Die Downhill-Welt steht Kopf: Am kommenden Wochenende findet das zweite Weltcup-Rennen der Saison Down Under im australischen Cairns statt. Nach dem spannenden Auftaktrennen in Lourdes, wo sich Aaron Gwin und Rachel Atherton die Siege sichern konnten, steht für das internationale Fahrerfeld nun also eine lange Reise in den Nordosten Australiens auf dem Programm. Wir haben alle Infos zum zweiten Rennen der Downhill-Saison für euch!
Pourrait, serait, chaîne de bicyclette: Das kommt raus, wenn man Google damit beauftragt, das bei deutschen Bikern beliebte Sprichwort „Hätte, hätte, Fahrradkette“ ins Französische zu übersetzen. In dem Moment, als Loïc Bruni beim Saisonauftakt im französischen Lourdes kurz vor der Ziellinie zu Boden gegangen ist, wird ihm wohl eher ein kerniges „Merde!” durch den Kopf gegangen sein. Zumindest im Nachhinein betrachtet steht aber fest, dass die Vorzeichen für das Rennen in Cairns wohl etwas anders wären, wenn statt Aaron Gwin der amtierende Weltmeister in Lourdes auf dem Podium ganz oben gestanden hätte. So aber war es der Amerikaner, der dem neu gegründeten YT Mob den ersten Sieg beim ersten Weltcup bescherte – ein Start nach Maß für die Newcomer! Zwar ist es zu früh, um eine (sinnvolle) Prognose über den weiteren Saisonverlauf abzugeben, doch spricht vieles dafür, dass es auf einen Zweikampf zwischen Gwin und Bruni hinauslaufen dürfte. Das kommende Rennen im australischen Cairns („Käääääns“) dürfte auch deshalb spannend werden, weil andere prominente Fahrer wie Greg Minnaar, Gee Atherton und Josh Bryceland den Abstand zur Spitze nicht allzu sehr wachsen lassen sollten, wenn sie den Kampf um den Gesamtweltcup nicht bereits im April aufgeben wollen. Vorhang auf für den Downhill-Weltcup #2 in Down Under!
DH-Weltcup #2: Cairns (AUS)
- 21.04. – 23.04.2016
- Streckenlänge: 1900 Meter
- Höhendifferenz: 299 Meter
- Gewinner Männer 2014: Gee Atherton (4:00.707)
- Gewinner Frauen 2014: Rachel Atherton (4:50.576)
- Bester Deutscher 2014: Johannes Fischbach (Platz 12)
Abseits der Strecke
Die Stadt in der Region Queensland im Nordosten Australiens ist ein extrem beliebtes Ausflugsziel für Touristen jeglicher Herkunft. Cairns liegt knapp 2500 km nördlich von Sydney und ist das Tor zu einer der größten Attraktionen der Welt: Dem Great Barrier Reef. Über mehrere tausend Kilometer erstreckt sich das größte Korallenriff der Welt – Cairns ist der Startpunkt für die Expeditionen der zahlreichen Bootstouren-Anbieter. Auch sonst kommen Naturliebhaber in Cairns voll auf ihre Kosten: Neben Kängurus, Koalas und Krokodilen wimmelt es im Dschungel rund um die Stadt vor allerlei giftigen Spinnen, Schlangen und Käfern. Auch die Strände nördlich von Cairns können sich durchaus sehen lassen.
Die Favoriten
Wer in Cairns als Favorit ins Rennen geht ist schwer zu sagen, denn das letzte Rennen unter halbwegs regulären Bedingungen fand hier im Jahr 1996 statt. Die Strecke ist für Weltcup-Verhältnisse relativ flach und hat einige Tretpassagen, dazu diverse Steinfelder und größere Sprünge. Nach den Eindrücken aus Lourdes dürften auch hier die üblichen Verdächtigen, insbesondere Aaron Gwin und Loïc Bruni, zu den heißen Anwärtern auf den Sieg zählen. Auch Steve Smith und Danny Hart haben beim Saisonauftakt einen starken Eindruck hinterlassen. Aber: Nicht selten kommt es im April in Cairns zu teils heftigen Regenfällen. Aktuell ist das Wetter im Nordosten Australiens zwar stabil, doch für das Wochenende sind Schauer und Gewitter vorhergesagt. Sollte das tatsächlich eintreten – und sollte die Strecke wieder in eine Rutschbahn aus Matsch verwandelt werden – könnten die Ergebnislisten einer Wundertüte gleichen.
Watch out for …
Unsere beiden Geheimtipps für das Rennen in Cairns heißen Dean Lucas und Jack Moir, fahren beide für das amerikanische Intense Factory Racing Team und sind waschechte Australier. Dean Lucas konnte sich letztes Jahr in der schweizerischen Lenzerheide mit einem starken Run bereits auf dem Podium platzieren und hinterließ auch in Lourdes einen sehr guten Eindruck, stürzte im Finale allerdings heftig. Jack Moir hingegen verpasste einen Großteil der vergangenen Saison und auch den Auftakt in Lourdes verletzungsbedingt, konnte aber in der Vergangenheit schon mehrfach beweisen, dass er durchaus den Speed hat, um in Zukunft ein Kandidat für die Top 10 zu sein. Bleibt es in Cairns trocken, könnten die beiden Australier durchaus für eine Überraschung gut sein.
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