Fullface-Helme-Test in der Übersicht
Troy Lee Designs D4 | Fox Rampage Pro Carbon | Bell Full-9 Fusion Mips | Bluegrass Legit Carbon | POC Coron Air Spin | |
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Preis | 449 € (Composite) / 599 € (Carbon) | 500 € | 279,99 € / 499,99 € | 200 € (ohne Carbon & Mips) / 450 € (Carbon Mips) | 290 € / 450 € (Carbon) |
Schutz vor Rotationskräften | MIPS | Fluid Inside | MIPS | MIPS | SPIN-System |
Anzahl Größen | 6 | 4 | 6 | 5 | 3 |
Anzahl Designs | 8 | 5 | 5 | 5 | 3 |
Verschluss | D-Ring | D-Ring | D-Ring | D-Ring | Kunststoff-Schnalle |
Sitz | eher straff | straff | normal | eher weit | normal |
Gewicht in L | 958 g | 1.303 g | 1.030 g | 1200 g | 1170 g |
Besonderheiten | Sollbruchstelle an Visier-Schrauben, Schutzsystem für Schlüsselbein | magnetisches Visier, verstärkter Kinnbügel, Neckbrace-kompatibel | Sollbruchstelle in den Visierschrauben, verstellbares Visier, Aufnahme für Action-Kamera | flexendes Visier, Aussparung für das optionales Eject Bag | wegbrechendes Visier, im Notfall entnehmbare Wangenpolster |
Helmtasche Inklusive | ✅ (Nur bei Carbon-Version) | ✅ | 🛑 | ✅ | 🛑 |
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Troy Lee Designs D4
Einige der ikonischsten Helme der MTB-Geschichte stammen aus Troy Lee Designs Daytona-Serie. Nachdem der D3-Helm nach 10 Jahren auf dem Markt etwas in die Jahre gekommen war, wurde im Februar 2020 der Troy Lee Designs D4 vorgestellt. Dieser fällt noch etwas durchgestylter und kantiger als sein Vorgänger aus – soll gleichzeitig jedoch leichter, sicherer und besser belüftet sein. Zudem wird er wie gewohnt in einer leichten Carbon-Version und einer etwas schwereren, aber günstigeren Composite-Version angeboten. Natürlich erfüllt der Helm sämtliche wichtigen Sicherheitsstandards zum Downhill- und BMX-Fahren – zusätzlich kommt das bekannte MIPS-System zum Einsatz. Dieses soll auf den Kopf einwirkende Rotationskräfte minimieren und so für mehr Sicherheit sorgen. Durch die spezielle Form an der Seite werden TLD zufolge zudem die Schlüsselbeine geschützt.

Die Wangenpolster sind nun über kleine Clips im Helm befestigt und können bei einem Sturz nach vorne gezogen und entnommen werden – das erleichtert die Abnahme des Helms ohne Belastung auf die Wirbelsäule. Auch die restlichen Polster sind geclipst oder mit Klett befestigt und können zum Waschen entnommen werden. Vor allem an der Stirnseite sollte man hier allerdings etwas Vorsicht walten lassen. Troy Lee bietet den D4 in ganzen sechs Größen sowie acht verschiedenen Designs an. Mit 59 cm Kopfumfang sitzt der Helm in L eher straff – durch seine gute Polsterung drückt er jedoch in keiner Weise, kann aber auch nicht verrutschen. Das Sichtfeld fällt ausreichend groß und ähnlich wie beim Vorgänger aus – zudem ist der Helm auch mit sehr großen Brillen wie der Oakley Airbrake problemlos kompatibel. Praktischerweise lässt sich der D-Ring-Verschluss so weit aufziehen, dass man den Helm abziehen kann, ohne ihn komplett zu öffnen, was sehr bequem ist. Wer mit dem Troy Lee Designs D3 glücklich war, wird auch mit dem D4 keine Probleme haben.
- Zertifizierung ASTM F1952 DH MTB, ASTM F2032 BMX, CPSC 1203, CE N1078, AS/NZS 2063
- Verschluss D-Ring
- Material Textreme Carbon / Composite Fiberglas
- Besonderheiten MIPS-System, Sollbruchstelle an Visier-Schrauben, Carbon kommt mit Helmtasche, Schutzsystem für Schlüsselbein
- Größen XS, S, M, L, XL, XXL (53–63 cm Kopfumfang)
- Farben 8 verschiedene Designs
- Gewicht 958 g (Carbon, L, gewogen) / 1.050 g (Composite, M, Herstellerangabe)
- www.troyleedesigns.com
- Preis 599 € (Carbon) / 449 € (Composite, beides UVP) | Bikemarkt: Troy Lee Designs D4 kaufen








Fox Rampage Pro Carbon
Fox gehört zu den ganz großen Namen im Actionsport-Segment und hat den 2019 vorgestellten Rampage Pro Carbon-Helm nur so mit Technologien vollgestopft. Der Fullface-Helm setzt auf eine Carbon-Kunststoff-Schale und erfüllt alle wichtigen Sicherheitsnormen. Außerdem ist er mit dem Fluid-Inside-System ausgestattet: Dieses besteht aus kleinen, mit zähem und inkompressiblem Öl gefüllten Polstern, die sich ähnlich der Hirnflüssigkeit im Schädel verhalten und Rotationskräfte abbauen sollen. Zusätzlich wird das Helmschild magnetisch befestigt, wodurch es sich bei einem Sturz leicht lösen kann und sich nicht im Boden verhakt – dadurch kann es allerdings nicht verstellt werden. Für jede der vier Helm-Größen gibt es eine eigene EPS-Schaumstoff-Schale, die zur Stoß-Absorbierung auf zwei verschieden dichte Kunststoff-Sorten setzt. Der RPC-Helm ist in fünf Designs für 500 € im Handel erhältlich und kommt mit einer praktischen, gepolsterten Helmtasche samt Fächern für Kleinkram.

Auch beim Fox Rampage Pro Carbon lassen sich die Polster leicht über Clips oder Kletts entnehmen und waschen. Das magnetische Visier ist ziemlich fest am Helm befestigt – Befürchtungen, es könnte unfreiwillig abfallen, sind unbegründet. Es ragt leicht ins Sichtfeld hinein, stört aber nicht weiter und fällt nicht auf. Gängige Goggle-Modelle sind mit dem Helm ohne Probleme kompatibel – allerdings ist er an der Seite sehr dick, weshalb man sicherstellen sollte, dass die Brille auch zur Gänze auf dem Gesicht aufliegt. Bei sehr kleinen Brillen oder solchen, bei denen das Band nahe am Gesicht befestigt ist, könnte das problematisch sein. In Größe L fällt der von außen sehr groß aussehende Helm ungewöhnlich klein aus. Mit 59 cm Kopfumfang mussten wir uns ziemlich in den Helm herein zwängen – einmal angezogen ist der Sitz ok, allerdings wirklich sehr straff. Daher empfiehlt es sich, den Helm erst anzuprobieren und gegebenenfalls eine Größe größer zu wählen. Der D-Ring-Verschluss lässt sich beim Fox RPC ohne Probleme weit genug aufziehen, um den Helm über den Kopf zu streifen, was viel Zeit spart.
- Zertifizierung EN 1078, CPSC 1203, AS/NZS 2063, ASTM F1952
- Verschluss D-Ring
- Material MCT (Carbon-Faserkunststoff)
- Besonderheiten Fluid Inside-System, magnetisches Visier, verstärkter Kinnbügel, Neckbrace-kompatibel
- Größen S, M, L, XL (55–62 cm Kopfumfang)
- Farben 5 verschiedene Designs
- Gewicht 1.303 g (Größe L, gewogen)
- www.foxracing.de
- Preis 500 € (UVP) Bikemarkt: Fox Rampage Pro Carbon kaufen





Bell Full-9 Fusion Mips
Der Bell Full-9 ist ein echter Klassiker unter den Downhill-Helmen. Mittlerweile hat der Helm-Riese die Fusion-Variante nachgeschoben, die dank Fiberglas-Schale nicht nur um einiges günstiger geworden ist, sondern auch das beliebte Mips-System mit an Bord hat. Dieses soll den Kopf im Falle eines Sturzes vor Rotationskräften und somit Schäden schützen. Dabei sollen auch die Visierschrauben helfen, die mit Sollbruchstellen ausgestattet sind und bei einem harten Sturz nachgeben, bevor sich über das Visier unschöne Belastungen für Kopf und Nacken ergeben. Direkt oberhalb des Helmschilds befindet sich eine unauffällige Aufnahme für eine Action-Kamera – auch diese soll bei einem Sturz wegbrechen. Der Bell Full-9 Fusion Mips-Helm ist für rund 280 € in sechs Größen und fünf Designs erhältlich. Wer auf das Mips-System verzichten kann und Wert auf ein noch geringeres Gewicht oder einen schicken Carbon-Look legt, kann auch die 500 € teure Carbon-Version des Full-9 erwerben.

Der Bell Full-9 passt mit seinen dicken Polstern einer Vielzahl an Fahrern wie angegossen und sitzt sicher, ohne unangenehm zu drücken. Unser Testhelm in Größe M fällt relativ größengerecht aus, dank der Polster hat man hier auch etwas Spielraum. Diese sind ebenfalls mit Plastik-Clips befestigt und können zum Waschen entnommen werden. Im Vergleich mit einigen anderen Helmen geht das erfreulicherweise relativ leicht und benötigt keine umständliche Fummelei. Das Sichtfeld wird durch das verstellbare, aber nur mit zwei Schrauben befestigte und daher nicht extrem stabile Visier kaum eingeschränkt und fällt angenehm groß aus. Zudem hatten wir auch mit großen Brillen keine Kompatibilitätsprobleme. Mit 280 € ist der Bell Full-9 Fusion knapp am günstigsten im Feld, muss sich mit seinem sehr geringen Gewicht und der Fülle an Features aber nicht vor der Konkurrenz verstecken. Nur die Haptik fällt mit der matten Lackierung und etwas sehr plastisch wirkenden Abschlüssen weniger edel als beispielsweise bei Troy Lee oder Fox aus.
- Zertifizierung ASTM F1952 DH MTB, ASTM F2032 BMX
- Verschluss D-Ring
- Material Fiberglas
- Besonderheiten Mips-System, Sollbruchstelle in den Visierschrauben, verstellbares Visier, Aufnahme für Action-Kamera
- Größen XS, S, M, L, XL, XXL (51–63 cm Kopfumfang)
- Farben 5 Designs
- Gewicht 1.030 g (Größe M, gewogen)
- www.bellhelmets.com
- Preis 279,99 € (Fusion Mips, UVP) / 499,99 € (Carbon, UVP) | Bikemarkt: Bell Full-9 Fusion Mips kaufen






Bluegrass Legit Carbon
Mit dem Bluegrass Legit Carbon betritt der Gravity-orientierte Zweig des Helmherstellers MET die High-End-Bühne. Der Fullface-Helm hat eine Carbon-Schale zu bieten und ist ebenfalls mit dem mittlerweile immer mehr verbreiteten Sicherheits-Feature Mips ausgestattet. Er verfügt über ein nicht verstellbares, aber biegsam und weich gehaltenes Helmschild, das beim Sturz nicht brechen, sondern an Hindernissen abgleiten soll. Außerdem ist im Helm eine Aussparung für das sogenannte Eject Bag vorgesehen – dieses lässt sich einsetzen, von außen aufpumpen und entfernt so den Helm nach einem Sturz sicher vom Kopf. Leider ist es nicht im Lieferumfang enthalten. Der Bluegrass Legit Carbon ist in fünf Größen und ebenso vielen Designs für 450 € erhältlich und wiegt 1.200 g. Wer etwas Geld sparen möchte, kann sich für das Nicht-Carbon-Modell entscheiden, das zudem auf das Mips-System verzichtet, dafür aber auch nur 200 € kostet.

In Größe L sitzt der Helm im Vergleich zu Fox und Troy Lee eher locker – mit einer Goggle gemeinsam war der Sitz jedoch fest genug. Mit 59 cm Kopfumfang waren wir genau in der Mitte des empfohlenen Kopfumfangs – wer sich also an der unteren Grenze befindet, könnte eher eine Nummer kleiner kaufen. Außerdem sind die Ohren recht deutlich ausgespart und die Polster sehr dick und weich, weshalb man den Helm auch gerne länger aufbehält. Ausnahmen sind sehr warme Tage, da die Belüftung des sehr rund und geschlossen wirkenden Helms etwas zu wünschen übrig lässt. Das Visier ist vergleichsweise weit oben und ragt so gut wie gar nicht ins Sichtfeld hinein. Auch hier hatten wir mit gängigen Goggle-Modellen keine Probleme: Die Brillen sitzen sicher auf dem Gesicht und das Band lässt sich gut um den Helm herumführen. Außerdem kann man den D-Ring-Verschluss wieder weit öffnen und den Helm schnell an- und ausziehen. Die Polster sind mit Clips im EPS-Schaumstoff gesichert und lassen sich zum Waschen herausnehmen. Darunter kommt das hier ungewöhnlicherweise schwarze Mips-System zum Vorschein, das mit Klett-Pads befestigt ist, die sich allerdings recht leicht lösen können.
- Zertifizierung CE, AS/NZS, ASTM
- Verschluss D-Ring
- Material Carbon
- Besonderheiten Mips-System, Helmtasche inklusive, flexendes Visier
- Größen XS, S, M, L, XL (52–62 cm Kopfumfang)
- Farben Schwarz, Gelb, Weiß, Rot, Grau-Rot
- Gewicht 1.200 g (Größe L, gewogen)
- www.met-helmets.com
- Preis 450 € (Carbon Mips, UVP) / 200 € (ohne Carbon & Mips, UVP) | Bikemarkt: Bluegrass Legit Carbon kaufen







POC Coron Air Spin
Die schwedische Firma POC ist bekannt für ihr äußerst schlichtes, reduziertes, aber hochwertig wirkendes Design. Mit dem POC Coron Air Spin befindet sich ein vergleichsweise günstiger Fullface-Helm im Programm, der allerdings mit allen notwendigen Sicherheits-Features ausgestattet sein soll. Bereits im Namen taucht das hauseigene Spin-System auf: Dieses besteht aus speziellen Pads, die ähnlich dem Mips-System Rotationskräfte auf den Kopf minimieren sollen – auch wenn sich das äußerlich nicht erkennen lässt. Das Visier des Helms ist beinahe so weich und biegsam wie das des Bluegrass-Modells ausgeführt und kann bei einem Sturz leicht nach oben wegklappen. Verstellbar ist es allerdings nicht. Die Wangepolster lassen sich ähnlich wie beim Troy Lee-Helm bei einem Unfall entnehmen, um Belastungen auf Kopf und Wirbelsäule des Verunfallten zu reduzieren. Im Gegensatz zu den anderen Helmen im Vorgestellt! Spezial kommt eine reguläre Plastik-Schnalle statt des D-Ring-Verschlusses zum Einsatz. Der Helm ist in drei Farben und Größen für 290 € erhältlich. Alternativ ist auch ein 100 g leichteres Carbon-Modell für 450 € erhältlich.

Unser Test-Modell in Größe M–L fällt relativ größengetreu bis eher etwas groß aus. Mit 59 cm Kopfumfang hätten wir schon zum nächstgrößeren Helm greifen können – dennoch sitzt der POC Coron Air Spin in etwa so straff wie das Troy Lee-Modell, drückt die Wangen nicht unangenehm ein und glänzt mit einem sehr sicheren Sitz. Die Polster lassen sich auch hier entnehmen – allerdings ist dies eine ganze Ecke umständlicher als bei den anderen Modellen. Gerade beim großen Polster in der Mitte sollte man sich genau anschauen, wie alles wieder unter die Schale geschoben werden muss. Für seine Größe fällt der Helm recht wuchtig aus und kann auf schmalen Schultern ziemlich voluminös wirken – gängige Goggles harmonieren allerdings gut mit dem POC Coron Air Spin. Das Helmschild ist zwar nicht verstellbar, stört allerdings in keiner Weise und ragt nur leicht ins Sichtfeld hinein. Für den Transport etwas schade ist, dass es zum Helm nur einen sehr dünnen Beutel gibt, der ihn nicht zuverlässig vor Kratzern schützen kann.
- Zertifizierung EN 1078, CPSC 12.03, ASTM F1952
- Verschluss Schnalle
- Material Fiberglas
- Besonderheiten Spin-System zur Reduzierung von Rotationskräften, wegbrechendes Visier, im Notfall entnehmbare Wangenpolster
- Größen XS–S, M–L, XL–XXL (51–62 cm Kopfumfang)
- Farben Weiß, Schwarz, Grün
- Gewicht 1.170 g (Größe M–L, gewogen)
- www.pocsports.com
- Preis 290 € (Fiberglas, UVP) / 450 € (Carbon, UVP) | Bikemarkt: POC Coron Air Spin kaufen







Welcher Helm gefällt euch am besten? Konntet ihr ihn schon anprobieren?
Warum MTB-News Helme nicht auf dem Prüfstand testet
Jeder Helm muss verschiedene Tests und Normen bestehen, bevor er auf dem europäischen Markt verkauft werden darf. Die Praxisrelevanz dieser Normen, bei denen die Helme nach einem standardisierten Verfahren auf einem Prüfstand getestet werden, wird teilweise kontrovers diskutiert. Um eine Verkaufserlaubnis für den europäischen Markt zu erhalten, müssen Fahrradhelme bestimmte Standards erfüllen.
Hierzulande besonders relevant ist die Prüfnorm DIN EN 1078. Bei dieser Norm fällt der Helm – inklusive Prüfkopf, dessen Masse zwischen 3,1 und 6,1 kg beträgt – zunächst aus einer Höhe von etwa 150 cm mit einer Aufprallgeschwindigkeit von 19,5 km/h auf eine Stahlplatte. Anschließend fällt der Helm aus einer Höhe von circa 110 cm auf ein dachförmiges Ziel. Die Aufprallgeschwindigkeit beträgt hier 16,5 km/h. Im Prüfkopf befindet sich ein Sensor, der die Beschleunigung misst. Liegt diese unter 250 g, gilt der Test als bestanden und die Norm ist erfüllt.
Die Hersteller der Helme kommunizieren nur, wenn der Helm den Test bestanden hat – nicht jedoch mit einem konkreten Prüfergebnis. Die schwedische Versicherung Folksam hat 2015 mit einem aufwändigen Versuchsaufbau mehrere Helme auf dem Prüfstand getestet und anschließend die Ergebnisse veröffentlicht. Studien aus dem American Football zeigen, dass Gehirnerschütterungen ab einer Einwirkung von 60 bis 100 g auftreten können. Bei einer Einwirkung von 250 g – also dem Höchstwert, den ein Helm bei der DIN EN 1078 aufweise darf – liegt ein 40-prozentiges Risiko für eine Schädelfraktur vor.
Bei unseren Helmtests haben wir uns gegen einen Test auf dem Prüfstand entschieden. Dieses Thema haben wir vorab redaktionsintern diskutiert und uns dabei unter anderem folgende Fragen gestellt:
- Simuliert man auf dem Prüfstand nur die beiden Situationen, die auch für die Erfüllung der DIN EN 1078-Norm relevant sind?
- Wie relevant ist ein Aufprall aus einer Höhe von 150 cm mit einer Aufprallgeschwindigkeit von 19,5 km/h auf eine Stahlplatte für einen Trail- oder Enduro-Helm?
- Und wie relevant ist ein Aufprall aus einer Höhe von 110 cm auf ein dachförmiges Ziel für einen Trail- oder Enduro-Helm?
- Sollte man nicht auch die auf den Kopf einwirkenden Rotationskräfte messen?
- Wie simuliert man im Labor einen bei einer Trailfahrt typischen Sturz?
- Müsste man nicht mehrere Ausführungen ein und desselben Helmes auf dem Prüfstand testen, um eine Serienstreuung auszuschließen?
- Wie, wo und wann testet man?
- Wie viel Schutz bietet ein Helm, der im Labor hervorragend funktioniert, in der Praxis aber schlecht auf dem eigenen Schädel sitzt?
- Wie viele Helme müsste uns eigentlich jeder Hersteller zuschicken, damit wir jedes der 13 Modelle sinnvoll im Labor und auf dem Trail testen können?
Die Antwort auf die Frage, weshalb wir die Helme nicht im Labor auf dem Prüfstand getestet haben, ist also komplexer, als man zunächst annehmen würde. Unter idealen Bedingungen hätten wir natürlich gerne jeden Helm auch hinsichtlich seiner konkreten Schutzwirkung möglichst objektiv, reliabel und valide getestet. Generell begrüßen wir es, wenn die Hersteller der Helme den Fokus vor allem auf sicherheitsrelevante Aspekte legen und würden uns eine praxisrelevante Überarbeitung der aktuell für Trail- und Enduro-Helme notwendigen DIN EN 1078 wünschen.
Die Helme im Preisvergleich
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45 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumBikepark is the new Eisdiele ^^
Wie ist das denn jetzt eigentlich mit dem Ersatzvisier beim Bell Full 9?Habe hier gelesen das man die so gut wie nicht bekommt.
Wenn ich jetzt einmal ausrutsche (was schnell passiert ist) und auf das Visier falle ist es gebrochen.Und dann muß ich ohne Visier weiterfahren?
Schreckt mich jetzt ein wenig vom Kauf ab,obwohl ich den so ganz cool finde.
Ha, des kannst vergessen, das heißt zu 100% nur, dass er dich auch noch etwas besser als dann schon komprimiertes EPS schützt wenn du den Hang runterkullerst und nicht nur beim ersten Aufschlag.
Na klar, sieht man doch an Bulls, Raymon und Co
Weiß einer, wo man das alternativ einsehen kann?
Grüße
https://nyhetsrum.folksam.se/en/202...lmets-and-the-price-is-not-a-decisive-factor/
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