Und weiter geht’s! Nach den beiden Auftaktrennen in Frankreich und Australien hat der Downhill-Weltcup zunächst eine mehrwöchige Pause eingelegt – nun steht das dritte Rennen im schottischen Fort William auf dem Programm. In unserer Preview haben wir vorab alle Infos zum Weltcup Nummer drei!
Seit dem letzten Weltcup vor einigen Wochen im australischen Cairns haben vor allem traurige Nachrichten die Schlagzeilen der Downhill-Szene bestimmt. Loïc Bruni fällt zumindest für die nächsten Weltcups aufgrund eines gebrochenen Schlüsselbeins aus. Viel schlimmer und schockierender war jedoch die Meldung, dass der Kanadier Stevie Smith, der sich in 2013 den Gesamtweltcup-Sieg sichern konnte und gerade auf dem Weg zu seiner alten Form war, bei einem Motorrad-Unfall im Alter von gerade einmal 26 Jahren ums Leben gekommen ist – eine Meldung, die absolut niemanden im überschaubaren Weltcup-Zirkus kalt gelassen hat. Unter entsprechenden Vorzeichen steht das nächste Rennen im schottischen Fort William, das bereits seit 2002 ein fester Bestandteil des Rennkalenders ist und bei Fahrern und Fans eine gleichermaßen beliebte Rennstrecke ist. Fest steht: Das Rennen wird mit Sicherheit sehr emotional werden, zumal Steve Peat das letzte Mal vor den britischen Fans bei einem Weltcup an den Start gehen wird. Im Gegensatz zu den letzten Jahren scheint zumindest in diesem Jahr das Wetter mitzuspielen: Für das Rennwochenende ist strahlender Sonnenschein vorhergesagt, sodass wir wohl wie in Cairns wieder den ein oder anderen Fahrer auf Semi Slick-Reifen sehen werden.
DH-Weltcup #3: Fort William (SCO)
- 03.06. – 05.06.2016
- Streckenlänge: 2800 Meter
- Höhendifferenz: 555 Meter
- Gewinner Männer 2015: Greg Minnaar (4:47.693)
- Gewinner Frauen 2015: Rachel Atherton (5:31.654)
- Bester Deutscher 2015: Christian Textor (Platz 83)
Abseits der Strecke
Der zweitgrößte Ort im Norden des Landes, der einige Stunden von Glasgow und Edinburgh entfernt in den Highlands liegt, ist ein Drehkreuz für Schottland-Touristen. Jedes Jahr pilgern Zehntausende Briten zum Weltcup nach Fort William, die vor allem den Zielbereich der Strecke am Ben Nevis in einen Hexenkessel verwandeln. Ansonsten ist der kleine Ort eher verschlafen und vor allem bei Outdoor-Touristen beliebt. Wenn es ausnahmsweise gerade nicht regnet, wimmelt es dort außerdem vor kleinen Midges – winzig kleine Mücken, die nicht zwar nicht stechen, dafür aber beißen. Neben Gummistiefeln gehört bei einem Besuch in Fort William also auch jeden Fall ein gutes Mückenspray ins Gepäck.
Die Favoriten
Basierend auf den Eindrücken der ersten beiden Rennen gehen vor allem Aaron Gwin und Loïc Bruni als Favoriten ins Rennen – hätte man jedenfalls meinen können, bis bekannt wurde, dass sich der junge Franzose vor kurzem das Schlüsselbein gebrochen hat und zumindest für die nächsten beiden Weltcups mit Sicherheit ausfallen wird. Den Südafrikaner Greg Minnaar sollte man in Fort William immer auf der Rechnung haben: Schon fünf Mal konnte er sich den Sieg in Schottland sichern. Nach dem verpatzten Saisonauftakt wird er der Downhill-Welt beweisen wollen, dass mit ihm noch zu rechnen ist. Auch Gee Atherton und Troy Brosnan haben in der Vergangenheit in Schottland gut abgeschnitten, ebenso Danny Hart: Der Brite konnte sich vor kurzem bei der BDS auf derselben Strecke gegen die hochkarätige Konkurrenz durchsetzen und will endlich den ersten Weltcup-Sieg in seiner Karriere einfahren. Die Strecke ist auf der ersten Hälfte extrem steinig und hart, die zweite Hälfte ist sehr tretlastig und erfordert neben einer entsprechenden Kondition auch eine gute Taktik. Für gewöhnlich werden viele Briten in die Top 20 fahren – ein Heimsieg käme aber zumindest bei den Herren etwas überraschend.
Watch out for …
An dieser Stelle könnten ungefähr 20 Briten aufgelistet werden, die in Fort William potentiell in die einstelligen Ränge fahren könnten – auf der sehr langen und anspruchsvollen Strecke wirkt sich der Heimvorteil natürlich positiv aus. Besonders im Blick behalten sollte man unserer Meinung nach an diesem Wochenende den Schotten Greg Williamson, der seit Beginn des Jahres für das neu gegründete Cube Global Squad an den Start geht. Greg kommt aus Inverness, nur einen Katzensprung von Fort William entfernt, und kennt die Strecke auf dem Aonach Mòr mit Sicherheit in- und auswendig. Dazu passt seine aktuelle Form: In Cairns konnte er sich auf dem sechsten Rang platzieren und war damit der schnellste Brite beim vergangenen Weltcup. Uns würde es nicht wundern, wenn sich Cube an diesem Wochenende wieder über ein Top 10-Resultat freuen dürfte!
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