Propain Tyee 2023 im Test: Das brandneue Propain Tyee ist da! Wir konnten das vielseitige Enduro-Bike, das es in ganzen drei Laufradgrößen-Konfigurationen sowie mit Alu- und Carbon-Rahmen gibt, bereits für euch ausprobieren. Hier gibt’s unseren Tyee-Test.
Steckbrief: Propain Tyee
Einsatzbereich | Enduro |
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Federweg | 160-170 mm/160 mm |
Laufradgröße | 27,5ʺ, 29ʺ, Mullet (29″/27,5″) |
Rahmenmaterial | Aluminium, Carbon |
Rahmengrößen | XS, S, M, L, XL (im Test: L) |
Website | www.propain-bikes.com |
Das Propain Tyee erfreut sich bei den User Awards Jahr für Jahr großer Beliebtheit und konnte auch in unserem letzten Enduro-Vergleichstest 2021 souverän den Testsieg einheimsen. Auf diesen Lorbeeren hat sich Propain allerdings offensichtlich nicht ausgeruht, sondern sich daran gemacht, einen würdigen Nachfolger zu entwickeln. Die neue Evolutionsstufe des Tyee ist wenig verwunderlich stark an das Vorgängermodell angelehnt, soll jedoch von einigen Detail-Verbesserungen profitieren.
Nicht nur der bekannte Pro10-Hinterbau, auch die in der Vergangenheit gelobte Vielseitigkeit ist nach wie vor fester Bestandteil der Tyee-DNA: Das Enduro-Bike ist je nach Rahmengröße mit 27,5″-, 29″-Laufrädern oder Mullet-Konfiguration erhältlich und nimmt wahlweise Federgabeln mit 160 mm oder 170 mm Federweg auf. Zudem hat der Kunde die Qual der Wahl hinsichtlich des Rahmen-Materials: Hier stehen Aluminium oder Carbon zur Wahl. Preislich geht’s bei 2.999 € los – das Ende der Fahnenstange ist bei rund 8.244 € erreicht. Laut Propain sind mit dem Carbon-Rahmen Aufbauten ab 13,8 kg möglich.
Bewegt den Slider in der Mitte des Bildes, um das neue und alte Tyee zu vergleichen:
Video: Propain Tyee 2023 im Test
Im Detail
Das neue Propain Tyee ist sowohl mit Aluminium als auch Carbon-Rahmen erhältlich. Beide Modelle unterscheiden sich abgesehen vom Rahmen-Material allerdings kaum und verfügen über die gleichen Features. Der Durchmesser der verbauten Laufräder ist Rahmengrößen-abhängig: Während XS und S-Rahmen mit 27,5″-Laufrädern ausgeliefert werden, ist der M-Rahmen sowohl mit 29″- als auch mit 27,5″-Laufrädern erhältlich. L- und XL-Tyees rollen folgerichtig auf 29-Zöllern. Alle 29″-Varianten – also M-, L- und XL-Rahmen – können zudem dank eines Flipchips auch im Mullet-Setup mit kleinem 27,5″-Hinterrad gefahren werden.
Rein äußerlich unterscheidet sich das neue Propain Tyee auf den ersten Blick nur geringfügig von seinem Vorgänger. Die grundlegende Rahmenform rund um den Pro10-Hinterbau mit schwimmend gelagertem Dämpfer ist gleich geblieben. Die Linienführung ist allerdings organischer und insgesamt etwas schnittiger geworden. Außerdem fällt dem geneigten Betrachter direkt die Kabelführung durch den Steuersatz auf. Dies sorgt einerseits für ein aufgeräumtes Erscheinungsbild – andererseits für Sorgenfalten im Gesicht des Mechanikers.
Propain bedient sich hier allerdings nicht beim Acros-Standardrepertoire, sondern verwendet einen eigens dafür entwickelten Sixpack-Vorbau. Dieser nimmt die Züge unterhalb der Lenkerklemmung auf, wo sie durch einen Gummi-Block, der als Dichtung fungiert, an Ort und Stelle gehalten werden. Von dort geht es durch den Steuersatz in den Rahmen. Zweigeteilte Spacer ermöglichen ein Anpassen der Lenkerhöhe, ohne dass ein Abtrennen der Leitungsenden nötig wird. Auch das Wechseln des Vorbaus ist ganz normal möglich. Propain bietet den Sixpack-Vorbau aktuell in den Längen 35 mm oder 50 mm an. Wer lieber einen anderen Vorbau fahren möchte, kann dies ebenfalls. Hierfür wird dann allerdings eine andere Acros-Steuersatz-Kappe mit Leitungseingängen benötigt.
Für all diejenigen, für welche die Leitungsführung durch den Steuersatz ein absolutes No-Go ist, hat Propain allerdings auch eine Option im Petto. Die Aluminium-Variante verfügt über entsprechende Eingänge im Rahmen und kann bei Bedarf auch mit herkömmlicher Kabelführung gefahren werden. Auch ansonsten macht der Aluminium-Rahmen eine gute Figur und ist im Vergleich mit seinem etwas grobschlächtig wirkenden Vorgängermodell optisch erwachsen geworden. Neben dem jetzt deutlich schlankeren und hochwertigen Look hat der Rahmen auch ordentlich abgespeckt und ist gut 300 g leichter geworden. Damit bringt er laut Propain in Rahmengröße M jetzt 3,5 kg auf die Waage.
Im Gegensatz zum Aluminium-Rahmen hat der Carbon-Rahmen etwas Gewicht zugelegt. Durch eine um 10 % erhöhte Hinterbausteifigkeit und eine allgemein robustere Konstruktion ist dieser im Vergleich zum Vorgänger rund 100 g schwerer und liegt damit dem Hersteller zufolge bei 2,9 kg in Rahmengröße M.
Nicht nur am Steuersatz, auch im weiteren Verlauf der Leitungsführung hat sich einiges getan. Beim alten Modell wurden die Züge etwas unschön in einer Schlaufe unterhalb des Tretlagers geführt. Damit ist jetzt Schluss. Genau wie beim neuen Yeti SB160 (Test) sorgen an den Lagerabdeckungen montierte Leitungsführungen für Ordnung und leiten die Züge weit entfernt von Steinen oder Wurzeln in Richtung der Bestimmungsorte. Die Leitungen werden innerhalb des Rahmens übrigens nicht durch einlaminierte Röhrchen geführt, sondern sind lediglich von Schaumstoffhüllen umgeben, die störendes Klappern verhindern sollen.
Ein weiterer Punkt, der gegenüber dem Vorgängermodell verbessert wurde, ist der Kettenstrebenschutz. Wellige Protektoren, die das Kettenklappern unterdrücken sollen, sind zwar längst ein alter Hut – dass sich diese sowohl auf der Kettenstrebe, unter der Kettenstrebe und an der Sitzstrebe befinden, sieht man hingegen nicht alle Tage.
Nicht nur an den Rahmendetails wurde gefeilt, auch der Hinterbau wurde überarbeitet und generiert jetzt etwas weniger Progression. Außerdem hat Propain das Carbon-Layup des hinteren Rahmendreiecks angepasst und den Streben etwas mehr Steifigkeit verliehen. Nach wie vor darf man sich über ein geschraubtes Tretlager und eine Flaschenhalter-Aufnahme freuen. Überdies hat Propain dem Tyee zwei weitere Ösen auf der Unterseite des Oberrohrs spendiert. Hier können Werkzeuge oder Ersatzteile befestigt werden. Hat man allerdings bereits eine Trinkflasche im Rahmen, wird der Platz hier ziemlich eng.
Um die Haltbarkeit der Lager zu erhöhen, verbaut Propain im kompletten Rahmen Edelstahl-Kugellager. Auch die Lager im Steuersatz sind aus dem rostfreien Material. Zusätzlich kommen, wie gehabt, die Propain Dirtshield-Lagerabdeckungen mit Dichtlippe zum Einsatz. Diese sollen verhindern, dass Matsch, Flüssigkeit oder Staub den Weg zur Lagerung finden und diese zerstören.
Geometrie
Im Datenblatt des neuen Propain Tyee finden sich moderne, aber nicht allzu extreme Geometrie-Werte. Erfreulicherweise gehören gigantische Reach-Maße also nicht zu Propains Modernisierungs-Konzept. Stattdessen bekommt man hier in Rahmengröße L einen angenehmen Reach von 475 mm gepaart mit 630 mm Stack. Dazu gibt es die Propain-typischen 445 mm-Kettenstreben und einen sehr steilen Sitzwinkel. Der Lenkwinkel und die Tretlagerabsenkung fallen mit 64,5° und 27 mm (mit 160 mm-Federgabel) vergleichsweise moderat aus.
Geometrie Propain Tyee mit 160 mm-Federgabel
Rahmengröße | XS | S | L | XL | M 27,5" | M 29" |
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Laufradgröße | 27,5″ / 650B | 27,5″ / 650B | 29″ | 29″ | 27,5″ / 650B | 29″ |
Reach | 405 mm | 430 mm | 480 mm | 505 mm | 455 mm | 455 mm |
Stack | 576 mm | 594 mm | 630 mm | 639 mm | 607 mm | 621 mm |
STR | 1,42 | 1,38 | 1,31 | 1,27 | 1,33 | 1,36 |
Lenkwinkel | 64,5° | 64,5° | 64,5° | 64,5° | 64,5° | 64,5° |
Sitzwinkel, effektiv | 77,9° | 77,7° | 77,5° | 77,4° | 77,6° | 77,5° |
Sitzwinkel, real | 73,5° | 73,5° | 73,5° | 73,5° | 73,5° | 73,5° |
Oberrohr | 528 mm | 559 mm | 620 mm | 647 mm | 588 mm | 592 mm |
Steuerrohr | 90 mm | 110 mm | 115 mm | 125 mm | 125 mm | 105 mm |
Sitzrohr | 380 mm | 400 mm | 450 mm | 480 mm | 425 mm | 425 mm |
Kettenstreben | 430 mm | 430 mm | 445 mm | 445 mm | 430 mm | 445 mm |
Radstand | 1.153 mm | 1.186 mm | 1.260 mm | 1.290 mm | 1.218 mm | 1.231 mm |
Tretlagerabsenkung | 11 mm | 11 mm | 27 mm | 27 mm | 11 mm | 27 mm |
Einbauhöhe Gabel | 553 mm | 553 mm | 571 mm | 571 mm | 553 mm | 571 mm |
Gabel-Offset | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm |
Federweg (hinten) | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm |
Federweg (vorn) | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm |
Geometrie Propain Tyee mit 170 mm-Federgabel
Rahmengröße | XS | S | L | XL | M 27,5" | M 29" |
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Laufradgröße | 27,5″ / 650B | 27,5″ / 650B | 29″ | 29″ | 27,5″ / 650B | 29″ |
Reach | 400,5 mm | 425,5 mm | 475,4 mm | 500,5 mm | 450,5 mm | 450,5 mm |
Stack | 579,3 mm | 597,3 mm | 633,4 mm | 642,4 mm | 610,3 mm | 624,4 mm |
STR | 1,45 | 1,40 | 1,33 | 1,28 | 1,35 | 1,39 |
Lenkwinkel | 64,1° | 64,1° | 64,1° | 64,1° | 64,1° | 64,1° |
Sitzwinkel, effektiv | 77,5° | 77,5° | 77,1° | 77,1° | 77,5° | 77,1° |
Sitzwinkel, real | 73,1° | 73,1° | 73,1° | 73,1° | 73,1° | 73,1° |
Oberrohr | 528 mm | 559 mm | 620 mm | 647 mm | 588 mm | 592 mm |
Steuerrohr | 90 mm | 110 mm | 115 mm | 125 mm | 125 mm | 105 mm |
Sitzrohr | 380 mm | 400 mm | 450 mm | 480 mm | 425 mm | 425 mm |
Kettenstreben | 430 mm | 430 mm | 445 mm | 445 mm | 430 mm | 445 mm |
Radstand | 1.157 mm | 1.190 mm | 1.264 mm | 1.294 mm | 1.222 mm | 1.235 mm |
Tretlagerabsenkung | 7,8 mm | 7,8 mm | 23,8 mm | 23,8 mm | 7,8 mm | 23,8 mm |
Einbauhöhe Gabel | 563 mm | 563 mm | 581 mm | 581 mm | 563 mm | 581 mm |
Gabel-Offset | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm |
Federweg (hinten) | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm |
Federweg (vorn) | 170 mm | 170 mm | 170 mm | 170 mm | 170 mm | 170 mm |
Ausstattung
Wie bei Propain üblich, gibt es auch beim neuen Tyee keine in Stein gemeißelten Ausstattungsvarianten. Stattdessen hat man dank des Konfigurators die Möglichkeit, sich sein eigenes Traumbike selbst zusammenzustellen. Hier kann der Kunde zwischen verschiedenen Federelementen, Bremsen, Laufrädern und zahlreichen weiteren Komponenten wählen.
Für alle, die keine Lust auf Konfigurator-Spielchen haben, bietet Propain auch vier vorkonfigurierte Ausstattungsvarianten an. Los geht’s bei 3.599 € für die Price2Ride Alu-Variante. Das teuerste Carbon-Modell schlägt mit 8.244 € zu Buche und hört auf den Namen Goldrush. Der Aufpreis vom Aluminium zum Carbon-Modell beträgt generell 600 €.
Ausstattungsvariante | Price2Ride | SHRED | Phantom | Goldrush |
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Preis AL | 3.599 € | 4.485 € | 6.109 € | 7.644 € |
Preis CF | 4.199 € | 5.084 € | 6.709 € | 8.244 € |
Auf dem Trail
Wir sind das neue Propain Tyee in verschiedenen Konfigurationen gefahren. Dabei waren wir meist mit Stahlfeder-Dämpfer und 170 mm-Federgabel unterwegs. Am besten gefallen hat uns das Tyee schlussendlich aber mit einer 160 mm-Federgabel.
Bergauf macht das Propain Tyee eine gute Figur. Dank des steilen Sitzwinkels und moderat langen Reachs nimmt man eine angenehm aufrechte Sitzposition ein. Hier hat man zu keiner Zeit das Gefühl, von hinten zu treten, sondern kann die Kraft effektiv in die Pedale einbringen. Vor allem an richtig steilen Rampen brilliert das Konzept aus langen Kettenstreben und steilem Sitzwinkel. In diesen Situationen klettert das Tyee tadellos, ohne von Gripverlust am Hinterrad oder einem Ansteigen der Front ausgebremst zu werden.
Im Sitzen wippt der Hinterbau mit Stahlfeder-Dämpfer minimal und auch im Wiegetritt ist das Tyee in dieser Konfiguration, wie bei Enduro-Bikes üblich, nicht super effizient unterwegs. Wer es eine Spur zügiger haben will, dürfte mit einem Luftdämpfer glücklicher werden. Dank des Konfigurators ist die Ausstattungen bei Propain ja erfreulicherweise individuell anpassbar. Der Griff zum Lockout-Hebel ist zwar theoretisch möglich, in der Praxis aber recht umständlich. Aufgrund des auf dem Kopf stehend montierten Dämpfer muss man sich sehr weit nach unten beugen, um den am Super Deluxe immer recht schwergängigen Hebel umlegen zu können. Diese Option ist also eher für wirklich lange Anstiege auf befestigten Wegen geeignet.
Zeigt der Trail dann bergab, fällt als allererstes die absolute Ruhe auf. Hier hat Propain mit der neuen Kabelführung und dem überarbeiteten Kettenstrebenschutz alles richtig gemacht. Egal, wie sehr es auf dem Trail scheppert, das Tyee scheppert nicht mit – das bekommen nur wenige Bikes derart eindrucksvoll hin. Doch auch abseits der Akustik macht das Tyee eine ausgezeichnete Figur. Das Heck spricht super sensibel an und raubt damit ruppigen Sektionen jeglichen Schrecken. Dabei versackt der Pro10-Hinterbau erfreulicherweise nicht, sondern verfügt über ausreichend Gegenhalt in der Federwegs-Mitte und generiert jede Menge Grip. Hier bleiben keine Wünsche offen.
In schnellen und steilen Abschnitten vermittelt das Tyee allerdings nicht ganz so viel Sicherheit, wie wir es von anderen modernen Enduro-Bikes gewohnt sind. Tatsächlich fühlt sich das Propain etwas stelzig an und man hat eher das Gefühl, auf dem Bike zu stehen als wirklich in das Fahrrad integriert zu sein. Ursächlich hierfür könnte das im Vergleich nicht ganz so tiefe Tretlager sein. Weniger auffällig fanden wir dies mit einer 160 mm- statt 170 mm-Federgabel. Dadurch landet man dann allerdings auch bei einem für moderne Enduros recht moderaten Lenkwinkel von 64,5°.
Propain will mit dem Tyee allerdings auch explizit kein Mini-Downhill-Bike im Enduro-Pelz entwickelt haben. Vielmehr soll das Bike ein echter Alleskönner sein, der nicht nur auf schnellen Bikepark-Strecken, sondern auch auf nicht ganz so anspruchsvollen Hometrails gut aufgehoben ist. Dies ist aus unserer Sicht sehr gut gelungen und macht sich direkt bemerkbar, wenn der Trail kurvig wird: Das Tyee lässt sich dank der ausgewogenen und nicht zur extremen Geometrie sowie des herausragenden Grips spielend einfach um enge Kurven zirkeln und durch Anlieger pressen. Insgesamt ist das Tyee trotz der 445 mm langen Kettenstreben sehr wendig unterwegs und lässt sich ohne viel Kraftaufwand einfach von links nach rechts scheuchen oder in die Luft bewegen. So hat man auch in eher hakeligen Sektionen und auf langsameren Trails Spaß.
Das ist uns aufgefallen
- Absolute Ruhe Die neue Kabelführung und die umfangreichen Rahmen-Protektoren sorgen dafür, dass man beim Propain Tyee selbst auf ruppigen Trails fast nur das Abrollen der Reifen hört.
- Geometrie Im Vergleich zu einigen Konkurrenten im Enduro-Segment geht Propain es bei der Geometrie etwas moderater an. Das gefällt uns vor allem hinsichtlich des angenehmen Reachs. Beim Lenkwinkel und auch der Tretlagerabsenkung hätten wir uns allerdings etwas aggressivere Werte gewünscht.
- Edelstahl-Lager und Dirtshields Propain verbaut sowohl an allen Lagerpunkten als auch im Steuersatz hochwertige Edelstahl-Lager. Zudem sind die Lagerpunkte zusätzlich durch Dichtlippen an den Abdeckkappen geschützt. Hier wurde viel Wert auf die Haltbarkeit gelegt, was uns sehr gefällt.
- Werkzeug-Aufnahme Neben der obligatorischen Flaschenhalter-Aufnahme hat Propain dem Tyee noch zwei weitere Gewinde am Oberrohr verpasst. Hat man allerdings bereits eine Flasche im Rahmen, wird der Platz hier ziemlich eng. Dadurch ist die Funktionalität dieses Gadgets leider relativ eingeschränkt.
- Qual der Wahl Aluminium oder Carbon? Mullet oder 29″ oder doch den M-Rahmen mit 27,5″? Das neue Tyee ist vielseitig und stellt den Kunden vor die Wahl.
Fazit – Propain Tyee
Das neue Propain Tyee überzeugt mit einer ausgezeichneten Hinterbau-Performance und einer nahezu nicht existenten Geräuschkulisse. Zudem stehen die gute Wendigkeit und der damit verbundene hohe Fahrspaß auf der Habenseite. Ebenso haben uns die gut gewählten Reach-Werte und das ebenfalls angebotene Aluminium-Modell überzeugt. Gerade auf schnellen, steilen Trails vermittelt das Tyee allerdings nicht so viel Sicherheit wie andere moderne Enduro-Bikes. Hier hätten wir uns gerne besser in das Rad integriert gefühlt.
Pro / Contra
Pro
- ausgezeichnete Hinterbau-Performace
- hohe Wendigkeit
- nahezu nicht existente Geräuschkulisse
Contra
- „Im-Bike-Feeling“ ist ausbaufähig
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Testablauf
Wir hatten die Möglichkeit, das Propain Tyee zwei Tage lang im Rahmen eines Pressecamps in Santa Coloma des Farnes zu testen. Die Kosten für das Pressecamp wurden komplett von Propain getragen. Ferner konnten wir das Tyee auch auf den legendären Trails in Finale testen.
Hier haben wir das Propain Tyee getestet
- Santa Coloma des Farnes: Die Trails in Santa Coloma de Farners liegen rund eine Stunde östlich von Barcelona und sind ein wahres Enduro-Paradies. Hier geben sich schnelle, flowige und teils ruppigen Trails sowie anspruchsvolle, verblockte und verwinkelte Abfahrten die Klinke in die Hand. Das Ganze auf sandigem Untergrund und sehr griffigen Steinen.
- Pure Riding Bikepark: Der gut 1,5 Stunden von Barcelona entfernte Pure Riding Bikepark bietet ein breites Streckenportfolio für fortgeschrittene Fahrer. Von eng und technisch über schnell und sprunglastig bis hin zu Loic Brunis Downhill-Teststrecke ist hier alles dabei.
- Finale Ligure, Italien Die Bikeregion schlechthin braucht keine lange Beschreibung mehr. Hier gibt es alles, was das Mountainbiker-Herz höher schlagen lässt.
- Fahrstil
- sauber, hohes Grundtempo
- Ich fahre hauptsächlich
- Enduro, Trail, Downhill
- Vorlieben beim Fahrwerk
- vorne straffer als hinten, schneller Rebound, nicht zu viel Dämpfung
- Vorlieben bei der Geometrie
- moderater Reach, keine zu kurzen Kettenstreben, flacher Lenkwinkel
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