäge würdigen Lärm für die vorbeirasenden Biker.
Nach 8 Minuten und 9 Sekunden schießt Jakob Breitwieser als „King of Borderline“ über die Ziellinie, recht luftig als sexy Krankenschwester verkleidet. Die schnellste Dame war wie im vergangenen Jahr Hannah Röther in 10:21 Minuten. Frederic Buch konnte die Junioren-Wertung für sich entscheiden und Steffen Paul bei den „alten Säcken“ gewinnen.
Sehr enge und sehr subjektive Entscheidungen mussten leider in der Kostümwertung fallen, da fast alle Fahrer äußerst kreativ verkleidet am Rennen teilgenommen haben. Trotzdem hat Timotheus Ruf am Schluss die Nase vorne gehabt und sich im extrem atmungspassiven Star Wars Chewbacca-Kostüm den Sieg sprichwörtlich „erkämpft“: In vermutlich recht schweißtreibenden 58:49 Minuten hat er den Rosskopf-Gipfel unter frenetischem Applaus aller anderen Fahrer erreicht. Platz 2 und 3 gingen an die Bikebergsteiger-Seilschaft (Dominik Rombach, Christoph Walter, Sarah Eisfelder und Basti Höffgen) und die zwei sexy Krankenschwestern Andreas Kleiber und Jakob Breitwieser.
Im nächsten Jahr wird es definitiv wieder eine Vereinsmeisterschaft geben – ab dem dritten Mal kann man dann auch endlich von „traditionell“ sprechen!
Ergebnisse
Up&Down – Herren
- Sönke Wegner
- Andreas Kleiber
- Heiko Gutmann
Up&Down – Damen
- Hannah Röther
- Rebekka Markert
- Alke Bräuer
Up&Down – Junioren
- Freddy Buch
- Philipp Steiert
- Cai Lawall
Up&Down – Alte Säcke
- Jürgen Dold
- Steffen Paul
- Jörn Schinzler
Downhill-Wertung
King of Borderline: Jakob Breitwieser
Queen of Borderline: Hannah Röther
Alter Sack of Borderline: Steffen Paul
Junior of Borderline: Freddy Buch
5 Kommentare