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Aus F-Si wird Scalpel HT
Aus F-Si wird Scalpel HT - Bei Cannondale geht es auf der Rennstrecke in Zukunft nur noch messerscharf zu: Das neu entwickelte Race-Hardtail der Amerikaner bricht mit einigen gängigen Konventionen, besonders die sehr traillastige Geometrie sticht dabei hervor
Ein Name, der für Qualität steht!
Ein Name, der für Qualität steht! - Cannondale ist seit vielen Jahren einer der Innovationstreiber innerhalb der Branche und schickt sein neues Race Hardtail Scalpel HT mit einem erwartungsgemäß geringen Rahmengewicht von 895 Gramm (Herstellerangabe, Größe M) auf die Rennstrecke
Das Herzstück des neuen Scalpel HT ist definitiv die sehr moderne, trailorientierte Geometrie
Das Herzstück des neuen Scalpel HT ist definitiv die sehr moderne, trailorientierte Geometrie - Nichtsdestotrotz beachteten die Entwickler*innen weitere Aspekte, die sich im Alltag auf der Rennstrecke bewähren sollen: Unter anderem ein besonders komfortabler Hinterbau, der sich an etablierten Modellen aus dem Straßen- und Gravelbereich orientiert
Optisch spielt das Scalpel HT in der Champions League mit
Optisch spielt das Scalpel HT in der Champions League mit - Neben der hohen technologischen Qualität des Rades versorgt Cannondale seine Kundinnen und Kunden mit einer extravagenten, edlen Optik, die sich so an kaum einem anderen Rad wiederfinden lässt
cannondale-scalpel-ht-produkt-9335
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Ein Cannondale Race-Bike ohne Lefty? Kaum vorzustellen!
Ein Cannondale Race-Bike ohne Lefty? Kaum vorzustellen! - Die im Vorjahr vorgestellte Lefty Ocho 120-Federgabel kommt beim Topmodell Scalpel HT Hi-MOD 1 zum Einsatz. Bemerkenswert: Cannondale setzt dabei nicht auf den sonst üblichen Federweg von 100, sondern auf 110 Millimeter
Innenverlegte Züge sind seit einigen Jahren zum Standard in der Branche geworden
Innenverlegte Züge sind seit einigen Jahren zum Standard in der Branche geworden - So auch beim Scalpel HT, wo die Züge geschmeidig hinter dem Steuerrohr ins Innere des Unterrohrs wandern
Auf der gegenüberliegenden Seite ist zudem Platz für eine weitere Kabelleitung, die jedoch standardmäßig durch eine Plastikkappe abgedeckt wird
Auf der gegenüberliegenden Seite ist zudem Platz für eine weitere Kabelleitung, die jedoch standardmäßig durch eine Plastikkappe abgedeckt wird - An dieser Stelle kann die Leitung für eine absenkbare Sattelstütze durch das Innere des Rahmens geführt werden
66,5° für ein Halleluja!
66,5° für ein Halleluja! - Cannondale setzt beim Scalpel HT neue Maßstäbe in puncto Lenkwinkel bei Race-Hardtails: Die flache und dadurch sehr lange Ausrichtung des Rades soll sich durch eine hohe Laufruhe auf den Trails auszeichnen
Ein Mix aus Shimanos XTR- und XT-Gruppe soll die Fahrer*innen des Scalpel HTs in der Top-Version Hi-Mod 1 zuverlässig über die Trails bringen
Ein Mix aus Shimanos XTR- und XT-Gruppe soll die Fahrer*innen des Scalpel HTs in der Top-Version Hi-Mod 1 zuverlässig über die Trails bringen - Wie üblich setzt Cannondale darüber hinaus bei der Kurbel auf das selbst entwickelte Hollowgram-Konzept
Auch bei der Wahl der Laufräder geht Cannondale in gewisser Form eigene Wege
Auch bei der Wahl der Laufräder geht Cannondale in gewisser Form eigene Wege - Spezielle Hollowgram-Naben, die in Kooperation mit DT Swiss entstanden sind und hauseigene Carbon-Felgen kommen an dieser Stelle zum Einsatz
Auch nach vielen Jahren irritiert der Blick auf eine Lefty-Gabel aufs Neue
Auch nach vielen Jahren irritiert der Blick auf eine Lefty-Gabel aufs Neue - Beim Top-Modell Hi-Mod 1 setzt Cannondale auf die im Vorjahr vorgestellte Lefty Ocho 120-Federgabel, die etwas steifer als das klassische 100-Modell sein soll. Der Federweg wird beim Scalpel HT Hi-Mod 1 auf 110 Millimeter getravelt
Gebremst wird mit Shimanos XT-Stoppern
Gebremst wird mit Shimanos XT-Stoppern - Der Bremsscheiben-Durchmesser beträgt 180 Millimeter an der Front und 160 Millimeter am Heck (siehe Bild)
Kleines, aber feines Detail, das den Unterschied im Renngeschehen ausmachen kann
Kleines, aber feines Detail, das den Unterschied im Renngeschehen ausmachen kann - Eine geschickt integrierte Kettenführung soll verhindern, dass die Kette unerwünscht abfällt
Weitere Anbauteile wie Lenker, Vorbau und Sattelstütze stammen aus der hauseigenen Cannondale-Produktion
Weitere Anbauteile wie Lenker, Vorbau und Sattelstütze stammen aus der hauseigenen Cannondale-Produktion - Dabei setzen die Produktmanager*innen des Scalpel HT auf leichte Carbon-Komponenten (Lenker und Sattelstütze), mit dem Ziel, das Gewicht zu drücken
Kompakt und sportlich
Kompakt und sportlich - Die Sitzposition des Scalpel HT ist in gewisser Weise ungewöhnlich: Kaum ein Rad auf dem Markt besitzt eine so geringe Distanz vom Lenker zum Sattel, zugleich gibt es viel Druck auf dem Lenker. Letzteres kann jedoch durch die Wahl von Spacer unterhalb des Vorbaus reguliert werden
Von Trägheit keine Spur
Von Trägheit keine Spur - Die länger ausgerichtete Geometrie des Scalpel HT macht sich beim Klettern keineswegs negativ bemerkbar. Einzig das etwas höhere Gewicht im Vergleich zu den Benchmarks im Race-Hardtail-Bereich hemmen etwas
Bergab ist das Scalpel HT eine Wucht
Bergab ist das Scalpel HT eine Wucht - Wie kaum ein anderes Race-Hardtail auf dem Markt ermöglicht es hohe Geschwindigkeiten auf dem Trail beizubehalten, ohne dabei den Komfort der Fahrerin bzw. des Fahrers einzuschränken
Überraschend wendig und agil zeigte sich das Scalpel HT im Testalltag
Überraschend wendig und agil zeigte sich das Scalpel HT im Testalltag - Durch den langen Radstand kann es nicht gänzlich mit eher traditionell ausgerichteten Hardtails und kürzeren Geometrien an Engstellen mithalten, die Nachteile des Scalpel HT im Vergleich sind jedoch nur marginal
Weitere Pluspunkt des Scalpel HT: Der Komfort
Weitere Pluspunkt des Scalpel HT: Der Komfort - Der Hinterbau des Scalpel HTs sorgt für spürbare Entlastung auf den Trails
Wer bremst, verliert!
Wer bremst, verliert! - Die Grenzen zwischen Race-Hardtails und Trail-Hardtails lassen sich bei Rädern wie dem Scalpel HT nicht mehr eindeutig ziehen
Immer wieder grüßt das Murmeltier! Oder doch der leere Geldbeutel?
Immer wieder grüßt das Murmeltier! Oder doch der leere Geldbeutel? - Cannondale verzichtet, wie viele andere Hersteller auch, auf einen Lenkeranschlagschutz. Ein unglücklicher Sturz - der Rahmen ist kaputt. Das muss unsere Meinung nicht sein, zumal es inzwischen viele geeignete Lösungen zum Schutz des Lenkeranschlags gibt
Dropper Post - ja oder nein?
Dropper Post - ja oder nein? - Vor zwei Jahren wäre vermutlich an einem Race-Hardtail diese Frage in den allermeisten Fällen mit "Nein" beantwortet worden. Inzwischen hat sich in der Cross-Country-Szene das Blatt gewendet und fast alle Top-Fahrer*innen setzen auf absenkbare Sattelstützen. Dementsprechend wird es unserer Meinung nach Zeit, dass auch die Hersteller vermehrt auf dieses Pferd setzen
Ein Treffer ins Schwarze!
Ein Treffer ins Schwarze! - Cannondale schafft es mit seinem neuen Scalpel HT im Race-Hardtail-Bereich Maßstäbe zu setzen. Die Fähigkeiten des Rades bergab sind beeindruckend, bergauf die negativen Einflüsse gering. Das etwas hohe Gewicht und fehlende Details wie ein Lenkeranschlagschutz könnten noch optimiert werden

Cannondale Scalpel HT im Test: „The Purest Form of Racing!“ Auf diese Art und Weise beschreibt Cannondale den Einsatzzweck ihres neuen Race-Hardtails Scalpel HT. Das Cannondale F-Si mit all seinen Erfolgen unter Manuel Fumic, Marco Fontana und Co. ist Geschichte, von nun an geht es bei der amerikanischen Traditionsfirma im wörtlichen Sinne nur noch messerscharf zu: Mit einem äußerst progressiven Ansatz will Cannondale das etwas eingestaubte Image von Hardtails im Cross-Country- und Marathon-Bereich aufpolieren. Ob und inwiefern das gelingt, konnten wir im Test des neuen Scalpel HT herausfinden.

Steckbrief: Cannondale Scalpel HT

EinsatzbereichCross-Country
Federweg110 mm (vorn)
Laufradgröße29ʺ
RahmenmaterialCarbon
Gewicht (o. Pedale)9,6 kg
RahmengrößenS, M, L, XL (im Test: L)
Websitewww.cannondale.com
Preisspanne2.499 Euro - 6.999 Euro
Im Test: Scalpel HT Hi-Mod 1
Preis: 6.999 Euro

Neuer Name, neues Konzept: Cannondale geht im Bereich der Race-Hardtails in die Vollen und löst das über Jahre hinweg etablierte und erfolgreiche F-Si-Modell ab. Das neue Race-Hardtail der amerikanischen Bikefirma hört jetzt auf denselben Namen wie das in der Rennszene etablierte Race-Fully Scalpel und sorgt genauso wie der große, vollgefederte Bruder bei seiner Veröffentlichung vor zwei Jahren für viel Furore in der Szene.

Mit einer progressiven Geometrie getreu des allgemeinen Branchentrends „lang und flach“ hebt sich das neue Scalpel HT in besonderer Form von den gängigen Konventionen auf dem Markt der XC-Hardtails ab. Mit an Bord des neuen Scalpel HT ist erwartungsgemäß auch die markante Lefty Ocho-Federgabel, zudem wurde laut den Entwicklern von Cannondale besonders viel Wert auf hohen Komfort bei der Neuentwicklung des Rades gelegt.

Aus F-Si wird Scalpel HT
# Aus F-Si wird Scalpel HT - Bei Cannondale geht es auf der Rennstrecke in Zukunft nur noch messerscharf zu: Das neu entwickelte Race-Hardtail der Amerikaner bricht mit einigen gängigen Konventionen, besonders die sehr traillastige Geometrie sticht dabei hervor
Diashow: Cannondale Scalpel HT im Test: Progressives Race-Hardtail mit viel Komfort
Auch nach vielen Jahren irritiert der Blick auf eine Lefty-Gabel aufs Neue
Ein Treffer ins Schwarze!
Wer bremst, verliert!
Überraschend wendig und agil zeigte sich das Scalpel HT im Testalltag
Das Herzstück des neuen Scalpel HT ist definitiv die sehr moderne, trailorientierte Geometrie
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Im Detail

Markantes Highlight des neuen Scalpel HT ist allemal die lange und flache Geometrie – dazu jedoch an späterer Stelle mehr. Aber nicht nur im Hinblick auf die Geometrie veränderten die Entwicklerinnen und Entwickler von Cannondale grundlegende Dinge im Vergleich zum Vorgängermodell F-Si: Neben einem geringen Gewicht von 895 Gramm (Größe M, Herstellerangabe), welches dank hoch-modularer Carbon-Fasern erreicht wird (für das Topmodell Hi-Mod 1), stand bei der Entwicklung des Scalpel HT vor allem der Komfort des Rades im besonderen Fokus.

Ein Name, der für Qualität steht!
# Ein Name, der für Qualität steht! - Cannondale ist seit vielen Jahren einer der Innovationstreiber innerhalb der Branche und schickt sein neues Race Hardtail Scalpel HT mit einem erwartungsgemäß geringen Rahmengewicht von 895 Gramm (Herstellerangabe, Größe M) auf die Rennstrecke
Das Herzstück des neuen Scalpel HT ist definitiv die sehr moderne, trailorientierte Geometrie
# Das Herzstück des neuen Scalpel HT ist definitiv die sehr moderne, trailorientierte Geometrie - Nichtsdestotrotz beachteten die Entwickler*innen weitere Aspekte, die sich im Alltag auf der Rennstrecke bewähren sollen: Unter anderem ein besonders komfortabler Hinterbau, der sich an etablierten Modellen aus dem Straßen- und Gravelbereich orientiert
Optisch spielt das Scalpel HT in der Champions League mit
# Optisch spielt das Scalpel HT in der Champions League mit - Neben der hohen technologischen Qualität des Rades versorgt Cannondale seine Kundinnen und Kunden mit einer extravagenten, edlen Optik, die sich so an kaum einem anderen Rad wiederfinden lässt
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Der komplette Hinterbau mit Kettenstreben, Sitzstreben und Sitzrohr wurde daraufhin optimiert, Schläge des Untergrunds möglichst ideal zu absorbieren. Die Sitzstreben sind wie auch bei den Straßen-/Gravel- und Cyclocross-Modellen der SuperSix EVO-Serie von Cannondale im Vergleich zum Oberrohr leicht abgesenkt und zudem sehr dünn gestaltet: Dies soll einen hohen vertikalen Flex ermöglichen. Zusätzlich sind die Kettenstreben mit speziellen „Flex“-Zonen ausgerüstet, die ebenfalls Unebenheiten abmildern sollen. Dieses Prinzip wurde bereits erfolgreich beim großen Bruder des Scalpel HT, dem Scalpel Race-Fully, umgesetzt. Dort ersetzen die speziell konzipierten Kettenstreben ein Gelenk des Hinterbaus und imitieren dieses in gewisser Weise.

Überdies rollt das neue Cannondale-Hardtail nicht mehr nur auf 100 Millimeter Federweg daher: In der Hi-MOD 1-Top-Variante des Race-Hardtails verbaut Cannondale die etwas robustere Lefty Ocho 120-Gabel mit einem Federweg von 110 Millimeter, bei allen anderen Modellen kommt die etwas ältere Lefty Ocho oder die RockShox SID SL mit jeweils 100 Millimetern Federweg zum Einsatz. Wesentliches Merkmal des Scalpel HT bleibt dementsprechend bei den beiden teuersten Modellen das veränderte Fahrverhalten durch den verlängerten Offset der Lefty-Federgabeln von 50 Millimeter (Lefty Ocho 120) beziehungsweise 55 Millimeter (Lefty Ocho). Dieser soll laut Cannondale insbesondere dafür sorgen, dass trotz der veränderten Geometrie mit flachem Lenkwinkel das Rad weiterhin agil und wendig bleibt.

Ein Cannondale Race-Bike ohne Lefty? Kaum vorzustellen!
# Ein Cannondale Race-Bike ohne Lefty? Kaum vorzustellen! - Die im Vorjahr vorgestellte Lefty Ocho 120-Federgabel kommt beim Topmodell Scalpel HT Hi-MOD 1 zum Einsatz. Bemerkenswert: Cannondale setzt dabei nicht auf den sonst üblichen Federweg von 100, sondern auf 110 Millimeter
Innenverlegte Züge sind seit einigen Jahren zum Standard in der Branche geworden
# Innenverlegte Züge sind seit einigen Jahren zum Standard in der Branche geworden - So auch beim Scalpel HT, wo die Züge geschmeidig hinter dem Steuerrohr ins Innere des Unterrohrs wandern
Auf der gegenüberliegenden Seite ist zudem Platz für eine weitere Kabelleitung, die jedoch standardmäßig durch eine Plastikkappe abgedeckt wird
# Auf der gegenüberliegenden Seite ist zudem Platz für eine weitere Kabelleitung, die jedoch standardmäßig durch eine Plastikkappe abgedeckt wird - An dieser Stelle kann die Leitung für eine absenkbare Sattelstütze durch das Innere des Rahmens geführt werden

Das Cannondale Scalpel HT orientiert sich in Bezug auf die technischen Standards an den aktuellen Trends auf dem Markt. Der Antrieb kann branchentypisch nur mit einem Kettenblatt ausgerüstet werden, sowohl elektrisch-kabellose Antriebe wie auch mechanische Schaltungen sind montierbar. Für die verschiedenen notwendigen Kabel hält das Scalpel Öffnungen zur Verlegung der Züge im Inneren des Rahmens parat, die alternativ mit Plastikstopfen abgedeckt werden können.

Geometrie

Nun zum Highlight des neuen Scalpel HT – der Geometrie: Getreu des Mottos „lang und flach“ stattet Cannondale das Scalpel HT mit den progressivsten Werten in Bezug auf Lenkwinkel und Radstand im Bereich der Race-Hardtails aus: Dies bedeutet konkret, dass das Scalpel HT einen Lenkwinkel von 66,5° besitzt und damit in Kombination mit dem langen Gabeloffset der Lefty Ocho in Rahmengröße L auf einen Radstand von 1.181 Millimeter kommt. Zum Vergleich: Das bisherige Maximum in dieser Hinsicht wurde im Bereich der XC-Hardtails von BMC mit dem Modell Twostroke erreicht: Ein Lenkwinkel von 67° und ein Reach von 465 Millimeter in Rahmengröße L resultiert in einem Radstand von 1.161 Millimeter.

Spannend ist beim Scalpel HT besonders der Ansatz der Entwickler*innen, die negativen Effekte der langen, vermeintlich trägen Geometrie auszugleichen: Die Kettenstreben werden beim neuen Scalpel im Rahmen des sogenannten „Proportional Response“-Ansatzes mit jeder Rahmengröße um 5 Millimeter verlängert. So will man für jede Rahmengröße eine optimale Lösung für die Herausforderungen eines agilen, spritzigen Fahrverhaltens und zugleich einer mittigen Position auf dem Rad ermöglicht haben. Auffällig: Für große Rahmengrößen fallen die Kettenstreben ungewohnt lang aus. Cannondale begründet das damit, dass so die zuvor gewünschten Effekte auch bei besonders großen Fahrerinnen und Fahrern erreicht werden könnten.

Eine zentrale, eher kompakte Sitzposition wird darüber hinaus durch einen steilen Sitzwinkel von 75° erreicht, der in Kombination mit einem kürzeren Reach von 444 Millimeter in Rahmengröße L kurze Wege zum Cockpit ermöglicht. Dieses setzen die Entwickler bei Cannondale recht hoch an: Eine Steuerrohrlänge von 122 Millimeter in Rahmengröße L lässt sich an wenigen vergleichbaren Race-Hardtails finden, üblicherweise liegen die Werte zwischen 95 Millimeter und 110 Millimeter bei gleicher Rahmengröße.

Rahmengröße S M L XL
Laufradgröße 29″ 29″ 29″ 29″
Reach 404 mm 423 mm 444 mm 465 mm
Stack 607 mm 617 mm 629 mm 641 mm
STR 1,50 1,46 1,42 1,38
Lenkwinkel 66,5° 66,5° 66,5° 66,5°
Sitzwinkel, effektiv 74,5° 74,5° 74,5° 74,5°
Sitzwinkel, real 72,7° 73,5° 74,1° 74,6°
Oberrohr (horiz.) 572 mm 594 mm 617 mm 642 mm
Steuerrohr 99 mm 110 mm 122 mm 135 mm
Sitzrohr 390 mm 440 mm 480 mm 530 mm
Überstandshöhe 754 mm 790 mm 819 mm 855 mm
Kettenstreben 430 mm 435 mm 440 mm 445 mm
Radstand 1.123 mm 1.151 mm 1.181 mm 1.212 mm
Tretlagerabsenkung 59 mm 59 mm 59 mm 59 mm
Tretlagerhöhe 318 mm 318 mm 318 mm 318 mm
Gabel-Offset 50 mm 50 mm 50 mm 50 mm
Federweg (vorn) 110 mm 110 mm 110 mm 110 mm
Rahmengröße S M L XL
Laufradgröße 29″ 29″ 29″ 29″
Reach 410 mm 430 mm 450 mm 470 mm
Stack 602 mm 612 mm 623 mm 635 mm
STR 1,47 1,42 1,38 1,35
Lenkwinkel 67° 67° 67° 67°
Sitzwinkel, effektiv 75° 75° 75° 75°
Sitzwinkel, real 73,2° 74° 74,6° 75°
Oberrohr (horiz.) 571 mm 594 mm 617 mm 640 mm
Steuerrohr 99 mm 110 mm 122 mm 135 mm
Sitzrohr 390 mm 440 mm 480 mm 530 mm
Überstandshöhe 748 mm 785 mm 814 mm 850 mm
Kettenstreben 430 mm 435 mm 440 mm 445 mm
Radstand 1.124 mm 1.154 mm 1.183 mm 1.214 mm
Tretlagerabsenkung 62 mm 62 mm 62 mm 62 mm
Tretlagerhöhe 315 mm 315 mm 315 mm 315 mm
Gabel-Offset 55 mm 55 mm 55 mm 55 mm
Federweg (vorn) 100 mm 100 mm 100 mm 100 mm
66,5° für ein Halleluja!
# 66,5° für ein Halleluja! - Cannondale setzt beim Scalpel HT neue Maßstäbe in puncto Lenkwinkel bei Race-Hardtails: Die flache und dadurch sehr lange Ausrichtung des Rades soll sich durch eine hohe Laufruhe auf den Trails auszeichnen

Ausstattung

Vier verschiedene Modelle stellt Cannondale zur Verfügung: Die Speerspitze bildet dabei das getestete Hi-Mod 1-Modell mit einem Mix aus Shimanos XTR- und XT-Antrieb. Die weiteren Anbauteile stammen bei diesem Modell größtenteils aus der hauseigenen Cannondale-Produktion, zudem kommt, wie bereits erwähnt, die Lefty Ocho 120 Federgabel mit 110 Millimeter Federweg zum Einsatz. So wie auch die Laufräder, die aus eine Co-Produktion mit den Schweizer Laufradspezialisten von DT Swiss entstammen. Das Hi-Mod 1 Modell kostet 6.999 €.

Neben dem angesprochenen Topmodell existieren drei weitere Modellvarianten des Scalpel HT, deren günstigste Version für 2.499 € den Besitzer wechselt. Alle drei Varianten, die auf die Namen Scalpel HT 2, 3 und 4 hören, kommen mit einem etwas günstigeren und daher auch schwereren Carbon-Rahmen daher. Auch Federgabel und Federweg unterscheiden sich bei diesen Modellen im Vergleich zur Hi-Mod 1-Variante: Am Scalpel HT 2 wird die ältere Lefty Ocho-Federgabel mit 100 Millimeter Federweg verbaut, die Scalpel HT 3 und 4-Modelle nutzen jeweils eine RockShox SID SL mit 100 Millimeter. Dementsprechend ändert sich auch der Lenkwinkel dieser Modelle und steigt auf 67°.

Alle vier Modelle werden standardmäßig ohne absenkbare Vario-Sattelstütze ausgeliefert, können eine solche aber dank Öffnungen im Rahmen über innenverlegte Züge aufnehmen. Der Sattelstützendurchmesser beträgt 27,2 Millimeter, was eine Nutzung aktueller elektronischer Sattelstützen ausschließt.

  • Federgabel Lefty Ocho 120 Carbon (110 mm)
  • Antrieb Shimano XT / XTR
  • Bremsen Shimano XT
  • Laufräder HollowGram 25 Carbon / HollowGram
  • Reifen Schwalbe Racing Ray / Racing Ralph 2,25″
  • Cockpit Cannondale 1 Flat Carbon (760 mm) / Cannondale 1 (80 mm)
  • Sattelstütze Cannondale C1 Carbon

AusstattungsvarianteCannondale Scalpel HT Hi-Mod 1Cannondale Scalpel HT Carbon 2Cannondale Scalpel HT Carbon 3Cannondale Scalpel HT Carbon 4
Rahmen-MaterialHi-Modulus CarbonCarbonCarbonCarbon
FedergabelLefty Ocho 120 Carbon, 110 mm Federweg, Remote Lockout, 50 mm OffsetLefty Ocho, 100 mm Federweg, Remote Lockout, 55 mm OffsetRockShox SID SL Select+ RL, 100 mm, Remote Lockout, 44 mm OffsetRockShox SID SL, 100 mm, 44 mm Offset
KurbelHollowGram, 34THollowGram, 34TCannondale 1, 34TShimano M5121, 30T
Lenker Cannondale 1 Flat Carbon, 760 mmCannondale 1 Flat Carbon, 760 mmCannondale 2 Flat, 760 mmCannondale 2 Flat, 760 mm
Vorbau Cannondale 1Cannondale 3Cannondale 2Cannondale 2
SchalthebelShimano XTShimano XTShimano SLXShimano Deore M6100
BremsenShimano XTShimano XTShimano M6100Shimano MT501
KassetteShimano XT, 10-51TShimano XT, 10-51TShimano SLX, 10-51TShimano Deore M6100, 10-51T
SchaltwerkShimano XTRShimano XTShimano XTShimano XT
LaufradsatzHollowGram 25 Carbon / HollowgramStan's NoTubes Crest MK4, / Lefty 60 / Shimano 7110Stan's NoTubes Crest MK4 / Shimano MT410 / Shimano MT510WTB STX i23 / Shimano MT410
ReifenSchwalbe Racing Ray EVO (29 x 2.25") / Schwalbe Racing Ralph EVO (29 x 2.25") Schwalbe Racing Ray EVO (29 x 2.25") / Schwalbe Racing Ralph EVO (29 x 2.25") Schwalbe Racing Ray EVO (29 x 2.25") / Schwalbe Racing Ralph EVO (29 x 2.25") Schwalbe Racing Ray EVO (29 x 2.25") / Schwalbe Racing Ralph EVO (29 x 2.25")
SattelstützeC1 CarbonC1 CarbonC2 CarbonC3 Alloy
SattelPrologo Dimension NDRPrologo Dimension NDRFabric Scoop Shallow EliteFabric Scoop Shallow Sport
Preis (UVP)6.999 €4.499 €3.299 €2.499 €

Ein Mix aus Shimanos XTR- und XT-Gruppe soll die Fahrer*innen des Scalpel HTs in der Top-Version Hi-Mod 1 zuverlässig über die Trails bringen
# Ein Mix aus Shimanos XTR- und XT-Gruppe soll die Fahrer*innen des Scalpel HTs in der Top-Version Hi-Mod 1 zuverlässig über die Trails bringen - Wie üblich setzt Cannondale darüber hinaus bei der Kurbel auf das selbst entwickelte Hollowgram-Konzept
Auch bei der Wahl der Laufräder geht Cannondale in gewisser Form eigene Wege
# Auch bei der Wahl der Laufräder geht Cannondale in gewisser Form eigene Wege - Spezielle Hollowgram-Naben, die in Kooperation mit DT Swiss entstanden sind und hauseigene Carbon-Felgen kommen an dieser Stelle zum Einsatz
Auch nach vielen Jahren irritiert der Blick auf eine Lefty-Gabel aufs Neue
# Auch nach vielen Jahren irritiert der Blick auf eine Lefty-Gabel aufs Neue - Beim Top-Modell Hi-Mod 1 setzt Cannondale auf die im Vorjahr vorgestellte Lefty Ocho 120-Federgabel, die etwas steifer als das klassische 100-Modell sein soll. Der Federweg wird beim Scalpel HT Hi-Mod 1 auf 110 Millimeter getravelt
Gebremst wird mit Shimanos XT-Stoppern
# Gebremst wird mit Shimanos XT-Stoppern - Der Bremsscheiben-Durchmesser beträgt 180 Millimeter an der Front und 160 Millimeter am Heck (siehe Bild)
Kleines, aber feines Detail, das den Unterschied im Renngeschehen ausmachen kann
# Kleines, aber feines Detail, das den Unterschied im Renngeschehen ausmachen kann - Eine geschickt integrierte Kettenführung soll verhindern, dass die Kette unerwünscht abfällt
Weitere Anbauteile wie Lenker, Vorbau und Sattelstütze stammen aus der hauseigenen Cannondale-Produktion
# Weitere Anbauteile wie Lenker, Vorbau und Sattelstütze stammen aus der hauseigenen Cannondale-Produktion - Dabei setzen die Produktmanager*innen des Scalpel HT auf leichte Carbon-Komponenten (Lenker und Sattelstütze), mit dem Ziel, das Gewicht zu drücken

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details und Standards des Cannondale Scalpel HT findet ihr in der folgenden Tabelle zum Ausklappen:

Technische DatenBemerkungen
Hinterbau Einbaumaß12 mm x 148 mm
Maximale Reifenfreiheit Hinterbau29" x 2,35"
Maximale Gabelfreigabe530 mm
TretlagerPF30 83 mm
KettenführungsaufnahmeCannondale
SchaltaugeSram UDH (UDH™ - SRAM - ac-drhg-mtb-a1 )
Optimiert auf welches Kettenblattnicht für ein bestimmte Zahnanzahl optimiert
BremsaufnahmePost Mount 160 mm / 180 mm
Maximale Bremsscheibengröße180 mm
Sattelrohrdurchmesser27,2 mm
Sattelklemmendurchmesser30,9 mm
Maximale Stützen-Einstecktiefemin. 100 mm, max. 5mm über Flaschenhaltergewindeeinsatz
Kompatibel mit Stealth-Variostützen?Ja
Messung Sitzwinkelgerades Sitzrohr, kein virtueller Sitzwinkel
Flaschenhalteraufnahme2
Gewicht Rahmenca. 890 gHerstellerangabe
Gesamtgewicht Bike9,6 kgnachgewogen, Rahmengröße L
Garantie/ServiceLebenslange Garantie für Rahmen und Hollogram Kurbeln, für andere Komponenten 2 Jahre Garantie

Auf dem Trail

Ungewohnt anders: Cannondale sorgt bereits seit Jahren mit den modernen Ansätzen und der Lefty-Federgabel nicht nur in der Rennszene für Aufsehen – so auch beim neuen Scalpel-Hardtail. Einmal mehr löst sich Cannondale von jeglichen Konventionen, was sich auf den Trails mit dem Scalpel durchgängig bemerkbar macht. Bereits die Sitzposition auf dem Rad hebt sich von anderen Race-Hardtails erheblich ab: Der kurze Reach, ein kurzer 80-Millimeter Vorbau und wenig Spacer unterhalb des Lenkers sorgen trotz des eher längeren Steuerrohrs für eine äußerst kompakte, aber zugleich sportlich-aggressive Haltung auf dem Rad. Die Lefty Ocho-Federgabel, die gerne schon bei geringen Unebenheiten tief im Federweg steht, verstärkt diesen Effekt.

Kompakt und sportlich
# Kompakt und sportlich - Die Sitzposition des Scalpel HT ist in gewisser Weise ungewöhnlich: Kaum ein Rad auf dem Markt besitzt eine so geringe Distanz vom Lenker zum Sattel, zugleich gibt es viel Druck auf dem Lenker. Letzteres kann jedoch durch die Wahl von Spacer unterhalb des Vorbaus reguliert werden

Diese Sitzposition versetzt beim einen oder anderen die Muckis im Oberarm- und Schulterbereich auf Dauer in Rage, Rennfahrer*innen werden sie jedoch aufgrund der hohen Kontrolle durch die Kompaktheit und den hohen Druck auf dem Vorderrad lieben. Wer es weniger anstrengend mag und seine Kräfte im Oberkörper schonen möchte, kann dies leicht erreichen: Das längere Steuerrohr des Scalpel HT ermöglicht grundsätzlich eine sehr hohe Einstellung des Cockpits, die sogar weit über die Möglichkeiten anderer Race-Hardtails hinausgeht. Die Grenzen in Richtung Trail-Hardtail sind dabei fast fließend.

Trotz der eher längeren Kettenstreben und der grundlegenden langen und flachen Ausrichtung der Geometrie zeigt sich das Scalpel HT äußerst agil und spritzig am Berg. Etwaige Befürchtungen, dass das Scalpel HT in dieser Hinsicht im Vergleich zu traditionell ausgerichteten Hardtails zurückstecken muss, bestätigten sich im Testalltag nicht. Etwas Leichtigkeit verliert das Scalpel HT jedoch aufgrund seines soliden, aber nicht extrem geringen Gewichts von 9,6 Kilogramm. Gleichwohl lässt es sich mit dem Scalpel HT äußerst gut über längere Strecken pedalieren, egal ob bergauf, im Flachen oder bergab.

Von Trägheit keine Spur
# Von Trägheit keine Spur - Die länger ausgerichtete Geometrie des Scalpel HT macht sich beim Klettern keineswegs negativ bemerkbar. Einzig das etwas höhere Gewicht im Vergleich zu den Benchmarks im Race-Hardtail-Bereich hemmen etwas

Bergab zeigt das Scalpel seine wahre Stärke und nähert sich in seiner Fahrperformance klassischen Trail-Hardtails an: Der Zugewinn an Laufruhe durch die lange Geometrie ist enorm, das Scalpel HT bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Vor allem bei hohen Geschwindigkeiten macht sich dieser Effekt bemerkbar, die Lefty Ocho-Federgabel mit ihrer hohen Steifigkeit verstärkt diesen Effekt und trägt zudem zu einem spurtreuen Fahrverhalten bei.

Bergab ist das Scalpel HT eine Wucht
# Bergab ist das Scalpel HT eine Wucht - Wie kaum ein anderes Race-Hardtail auf dem Markt ermöglicht es hohe Geschwindigkeiten auf dem Trail beizubehalten, ohne dabei den Komfort der Fahrerin bzw. des Fahrers einzuschränken

Überraschen konnte uns indes die Wendigkeit des Scalpel HT in engen Passagen: Entgegen der Erwartung lässt sich das Rad gekonnt um Engstellen manövrieren und besitzt keinerlei Trägheit durch die lange und flache Geometrie. Hauptursächlich dafür dürfte die optimierte Positionierung auf dem Rad via dynamischer Anpassungen der Kettenstreben und insbesondere der verlängerte Gabel-Offset der Lefty Ocho-Gabel sein. Die Lefty-Gabeln waren in der Vergangenheit durchaus bekannt dafür, bei geringen Geschwindigkeiten zum schnellen Einklappen zu tendieren, was sich in Kombination mit der Geometrie des Scalpels HT geändert hat. Das Scalpel HT ermöglicht nun ein sehr kontrolliertes Lenkverhalten, das weder zu nervös noch zu schwerfällig auf Lenkmanöver der Pilotin oder des Piloten reagiert.

Ein weiteres Highlight des neuen Scalpel HT ist der Komfort des Rades, bei welchem die Entwickler*innen von Cannondale ganze Arbeit geleistet haben: Ob im Anstieg oder in der Abfahrt, das Scalpel HT generiert ein hohes Maß an Dämpfung und entspannt die Muskeln im Oberkörper der Pilotin oder des Piloten spürbar – die Bezeichnung Softtail wäre an dieser Stelle für das Scalpel HT beinahe angebracht. Die Pläne der Entwickler*innen aus dem Hause gehen also auf: Der optimierte Hinterbau des Scalpel HT saugt Unebenheiten bei geringen Geschwindigkeiten und kleineren Hindernissen wie beispielsweise Wurzeln regelrecht auf und mindert zudem die Vibrationen bei schnelleren Geschwindigkeiten.

Überraschend wendig und agil zeigte sich das Scalpel HT im Testalltag
# Überraschend wendig und agil zeigte sich das Scalpel HT im Testalltag - Durch den langen Radstand kann es nicht gänzlich mit eher traditionell ausgerichteten Hardtails und kürzeren Geometrien an Engstellen mithalten, die Nachteile des Scalpel HT im Vergleich sind jedoch nur marginal
Weitere Pluspunkt des Scalpel HT: Der Komfort
# Weitere Pluspunkt des Scalpel HT: Der Komfort - Der Hinterbau des Scalpel HTs sorgt für spürbare Entlastung auf den Trails
Wer bremst, verliert!
# Wer bremst, verliert! - Die Grenzen zwischen Race-Hardtails und Trail-Hardtails lassen sich bei Rädern wie dem Scalpel HT nicht mehr eindeutig ziehen

Das ist uns aufgefallen

  • UDH-Schaltauge Cannondale setzt beim Scalpel HT auf ein standardisiertes UDH-Schaltauge von SRAM. Die Anerkennung einheitlicher Standards in der Branche scheint also fortzuschreiten: Den Stresspegel bei der Suche nach Ersatz freut es auf alle Fälle!
  • Lefty Ocho 120 Sie ist und bleibt ein Streitpunkt, welche die Rennszene in zwei Lager teilt – die Lefty-Federgabel! Auch in ihrer neuesten Auflage des Ocho 120-Modells behält sie ihren äußerst sensiblen Charakter bei und neigt dazu, frühzeitig tief im Federweg zu stehen. Anpassungen via Druckstufe schwächen diesen Effekt ab, können ihn aber nicht gänzlich ausräumen. Steigen die Geschwindigkeiten und die Anforderungen an Mensch und Material, hat die Lefty weniger Spielraum für weiteres Feedback übrig. Wer damit jedoch gut klarkommt, erfreut sich an einem enorm feinfühligen Fahrverhalten. Die Steifigkeit der Lefty Ocho 120 ist hingegen top, was sich in einer hohen Standfestigkeit auch bei höheren Geschwindigkeiten bemerkbar macht.
  • Sattelstütze Vor Jahren noch verpönt, inzwischen aus dem Rennalltag nicht mehr wegzudenken: Absenkbare Sattelstützen haben den XC-Markt erobert und sind bei kaum einem Weltcupprofi nicht am Rad vorzufinden. Umso unglücklicher ist es, dass die Hersteller insbesondere bei Hardtails weiterhin auf klassische Sattelstützen setzen – meist mit dem Ziel, das Gewicht drücken zu können. Wir sind der Meinung, dass hier an der falschen Stelle gespart wird.
  • Lenkeranschlagschutz Ein Carbon-Rad ohne speziellen Schutz vor Anschlägen des Lenkers sind unserer Meinung nach ein No-Go. Cannondale verzichtet, wie viele andere Hersteller auch, leider auf eine derartige Absicherung.
  • Gewicht Mit 9,6 Kilogramm bricht das Scalpel HT in seiner Top-Austattung keine Rekorde hinsichtlich des Leichtbaus, insbesondere im Vergleich zu den Race-Hardtails vergleichbarer Konkurrenz hinkt das Scalpel HT etwas hinterher. Zum Vergleich: Specialized schafft es mit seinem Top-Modell der Epic-Serie auf knappe 8,0 Kilogramm, Canyons Exceed wiegt in der leichtesten Fassung 9,1 Kilogramm.
Immer wieder grüßt das Murmeltier! Oder doch der leere Geldbeutel?
# Immer wieder grüßt das Murmeltier! Oder doch der leere Geldbeutel? - Cannondale verzichtet, wie viele andere Hersteller auch, auf einen Lenkeranschlagschutz. Ein unglücklicher Sturz - der Rahmen ist kaputt. Das muss unsere Meinung nicht sein, zumal es inzwischen viele geeignete Lösungen zum Schutz des Lenkeranschlags gibt
Dropper Post - ja oder nein?
# Dropper Post - ja oder nein? - Vor zwei Jahren wäre vermutlich an einem Race-Hardtail diese Frage in den allermeisten Fällen mit "Nein" beantwortet worden. Inzwischen hat sich in der Cross-Country-Szene das Blatt gewendet und fast alle Top-Fahrer*innen setzen auf absenkbare Sattelstützen. Dementsprechend wird es unserer Meinung nach Zeit, dass auch die Hersteller vermehrt auf dieses Pferd setzen

Fazit – Cannondale Scalpel HT

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt: Cannondale präsentiert mit dem Scalpel HT ein Race-Hardtail, das in besonderer Form auf sich aufmerksam macht. Einziger ernsthafter Kritikpunkt ist das Gesamtgewicht von 9,6 Kilogramm, das erst mal nicht jedes Rennsportherz höherschlagen lässt – aber: Auf dem Trail merkt man davon wenig. So rollt das Scalpel HT mit enormer Leichtigkeit über Stock und Stein, Befürchtungen über Nachteile der Geometrie bestätigen sich nicht. Die Ansätze der Entwicklerinnen und Entwickler, mit dieser sehr progressiven Geometrie und einem starken Fokus auf Komfort eine ideale Mischung aus Bergab-Performance und Leichtigkeit zu finden, gehen vollkommen auf.

Artikelbild

Pro / Contra

Pro

  • tolle Bergab-Performance
  • hoher Komfort
  • stimmiges Gesamtkonzept

Contra

  • etwas schwer
Ein Treffer ins Schwarze!
# Ein Treffer ins Schwarze! - Cannondale schafft es mit seinem neuen Scalpel HT im Race-Hardtail-Bereich Maßstäbe zu setzen. Die Fähigkeiten des Rades bergab sind beeindruckend, bergauf die negativen Einflüsse gering. Das etwas hohe Gewicht und fehlende Details wie ein Lenkeranschlagschutz könnten noch optimiert werden

Testablauf

Das Cannondale Scalpel HT wurde von mehreren verschiedenen Testern unterschiedlicher Größen und Gewichtsklassen gefahren. Dabei war das Rad meistens in typischem Mittelgebirgsgelände im Einsatz und wurde sowohl auf anspruchsvollen Trails wie auch in einfacherem Gelände gefahren.

Hier haben wir das Cannondale Scalpel HT getestet

    • Schwäbische Alb, Baden-Württemberg Kalksteinboden, der insbesondere bei nassen Bedingungen besondere Herausforderungen bietet. Die Trailbeschaffenheit wechselt von vielen wurzeligen und steinigen Passagen bis hin zu engen, aber meist flowig zu befahrenen Spitzkehrentrails
    • Bad Kreuznach abwechslungsreiche und flowige Trails auf meist trockenem, teils steinigen Boden
Tester-Profil: Arne Koop
67 cm74 kg87 cm63 cm184 cm
Arne ist seit 2010 auf dem Mountainbike unterwegs. Am liebsten scheucht er Enduro- oder Trailbikes auf ruppigen, natürlichen Trails bergab. Wenn sich die Gelegenheit bietet, springt er jedoch liebend gern aufs Downhill-Bike oder dreht eine Runde mit dem Rennrad.
Fahrstil
sauber, hohes Grundtempo
Ich fahre hauptsächlich
Enduro, Downhill
Vorlieben beim Fahrwerk
vorne straffer als hinten, schneller Rebound, nicht zu viel Dämpfung
Vorlieben bei der Geometrie
geräumiger Reach, keine zu kurzen Kettenstreben, flacher Lenkwinkel

Tester-Profil: Gabriel Sindlinger
60 cm73 kg86 cm63 cm183 cm
Gabi ist auf den Rennstrecken im Cross-Country, Marathon und bei Etappenrennen zuhause. Dementsprechend bervozugt Gabi sportlich ausgerichtete Räder und mag es am liebsten wenn es schnell von A nach B gehen soll. Außerdem sammelte Gabi bereits Erfahrungen auf der Straße und im Cyclocross als Rennfahrer – auch auf dem Enduro ist Gabi ab und zu unterwegs. Technisch anspruchsvolle Strecken sind sein präferiertes Einsatzgebiet.
Fahrstil
Hohes Tempo bergab, mit Blick auf die saubere Linie – bergauf spritzig und schnell
Ich fahre hauptsächlich
XC, vereinzelt Marathon- und Etappenrennen
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, für Reserven bei groben Absätzen und eine optimale Traktion in Anstiegen
Vorlieben bei der Geometrie
Sportlich; Tiefes Cockpit, nicht zu gestreckt

Tester-Profil: Tobias Sindlinger
60 cm74 kg88 cm63 cm182 cm
Tobi fühlt sich vor allem im XC-Metier sehr wohl. Erfahrungen sammelte er bei internationalen XC-, langen Marathon- und schweren Etappenrennen. Am liebsten fährt er technisch anspruchsvolle Trails bergauf sowie bergab auf einem reinrassigen XC-Racefully!
Fahrstil
Bergab zügig, aber saubere Linie; bergauf meist gleichmäßig
Ich fahre hauptsächlich
XC, vereinzelt Marathon- und Etappenrennen
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, für eine optimale Traktion – auch in Anstiegen
Vorlieben bei der Geometrie
Kompakte Sitzposition; kurzer Hinterbau für mehr Agilität; tiefe Front

  1. benutzerbild

    k-Hardtail

    dabei seit 07/2021

    Schöne neue Hardtail Welt, - eine wirklich angenehm fahrbare Kombination aus 29 er Fahrwerk mit Flexendem Rahmen. Dazu sehr bequem.
    In der Kombination, v.a. aus leichtgewichtigen Anstiegen und doch vorhandenem Trail Potential schon eine Alternative zu preisgleichen - logischerweise schwereren - Fullys.

    Aber der preisliche Einstieg liegt laut Hersteller inzwischen bei 4699 E für das billigste HT CARBON 2 mit der Lefty :-(
    Die günstigeren gibts nur mit der Rock Shox - die sicher nicht schlecht sein wird - dann aber auch in anderen Marken zu finden wäre....

    Und ich denke, für mich und die meisten hier ist "Cannondale die Peripherie um die Lefty", oder?

    Testberichte im WWW von Cannondale CC Bikes finden sich meist mit der Lefty,
    - wenns geht natürlich in HI MOD Ausführung
    Diese wäre dann preismäßig in einem leicht fünfstelligen Bereich, der bei mir einen gebrauchten aufnahmefähigen PKW mit Bike drin und vielleicht noch Rücklagen fürs Wochenende im Gebirge vorsieht....

  2. benutzerbild

    derliebewolf

    dabei seit 05/2013

    Jao, scheint so zu sein. Allerdings ist mein Flash 29er HiMod 1 aus 2011 wohl auch mal für 8k€ über die Theke gegangen.

    Ich habe das allerdings nicht bezahlt 😊

  3. benutzerbild

    Fluhbike

    dabei seit 02/2017

    die preise werden wohl bei cannondale lange im voraus festgelegt und sie sind noch etwas im corona modus. beim neuen habit sind die ebenfalls durch die decke mit dem preis für mässige ausstattung. so verkaufne die kaum was meiner meinung nach.

  4. benutzerbild

    David_B

    dabei seit 06/2009

  5. benutzerbild

    derliebewolf

    dabei seit 05/2013

    Ob Cannondale noch Lab71 MTB bringt? Da gibt es noch geld zu holen...

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