EGO-Kits – das sind die nachrüstbaren E-Antriebe, die aus einem Downhillbike eine halbe Motocross-Maschine machen: Mit fast 5 PS Leistung am Fahrrad sorgen die Österreicher seit einigen Jahren für Furore, nun scheint eine neue Generation EGO-Kits in der Mache. Außerdem fand vor kurzem das erste EGO-MTB-Rennen statt – in einer Kiesgrube in Salzburg.
Neue EGO-Kits
Bisher wurden EGO-Kits über ehrlich gesagt unschöne Lochbleche ans Tretlager und Unterrohr von Bikes geschraubt. Jetzt scheinen gleich zwei neue Varianten in der Mache zu sein: Die eine entdeckten wir am Alutech-Stand. Dort war eine Alutech Sennes mit spezieller Aufnahme am Unterrohr zu sehen, Motor und Controller können so schöner und direkter angeschraubt werden. Jürgen Schlender hielt sich sehr bedeckt, man experimentiere auch in Richtung E-MTB, sicher sei aber nichts.
Die zweite neue EGO-Kit Variante zeigt sich noch zurückhaltender: Angie Hohenwarter zeigte auf ihrer Facebook-Seite ein Video, in dem sie am EGO Gravel Battle teilnimmt. Das interessante: Sie fährt ihr YT Tues DH. Das überrascht zunächst nicht, doch eigentlich ist das Bike nicht mit dem EGO-Kit kompatibel, da der Rocker am Unterrohr ansetzt – genau dort, wo sonst das EGO-Kit montiert werden sollte. Auch hier wenig Informationen außer, dass es sich nicht um ein System wie bei Alutech gesehen handelt.
EGO Gravel Battle [PM]
Eine neue Art Mountainbike-Rennen wurde letzte Wochenende vom Salzburger eMotor-Hersteller EGO-Sports veranstaltet. Einige der besten österreichischen Bike-Athleten prügelten mit 3400 Watt beschleunigte Downhill-Bikes mit bis zu 70 km/h über einen Rundkurs in einer Schottergrube, ganz im Stil der härtesten Bikeparks – nur eben in der Ebene. Eine Mischung aus Dual-Eliminator und Downhill-Rennen mit Freeride-Elementen zeigte, dass eBikes nicht nur zum Semmelholen gut sind, sondern als Evolution des MTB Extremsports gesehen werden kann.
KO System
Staatsmeister und Freeride-Stars, Mann gegen Mann und Frau lieferten sich harte Duelle auf der 800 m langen Strecke über Schotterhügel mit bis zu 10 Meter weiten Sprüngen. Am Ende konnte der 4 Cross Weltcup erfahrene Routinier Christian Altendorfer seine Ellbogen durchsetzen und den Salzburger Lokalmatador und Motocross-Piloten Erwin Aydin sowie den österreichischen DH-Staatsmeister Boris Tetzlaff auf die Ränge zwei und drei verweisen. Auf Platz vier fand sich Junioren DH-Staatsmeister Andreas Kolb ein, der im kleinen Finale mit seinen Teamkollegen Tetzlaff im Vertikal-Anlieger gleichauf liegend kollidierte. That’s racing!
Liegestuhl-Kursbau
Veranwortlich für Kursdesign zeichnete sich das Team um die Leoganger Bikepark Trailbauer, die Erfahrung mit Streckenbau auf höchsten Niveau nicht nur durch die Weltmeisterschaft 2012 oder den X-Games haben. Gemeinsam mit EGO-Sports CEO Mario Preining und helping Friends wurde wochenlang geschaufelt, gebaggert und geshaped, bis der erste extrem eBike-Rundkurs der Welt sich sehen lassen konnte, nämlich für Zuschauer ideal von einem Punkt überblickbar aus dem Liegestuhl heraus.
Elektro-Training
Durch den Elektromotor Nachrüstsatz „EGO-Kit“ kann fast jedes Downhill-Bike nachgerüstet werden, was den unterschiedlichen Bikes der Profis zugutekommt. Diese können mit ihren gewöhnten Bikes fahren, nur eben jetzt auch ohne Gefälle mit ähnlichen Geschwindigkeiten als im Downhill-Rennen. In der „Bikepark-losen“ Zeit im Winter stellt dies eine ideale Trainingsmöglichkeit dar. Beim „EGO GRAVELBATTLE RACE“ am 26.4.2015 in Seekirchen zeigten die österreichischen Downhill-Elite Fahrer, wer den Winter am besten genutzt hat.
Video
Eine Idee von der Rennstrecke gibt es am besten in bewegten Bildern.
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