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Hochkonzentriert vor dem Weltcup in Albstadt mit der Startnummer 1: Helen Grobert.
Hochkonzentriert vor dem Weltcup in Albstadt mit der Startnummer 1: Helen Grobert.
2015 fährt Helen Grobert für das Ghost Factory Racing Team.
2015 fährt Helen Grobert für das Ghost Factory Racing Team.
Schnell bergauf...
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...und genauso schnell bergab.
...und genauso schnell bergab.
Ein sehr emotionaler Sieg: Nachdem tagszuvor ihre Teamkollegin Annefleur Kalvenhaar tragisch ums Leben kam, erkämpfte sich Helen Grobert den Weltcupsieg in Méribel.
Ein sehr emotionaler Sieg: Nachdem tagszuvor ihre Teamkollegin Annefleur Kalvenhaar tragisch ums Leben kam, erkämpfte sich Helen Grobert den Weltcupsieg in Méribel.
2014 wurde Helen Grobert unter anderem Dritte bei der U23-EM und gewann zwei Weltcuprennen.
2014 wurde Helen Grobert unter anderem Dritte bei der U23-EM und gewann zwei Weltcuprennen.
In Nove Mesto eroberte Grobert 2014 mit dem vierten Tagesrang das Weltcup-Leaderjersey.
In Nove Mesto eroberte Grobert 2014 mit dem vierten Tagesrang das Weltcup-Leaderjersey.

Es ist Zeit für ein neues XC-Frühjahrsinterview, in dem wir uns mit einer sehr talentierten Dame unterhalten haben. Helen Grobert wechselte zu Beginn des Jahres zum Ghost Factory Racing Team und erhielt dort einen Profivertrag. 2015 startet sie erstmals im Elite-Weltcup und will dort voll durchstarten. Kurz nach ihrem ersten Rennen der Saison stand die sympathische Sportlerin uns Rede und Antwort und plauderte unter anderem über ihr neues Teambike. Was Helen uns zu erzählen hatte, lest ihr hier.

MTB-News.de: Hi Helen. Wir erreichen dich kurz nach deinem ersten richtigen Wettkampf auf Zypern, in dem du auf Platz sieben finishen konntest. Bist du mit deinem Einstand zufrieden bzw. wie lief die Saisonvorbereitung bis jetzt?

Helen Grobert: HeyHey MTB-News Crew! Ja genau, das war mein erster Wettkampf mit dem Team hinter mir. Platz sieben und meine Leistung war nicht top, aber wir sind noch ganz ganz früh in der Saison. Die Siegerin war 1:30 Minuten vor mir im Ziel und ich bin froh, dass sich meine Leistung während dem Rennen nicht verschlechtert hat, sondern Runde für Runde besser wurde. Das ist ein gutes Zeichen für mich und mein Training. Jetzt bin ich wieder zurück in Freiburg und werde hier an meiner Form arbeiten, dass ich pünktlich zum ersten World Cup fit bin.

Zum Thema Saisonvorbereitung: Eigentlich bin ich seit November nicht mehr zu Hause gewesen. Erst war ich bei einem Laufbahnlehrgang von der Bundeswehr, dann auf Mallorca, dann in Südafrika und jetzt auf Zypern. In Hannover bei der Bundeswehr stand Sport natürlich nicht im Vordergrund, aber danach war wieder ‚Profi-Leben‘ angesagt.

Hochkonzentriert vor dem Weltcup in Albstadt mit der Startnummer 1: Helen Grobert.
# Hochkonzentriert vor dem Weltcup in Albstadt mit der Startnummer 1: Helen Grobert.

Du fährst diese Saison für das reine Damen-Team von Ghost. Wie ist die Stimmung im neuen Team?

Ich bin jetzt Teamfahrerin im Ghost Factory Racing Team (grinst). Darauf bin ich wirklich stolz und meine ersten Erlebnisse, Erfahrungen, Trainingstage, gemeinsame Aktionen usw. bestätigen mir, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Das Betreuerteam zieht voll mit und ich kann mich auf alle Beteiligten 100-prozentig verlassen – dafür bin ich echt dankbar. Ich fühle mich wohl und die Stimmung ist trotz einiger Krankheitsausfälle im Team sehr gut, weil alle zusammenhalten.

2015 fährt Helen Grobert für das Ghost Factory Racing Team.
# 2015 fährt Helen Grobert für das Ghost Factory Racing Team.

Wie kommst du mit dem neuen Rad zurecht? Wird man dich dieses Jahr auch öfters auf dem Fully sehen?

Mein Bike ist eine Maschine! Ich komme perfekt mit dem Rad zurecht und es fährt sich sehr gut – aggressiv in den Uphills und flowig in den Downhills. Mein Black-Beauty, mit edlen Komponenten von Tune, AX-Lightness, SRAM, SRM und dann noch einem neuen Rahmen von Ghost ist echt gigantisch. Beim World Cup in Albstadt wird das Bike erstmals präsentiert. Ihr werdet euch mal Zeit nehmen müssen, um eine Runde damit zu fahren (lacht). Auf dem Fully werden wir dieses Jahr nicht unterwegs sein. Der neue Hardtailrahmen und die Gabel bieten ausreichend Komfort im Cross Country-Sport.

Der Wechsel ist ein weiterer Schritt in deiner Karriere. Was sind deine Ziele für die kommende Saison, aber auch für die Zukunft? – Ist Rio 2016 schon ein Thema bei dir?

Ja das ist definitiv ein weiterer Schritt. Ich führe jetzt ein MTB-Profi-Leben. Es macht für mich großen Sinn, so wie es momentan ist und ich habe Spaß an meinem Sport bzw. nun meinem Beruf. Meine Ziele und Highlights werden dementsprechend die Meisterschaften, also Europameisterschaft, Weltmeisterschaft und Deutsche Meisterschaft sein. National möchte ich ganz vorne mitmischen. Und ja, auch Rio ist ein großes Thema. Ich werde noch viel an mir arbeiten müssen, aber es ist meine Absicht 2016 dabei zu sein und dafür werde ich kämpfen.

Schnell bergauf...
# Schnell bergauf...
...und genauso schnell bergab.
# ...und genauso schnell bergab.

Du bist letztes Jahr eine sehr starke U23-Saison gefahren, unter anderem mit zwei Weltcupsiegen. 2015 startest du erstmals in der Eliteklasse. Bereitest du dich auf diesen Umstieg speziell vor und wie schätzt du deine Chancen beim Weltcup ein?

Der Trainingsumfang ist nicht viel größer geworden, aber das Training hat mehr Qualität. Ich nehme mir Zeit für eine gute Erholung nach dem Training, damit ich die nächsten Trainingseinheiten gut durchziehen kann. Bei den World Cups haben wir letztes Jahr oft Rundenzeiten verglichen, aber das ist ja immer so eine Sache… Im Wettkampf läuft es dann doch anders – es kann so viel passieren. Wenn ich eine Position in den Top 15 erreiche und mich in dieser Region etablieren könnte, wäre das ein großer Erfolg.

Der Weltcup in Méribel war für dich sehr emotional. Zuerst ist deine Teamkollegin Annefleur Kalvenhaar auf tragische Weise ums Leben gekommen, einen Tag später hast du den Weltcup gewonnen. Wie war es möglich, sich so auf das Rennen zu fokussieren und vor allem so stark zu fahren?

Mein Teammanager Matthias Beck von meinem damaligen Focus-XC-Team, die ganze Equipe und meine Family standen hinter mir. Wir haben viel darüber geredet und versucht, alles zusammen zu verarbeiten. Nochmals vielen Dank Matthias an dieser Stelle. Vom Startschuss bis zur Zieleinfahrt wollte ich einfach nur racen und zeigen, dass ich eine Rennfahrerin bin. Es ist schwierig für mich über den Unfall und Fleur mehr zu sagen, aber im Rennen bin ich einfach gefahren und habe gewonnen.

Ein sehr emotionaler Sieg: Nachdem tagszuvor ihre Teamkollegin Annefleur Kalvenhaar tragisch ums Leben kam, erkämpfte sich Helen Grobert den Weltcupsieg in Méribel.
# Ein sehr emotionaler Sieg: Nachdem tagszuvor ihre Teamkollegin Annefleur Kalvenhaar tragisch ums Leben kam, erkämpfte sich Helen Grobert den Weltcupsieg in Méribel.

Zurück zu deinem neuen Team. Du fährst nun unter anderem zusammen mit Alexandra Engen, Katrin Leumann und Lisi Osl in einer Mannschaft. Inwiefern profitierst du von diesen Athletinnen?

Jede Athletin macht das, was für sie gut ist. Es gibt nicht nur einen Weg zum Erfolg. Ich möchte weiter mein Ding machen und ich glaube, wir profitieren alle voneinander. Was ich aber merke ist, dass die Erfahrung meiner Teamkolleginnen, die natürlich über die Jahre kommt, höher ist als meine und ich hoffe, mal den einen oder anderen Tipp zu bekommen (lacht).

2014 wurde Helen Grobert unter anderem Dritte bei der U23-EM und gewann zwei Weltcuprennen.
# 2014 wurde Helen Grobert unter anderem Dritte bei der U23-EM und gewann zwei Weltcuprennen.

Als Ghost deinen Wechsel bekannt gab, sprachen sie davon „die weibliche Mountainbikehoffnung aus Deutschland schlechthin“ verpflichtet zu haben. Machen dich solche Aussagen eher stolz oder verspürst du dadurch auch einen gewissen Erwartungsdruck?

Ich bin eher stolz drauf, dass mein Teammanager so etwas über mich sagt. Mir selber hat er das aber noch nicht gesagt (lacht). Ich freue mich, dass es jetzt endlich los geht und dann werde ich sehen wie es läuft. Unsere Betreuer stehen hinter uns, ein gewisser Erwartungsdruck ist sicher da, aber viel höher ist die Erwartung an mich selber.

Wir wünschen dir alles Gute für die kommende Saison! Vielen Dank für das Interview!

Danke euch! Bis bald.

In Nove Mesto eroberte Grobert 2014 mit dem vierten Tagesrang das Weltcup-Leaderjersey.
# In Nove Mesto eroberte Grobert 2014 mit dem vierten Tagesrang das Weltcup-Leaderjersey.

Alle XC-Frühjahrsinterviews im Überblick:

Text & Redaktion: Tobias Sindlinger
  1. benutzerbild

    Toobold

    dabei seit 01/2014

    Es ist Zeit für ein neues XC-Frühjahrsinterview, in dem wir uns mit einer sehr talentierten Dame unterhalten haben. Helen Grobert wechselte zu Beginn des Jahres zum Ghost Factory Racing Team und erhielt dort einen Profivertrag. 2015 startet sie erstmals im Elite-Weltcup und will dort voll durchstarten. Kurz nach ihrem ersten Rennen der Saison stand die sympathische Sportlerin uns Rede und Antwort und plauderte unter anderem über ihr neues Teambike. Was Helen uns zu erzählen hatte, lest ihr hier.


    → Den vollständigen Artikel "„Ja, auch Rio 2016 ist ein großes Thema.“ XC-Nachwuchshoffnung Helen Grobert im Interview" im Newsbereich lesen


  2. benutzerbild

    Thomas

    dabei seit 09/2000

    Viel Erfolg in der Saison!

  3. benutzerbild

    Ehrenfeld

    dabei seit 10/2001

    smilie schönes Interview!

  4. benutzerbild

    Twenty9er

    dabei seit 02/2012

    Da kann man nur viel Erfolg wünschen für die diesjährige Saison!

  5. benutzerbild

    MUD´doc

    dabei seit 01/2007

    Liest sich gut. Dann auf viel Erfolg für die diesjährige Saison.
    Wird bestimmt wieder Spannend im XC-Sport, wenn wir solch gute Nachwuchsfahrer haben smilie

    Und gut, dass wir den IBC haben, sonst würde man davon überhaupt nichts mitbekommen.

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