
Bold Unplugged: Infos und Preise
Bis zu 165 mm Federweg am Heck und eine 170 mm Gabel, gepaart mit 29″, da wird klar: Das Unplugged ist ein modernes Enduro! Die besonderen Merkmale sind weiterhin der versteckte Dämpfer und die integrierte Sattelstütze.

- Rahmenmaterial Carbon
- Federweg 160-180 mm (vorne) / 165 mm (hinten)
- Hinterbau Viergelenker mit verstecktem Federbein
- Laufradgröße 29″
- Besonderheiten Kind Shock Sattelstütze integriert, Federbein versteckt, Magnetabdeckung
- Farben Schwarz/Rot, weitere TBC
- Rahmengrößen S / M / L
- Verfügbar 4. Quartal 2018
- www.boldcycles.com
- Preis
- Bold Unplugged CL: 4745 € (UVP), sehr individuell konfigurierbar bis zum …
- Bold Unplugged UP+ (getestet): 6981 € (UVP)

Das Unplugged sieht so aufgeräumt aus wie kaum ein Fully – kein Wunder, denn fast alles ist im Rahmen versteckt: Federbein, Leitungen, Teile der Umlenkung … Anders als beim Vorgänger lassen sich verschiedene Federbeine montieren, es wird ein Standard Trunnion-Mount verwendet. Rock Shox oder DT, der Kunde hat die Wahl. Die Zugänglichkeit des Federbeins ist ebenfalls verbessert, durch Magnete und eine Rändelschraube ist man problemlos in 20 Sekunden an den Einstellknöpfen.

Viel Arbeit floss auch in die Kunststoff-Teile: Kettenstrebenabdeckungen aus weichem Material, eine Kettenführung, Schmutzabdeckungen und so weiter – dadurch wirkt das Rad wie aus einem Guss. Die Integrierte Sattelstütze rundet das Bild optisch weiter ab.

Geometrie
Hinsichtlich Geometrie gibt sich das Unplugged flexibel: Im Steuerrohr kommt das Newmen Doublespin-System zum Einsatz. Hiermit lässt sich der Lenkwinkel von 63,5° auf 65° verstellen – was sich natürlich auch auf Radstand und Tretlagerhöhe auswirkt. Auch im Hinterbau finden sich exzentrische Einsätze, die eine Anpassung der Kettenstrebenlänge erlauben. Dabei ändert sich auch der Federweg um vier Millimeter. Alles in allem gefällt uns, dass man die Möglichkeiten zur Geometrieanpassung nur bei sehr genauem Hinschauen entdeckt.

Größe | S | M | L |
---|---|---|---|
Lenkwinkel | 63,3 - 65,9 | 63,3 - 65,9 | 63,3 - 65,9 |
Innenlagerabsenkung | 8,4 - 27,3 | 8,4 - 27,3 | 8,4 - 27,3 |
Reach | 407 - 424 | 458 - 475 | 498 - 514 |
Stack | 600 - 612 | 600 - 612 | 618 - 631 |
Radstand | 1175 - 1203 | 1226 - 1254 | 1273 - 1301 |
Kettenstreben | 433 - 443 | 433 - 443 | 433 - 443 |
Oberrohr (horiz.) | 559 - 565 | 599 - 605 | 641 - 647 |
Vorbaulänge | 32/50 | 32/50 | 32/50 |
Federweg | 161 - 165 | 161 - 165 | 161 - 165 |
Maße mit 170 mm Gabel | |||
Ausstattung
Das Unplugged wird, wie auch das Linkin Trail, individuell in der Schweiz montiert. Folgende Optionen stehen zur Wahl:
- Gruppe Sram GX Eagle, XX1 oder ab September XTR
- Kurbel Truvativ Descendant Carbon oder Descendent Alu
- Dämpfer Rock Shox Super Deluxe 185/55, Twist Lock remote oder DT Swiss R535
- Gabel Rock Shox Lyric RCT3 170mm Debon Air, Rock Shox Yari, DT Swiss F535 ONE 160mm, RockShox Lyric Debon Air, RCT3 160mm, RockShox Lyric RCT3 180mm Debon Air oder Fox36 Float Fit4 Factory 170
- Bremsen Sram Code, Sram Guide, Shimano XT 4Kolben oder Sram Guide Ultimate
- Reifen Maxxis Highroller 29×2.5 EXO TR 3C, Minion DHR, Minion DHF, Minion SS oder Shorty
- Laufräder DT Swiss XMC 1200 Carbon 29er 30mm, DT Swiss M1900 Spline 30mm, DT Swiss 1501 Spline one 30mm oder Newmen Evolution SL 30mm
- Lenker RaceFace SixC 20mm rise 800mm wide, RaceFace Atlas 35mm rise 800mm wide oder Tune Wunderbar 25mm rise 800mm wide
- Vorbau RaceFace Turbine R 32mm 35mm Klemmung, Optionen: 50mm, 60mm
- Sattelstütze KS integra 150/175mm oder KS Genesys full integrated Seat Post
Erster Eindruck: Bold Cycles Unplugged
Wir können es kurz machen: Das Unplugged sieht nicht nur hinreißend aus, es fährt sich auch so. Bei 30 % Sag am Hinterbau erlebten wir auf den Trails in Fiss ein Enduro, das am Boden klebt und Sicherheit vermittelt, sich aber dennoch handlich um Kurven oder Sprünge werfen lässt. Sehr positiv fiel auch auf, dass man trotz viel Federweg noch aus diesem herausspringen kann, man versackt also nicht darin.

Beschleunigen ließ sich das Testbike ebenfalls gut – ja, wir fuhren das Topmodell mit Carbon-Laufrädern und allem Schnick-Schnack. Mit knapp 6600 € (Preis in Deutschland, inkl. 19 % MwSt.) liegt dieses aber deutlich unter den Topmodellen einiger anderer Hersteller. Und davon abgesehen: Der Rahmen ist bei jeder Ausstattung der gleiche, schön steif, mit viel Reifenfreiheit und supersoft ansprechend.

Unser Testbike hatte zwecks der schnelleren Einstellbarkeit der Sitzhöhe eine konventionelle Kind Shock Stütze verbaut, wodurch wir die integrierte Lösung nicht testen konnten. Die integrierte Lösung bietet bei Größe M nur 125 mm Verstellweg, was ein kleiner Nachteil sein kann. Dank des steilen Sitzwinkels dürfte der Sattel für viele Fahrer dennoch nicht im Weg sein, aber inzwischen sind 150 mm und mehr eigentlich doch der Standard.

Beim Blick in die Geometrietabelle könnte der Lenkwinkel, vor allem in der flachen Position, ganz schön flach wirken. Je nach Geläuf kann das stimmen, in Serfaus fühlten wir uns aber pudelwohl. Dank des Variospin-Systems lässt sich das ganze aber risikofrei ausprobieren, und bei Nicht-Gefallen einfach ändern – so soll’s sein! Bleibt noch das Steuerrohr, das wahrscheinlich den meisten zu kurz sein wird (im ersten Test fühlte sich die Lenkerhöhe mit den verbauten ca. 15 mm Spacern sehr gut an). Aber: Auch hier hat man eben dadurch die Wahl, was ja eigentlich nie verkehrt ist.

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150 Kommentare
» Alle Kommentare im Forum.
Wer fährt inzwischen das Unplugged V1/2? Zeigt doch mal eure Aufbauten her
Da hilft nur noch ein Coil! Der passt aber ins Bold nicht! Genauso wenig wie ein X2!
Ist zwar schon lange her, aber vielleicht doch noch für jemand interessant.
Vol 1: Ich bin 2019 - 2023 das Volume 1 (Level1) als Enduro gefahren. Ausser dem Hauptlager nichts getauscht, absolut sorgloses Bike.
Vol 2: Daneben farhe ich noch das Volume 2 als Allmountain/Trail-Fully (Level 3) und werde es nach ein paar Updates (Fox 36, 175er Dropper Post, MegNeg) noch ein paar Jahre behalten. Zwei kleine Lager (1x bei Schwinge, 1x FlipChip) getauscht, ansonsten problemloses Bike. Zum Vergleich: Ein Mitfahrer hat Anfang Saison ein Tyee gekauft (noch das alte Modell) und spricht bereits von Lagertausch.
Allgemeine Kritikpunkte: Ein- und Ausbau Dämpfer aufwendiger, am schlimmsten daran ist jedoch der Anschluss der Remote. Das kostet Zeit und jedes Mal einen neuen Zug. Habe bei beiden den Twistlock, weil der "Daumenplatz" schon von der Bedienung für die Sattelstütze besetzt ist. Der Twistlock hat sich auch schon am Lenker verdreht und das Kabel geht entweder über oder unter dem Bremshebel durch, beides hat Vor- als auch Nachteile.
Beim Volume 1 hatte ich das obige Problem: 55er Dämpferhub und 160mm Federweg ergeben eine eher hohe anfängliche Leverageratio, d. h. für den richtig Sag eher viel Druck nötig. Da ist man als schwerer Fahrer (bin 90 kg fahrfertig) schnell im oberen Bereich bezüglich Druck, was dann zu einem unsensiblen Dämpfer führt. War beim Vol 1 mit etwa 220 - 240 PSI von maximal 325 PSI aber viel weniger schlimm als bei den vorherigen Bikes. Wie es mit 110 kg aussieht, weiss ich nicht. (Hatte zuvor das Bold linking trail LT, mit DT Swiss Dämpfer, da war ich für den korrekten Sag leicht über dem Maximaldruck und der Dämpfer fühlte sich sehr unsensibel an. Habe dann den Rahmen gegen das Volume 2 getauscht, dort habe ich das Problem nicht.) Weniger Druck/mehr Sag macht zwar den Dämpfer etwas sensibler, aber i. V. mit der linearen Kinematik fehlt dann der Endstrokesupport und man hängt mit dem hohen Sag dann meist in der Mitte des Federweges. Habe daraum auf MegNeg mit 2 Bändern in der Negativkammer aufgerüstet und hatte trotz ca. 20 % mehr Luftdruck ein besseres Fahrwerk. Danach kein Durchschlagen des Dämpfers mehr.
Bei 150mm Federweg und 55mm Dämpferhub hat das Volume 2 dieses Problem durch die geringere Leverageratio deutlich weniger. Ich habe aber trotzdem ebenfalls auf MegNeg umgerüstet. Anfänglich mit 0 Bändern, was dann aber dazu geführt hat, dass die Wirkung des "Lockouts" gering war. Bin nun ebenfalls bei 2 Bändern, der "Lockout" funktioniert wieder wie gewohnt. Alternativ passt z. B. der Fox Float X, welcher mit weniger Druck gefahren werden kann und sehr fein anspricht. Habe ich mir auch überlegt, aber dann den RS SD wegen des Lockouts belassen.
Grundsätzlich hat man als schwererer Fahrer das Problem bei den meisten Bikes. 55er Hub ist in dieser Federwegsklasse nicht unüblich, z. B. SC hat zum Teil mit 52.5er Dämpferhub noch höhere Leverageratios. Beim neuen Enduro setze ich auf ein progressives Fahrwerk, tiefe Leverageratio und Coil Shock.
Zum Thema Preis:
Ich find damals den Preis im Konkurrenzvergleich nicht so schlimm, rückblickend schon fast 'günstig'.
Die neuen Unplugged/Linking Trail kommen aus verschiedenen Gründen weniger in Frage, bereits das Rahmenset kostet ein gutes Stück mehr.
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