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Ab geht's im XCC-World Cup in der Höhe von Vallnord. Unser Weltcup-Blogger Luca Schwarzbauer nimmt euch wieder einmal mit und berichtet über viele spannende Inside-Storys.
Ab geht's im XCC-World Cup in der Höhe von Vallnord. Unser Weltcup-Blogger Luca Schwarzbauer nimmt euch wieder einmal mit und berichtet über viele spannende Inside-Storys. - Foto: Remi Fabregue
CANYON XCC MEN Valnord©RemiFABREGUE AgenceKROS-3
CANYON XCC MEN Valnord©RemiFABREGUE AgenceKROS-3 - Foto: Remi Fabregue
CANYON XCC MEN Valnord©RemiFABREGUE AgenceKROS-42
CANYON XCC MEN Valnord©RemiFABREGUE AgenceKROS-42 - Foto: Remi Fabregue
Vorbereitung in der Höhe: Ja oder Nein? Luca hat sich auch in diesem Jahr dagegen entschieden. Einen Nachteil hatte er offensichtlich nicht.
Vorbereitung in der Höhe: Ja oder Nein? Luca hat sich auch in diesem Jahr dagegen entschieden. Einen Nachteil hatte er offensichtlich nicht. - Foto: Remi Fabregue
Das Ergebnis vom Short Track dürfte bekannt sein. Glückwunsch, Luca!
Das Ergebnis vom Short Track dürfte bekannt sein. Glückwunsch, Luca! - Foto: Remi Fabregue
Im Finale musste sich der Canyon-Pilot in erster Linie gegen Nino Schurter durchsetzen.
Im Finale musste sich der Canyon-Pilot in erster Linie gegen Nino Schurter durchsetzen. - Foto: Remi Fabregue
CANYON XCC MEN Valnord©RemiFABREGUE AgenceKROS-44
CANYON XCC MEN Valnord©RemiFABREGUE AgenceKROS-44 - Foto: Remi Fabregue
Ab geht's zum XC-Rennen. Die Bedingungen waren einmal um 180 Grad gedreht im Vergleich zu den Vortagen!
Ab geht's zum XC-Rennen. Die Bedingungen waren einmal um 180 Grad gedreht im Vergleich zu den Vortagen! - Foto: Boris Beyer
WC Andorra23 0O9A2187
WC Andorra23 0O9A2187 - Foto: Boris Beyer
WC Andorra23 0O9A1446
WC Andorra23 0O9A1446 - Foto: Boris Beyer
Luca fuhr einmal mehr ein starkes Rennen, obwohl das Rennglück an diesem Sonntag nicht vollumfänglich auf seiner Seite war.
Luca fuhr einmal mehr ein starkes Rennen, obwohl das Rennglück an diesem Sonntag nicht vollumfänglich auf seiner Seite war. - Foto: Boris Beyer
WC Andorra23 0O9A0936
WC Andorra23 0O9A0936 - Foto: Boris Beyer
WC Andorra23 0O9A3408
WC Andorra23 0O9A3408 - Foto: Boris Beyer
Starke Vorstellung! Platz 4 für unseren MTB-News-Blogger und ein weiterer Podiumsplatz im XC-World Cup!
Starke Vorstellung! Platz 4 für unseren MTB-News-Blogger und ein weiterer Podiumsplatz im XC-World Cup! - Foto: Boris Beyer
Luca hat die Tage nach Andorra in der spanischen Sonne verbracht, unter anderem um die Reisestrapazen nach Les Gets zu umgehen.
Luca hat die Tage nach Andorra in der spanischen Sonne verbracht, unter anderem um die Reisestrapazen nach Les Gets zu umgehen. - Foto: Remi Fabregue
Xcanyon WorldCup LesGets Friday xcc©RemiFABREGUE AgenceKROS-1
Xcanyon WorldCup LesGets Friday xcc©RemiFABREGUE AgenceKROS-1 - Foto: Remi Fabregue
Xcanyon WorldCup LesGets Friday xcc©RemiFABREGUE AgenceKROS-3
Xcanyon WorldCup LesGets Friday xcc©RemiFABREGUE AgenceKROS-3 - Foto: Remi Fabregue
Die Saison läuft für Luca bislang super. Im Short Track hat er Platz 2 in der Gesamtwertung sicher. Im Kampf um den Sieg muss er sich noch Jordan Sarrou vom Leib halten.
Die Saison läuft für Luca bislang super. Im Short Track hat er Platz 2 in der Gesamtwertung sicher. Im Kampf um den Sieg muss er sich noch Jordan Sarrou vom Leib halten. - Foto: Remi Fabregue
Gesamtführung verteidigt! Weiter geht's in Snowshoe und Mont-Sainte-Anne.
Gesamtführung verteidigt! Weiter geht's in Snowshoe und Mont-Sainte-Anne. - Foto: Remi Fabregue
Xcanyon WorldCup LesGets Friday xcc©RemiFABREGUE AgenceKROS-5
Xcanyon WorldCup LesGets Friday xcc©RemiFABREGUE AgenceKROS-5 - Foto: Remi Fabregue
Xcanyon WorldCup LesGets Friday xcc©RemiFABREGUE AgenceKROS-8
Xcanyon WorldCup LesGets Friday xcc©RemiFABREGUE AgenceKROS-8 - Foto: Remi Fabregue
Top Ergebnis, das Feeling war aber schon besser. Wir drücken Luca die Daumen, dass er bei den Übersee-Weltcups zu seinen Beinen aus Andorra zurückfindet.
Top Ergebnis, das Feeling war aber schon besser. Wir drücken Luca die Daumen, dass er bei den Übersee-Weltcups zu seinen Beinen aus Andorra zurückfindet. - Foto: Remi Fabregue
Die olympische XC-Disziplin erfreut sich bei Fahrern und Fans großer Beliebtheit
Die olympische XC-Disziplin erfreut sich bei Fahrern und Fans großer Beliebtheit - kein Wunder: Die Rennen sind oft knallhart, spannend und spektakulär! -Foto: Boris Beyer
WC LesGets23 0O9A2153
WC LesGets23 0O9A2153 - Foto: Boris Beyer
WC LesGets23 0O9A1902
WC LesGets23 0O9A1902 - Foto: Boris Beyer
Optimieren wo es nur geht! Luca arbeitet sehr akribisch. Als Nächstes möchte er mit seinem Team das Thema Kühlung im Rennen angehen.
Optimieren wo es nur geht! Luca arbeitet sehr akribisch. Als Nächstes möchte er mit seinem Team das Thema Kühlung im Rennen angehen. - Foto: Remi Fabregue
Um es vorsichtig auszudrücken: Les Gets gehört nicht zu den Lieblingskursen von Luca. Für Snowshoe hat er nach eigener Aussage ein deutlich besseres Gefühl.
Um es vorsichtig auszudrücken: Les Gets gehört nicht zu den Lieblingskursen von Luca. Für Snowshoe hat er nach eigener Aussage ein deutlich besseres Gefühl. - Foto: Boris Beyer
Cross Country Bikes haben sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt
Cross Country Bikes haben sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt - gerade im World Cup sind die Strecken anspruchsvoller geworden, sodass viele Fahrer und Fahrerinnen gerne zum Fully greifen. - Foto: Boris Beyer
WC LesGets23 0O9A2419
WC LesGets23 0O9A2419 - Foto: Boris Beyer

Unser MTB-News-Blogger Luca Schwarzbauer war wieder im World Cup unterwegs! In Andorra und Les Gets drehte der deutsche Canyon-Fahrer mächtig auf, sicherte sich in Vallnord den Short Track-Sieg und führt weiterhin in der XCC-Gesamtwertung. Luca gibt uns einmal mehr spannende Einblicke rund um die letzten beiden großen Rennwochenenden. Vorhang auf und viel Spaß!

Andorra: Die Höhe und ihre Herausforderungen

Beginnen wir ganz am Anfang, da der Weltcup in Andorra auch schon eine Weile zurückliegt. Direkt nach der WM war ich zunächst etwas erkältet. Vielleicht ist das Wörtchen „erkältet“ auch etwas zu viel, da ich in erster Linie leichte Halsschmerzen hatte, im Großen und Ganzen aber ordentlich weiter trainieren konnte. Ich habe ein bis zwei Tage etwas rausgenommen und konnte dann auch schon wieder voll in die Vorbereitung auf den World Cup in Andorra einsteigen.

Vorbereitung hin oder her – ich muss sagen, dass es mir in den Tagen vor der Anreise in die Pyrenäen schon etwas an die Substanz ging. Der Gedanken daran, dass dieses Jahr noch vier World Cups und dieses Testevent in Paris anstehen, hat mich etwas herausgefordert. Da hat mir die Anreise am Montag nach Andorra auch nicht wirklich in die Karten gespielt – richtig lang und zäh. Trübende Hitze. Klimaanlage komplett überfordert. Das war alles ziemlich hart.

Ab geht's im XCC-World Cup in der Höhe von Vallnord. Unser Weltcup-Blogger Luca Schwarzbauer nimmt euch wieder einmal mit und berichtet über viele spannende Inside-Storys.
# Ab geht's im XCC-World Cup in der Höhe von Vallnord. Unser Weltcup-Blogger Luca Schwarzbauer nimmt euch wieder einmal mit und berichtet über viele spannende Inside-Storys. - Foto: Remi Fabregue
CANYON XCC MEN Valnord©RemiFABREGUE AgenceKROS-3
# CANYON XCC MEN Valnord©RemiFABREGUE AgenceKROS-3 - Foto: Remi Fabregue
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# CANYON XCC MEN Valnord©RemiFABREGUE AgenceKROS-42 - Foto: Remi Fabregue
Diashow: XC World Cup – Blog Luca Schwarzbauer: Eine gemütliche Spazierfahrt ist das nie
CANYON XCC MEN Valnord©RemiFABREGUE AgenceKROS-44
Ab geht's im XCC-World Cup in der Höhe von Vallnord. Unser Weltcup-Blogger Luca Schwarzbauer nimmt euch wieder einmal mit und berichtet über viele spannende Inside-Storys.
Cross Country Bikes haben sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt
CANYON XCC MEN Valnord©RemiFABREGUE AgenceKROS-3
Xcanyon WorldCup LesGets Friday xcc©RemiFABREGUE AgenceKROS-8
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Am Dienstag kamen wir dann in den Bergen an. Ich habe mich etwas wohler gefühlt und ab Donnerstag war dann auch das Renn-Feeling zurück. Der Kurs hat mir getaugt und ich spürte in mir wieder die positive Energie, die ich mir für das Weltcupwochenende gewünscht hatte. Daran änderte sich auch am Freitag nichts!

Vor dem Short Track hatte ich dementsprechend schon ein sehr gutes Gefühl und ging gut gestimmt in die finale Wettkampfvorbereitung. In diesem Moment konnte ich auch die Rest-Unsicherheit ganz gut verdrängen, die man in Andorra aufgrund der Höhenlage ja immer irgendwie hat. Ich hatte in meiner ganzen Karriere noch nie eine Höhenvorbereitung. Warum? Ganz einfach: Ich dachte immer, dass es größere und entscheidendere Faktoren gibt, um meine Performance zu steigern, als das Feintuning in der Höhe. Inzwischen bin ich zwar in einer etwas anderen Situation, trotzdem habe ich mich auch dieses Jahr dagegen entschieden. Ich glaube, dass die Vorbereitung in der Höhe sehr viel Wissen und Aufmerksamkeit abverlangt – viele unterschätzen das, so mein Eindruck. Wenn ich so etwas machen will, dann richtig und nicht mitten in der Saison zwischen den Rennen. Trotzdem drängt sich natürlich die Frage auf: Ohne Höhentraining nach Andorra – kann das funktionieren? Ihr wärt definitiv nicht die Ersten, die mich das fragen.

Auf der einen Seite bin ich schon etwas überrascht, dass es bei mir so gut aufgeht und es macht mich natürlich auch happy, dass die Leistung in der Höhe passt. Auf der anderen Seite glaube ich aber auch, dass es ein Trugschluss ist, zu denken, dass man in Andorra nur gut sein kann, wenn man eine derartige Vorbereitung abgespult hat. Die Gründe habe ich im Absatz zuvor schon etwas angeschnitten: Es gibt viel größere Brocken, die man im Vorfeld richtig machen sollte, als sich nur auf die Höhe zu fokussieren.

Vorbereitung in der Höhe: Ja oder Nein? Luca hat sich auch in diesem Jahr dagegen entschieden. Einen Nachteil hatte er offensichtlich nicht.
# Vorbereitung in der Höhe: Ja oder Nein? Luca hat sich auch in diesem Jahr dagegen entschieden. Einen Nachteil hatte er offensichtlich nicht. - Foto: Remi Fabregue

Trotzdem – und da brauchen wir uns auch nichts vorzumachen – hat die Höhe ihre Tücken. Man ist definitiv langsamer unterwegs, aber ich glaube, damit haben alle in gewissem Maße zu kämpfen. Am Dienstag bin ich auf circa 2.300 Meter noch Intervalle gefahren. Natürlich hatte ich da noch die zähe Autofahrt in den Beinen und es war brühend heiß – dennoch waren die Leistungsdaten an diesem Tag von meinen Top-Werten ein gutes Stück entfernt. Beispiel: Wenn alles gut läuft, liegen meine Bestwerte bei einem Fünf-Minuten-Intervall bei circa 590 Watt. An diesem Dienstag waren sie bei 529 – das ist schon ein gewaltiger Unterschied. Auf einer normalen Höhe wäre das wiederum ein Wert, den ich schon lange durchziehen könnte, ohne ans Limit gehen zu müssen.

Short Track – die Kirsche auf der Torte

So viel dazu – jetzt zurück zum XCC-Race: Im Grunde genommen habe ich mich von Anfang an sehr wohl gefühlt. Ich würde fast so weit gehen und sagen, dass es die besten Beine der Saison waren. Das hat mir natürlich in die Karten gespielt, sodass ich mein Ding durchziehen konnte und mich auch von keinerlei Nebenschauplätzen beirren lassen musste. Hart war es natürlich trotzdem.

Im Sprint musste ich dann nicht mehr zu 100 Prozent mitgehen, aber im World Cup sind auch 99 Prozent noch verdammt hart.

Luca Schwarzbauer

Der Kurs war indes sehr technisch. Ich würde sagen, dass es die kniffligste Short Track-Strecke des Jahres war. Normalerweise fahre ich im XCC immer 2,25″-Reifen oder manchmal sogar noch schmaler, um etwas Gewicht einzusparen. Doch in Andorra habe ich auf die breiteren XCO-Reifen gesetzt – einfach, weil es so technisch war.

Die Runde besteht im Endeffekt aus zwei Anstiegen. Der eine ist extrem steil und extrem hart, aber auch kurz. Der andere zieht sich eher so dahin. Ich habe versucht, diesen kurzen Sprint immer Vollgas zu nehmen und in der Abfahrt nicht zu hart zu pushen, um mich wieder gut erholen zu können. Ziel dieser kleinen „Pausen“ war es, so gut es geht zu regenerieren, damit ich in den Anstiegen wieder voll da bin und mich nie weiter als Position drei zurückfallen lassen muss. Das hat auch ganz gut geklappt und ich konnte dem Rennen meinen Stempel aufdrücken.

Eine gemütliche Spazierfahrt ist so ein Short Track aber nie. Mathias hat nach gut acht Minuten schon versucht, richtig am Gas zu ziehen, und ich dachte kurzzeitig: „Krass, wenn er das jetzt durchzieht, dann überrundet er uns alle.“ Ich konnte mit Gewalt dranbleiben und habe dann nach den beiden erwähnten Anstiegen gemerkt, wie er sich umdreht und die Hoffnung hatte, dass niemand mehr dran ist.

Das Ganze verpuffte dann etwas, weil es flott wieder langsamer wurde und das Tempo eine Runde lang nach unten ging. Da sind wir wieder schön zusammengerollt. Ich habe weiter versucht meinen Stiefel zu fahren und mich präsent an der Spitze zu zeigen. Ich wollte schon gerne vorn bleiben, aber auch nicht so viel investieren, dass es mich verraucht – insbesondere in der Höhe gar kein so leichter Spagat.

Das Ergebnis vom Short Track dürfte bekannt sein. Glückwunsch, Luca!
# Das Ergebnis vom Short Track dürfte bekannt sein. Glückwunsch, Luca! - Foto: Remi Fabregue
Im Finale musste sich der Canyon-Pilot in erster Linie gegen Nino Schurter durchsetzen.
# Im Finale musste sich der Canyon-Pilot in erster Linie gegen Nino Schurter durchsetzen. - Foto: Remi Fabregue

Schließlich ging es in die letzte Runde. Ich habe wieder versucht, meinen Platz an der Spitze zu behaupten und gleichzeitig nicht wegzufahren. Mehr oder minder entspricht das dann trotzdem dem Vollgas-Modus, weil man die weltbesten Mountainbiker an seinem Hinterrad kleben hat, die alle versuchen, an einem vorbeizukommen. Ein mittelschneller Speed reicht da nicht aus, um den Platz auf der Eins zu verteidigen, da muss man schon in die Vollen gehen, auch wenn man noch gar nicht wegfahren möchte.

Im Grunde genommen bin ich dann die besagte mega steile Rampe mehr oder weniger Vollgas hochgefahren und habe versucht, in der Abfahrt noch mal ein wenig zu recovern, bevor es in den langen Zieher zum Pumptrack hochging. Ich bin nicht so schnell reingefahren, weil ich erst einmal schauen wollte, wo die Jungs attackieren. Ich war sehr zuversichtlich, da ich ein gutes Gefühl hatte, mich auf meine Endschnelligkeit verlassen zu können.

CANYON XCC MEN Valnord©RemiFABREGUE AgenceKROS-44
# CANYON XCC MEN Valnord©RemiFABREGUE AgenceKROS-44 - Foto: Remi Fabregue

Ich habe mich auf die rechte Seite fokussiert und gewartet, doch es passierte nichts. Plötzlich kam Nino links an mir vorbeigeschossen, mit einem deutlich höheren Tempo und auf einmal wurde es ganz schön brenzlig für mich: Ich musste All-in gehen, um meinen Patzer (nur auf die rechte Seite fokussiert) auszugleichen. Man muss aber auch sagen, dass Nino in dieser Situation einen wirklich krassen Punch hatte – das war ich von ihm bisher im XCC so nicht gewohnt.

Ich habe es irgendwie geschafft, als Erstes in den Pumptrack zu gehen und dann war die Devise natürlich klar: Voll auf dem Gas bleiben! Die folgende Mini-Abfahrt mit der Dual-Line war so angelegt, dass man nicht trödeln durfte, sonst konnten die Jungs auf der anderen Linie vorbeiziehen. Nino ist dann eben auch Nino und macht es einem auch nicht wirklich leicht. Er hat genau die andere Linie genommen wie ich. Die ist vielleicht nicht schneller, aber es war vermutlich die einzige Chance, um mit etwas mehr Schwung in die letzte Kurve zu gehen und an mir vorbeizuziehen.

Ich war dann etwas beruhigter, als ich gesehen habe, dass es doch eindeutiger war als zunächst gedacht. Im Sprint musste ich dann nicht mehr zu 100 % mitgehen, aber im World Cup sind auch 99 % noch verdammt hart. Unterm Strich war das vielleicht mein schönster Sieg. Es hat sich wirklich cool angefühlt und war die Kirsche auf der Torte. Und das Ziel, die Gesamtführung zu verteidigen, hat damit auch super geklappt.

Cross-Country – der falsche Reifen

Und dann ging es auch schon in Richtung des XC-Rennens. Ich hatte am Samstag ein gutes Training auf der Strecke. Der Kurs war schon im Trockenen sehr technisch und steil, aber gleichzeitig auch wirklich schön zu fahren. Die Atmosphäre dort in der Höhe ist wirklich cool!

Ich bin mit einem harten Compound gefahren, musste aber einsehen, dass es doch deutlich rutschiger war als ich dachte. Eine weichere Gummimischung wäre da definitiv besser gewesen und vielleicht vorne eine Schwalbe Racing Ray.

Luca Schwarzbauer

Und dann hat es eben angefangen zu regnen. Mittwochs standen wir da oben noch bei 38 oder 39° C und am Sonntag hatte es noch knapp 4° C – wirklich krass! Aber ich muss zugeben, ich habe etwas Blut geleckt, denn das war genau mein Wetter. Ich hatte zwar die Hoffnung, dass es etwas abtrocknet, da die Strecke dadurch schon echt schwierig wurde und die Sturzgefahr hoch war, doch die Kälte liegt mir grundsätzlich schon. Ich dachte: Vielleicht kommen ja ein paar andere Jungs damit nicht so gut zurecht – so wie es mir eben bei extremer Hitze ergeht.

Ab geht's zum XC-Rennen. Die Bedingungen waren einmal um 180 Grad gedreht im Vergleich zu den Vortagen!
# Ab geht's zum XC-Rennen. Die Bedingungen waren einmal um 180 Grad gedreht im Vergleich zu den Vortagen! - Foto: Boris Beyer

Am Ende war es auch so. Einige von den starken Jungs da vorn taten sich etwas schwerer mit den Bedingungen. Einem ging es aber wohl pudelwohl: Mathias war in einer eigenen Liga unterwegs. Ich habe versucht, meinen Stiefel zu fahren, und bin auch nicht wirklich zu schnell gestartet, aber schlussendlich war meine Bergab-Performance an dem Tag nicht die beste. Es war super schwer und ich habe schnell gemerkt, dass ich mit Mathias im Downhill nicht mithalten kann. Er hat sicher etwas mehr riskiert als ich, aber ist auch einfach sehr stark gefahren!

Dazu kommt, dass meine Reifenwahl vermutlich nicht die allerbeste war. Ich bin mit einem harten Compound gefahren, musste aber einsehen, dass es doch deutlich rutschiger war, als ich dachte. Eine weichere Gummimischung wäre da definitiv besser gewesen und vielleicht vorn eine Schwalbe Racing Ray. Mein Prototyp, den ich montiert hatte, ist zwar wirklich top, bei den matschigen Bedingungen war er dann aber doch etwas überfordert. Es ist ja auch ein Trockenreifen, aber da ich mit diesem Satz auch schon im Training gefahren bin, dachte ich, es wird schon gut gehen. Ging es aber nur bedingt.

WC Andorra23 0O9A2187
# WC Andorra23 0O9A2187 - Foto: Boris Beyer
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# WC Andorra23 0O9A1446 - Foto: Boris Beyer

Es war also nicht ganz die richtige Entscheidung. Das gehört auch dazu. Mathias ist Racing Ray und Racing Ralph mit der weichen Mischung gefahren – das war die bessere Wahl. Und dann ist da noch das Thema Dropper Post: Ich muss ehrlich zugeben, dass ich in fast allen Fällen ohne absenkbare Sattelstütze super zurechtkomme, doch in Andorra war es vielleicht ein Nachteil. Schlussendlich hätte es aber keinen Sinn ergeben, am Renntag das Setup so gravierend zu ändern, weshalb ich darauf verzichtet habe.

Es kamen dann noch ein oder zwei kleine Zwischenfälle dazu, als ich beispielsweise weggerutscht bin, auf meinen Sattel krachte und dadurch die Sitzposition leicht verschoben wurde, sodass das Quäntchen Rennglück gefehlt hat.

Luca fuhr einmal mehr ein starkes Rennen, obwohl das Rennglück an diesem Sonntag nicht vollumfänglich auf seiner Seite war.
# Luca fuhr einmal mehr ein starkes Rennen, obwohl das Rennglück an diesem Sonntag nicht vollumfänglich auf seiner Seite war. - Foto: Boris Beyer
WC Andorra23 0O9A0936
# WC Andorra23 0O9A0936 - Foto: Boris Beyer
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# WC Andorra23 0O9A3408 - Foto: Boris Beyer

Alles in allem bin ich mit meiner Performance aber trotzdem sehr zufrieden. Die Leistungswerte sind aufgrund der Höhenlage erwartungsgemäß etwas niedriger als normal, doch eine NP von 408 Watt ist immer noch eine Ansage. Bei den anderen Rennen geht die schon mal in Richtung 440 Watt.

Was gibt’s sonst noch von Andorra zu sagen: Zum einen hat mich der zweite Platz von meinem Teamkollegen Thomas echt gefreut – richtig krass und er hätte fast noch gewonnen – und zum anderen war ich echt happy für Mathias. Er hat es echt verdient und nach dem ganzen Pain vom letzten Jahr freut es mich für ihn wirklich sehr (hier alles zum Matthias Flückiger-Comeback, Anm. d. Red.).

Starke Vorstellung! Platz 4 für unseren MTB-News-Blogger und ein weiterer Podiumsplatz im XC-World Cup!
# Starke Vorstellung! Platz 4 für unseren MTB-News-Blogger und ein weiterer Podiumsplatz im XC-World Cup! - Foto: Boris Beyer

Les Gets: Ein Auge auf dem Gesamtsieg im Short Track

Und wie heißt es so schön: Nach Andorra ist vor Les Gets. Rein logistisch hat es sich für mich angeboten, dass ich nach dem World Cup in Vallnord in Spanien an der Costa Brava geblieben bin. Damit haben wir uns knapp 10–12 zusätzliche Fahrstunden Anfahrt nach Les Gets gespart. Ich bin also mit meiner Freundin, die auch schon beim World Cup in Andorra dabei war, ans Meer gefahren. Dort stand dann selbstverständlich normales Training auf der Tagesordnung, allerdings habe ich auch versucht, ein paar Urlaub-Vibes aufkommen zu lassen. Der Alltag war sehr ähnlich wie im Trainingslager, aber ich habe versucht, ein paar Dinge um den Radsport herum einzubauen.

Luca hat die Tage nach Andorra in der spanischen Sonne verbracht, unter anderem um die Reisestrapazen nach Les Gets zu umgehen.
# Luca hat die Tage nach Andorra in der spanischen Sonne verbracht, unter anderem um die Reisestrapazen nach Les Gets zu umgehen. - Foto: Remi Fabregue
Xcanyon WorldCup LesGets Friday xcc©RemiFABREGUE AgenceKROS-1
# Xcanyon WorldCup LesGets Friday xcc©RemiFABREGUE AgenceKROS-1 - Foto: Remi Fabregue
Xcanyon WorldCup LesGets Friday xcc©RemiFABREGUE AgenceKROS-3
# Xcanyon WorldCup LesGets Friday xcc©RemiFABREGUE AgenceKROS-3 - Foto: Remi Fabregue

Das Training unter der spanischen Sonne und in der Hitze hilft mir auch, eine optimale Rennvorbereitung zu finden, weil es mich zwar einerseits stresst, in dieser Hitze zu fahren, andererseits aber auch hilft, besser mit diesen Bedingungen im Rennen klarzukommen. Die Hitze ist für den Körper ein zusätzlicher Stressfaktor, würde ich behaupten. Aber wenn man es richtig macht, kann man da auch etwas an Extraprozenten mitnehmen.

Und so ist es dann auch abgelaufen. Wir sind nach acht oder neun Tagen an der Costa Brava nach Les Gets gefahren und kamen da dienstagabends an. Wie üblich habe ich mittwochs einen lockeren Ride gemacht und versucht, in die normale Weltcup-Routine einzutauchen. Ich muss sagen, dass ich mich nicht extrem schlecht gefühlt habe, aber auch nicht besonders gut – es war irgendwie so ein undefinierter Zwischenzustand.

Viel wurde auf der Wiese gefahren und damit auf einem schlecht rollenden Untergrund. Man kommt einfach nicht vom Fleck, obwohl man 700 bis 800 Watt in die Pedale drückt. Das macht dann auch nur bedingt Spaß.

Luca Schwarzbauer

Short Track – ein zähes Rennen

Damit aber zum Short Track: 260 Punkte Vorsprung hatte ich vor dem XCC-Rennen auf Jordan Sarrou und da ist es natürlich klar, dass ich mit einem Auge auf den Gesamtsieg im XCC schiele. Für einen Sieg bekommst du 250 Punkte, da sind 260 Punkte eigentlich ein komfortables Polster, allerdings – so viel vorweg – wurde Jordan in Les Gets Zweiter, ich eben nur Dritter und dadurch schmilzt der Vorsprung natürlich auch ein wenig. Man hat logischerweise immer Angst, dass irgendwann die Erfolgsschiene, der Lauf, quasi zu Ende sein kann. Aber am Ende des Tages ist es mir in Les Gets gelungen, noch mal Dritter zu werden. Sprich, ich bin bei den bisherigen sechs World Cups 2023 immer vorn gelandet – damit bin ich hochzufrieden. Es ist nur so, dass Sarrou als großer und sehr konstanter Gegner mir wirklich Paroli bietet und mir das Leben etwas schwerer macht als es sein müsste.

Die Saison läuft für Luca bislang super. Im Short Track hat er Platz 2 in der Gesamtwertung sicher. Im Kampf um den Sieg muss er sich noch Jordan Sarrou vom Leib halten.
# Die Saison läuft für Luca bislang super. Im Short Track hat er Platz 2 in der Gesamtwertung sicher. Im Kampf um den Sieg muss er sich noch Jordan Sarrou vom Leib halten. - Foto: Remi Fabregue

Nichtsdestotrotz: Wenn ich das richtig sehe, dann ist es rechnerisch nicht mehr möglich, dass einer von uns beiden auf Rang drei abrutscht. Daher geht es für mich jetzt in erster Linie darum, solide die Rennen zu fahren und Punkte einzukassieren, um eben auch diesen ersten Platz zu verteidigen. Dazu ist es besonders wichtig, auf keinen Fall einen Totalausfall zu landen, denn das wäre der Worst Case. In Les Gets hatte ich jetzt nicht diesen Riesendruck, noch einmal gewinnen zu müssen, allerdings ist es so, dass man immer auf der Hut sein muss, da einige Jungs, die noch keinen World Cup gewinnen konnten, mehr Hunger mitbringen und ordentlich am Gas drehen. Wenn man dann in den entscheidenden Situationen nicht aufpasst, ist man auch schnell mal aus den Top 10 rausgespült und das wäre natürlich ebenfalls suboptimal.

Gerade im Short Track werden viele Entscheidungen mental entschieden, weil du zu 100 % bereit sein musst, alles zu geben. Ich denke, ich bin ein gutes Rennen gefahren, aber vielleicht auch kein überragendes. Man hätte vielleicht das eine oder andere Mal noch etwas das Tempo rausnehmen können. Die Strecke war so gebaut, dass sie gegen Ende des Anstiegs etwas steil wurde und wir da schon immer am Limit ums Eck gebogen sind – ziemlich hart! Ich fand, es war eines der zähsten Rennen im Short Track dieses Jahr für mich. Viel wurde auf der Wiese gefahren und damit auf einem schlecht rollenden Untergrund. Man kommt einfach nicht vom Fleck, obwohl man 700 bis 800 Watt in die Pedale drückt. Das macht dann auch nur bedingt Spaß.

Gesamtführung verteidigt! Weiter geht's in Snowshoe und Mont-Sainte-Anne.
# Gesamtführung verteidigt! Weiter geht's in Snowshoe und Mont-Sainte-Anne. - Foto: Remi Fabregue
Xcanyon WorldCup LesGets Friday xcc©RemiFABREGUE AgenceKROS-5
# Xcanyon WorldCup LesGets Friday xcc©RemiFABREGUE AgenceKROS-5 - Foto: Remi Fabregue
Xcanyon WorldCup LesGets Friday xcc©RemiFABREGUE AgenceKROS-8
# Xcanyon WorldCup LesGets Friday xcc©RemiFABREGUE AgenceKROS-8 - Foto: Remi Fabregue

Am Ende muss ich auch sagen, dass ich es im Finale ein wenig vergeigt habe, weil ich niemals mit so einer frühen Attacke von Victor Koretzky gerechnet hätte. Aber er ist eben direkt von unten raus Vollgas in den Anstieg rein. Ich konnte zwar noch folgen, hatte aber keine Chance mehr, an ihm vorbeizukommen. Kurzzeitig bin ich dann auch hinter Thomas Litscher gewesen, aber den habe ich kurz vor dem Ziel überholen können.

Es geht viel über Watt pro Kilogramm. Für mich war es einfach nur zäh und hart und somit keine besonders nice Erfahrung. Dass ich da dann noch Zwölfter werde, hat mich eigentlich fast schon selbst überrascht.

Luca Schwarzbauer

Die Situation beim Überholvorgang war dann sehr unglücklich und es kam zum Zusammenstoß: Ich hatte natürlich gehofft, dass es nicht zum Crash kommt, war aber überzeugt davon, dass ich diese A-Linie, also die linke Linie in Fahrtrichtung, wählen muss. Wenn man die nicht nimmt, dann hätte ich da einfach mega viel verschenkt. Ich verstehe auch überhaupt nicht, warum die drei vor mir nicht dasselbe gemacht haben, weil das viel sicherer gewesen wäre und man die Innentür zumacht. In dem Fall war es gut für mich und ich bin auch happy mit meinem Resultat, auch wenn ich die Kollision mit Thomas gerne vermieden hätte.

Top Ergebnis, das Feeling war aber schon besser. Wir drücken Luca die Daumen, dass er bei den Übersee-Weltcups zu seinen Beinen aus Andorra zurückfindet.
# Top Ergebnis, das Feeling war aber schon besser. Wir drücken Luca die Daumen, dass er bei den Übersee-Weltcups zu seinen Beinen aus Andorra zurückfindet. - Foto: Remi Fabregue

Cross-Country – keine schöne Erfahrung

Alles in allem hat das Ergebnis gestimmt, aber das Feeling war nur bedingt da. Deshalb war es auch kein absolutes Saisonhighlight von mir. Der Kurs war einfach sehr schwer zu fahren und am Ende hat mir auch der Punch gefehlt. Das gilt praktisch auch für das XC-Rennen am Sonntag – Les Gets ist irgendwie immer ein schwieriger Ort für mich. Letztes Jahr bei der WM war es auch schon nicht so einfach und das überträgt sich dann natürlich auch auf die Rennen diese Saison. Es war so, dass ich die XC-Strecke einfach ein bisschen unterschätzt habe. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich schneller fahren muss, weil es mir im Rennen immer recht langsam vorkam.

Zwar ist die Strecke in Les Gets nicht wirklich als Climberkurs bekannt, aber es ist schon so, dass es im Endeffekt einer ist. Der Kurs besteht aus zwei Anstiegen, an denen im Prinzip alles entschieden wird. Die Sonne knallt volle Rotze rein, gerade am Nachmittag. Es geht viel über Watt pro Kilogramm. Für mich war es einfach nur zäh und hart und somit keine besonders schöne Erfahrung. Dass ich da dann noch Zwölfter werde, hat mich eigentlich fast schon selbst überrascht. Ich war zeitweise extrem am Limit und habe mich auch nicht immer clever verhalten, da mich der Kurs etwas mürbe gemacht hat: Dieser fürchterlich schlecht rollende Untergrund, dann so einen komischen Downhill und so eine Bikeparkabfahrt, die man über Bremswellen hochfahren muss – alles irgendwie nicht so richtig nice, wie ich finde. Natürlich habe ich versucht, das Allerbeste daraus zu machen und auch mit ein bisschen Kalkül an die Sache ranzugehen. „Jeder Punkt, den du hier holst, ist am Ende Gold wert“, habe ich mir eingeredet.

Die olympische XC-Disziplin erfreut sich bei Fahrern und Fans großer Beliebtheit
# Die olympische XC-Disziplin erfreut sich bei Fahrern und Fans großer Beliebtheit - kein Wunder: Die Rennen sind oft knallhart, spannend und spektakulär! -Foto: Boris Beyer
WC LesGets23 0O9A2153
# WC LesGets23 0O9A2153 - Foto: Boris Beyer
WC LesGets23 0O9A1902
# WC LesGets23 0O9A1902 - Foto: Boris Beyer

Ich bin nach wie vor Dritter in der XC-Gesamtwertung – das ist natürlich absolut überragend. Und wenn ich es jetzt schaffen sollte, den dritten Platz behaupten zu können, dann bin ich extrem glücklich. Ich habe etwas mehr als 100 Punkte Rückstand auf Nino, der den Gesamt-World Cup anführt. Von dem her mega gut, wenn man bedenkt, dass ich in Lenzerheide aufgrund des Plattfußes viele Punkte verpasst habe. Ansonsten könnte ich beide Wertungen anführen, aber das wäre jetzt Spekulation. Defekte gehören dazu, das ist Teil des Geschäfts. Deshalb bin ich mit der Ist-Situation zufrieden, sehe aber auch, dass es noch zwei World Cups sind und da vielleicht noch etwas nach vorn geht. Es kann noch viel passieren. Ich hoffe, dass ich gut durchkomme, denn das ist meine erste Priorität.

Optimieren wo es nur geht! Luca arbeitet sehr akribisch. Als Nächstes möchte er mit seinem Team das Thema Kühlung im Rennen angehen.
# Optimieren wo es nur geht! Luca arbeitet sehr akribisch. Als Nächstes möchte er mit seinem Team das Thema Kühlung im Rennen angehen. - Foto: Remi Fabregue

Was ist nun das Fazit von diesem Les Gets-Wochenende? Platz drei und zwölf ist jetzt alles andere als schlecht, aber irgendwie nehme ich kein super positives Gefühl mit. Da war Andorra deutlich besser und bleibt mir in schönerer Erinnerung. Besonders die Hitze hat mir jetzt in Frankreich schon etwas zugesetzt – das müssen wir, glaube ich, noch weiter optimieren. Auch teamintern. An der Kühlung während des Rennens können wir noch arbeiten. Meine Teamkolleginnen und Teamkollegen haben mit den hohen Temperaturen eher weniger Probleme, deshalb ist das Thema bei uns bisher nicht so präsent. Am Ende ist es nämlich relativ einfach: Wenn wir uns nicht konsequent runterkühlen, dann fehlen einige PS auf der Straße. Energie, die der Körper zum Herunterkühlen benötigt, kann nicht in Leistung auf dem Bike umgesetzt werden. Da gehen ein paar Prozentpunkte einfach verloren.

Das ist auch das, was ich aus Les Gets wirklich mitnehme. Das Wochenende, mit der speziellen Strecke, war jetzt nicht das beste und schönste dieses Jahr, aber alles in allem bin ich gut durchgekommen und ich habe viele wertvolle Erkenntnisse mitgenommen.

Um es vorsichtig auszudrücken: Les Gets gehört nicht zu den Lieblingskursen von Luca. Für Snowshoe hat er nach eigener Aussage ein deutlich besseres Gefühl.
# Um es vorsichtig auszudrücken: Les Gets gehört nicht zu den Lieblingskursen von Luca. Für Snowshoe hat er nach eigener Aussage ein deutlich besseres Gefühl. - Foto: Boris Beyer
Cross Country Bikes haben sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt
# Cross Country Bikes haben sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt - gerade im World Cup sind die Strecken anspruchsvoller geworden, sodass viele Fahrer und Fahrerinnen gerne zum Fully greifen. - Foto: Boris Beyer
WC LesGets23 0O9A2419
# WC LesGets23 0O9A2419 - Foto: Boris Beyer

Jetzt geht es weiter zum Testevent nach Paris, bevor die finalen Weltcuprennen anstehen. Ich werde euch dann natürlich wieder ausführlich berichten und freue mich, wenn ihr die anstehenden Rennen live verfolgt!

Bis bald,
euer Luca

Was sprecht ihr zu den World Cup-Rennen von Luca?


Alle Blog-Beiträge von Luca:

  1. benutzerbild

    Fezza

    dabei seit 04/2008

    Vielen Dank für die Einblicke!! super spannend zu lesen!!! auch die verschiedenen "Schräubchen" die gedreht werden, Reifen, Kühlung, Dropperpost, Höhentraining, sind MEGAspannend!! Danke hierfür!

    weiterhin viel Erfolg!!

  2. benutzerbild

    HW-RIDER

    dabei seit 12/2020

    Danke!

    Immer wieder interessant zu lesen. Insbesondere die Ansichten zu den „Detailfragen“ sind sehr spannend. Oft zeigt sich, dass die Profis da weniger Wert darauflegen als so manche Amateure und auch Hobbyfahrer.

    Aber solche Infos wie „Wenn alles gut läuft, liegen meine Bestwerte bei einem Fünf-Minuten-Intervall bei circa 590 Watt.“ bitte nur dezent einstreuen. Als Amateur bekommt man sonst Komplexe 😉. Mit 80kg sind das 7.4 W/kg. Gemäß der W/kg-Tabelle von Coggan und Allen ist da bei 5 min nicht mehr viel Luft nach oben.

  3. benutzerbild

    525Rainer

    dabei seit 09/2004

    Find ich gut das er so offen seine wattwerte kommuniziert. Macht er auf insta auch, sehr interessant. Bitte beibehalten.

  4. benutzerbild

    FloImSchnee

    dabei seit 08/2004

    Super zum Mitfiebern, toll beschrieben!

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