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Keine Frage: Dieses Rad ist etwas klein für unseren 1,93 m großen Redaktionsleiter Hannes!
Keine Frage: Dieses Rad ist etwas klein für unseren 1,93 m großen Redaktionsleiter Hannes! - Das Foto ist allerdings auch schon 11 Jahre alt.
Ich konnte bereits einige Zeit auf sehr großen Rädern wie dem Bold Unplugged Volume 2 verbringen
Ich konnte bereits einige Zeit auf sehr großen Rädern wie dem Bold Unplugged Volume 2 verbringen - auch wenn ich von dem Rad ziemlich begeistert war, war es mir in Größe L einfach zu lang und behäbig.
Mit einem modernen, langen Enduro-Bike mit mindestens 490 mm Reach wäre ich hier sicher durchgeschossen wie eine Rakete
Mit einem modernen, langen Enduro-Bike mit mindestens 490 mm Reach wäre ich hier sicher durchgeschossen wie eine Rakete - es geht nur geradeaus und die nassen Wurzeln und Steine wären aus Respekt vor meinem Radstand zur Seite gewichen.
Es ist leicht zu erkennen, was der Fahrer dieses langen Commencal Supremes falsch macht
Es ist leicht zu erkennen, was der Fahrer dieses langen Commencal Supremes falsch macht - er nimmt die Beine, um sein Gewicht zu halten, und nicht die viel dünneren Arme. Dabei wären die sicherlich viel besser geeignet. Nur wenn 85 % der Gesamtmasse auf den Handgelenken lasten, kann ein moderner Mountainbiker Spaß haben. Hecklastige Positionen hingegen sind Teufelszeug – diese gilt es auszumerzen!
Sieht groß aus und ist auch groß
Sieht groß aus und ist auch groß - in Größe S4 und mit 1.274 mm Radstand muss man schon genau wissen, wo man das Specialized Enduro platziert. Vor allem auf unbekanntem Terrain fällt es mir mit so großen Rädern schwer, an meine Grenzen zu gehen.
In natürlichem Terrain kann man sein Rad normalerweise gar nicht bis zur Maximalgeschwindigkeit rollen lassen
In natürlichem Terrain kann man sein Rad normalerweise gar nicht bis zur Maximalgeschwindigkeit rollen lassen - dafür braucht es meistens eine bessere Fahrtechnik, Reaktionsfähigkeit und Linienwahl. Auch mit 3 m Radstand schwebt man hier nicht wie auf einer Wolke durch.
Mit 456 mm Reach war das Giant Trance X in Größe M eines der kleinsten Testbikes, die ich in den letzten Monaten und Jahren gefahren bin
Mit 456 mm Reach war das Giant Trance X in Größe M eines der kleinsten Testbikes, die ich in den letzten Monaten und Jahren gefahren bin - trotzdem hatte ich unglaublich viel Spaß drauf und bin mehr neue Gaps als mit jedem anderen Testbike bis jetzt gesprungen (Frank Hedwig im Bild). Einfach weil ich dem Rad vertraut habe und wusste, dass ich es im Notfall im Griff habe. Nicht optimal hingegen finde ich, dass es zwar noch L und XL-Räder, aber nur eine kleinere Größe gibt. Ich bewege mich also trotz meiner Körpergröße im unteren Spektrum.

Ich bin mit 1,83 m Körpergröße deutlich größer als der europäische Durchschnitt über alle Geschlechter. Mit 76 kg bin ich normalgewichtig, außerdem halbwegs gut trainiert und vermutlich fahre ich auch etwas schneller als durchschnittliche MountainbikerInnen. Trotzdem finde ich mich bei vielen modernen Mountainbikes im unteren Spektrum der angebotenen Rahmengrößen wieder – obwohl ich in der luxuriösen Lage bin, so ziemlich jeden Trend ausgiebig auszuprobieren. Das lässt für mich nur einen Schluss zu: Mountainbikes werden viel zu groß!

Die aktuellen Bike-Größen sind ein Thema, das mich schon seit Längerem beschäftigt. Stein des Anstoßes für diesen Artikel war jedoch die Lektüre des Meinungs-Artikel von Kollege Stefanus vor zwei Wochen – „Bleiben die Spaßbikes auf der Strecke?“. Auch wenn ich den Trend immer potenterer 29″-Trailbikes an sich zwar begrüße – ich besitze seit kurzem gar kein Enduro mehr, sondern nur noch ein Downhill-Bike plus Trailbike – stimme ich seinem Plädoyer für mehr Artenvielfalt zu. Doch nicht nur bei den Bike-Kategorien, auch in Sachen Rahmengrößen scheint mir gerade ein recht bedauernswerter Schwund aufzutreten.

Es liegt nicht am Rad, wenn man Zeit auf der Geraden verliert!

Zu Beginn muss auch ich sagen: Gar keine Frage, vor einigen Jahren waren unsere Bikes zu klein. 2012 hatte mein DH-Bike 415 mm Reach – ich weiß noch, dass ich auf dem Weg vom Lift zum Start oft mit den Knien gegen die Doppelbrücken-Gabel gestoßen bin. Das ging zwar alles und ich hatte eine Menge Spaß, aber optimal war es retrospektiv wohl nicht. Ein paar Jahre später haben das dann auch alle begriffen und es startete ein wahnsinniger Hype um die Mountainbike-Geometrie.

Für diesen Artikel habe ich versucht, die Geometrien meiner ersten Trailbikes herauszufinden und bin auf jede Menge alte Tests gestoßen, in denen nicht mal Geometrie-Tabellen drin waren. Und wenn, dann bestand diese aus Lenkwinkel, Radstand und Kettenstrebenlänge. Bei Neuvorstellungen von Bikes stand teilweise drin: Die Geometrie wurde überarbeitet. Das hat als Info vor 10–15 Jahren wohl schon gereicht.

Keine Frage: Dieses Rad ist etwas klein für unseren 1,93 m großen Redaktionsleiter Hannes!
# Keine Frage: Dieses Rad ist etwas klein für unseren 1,93 m großen Redaktionsleiter Hannes! - Das Foto ist allerdings auch schon 11 Jahre alt.
Diashow: Viel hilft viel?: Unsere Bikes werden zu groß!
Sieht groß aus und ist auch groß
Mit 456 mm Reach war das Giant Trance X in Größe M eines der kleinsten Testbikes, die ich in den letzten Monaten und Jahren gefahren bin
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Es ist leicht zu erkennen, was der Fahrer dieses langen Commencal Supremes falsch macht
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Warum ich keine riesigen Räder brauche

Mir fällt nicht ein einziger Trail ein, bei dem ich am Ende angehalten habe und dachte: „Boah, also mit 3 cm mehr Reach wäre mein Bike so laufruhig gewesen, da wär ich ja viel schneller unten!“

Mittlerweile steht die Geometrie bei der Beurteilung eines Bikes fast schon im Mittelpunkt, wie man auch bei den Diskussionen in unserem Forum erlebt. Zu Beginn meiner Anstellung bei MTB-News.de 2017 hatte der Hype auch die Mainstream-Anbieter voll erwischt und gefühlt war jedes neue Bike, das wir in die Redaktion bekamen, ein paar Millimeter länger und ein halbes Grad flacher als das letzte Modell einige Wochen zuvor. Anfangs fanden ich und viele meiner Kollegen das auch super – gerade größere Fahrer freuten sich sicherlich, endlich weniger gestaucht auf dem Bike zu sitzen. Mein Sweetspot stellte sich ziemlich schnell als 455 bis 470 mm Reach kombiniert mit einem moderaten bis hohen Stack von 630 mm und mehr heraus. Und daran hat sich auch nichts geändert, auch wenn ich regelmäßig Räder mit 480 bis sogar 510 mm Reach fahre.

Ich konnte bereits einige Zeit auf sehr großen Rädern wie dem Bold Unplugged Volume 2 verbringen
# Ich konnte bereits einige Zeit auf sehr großen Rädern wie dem Bold Unplugged Volume 2 verbringen - auch wenn ich von dem Rad ziemlich begeistert war, war es mir in Größe L einfach zu lang und behäbig.

Mit meinen Präferenzen konnte ich immer gut zu L-Rahmen greifen, was angesichts eines üblichen Spektrums von S bis XL und meiner großen, aber nicht riesigen Statur auch recht passend war. Es ist allerdings auch verständlich, dass vor allem kleine Nischenhersteller nicht auf diesem Niveau stagnieren und den immer stärkeren Fokus auf die Geometrie nutzen wollten, um sich vom Massenmarkt abzuheben. Und manchmal muss man Dinge auch einfach übertreiben, um zu merken, wo der Sweetspot ist. Meiner Meinung nach setzen aber auch immer mehr Massenhersteller auf eine Geometrie, die für das Gros der Mountainbiker nicht ideal geeignet ist. Und zwar aus einem Grund: Es liegt nicht am Rad, wenn man Zeit auf der Geraden verliert.

Ich bin in der privilegierten Position, ziemlich oft mit schnelleren Fahrern zu fahren. Das können World Cup- oder EWS-Profis auf Pressecamps oder im Bikepark sein oder auch nur meine Freunde, mit denen ich regelmäßig fahre und von denen mehr als einer schon im Starthaus eines World Cups stand und die mir fahrtechnisch haushoch überlegen sind. Und wisst ihr was? Die sind alle schneller als ich oder jeder andere Normalo, weil sie schneller Kurven fahren können und das Gelände besser und schneller lesen!

Mit einem modernen, langen Enduro-Bike mit mindestens 490 mm Reach wäre ich hier sicher durchgeschossen wie eine Rakete
# Mit einem modernen, langen Enduro-Bike mit mindestens 490 mm Reach wäre ich hier sicher durchgeschossen wie eine Rakete - es geht nur geradeaus und die nassen Wurzeln und Steine wären aus Respekt vor meinem Radstand zur Seite gewichen.

Kleine, passende Anekdote am Rande: Beim NZ Enduro 2017 bin ich mal hinter Jerome Clementz in eine Stage gestartet. Es ging etwa 100 m über fette Wurzeln und Steine, mehr oder weniger geradeaus. Ich dachte nach 15 m: „Ich muss sterben“ – aber nicht, weil mein Giant Reign-Testbike nur 458 mm Reach und kleine 27,5″-Laufräder hatte. Sondern weil wir so derartig losgestofft sind, dass ich einfach gar nicht mehr registrieren konnte, was gerade passiert. Das war sehr beängstigend, vermutlich auch total gefährlich und ich war wirklich ein Co-Pilot. Aber mein Rad hat glücklicherweise das meiste geregelt, ich hab’s ab und an geschafft, aktiv über die gröbsten Hindernisse hinweg zudrücken, und ich bin erfolgreich 100 m geradeaus mit 150 % meiner maximalen Geschwindigkeit gefahren. Dann kam eine Kurve, ich hab mich verbremst, Jerome war sofort weg und ohne ihn bestand keine Chance, mit dem Tempo gesund den Trail hinunterzukommen.

Mir fällt nicht ein einziger Trail ein, bei dem ich am Ende angehalten habe und dachte: „Boah, also mit 3 cm mehr Reach wäre mein Bike so laufruhig gewesen, da wär ich ja viel schneller unten!“ Aber ich kenne vermutlich 100 Trails, bei denen ich genau weiß, dass ich in mehreren Kurven richtig Zeit liegen lasse. Klar will ich nicht ständig Rennen fahren, aber ich will schön und gut fahren. Und wenn ich mit so einer Riesen-Karre ständig in den Kurven am herumwuchte, unnötig stocke oder über das Vorderrad rutsche, weil ich es mal wieder unterlassen habe, gefühlte 85 % meines Körpergewichts auf die Arme zu schieben – es wird ja immer betont, wie toll aggressiv man bei langen Rädern auf der Front hängen kann –, dann nervt mich das tierisch.

Es ist leicht zu erkennen, was der Fahrer dieses langen Commencal Supremes falsch macht
# Es ist leicht zu erkennen, was der Fahrer dieses langen Commencal Supremes falsch macht - er nimmt die Beine, um sein Gewicht zu halten, und nicht die viel dünneren Arme. Dabei wären die sicherlich viel besser geeignet. Nur wenn 85 % der Gesamtmasse auf den Handgelenken lasten, kann ein moderner Mountainbiker Spaß haben. Hecklastige Positionen hingegen sind Teufelszeug – diese gilt es auszumerzen!

Ich merke ständig, dass es mir mit sehr langen Rädern (etwa 480 bis 510 mm Reach) viel schwerer fällt, einen unbekannten Trail sauber zu fahren. Noch schlimmer wirds, wenn ich versuche, schnell zu fahren. Denn dann übersieht man halt mal eine nasse Wurzel oder trifft einen Stein suboptimal – wenn das nicht passieren würde, würde man ja niemals die eigenen Grenzen ausloten. Und hier machen mir solche großen Bikes extrem viel Angst – die brechen dann nämlich genauso aus. Die Wurzel ist ja nicht griffiger geworden, weil mein Radstand länger ist. Ein langes Rad ist auch ein langer Hebel und den muss man erst mal wieder zurück auf den Trail ziehen. Selbst wenn man es schafft, dauert es auf alle Fälle länger, weil man mehr Kraft aufwenden muss – das ist Physik. In der verlorenen Zeit kann schon wieder das nächste Hindernis auf einen zukommen, bevor man sich richtig berappelt hat und plötzlich steht man da wie Jesus an Karfreitag.

Sieht groß aus und ist auch groß
# Sieht groß aus und ist auch groß - in Größe S4 und mit 1.274 mm Radstand muss man schon genau wissen, wo man das Specialized Enduro platziert. Vor allem auf unbekanntem Terrain fällt es mir mit so großen Rädern schwer, an meine Grenzen zu gehen.

Es gibt definitiv Räder, die motivieren, mehr zu pushen und härter ans Limit zu gehen. Meiner Erfahrung nach sind das aber alles nicht extrem laufruhige, riesige Bikes, sondern ausbalancierte Räder, bei denen es mir leichtfällt einzuschätzen, wie sie sich verhalten. Mein Speed auf dem Trail wird neben meiner Fahrtechnik vor allem von zwei Sachen limitiert: Wie schnell und gut ich das Gelände lesen kann und wie schnell und präzise ich darauf reagiere. Hier spielt für mich vor allem das Fahrwerk eine große Rolle: Liegt das Rad satt auf, kickt nicht komisch und fühlt sich vorhersehbar an, bin ich relaxter, konzentriere mich besser, bemerke Dinge schneller und kann auch schneller reagieren, weil ich eben gut einschätzen kann, was gleich passiert. Ob das Rad auf absoluten Highspeed-Passagen etwas mehr tänzelt, ist mir eigentlich egal, solange es das immer gleich macht.

In natürlichem Terrain kann man sein Rad normalerweise gar nicht bis zur Maximalgeschwindigkeit rollen lassen
# In natürlichem Terrain kann man sein Rad normalerweise gar nicht bis zur Maximalgeschwindigkeit rollen lassen - dafür braucht es meistens eine bessere Fahrtechnik, Reaktionsfähigkeit und Linienwahl. Auch mit 3 m Radstand schwebt man hier nicht wie auf einer Wolke durch.

So konnte ich feststellen, dass ich mit einer normalen L-Geometrie von vor 2–3 Jahren, also etwa 460 mm Reach, 630 mm Stack, 64–65° Lenkwinkel, 435–445 mm Kettenstreben und circa 25 mm Tretlager-Absenkung in Highspeed-Passagen überhaupt nicht mehr an der Laufruhe des Bikes, sondern meiner eigenen Limitation als Fahrer scheitere. Das liegt auch mit daran, dass man ab einem gewissen Speed komplett andere Linien fahren muss: In die Senke rollen geht nicht mehr, man müsste springen. Hier für die Kurve ausholen ist nicht drin, man muss einfach auf der Mainline voll reinpressen und das Rad rumdrücken, dass es fast die Reifen von der Felge zieht. Das sind die Dinge, an denen ich mir die Zähne ausbeiße und nicht, ob mein Rad jetzt ein My weniger tänzelt oder nicht.

Im Profi-Feld ist übrigens keine große Bewegung zu riesigen Rädern zu bemerken. Klar fährt beispielsweise Laurie Greenland sein DH-Bike etwas größer, als man dem Ottonormal-Fahrer vor ein paar Jahren noch empfohlen hätte. Aber der Mann ist auch Spitzensportler, hat komplett andere Limitationen, ist extrem fit und: Es ist trotzdem kein sehr großes Rad. Sam Hill wiederum hat dem Trend ziemlich konsequent eine Absage erteilt und sieht keinen Vorteil darin, ein größeres Rad zu fahren – er sei ja in den letzten Jahren auch nicht mehr gewachsen.

Willst du mir jetzt sagen, dass ich mir ein kleineres Rad kaufen muss?

Nein, es kann ja jeder machen, was er will! Wenn jemand die Erfahrung gemacht hat, nur auf einer Streckbank von Rad so richtig happy zu sein, dann ist das natürlich absolut in Ordnung. Zum Glück ist Mountainbiken ein Individualsport und das Vergnügen anderer Menschen an riesigen Bikes schmälert mein Vergnügen an „normalen“ Geometrien nicht. Zudem ist das aktuelle Angebot großer Hersteller sicherlich ein riesiger Fortschritt für alle Fahrer über 1,90 m, die bis vor einigen Jahren keine optimalen Bikes gefunden haben.

Was mir aber missfällt ist, dass es in vielen Fällen überhaupt nicht mehr Größen gibt, sondern eher weniger. Die sind dafür meistens einfach extrem in die Länge gewachsen. Bei immer mehr Tests muss ich so zur Größe M greifen. Darunter gibt es meistens nur S, darüber L, manchmal noch XL. Mit über 1,80 m bin ich circa auf dem Durchschnitt für Männer, Frauen sind hingegen wesentlich kleiner. Noch gibt es natürlich ausreichend kleine Optionen. Setzt sich der Trend aber weiterhin so fort, dann sind kleiner gewachsene Männer und Frauen gezwungen, relativ große Rahmen zu fahren.

Mit 456 mm Reach war das Giant Trance X in Größe M eines der kleinsten Testbikes, die ich in den letzten Monaten und Jahren gefahren bin
# Mit 456 mm Reach war das Giant Trance X in Größe M eines der kleinsten Testbikes, die ich in den letzten Monaten und Jahren gefahren bin - trotzdem hatte ich unglaublich viel Spaß drauf und bin mehr neue Gaps als mit jedem anderen Testbike bis jetzt gesprungen (Frank Hedwig im Bild). Einfach weil ich dem Rad vertraut habe und wusste, dass ich es im Notfall im Griff habe. Nicht optimal hingegen finde ich, dass es zwar noch L und XL-Räder, aber nur eine kleinere Größe gibt. Ich bewege mich also trotz meiner Körpergröße im unteren Spektrum.

Einige Hersteller versuchen dieses Problem damit zu lösen, dass man durch die Bank weg auf eher kurze Sitzrohre setzt und nur den Reach und in wenigen Fällen die Kettenstreben wachsen lässt. Das ermöglicht kleineren Fahrern dann, eine längere Rahmengröße zu wählen. Dieser Ansatz funktioniert natürlich, zwingt größere Fahrer aber dazu, sehr viel Sattelauszug und teils hohe Spacertürme zu fahren.

tl;dr

Eine Bike-Geometrie ist immer ein Kompromiss. Natürlich kann ein viel zu kurzes, steiles oder hohes Bike einen auf dem Trail ausbremsen. Allerdings hat man aktuell den Eindruck, dass unter den Tisch gekehrt wird, dass dies genauso für sehr große Räder gilt. Menschen sind unterschiedlich und es mag Leute geben, die tatsächlich mit einem eher großen Rad besser fahren – weil sie vielleicht extrem gut fahren oder weil sie damit am meisten Spaß haben. Den allermeisten MountainbikerInnen bietet so ein riesiges Rad meiner Meinung nach jedoch eine trügerische Sicherheit. Ja, alles fühlt sich in sehr geraden Passagen etwas ruhiger an, denn Länge läuft zwar, macht aber weder den Boden weicher noch die Wurzeln griffiger, den Trail breiter oder die Kurve weiter. Und ein einmal außer Kontrolle geratenes XXL-Bike muss man erst mal wieder einfangen.

Am Ende soll jeder fahren, was er für richtig hält und es ist begrüßenswert, dass es mittlerweile gute Optionen für große Menschen gibt. Man sollte jedoch nicht vergessen, dass auch kleine FahrerInnen nicht unbedingt auf einer Streckbank sitzen wollen.

Was ist deine Erfahrung – fährst du auf sehr großen Rädern besser?

  1. benutzerbild

    mad raven

    dabei seit 08/2003

    Spaß macht doch bekanntlich schon immer schnell, weil man länger fit ist...oder die Ermüdung nicht so merkt smilie
    Wenn man natürlich auf zehntel Sekunden aus ist, dann sollte man schaun das man den Spaß auf Geschwindigkeit reduziert smilie

    G.smilie
    ok Wortklauberei: schnell macht (mir) Spass, aber spassig fahren ist für mich das Gegenteil von in möglichst kurzer Zeit einen Trail hinunter zu kommen.
    Beim spassig fahren habe ich natürlich auch/oft hohe Geschwindigkeiten (=schnell), aber ich gucke viel links und rechts was aich jenseits der Ideallinie noch mitnehmen kann.

    Aber wie gesagt, Wortkluberei. ich glaube grundsätzlich sind wir uns einig.
  2. benutzerbild

    LB Jörg

    dabei seit 12/2002

    ok Wortklauberei: schnell macht (mir) Spass, aber spassig fahren ist für mich das Gegenteil von in möglichst kurzer Zeit einen Trail hinunter zu kommen.
    Beim spassig fahren habe ich natürlich auch/oft hohe Geschwindigkeiten (=schnell), aber ich gucke viel links und rechts was aich jenseits der Ideallinie noch mitnehmen kann.

    Aber wie gesagt, Wortkluberei. ich glaube grundsätzlich sind wir uns einig.

    Ja denke des sind wir schon.

    G.smilie
  3. benutzerbild

    beutelfuchs

    dabei seit 06/2012

    Und ein Rad das am Pumptrack Spaß macht, macht halt auf den meisten Trails auch eher spaß als streß.
    Das stimmt doch so nicht. Mag ja an mir liegen, aber auf dem PT macht mir von allen meinen Bikes die alte 26" HT Gurke mit den abgefahrenen Rocket Rons am meissten Spass. Damit will ich auf keinen meiner Trails und das wuerde die alte Nudel auch kaum 5min ueberleben, und ich sicher auch nicht.
  4. benutzerbild

    LB Jörg

    dabei seit 12/2002

    Das stimmt doch so nicht. Mag ja an mir liegen, aber auf dem PT macht mir von allen meinen Bikes die alte 26" HT Gurke mit den abgefahrenen Rocket Rons am meissten Spass. Damit will ich auf keinen meiner Trails und das wuerde die alte Nudel auch kaum 5min ueberleben, und ich sicher auch nicht.

    Ums nochmal zu wiederholen, es geht um den Vergleich, den Vergleich der Räder die man imTest vergleicht. Nicht den Vergleich zwischen einem 29 Zoll Nicolai in XXL und einem Pumptrackbike.
    Und 26 Zoll macht ja auch vielen Trails mehr Spaß als als lang und groß!

    G.smilie
  5. benutzerbild

    GreenMonkey

    dabei seit 02/2018

    Hab dazu noch ein 1a orig. Produktbild gefunden, Kaufland wird progressiv

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