Mit 3414 Höhenmetern, biestigen Rampen und herrlichen Bergblicken ist die 3. Etappe durch die Dolomiten bis ins Eggental in jeder Hinsicht spektakulär gewesen. Seinen ersten Etappensieg auf der 92 Kilometer langen Strecke holte sich in einem spannenden Foto-Finish das Team Wilier 7C Force mit dem Italiener Marco Rebagliati und dem Norwegischen Meister Ole Hem, die damit auf Rang drei in der Gesamtwertung aufrücken. Platz zwei ging an Urs Huber und Simon Stiebjahn (BULLS) vor Jochen Käß und Daniel Geismayr (Centurion Vaude).
Als die drei Teams gemeinsam ins Ziel sprinteten, war auf den ersten Blick nicht klar, wer nun an der Spitze liegt. Umso größer war die Freude über den ersten Etappensieg für 7C. „Wir wollten den Tagessieg, aber vor allem auch auf den 3. Platz auffahren“, sagte Ole Hem. Am Ende gelang ihnen beides, Martin Frey und Hansueli Stauffer (BULLS) kamen heute mehr als 3 Minuten nach dem Spitzentrio ins Ziel und verloren damit ihren 3. Platz in der Gesamtwertung.
Ein guter Tag für Wilier 7C Force: Auch Dax Jaikel und der ehemalige Weltmeister Massimo Debertolis konnten mit einem weiteren Tagessieg in der Masters Kategorie ihre Gesamtführung ausbauen – vor den Deutschen Jürgen Scholtes und Sascha Schwindling (Herzlichst Zypern). Auf Platz drei landeten heute die Italiener Ivan Degasperi und Pierluigi Betelli (Dolomiti Paganella Bike cicli Taddei). Die Führung der Mixed-Teams behalten Stefanie Dohrn und Philip Handl (Centurion Vaude).
BULLS-Blog: Da wird die Luft echt dünn! – Inside-Einblicke von Martin Frey
Halli Hallo liebe MTB-News.de Leser,
das war sie also, die Königsetappe der diesjährigen Bike Transalp. Schön wars, aber auch sau hart. Wie immer ab dem ersten Meter schnell, mussten wir Centurion Vaude und und unser Top-Team um Simon Steibjahn und Urs Huber nach ca. 500 Höhenmeter am Startanstieg hoch zum Ritjoch ziehen lassen. Einzig das Team Longo/Brenes Obando war noch etwas länger dabei. Die beiden hatten aber auch nicht den besten Tag und so fanden wir uns zu dritt gemeinsam mit dem zweiten Team Willier 7C Force Marco Rabagliati/Ole Hem in einer sechsköpfigen Verfolgergruppe auf der Verfolgungsjagd.
Dass es in Badia nach circa 25km ohne weitere Anstrengung unsererseits zum Zusammenschluss kam, sollten Team Bulls 1 und Team Centurion Vaude eventuell am Ende bereut haben. Klar, manche Dinge müssen halt sein, und wenn die Blase drückt dann hält man auch mal im Rennen an. Dieser Umstand setzte vor dem schweren Anstieg zum Grödnerjoch das Rennen quasi auf null zurück. Das Grödnerjoch und auch das Sellajoch wurden wieder hart gefahren und speziell am Sellajoch hatte ich keine guten Beine. Wirklich viel Rückstand hatten wir trotzdem nicht auf die jetzt führenden Teams Rabagliati/Hem, Käß/Geismayr und Stiebjahn/Huber.
Hinauf zum letzten Anstieg, dem Karerpass, konnten wir auf das Sextett dann wieder auf ca. 30 Sekunden auffahren und hatten schon damit spekuliert mit einer schnellen letzten Singletrail Abfahrt ggf. nochmals zurück zu kommen. Es galt schließlich den dritten Rang und die eine Minute Vorsprung im Gesamtklassement gegen Rabagliati/Hem zu verteidigen.
Aus welchem Grund auch immer – uns ist das schleierhaft wie es passiert ist – müssen die vorne dann aber nochmals richtig schnell gefahren sein. Im Ziel summierte sich unser Rückstand auf die Tagessieger vom Team Willier 7C Force dann nämlich auf über 3 Minuten. Laut Aussage von Simon sind die aber vorne nicht wirklich schnell gefahren…
Das wirft uns circa zwei Minuten hinter den Italiener Rabagliati und den Norweger Hem zurück und wir werden uns anstrengen müssen das wieder aufzuholen.
Ähnlich wie es um Platz drei zugeht sieht es ganz vorne aus. Centurion Vaude und Bulls 1 haben sich heute neutralisiert. Krass – nach knapp elf Stunden Rennzeit in drei Tagen trennen die beiden Teams nur knappe 13,5 Sekunden. Das wird noch ein echter Fight bis ins Ziel am Samstag. Gut, dass es sich aktuell ähnlich wie im letzten Jahr darstellt und Simon und Urs heute wohl in ihren Rennrhythmus gefunden haben und den schwächeren zweiten Tag vergessen machen. Es wäre echt an der Zeit nach 2008 erstmals wieder ein Team Bulls bei der abschließenden Siegerehrung im gelben Leadertrikot zu sehen.
Bis dahin warten noch vier schwere Tage auf uns – verdammt! Noch nicht mal Halbzeit erreicht. Morgen stehen 64km auf dem Programm. Die gut 2.500 Höhenmeter werden das Ganze allerdings schwerer machen als es zunächst aussieht. Es geht entweder hoch oder runter morgen. Ich bin gespannt wie es wird und wir hoffen, dass wir in der ersten Stunde vorne mit dabei sein können und so uns einen Vorsprung gegen Rabagliati/Hem rauszufahren.
Bis dahin Grüße aus dem Bulls Lager wo gerade kollektives „Abgammeln“ auf der Couch ansteht,
Euer Martin
Alle Ergebnisse findet ihr hier.
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