Grim Donut oben vs. Alutech Armageddon Projekt unten - Rahmengröße S der Zukunft – mit Ausnahme des sehr flachen 57°-Lenkwinkel, könnte man durchaus von einem modernen XL-Rahmen im Jahr 2020 sprechen. Schlenders Armageddon ist zwar schwer inspiriert vom bösen Donut, 1:1 wurde es aber nicht nachgebaut.
Am Anfang gilt es, die Idee auf Papier zu bringen - nach der Zeichnung hat Jürgen seine Bestände geplündert und aus verschiedenen Rohrsätzen das Rad zusammengebaut. Verwendet wurde unter anderem ein Innenlager-Gehäuse vom ICB 2.0-Prototyp, die Kettenstrebe einer Fanes 5, Sitzstrebe einer Fanes 6, Unterrohr und Dämpferaufnahme der Fanes 4 und ein Oberrohr vom Alutech Pudel.
Alte Teile dienten als Spender für das Experiment - deutlich erkennbar – unser ICB 2.0 Innenlager-Gehäuse aus der Prototypen-Serie wurde ausgeschnitten und wiederverwertet.
Achtfach gefaltet – das Oberrohr des Alutech Pudel wurde im Projekt Armageddon verwertet - „Wir wollen nicht in Schönheit sterben“ – aber am Prototyp auf die innenverlegten Züge verzichten? Nicht bei Alutech.
Wie lang dauert es eigentlich, so einen Rahmen zu bauen? - Nach dem 1:1 Ausdruck der Zeichnung werden die wichtigen Punkte auf die Schweißlehre übertragen.
Jürgen hat das Rad an zwei Tagen gebaut - Zuschnitte und Anpassungen waren schnell auf der Fräse und von Hand gemacht, dann ging es ans Schweißen.
Stand Samstagabend: Fertiger Hauptrahmen, der noch mit der Dämpfer-Aufnahme verheiratet wird.
Auch hier gibt es bewährte Teile - Jürgen hat seine Fanes-Kinematik als Konstante im sonst sehr experimentellen Rad genutzt.
Verwendet wurde 7005er und 7020er Alu - nachdem am Samstagabend die Schweißarbeiten fertig waren und die Materialien eine „mega gute Kaltausformung“ haben, konnte am Sonntag nachgearbeitet werden.
Am Wochenende mal schnell ein Rad aufbauen? Gute Beschäftigung für die Quarantäne aktuell.
Im Advanced-Modus halt nicht aus Teilen zusammengesteckt, sondern von Grund auf aus Rohren gebrutzelt.
Montag dann fertig montiert - mit ein paar Teilen von den Partnern DT Swiss und SQlab.
„Ich kritzel da gern immer drauf“ - Reach 500 mm und Gewicht 14,4 kg – zeitgemäß für ein XL-Rad. Idee ist aber, dass es sich hierbei um einen S-Rahmen handelt. 57° Lenkwinkel – seeeeehr fortschrittlich!
Auf dem blanken Alu-Rahmen stehen die Geo-Werte - 400er Sitzrohr, 334 mm hohes Tretlager und massiv steiles 81°-Sitzrohr.
Wie das Grim Donut ist auch das Armageddon ein Mullet-Bike - 440 mm ist die Kettenstrebe maximal lang, üppige 170 mm Federweg gibts am Heck.
Vorne setzt Jürgen auf eine 170 mm Gabel statt der 180er im Grim Donut - beim Offset gibt es State-of-the-Art: kurze 44 mm
Erste Parkplatz-Tests – kippelig, aber man gewöhnt sich dran. - Unfahrbar? Für Jürgen ist das relativ. Mit den Bikes, die er heute baut, wäre er früher Weltmeister geworden sagt Jürgen – ob die Geometrie inzwischen fertig entwickelt ist oder wir einfach als Gewohnheitstiere noch länger brauchen, um solche Räder zu fahren? Wir sind gespannt, wie es weiter geht!
Jens Staudt, Baujahr 1981, ehemaliger Spessarträuber und jetzt Neigschmeckter im Süden.
Als Diplom Kommunikationsdesigner und absoluter Zweiradfanatiker, hat er mehr und mehr seine Leidenschaft als Fotograf entdeckt.
Auf MTB-News kümmert er sich um Gestaltung und Tests. Sein Schwerpunkt liegt hier in der kompromisslosen Analyse von Geometrien und Fahrwerken. Wenn ein Teil bei ihm hält, dann kann man das Produkt getrost kaufen.
Instagram: @jensstaudt
Alutech Armageddon-Projekt: „Nich lang schnacken! Einfach mal machen!“ – Das waren die Worte, die Jürgen Schlender von Alutech sein Schweißgerät zücken ließen. Das verrückte Geometrie-Projekt „Grim Donut” von den Kollegen bei Pinkbike hatte die Neugier der gesamten Alutech-Bande geweckt und ließ das Team seit einigen Wochen nicht mehr los. Warum also nicht einfach die aktuelle Situation nutzen und den Wissensdurst stillen? Wie es dazu kam und was damit erzielt werden soll, hat unser Geometrie-Experte Jens in einem unterhaltsamen Telefonat mit Jürgen herausgefunden. Vorhang auf für Projekt Armageddon.
Anfang des Jahres sorgte ein Artikel bei den Kollegen von Pinkbike für ziemliches Aufsehen in der Szene. Mike Levy, Technical Editor, hatte es sich zur Aufgabe gemacht, in die Zukunft zu springen. Eine Analyse des Geometrie-Fortschritts im vergangenen Jahrzehnt wurde auf eine moderne Geometrie angewandt: Was passiert, wenn man die Entwicklung der letzten 10 Jahre eins zu eins auf eine moderne Geometrie überträgt? Herausgekommen ist nicht nur ein Gedankenexperiment: Das „Grim Donut“ wurde tatsächlich gebaut – so absurd so mancher Wert auf dem Papier auch aussieht.
#Grim Donut oben vs. Alutech Armageddon Projekt unten - Rahmengröße S der Zukunft – mit Ausnahme des sehr flachen 57°-Lenkwinkel, könnte man durchaus von einem modernen XL-Rahmen im Jahr 2020 sprechen. Schlenders Armageddon ist zwar schwer inspiriert vom bösen Donut, 1:1 wurde es aber nicht nachgebaut.
Diashow: Alutech Armaggedon Projekt: 57°-Lenkwinkel und einfach mal machen!
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Zurück zu Jürgen Schlender und dem Alutech-Team. Wie von vielen Anderen wurde das Ergebnis von Levys Tests mit Spannung erwartet. Da seit dem ersten Teaser jedoch noch nichts veröffentlicht wurde, ließ sich Jürgen von seiner Marketing-Frau Jana Urban motivieren: „Nich lang schnacken! Einfach mal machen!“ Erst vor kurzem haben wir ihn im Interview gefragt, wo die aktuelle Entwicklung in der Mountainbike-Branche aus seiner Sicht hingeht. Seine Antwort:
Es wäre natürlich cool, wenn du oder ich in die Kristallkugel gucken könnten! Wo die Reise hingeht, ist immer schwierig zu sagen.
Jürgen Schlender
Ob er darauf eine Antwort gefunden hat? Vorhang auf, für einen der größten Tüftler der deutschen Branche – nach 170 mm Federweg in einem Hardtail und einem allerersten 29″-Downhiller folgt jetzt ein weiteres Experiment: das Alutech Armageddon-Projekt.
Armageddon-Erschaffer Jürgen Schlender im Audio-Interview
Entstehung des Alutech Armageddon-Projekt
Das ist nur ein Versuchsträger. Das soll kein kommerzielles Bike werden. Wenn wir jetzt aber nach der Erprobung sagen, „das ist der letzte Shit, das braucht die Welt!“, dann würden wir es auch nochmal hübsch machen. Aber das ist nicht der Plan. Wir wollen einfach mal gucken, wo die Reise hingehen kann.
Jürgen Schlender
#Am Anfang gilt es, die Idee auf Papier zu bringen - nach der Zeichnung hat Jürgen seine Bestände geplündert und aus verschiedenen Rohrsätzen das Rad zusammengebaut. Verwendet wurde unter anderem ein Innenlager-Gehäuse vom ICB 2.0-Prototyp, die Kettenstrebe einer Fanes 5, Sitzstrebe einer Fanes 6, Unterrohr und Dämpferaufnahme der Fanes 4 und ein Oberrohr vom Alutech Pudel.
#Alte Teile dienten als Spender für das Experiment - deutlich erkennbar – unser ICB 2.0 Innenlager-Gehäuse aus der Prototypen-Serie wurde ausgeschnitten und wiederverwertet.
#Achtfach gefaltet – das Oberrohr des Alutech Pudel wurde im Projekt Armageddon verwertet - „Wir wollen nicht in Schönheit sterben“ – aber am Prototyp auf die innenverlegten Züge verzichten? Nicht bei Alutech.
#Wie lang dauert es eigentlich, so einen Rahmen zu bauen? - Nach dem 1:1 Ausdruck der Zeichnung werden die wichtigen Punkte auf die Schweißlehre übertragen.
#Jürgen hat das Rad an zwei Tagen gebaut - Zuschnitte und Anpassungen waren schnell auf der Fräse und von Hand gemacht, dann ging es ans Schweißen.
#Stand Samstagabend: Fertiger Hauptrahmen, der noch mit der Dämpfer-Aufnahme verheiratet wird.
#Auch hier gibt es bewährte Teile - Jürgen hat seine Fanes-Kinematik als Konstante im sonst sehr experimentellen Rad genutzt.
#Verwendet wurde 7005er und 7020er Alu - nachdem am Samstagabend die Schweißarbeiten fertig waren und die Materialien eine „mega gute Kaltausformung“ haben, konnte am Sonntag nachgearbeitet werden.
#Am Wochenende mal schnell ein Rad aufbauen? Gute Beschäftigung für die Quarantäne aktuell.
#Im Advanced-Modus halt nicht aus Teilen zusammengesteckt, sondern von Grund auf aus Rohren gebrutzelt.
#Montag dann fertig montiert - mit ein paar Teilen von den Partnern DT Swiss und SQlab.
#„Ich kritzel da gern immer drauf“ - Reach 500 mm und Gewicht 14,4 kg – zeitgemäß für ein XL-Rad. Idee ist aber, dass es sich hierbei um einen S-Rahmen handelt. 57° Lenkwinkel – seeeeehr fortschrittlich!
#Auf dem blanken Alu-Rahmen stehen die Geo-Werte - 400er Sitzrohr, 334 mm hohes Tretlager und massiv steiles 81°-Sitzrohr.
#Wie das Grim Donut ist auch das Armageddon ein Mullet-Bike - 440 mm ist die Kettenstrebe maximal lang, üppige 170 mm Federweg gibts am Heck.
#Vorne setzt Jürgen auf eine 170 mm Gabel statt der 180er im Grim Donut - beim Offset gibt es State-of-the-Art: kurze 44 mm
#Erste Parkplatz-Tests – kippelig, aber man gewöhnt sich dran. - Unfahrbar? Für Jürgen ist das relativ. Mit den Bikes, die er heute baut, wäre er früher Weltmeister geworden sagt Jürgen – ob die Geometrie inzwischen fertig entwickelt ist oder wir einfach als Gewohnheitstiere noch länger brauchen, um solche Räder zu fahren? Wir sind gespannt, wie es weiter geht!
Was denkt ihr – wie wird Jürgens erster Eindruck ausfallen?
unter 64,5 fand ich bisher von der kippligkeit auch richtig ätzend. Freihändig fahrn geht sehr schlecht (gut braucht man auch nicht wirklich)
aber;
Bei moderaten stellen praktisch aus dem track stand heraus einlenken, HR immer wieder leicht versetzen um sich zu positionieren bevor es in eine schwere schlüsselstelle geht...da vermittelt die kippligkeit extreme unsicherheit...
vll hat bisher die restliche geo dazu auch nie gepasst (da kurze KS)
werden die aber auch noch lang so kommt man nicht um den sehr grossen radstand rum, welcher in engen serpentinen einfachsehr viel platz benötigt und schnell unhandlich wird ...
geht alles, experimentelle 59° am gambler waren mir aber auch zuviel des guten, alles unterhalb von 62 ist irgendwie nicht schön zu fahren...
Also... bei einem Chopper funktioniert die Gabel auch nicht mehr wirklich gut.
Dazu kommen noch zwei andere Parameter die da wesentlich mit rein spielen:
Gewicht -> Spielt bei einem Motorrad keine so große Rolle
Systemgewicht -> Wesentlich höher, dadurch ist eine Abstimmung leichter
Bei den größeren Standrohrdurchmessern hast du genererell weniger Probleme durch die "Klemmerei".
Also... bei einem Chopper funktioniert die Gabel auch nicht mehr wirklich gut.
Ich hätte auch mehr auf Enduro geschaut um das mit MTBs zu vergleichen.
Die zugrunde liegende Physik ist dieselbe beim Motorrad so wie beim Fahrrad. Höheres Gewicht und damit Belastungen nötigen zu guter Technik, welche sich gut übertragen lassen sollte. Theoretisch.
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