In der Kategorie „Renner der Woche“ unserer Partner-Website Rennrad-News ist kürzlich ein wirklich spezielles Bike aufgetaucht, dass wir aus Kuriositätsgründen auch hier gerne vorstellen wollen. Das Bike hat keinen Namen, kommt ohne Kette aus und ist auch das älteste Rennrad, auf das je die Wahl der Rennrad-News Community fiel. Das um die 122 Jahre alte Rad wäre auch im Museum gut aufgehoben. Die Bilder vom Zahnrad-Getriebenen, 15 Kilo schweren Oldie sagen hier mehr als tausend Worte – auch weil so viel über das seltene Exemplar gar nicht bekannt ist.
Der heutige Renner der Woche stammt von Kasitier aus der Rennrad-News Community. Da der Besitzer selbst noch etwas im Dunkeln tappt, was die Geschichte des seltenen Exemplars angeht, haben wir diesmal auf das ausführliche Interview und die Ausstattungsdetails verzichtet, sondern präsentieren die Geschichte in Kurzform.
Besitzer Kasitier hat den namenlosen Renner der Woche bei einem Sammler erworben – von Sammler zu Sammler sozusagen, denn Kasitier hat ein Faible für historische Rennräder und ist im Klassiker-Thread auf Rennrad-News viel unterwegs. Er schätzt das Rad auf ein Baujahr kurz vor 1900. Weiter erklärt er: „Zu der Zeit waren Ketten nicht grade haltbar, weshalb sich verschiedene Hersteller an anderen Antriebsarten versucht haben. Dabei sind die Kardanräder wohl die Bekanntesten. Das System mit den Zahnrädern wurde um 1896 entwickelt – was nun mehr Sinn macht, die Kette oder die Zahnräder zu wechseln, könnt ihr selbst entscheiden. Straßen im heutigen Sinne gab es noch nicht, bestenfalls Sandstraßen, das hat sicher schön geknirscht.“
Bei seinem Rad handele es sich um eines von ganz wenigen. Lediglich von 4 noch existierenden Exemplaren mit diesem Antrieb in unseren Breitengraden will Kasitier gehört haben. Der Hersteller ist ihm leider unbekannt. „Im Forum Altes Rad wurde das Teil schon mal diskutiert, leider ohne wirkliches Ergebnis, man vermutet eine Kleinserie aus Frankreich. Nach genauem Betrachten des Rahmens, denke ich, dieser wurde nicht von einem „normalen“ umgebaut, sondern extra angefertigt“, beschreibt Kasitier. Er vermutet, dass auch der Rennrad-Teil des Rades später erst hinzugefügt wurde. Das folgert er daraus, dass die Pedalen nicht zum Rad passen, „ganz zu schweigen von den Felgenflanken“, die gar nicht für Felgenbremsen ausgelegt seien. Und wie fährt es? Kasitier:
Ganz vorsichtig bin ich es heute gefahren, weit bin ich nicht gekommen, weil ich laufend auf das Teil angesprochen wurde.
Wie gefällt euch das verrückte Bike?
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