Kurz und knapp – das ist neu
- 21 Fahrer: Die Rampage Top 12 aus 2015, 9 Wildcards
- 2 Buddel-Helfer pro Fahrer
- Vier Buddeltage, vier Tage Training, Finale
- Keine Qualifikation vorab
2014 nahm ich selbst als „Digger“ und Fotograf an der Rampage teil und bekam einen tiefen Einblick in das Event – und so kann ich sagen, dass dort weitaus mehr passiert, als letztendlich in den Bildern und Videos transportiert wird. Die Red Bull Rampage ist sicher eines der prestigeträchtigsten Events der Mountainbikewelt und allein der Umstand, eingeladen zu werden, gleicht einem Ritterschlag. Wer dabei ist, möchte nicht nur in einem Stück das Event verlassen, sondern auch im besten Fall noch gut abschneiden. Ein Sieg macht einen Fahrer sicher legendär. Videos und Fotos der Läufe verbreiten sich nicht nur in der Mountainbike-Welt, sondern auch bis in die Massen-Medien.
Dies trägt sicher auch zu den teilweise angespannten Verhältnissen bei: Wenn der Hang geöffnet wird, kann es durchaus zu Diskussionen darüber geben, wer welche Linie für sich beansprucht, kreuzt oder gar einen von einer anderen Buddel-Mannschaft gebauten Sprung mitnutzt. Vom Veranstalter werden den Fahrern und eine gewisse Menge Sandsäcke zur Verfügung gestellt: Diese helfen dabei, Landungen und Absprünge in losem Gelände zu befestigen und zu realisieren, was sonst nicht ohne weiteres machbar wäre.
Jeder Fahrer hat zusätzlich eine limitierte Anzahl von „Digger“ Bändchen, die er an „seine“ Helfer vergeben kann. So ist die Menge an Helfern limitiert und in Summe mit der vorgegebenen Zeit kann jeder Fahrer nur eine gewisse Komplexität an Baumaßnahmen realisieren.
Hier beginnt auch schon das Dilemma:
Was passiert, wenn ein Fahrer loszieht und im Baumarkt noch mal 500 Sandsäcke kauft? Was, wenn jemand eine benzinbetriebene Steinsäge mit auf den Berg hievt? Was, wenn aus die erlaubte Anzahl der Helfer überschritten wird?
Die beschriebenen Umstände ermöglichen, das rohe, steile Gelände zu zähmen. Breitere Linien und größere Absprünge und Landungen ermöglichen Tricks, die eigentlich eher auf perfekt gebauten Slopestyle-Kursen möglich sind. Ist das noch die Rampage? Wurde hier gegen Regeln verstoßen? In der Vergangenheit äußerte sich die Missgunst gegenüber zu stark gezähmten Linien in weniger Punkten durch die Judges, was für den Zuschauer via Live-Feed nicht immer nachvollziehbar war.
Was möchte man sehen – was nicht?
Rohe Linien, vergleichbar mit Big-Mountain-Skifahren, sollen wieder Einkehr halten.


Sprünge wie dieser unfassbare Drop von Aggy erfordern tagelange Buddel-Arbeit und zahllose Sandsäcke. Ansonsten wären solche Sprünge nicht möglich. Die Frage ist, was die Teilnehmer realisieren wollen oder können – und was die Zuschauer sehen möchten.


Linien wie die von Zink und Strait waren 2014 nur mit einer Steinsäge realisierbar. Dies soll in Zukunft verboten sein – die Digger dürfen nur auf manuelle Werkzeuge zurückgreifen.



Zurück zu den Wurzeln
Für die elfte Auflage des Events besinnt man sich auf das Event aus dem Jahre 2001. Keine Maschinen sind erlaubt. Zurück zu reiner Handarbeit, kleineren „Digger-Teams“, weniger Fahrer und keine Qualifikationsläufe.

In Summe werden 21 Freerider eingeladen. Die Top 12 Fahrer aus dem vergangen Jahr sind automatisch mit von der Partie, zusätzlich werden 9 Wildcards von Red Bull vergeben. Kriterien hierfür sind: Platzierungen bei der vergangenen Red Bull Rampage, ähnlichen Events und generellen Dingen wie Video-Segmenten, Style und Co. Um einen sicheren Ablauf mit gleichen Chancen für alle Teilnehmer zu garantieren, wird das Event auf ein zweitägiges Fenster gelegt.


Termine
Am 1. August 2016 wird die Starter-Liste bekanntgegeben, Die Durchführung ist auf den 14. Oktober geplant und wird wie gewohnt live über Red Bull TV ausgestrahlt.
Alle Artikel zur Red Bull Rampage 2016:
- Red Bull Rampage 2016: Neue Regeln – back to the roots
- Red Bull Rampage: Linienwahl, Schaufeln & Utah Trails!
- Red Bull Rampage: Stürze, Sonnenuntergänge & Vogelspinnen
- Red Bull Rampage 2016: „What the…!“ Kursvorschau mit Claudio Caluori
- Preview: Red Bull Rampage 2016 – Alles neu in der Wüste Utahs?
- Red Bull Rampage 2016: Brendan Fairclough stürzt bei seinem Canyon Gap
- Red Bull Rampage 2016: Die ersten Tage in der Wüste
- Red Bull Rampage 2016: Bearclaw und McCaul bezwingen die „unfahrbare“ Line
- Red Bull Rampage 2016: Die finale Trainingssession vor dem Showdown
- Red Bull Rampage 2016: Kampf gegen die Schwerkraft – der letzte Trainingstag
- Red Bull Rampage 2016: Acht Bikes der Rampage
- Red Bull Rampage 2016: Die Ergebnisse aus Virgin/Utah
- Red Bull Rampage 2016: Replay Finale
- Red Bull Rampage 2016: Die Top 3 Runs
- Red Bull Rampage 2016: Im Club der Doppelsieger
- Red Bull Rampage 2016: 6 x Wahnsinn – die GoPro-Runs des Finales
120 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumIch warte ja immernoch drauf das mir einer von den Weltverbesseren erklärt warum es völlig ok ist, dass sich in seiner Freizeit Risikosportarten zu wiedmen und dabei ggf. sein leben zu verlieren, nicht aber wenn dies von RedBull bezahlt wird.
Deine Antwort darauf war:Genauso warum dies für viele andere Sportarten nicht gilt bei denen ein ernsthaftes verletzungsrisiko besteht (z.B. alle anderen Mountainbikearten, Inline Skaten, Skate/longboarden, Skifahren, jegliche Art von Motorsport, Reiten, Surfen, Stabhochsprung und noch viele andere)
@EatMoreBrains
ich habe geschrieben
Dann erleuchte mich doch, erkläre wie man das anderes interpretieren soll als "Ist mir sche..egal was da passiert ist, der wurde ja nicht von Redbull gesponstert".
Insofern du das nicht kannst habe ich nichts aus dem Zusammenhang gerissen, sondern genau das wiedergegeben was du ausgesagt hast.
Wenn du ihr mit irgendwelchen leeren Phrasen irgendwen davon überzeugen möchtet das Redbull das Böse ansich ist, werded ihr höchsten die menschen erreichen die auf solch leeren Phrasen eingehen und selbst auch nichts anderes wiedergeben können.
Wenn ihr aber die Allgemeinheit davon überzeugen wollt sollte halt schon ein bisschen mehr kommen. Bisher wurden ja auf alle Fragen die eine Antwort erfordert, die mehr als "Redbull is ja so böse" beinhaltet, eine Antwort vermieden.
Naja, in der Freizeit entscheide ich eben vollkommen selbst ob ich irgendwo runterspringe oder nicht. Steht da aber ein Geldgeber hinter einem kann das schon die Entscheidung beeinflussen. Kann, muss aber nicht.

Völlig egal sein Leben zu verlieren ist es in keinem der Fälle, ein möglicher Beigeschmack kann aber bei letzterem bleiben.
Vergleiche mit anderen Sportarten zu ziehen, nehmen wir mal die Formel 1, finde ich auch schwierig. Ist zwar gefährlich, aber die Sicherheit ist auch recht hoch, bzw werden Fehler eher verziehen. Bei der Rampage gibts halt kein Bällebad
Ja und beim Stabhochspringen gibt es eine Polstermatte. Es kann sich ja mal jeder mit Kira Grünberg darüber unterhalten...
Beim Skifahren trägt man einen Helm. Es kann sich ja jeder mit den Angehörigen von Michael Schumacher unterhalten...
Das letzte mal das Jemand an den Folgen eines Unfalles bei der Formel 1 getorben ist war 2015...
Natürlich kann es die Entscheidung beinflussen, wie überall wo Geld fliest. Aber in der Regel werden die Fahrer trotzdem nicht gezwungen:
Crankworks Lets Gets Event: Schlechtes Wetter. Slopestyle wird zum Best Trick Contest.
Munich Mash letztes Wochen: Slopestyle Finale wird einen Tag verschoben wegen schlechtem Wetter. Am nächsten Tag windig, Finale wird weiter nach hinten geschoben. Am Ende wurden die Fahrer gefragt, ob Sie fahren wollen und es wurde bejaht. Und trotzdem hätte danach noch jeder Fahrer sagen können nein ich will nicht. Die Folge ist halt, dass man irgendwann ohne Sponsor/Arbeitgeber dasteht. Dennoch hat jeder selbst die Wahl.
Dieses geblubber kann nur von jemandem kommen der keine Ahnung hat wie hoch riskant die Aktionen der Redbull Athleten sind,bist du überhaupt schon mal mehr als 50cm gerdoppt?
Und was will ich jetzt jeder Leiche hinterher weinen,ich verstehs nicht,macht aber nichts muss jeder Lämming selber entscheiden was er von solchen Aktionen hält.
RB muss sich halt in der Monopol Stellung solche anschuldigungen anhören,aber statt Transparenz zu zeigen machen die ein riesen aufhebens um Geheimhaltung,ist RB jetzt etwa das verkakte FBI.
Das geilste war ja als Baumgartner die Büchse RB ablehnte und ein Wasser trank,das nenn ich mal Eier.
So, nachdem sich alle beim Thema RedBull zerreißen hätte ich einfach ne Frage zum Ablauf der Rampage!
Hat jemand ne Ahnung wie das mit dem Zeitfenster von 2 Tagen gehandhabt wird? Wird es vorher, wenn präzise Wetterdaten vorliegen genauere Startzeiten bekanntgegeben, oder sind die Fahrer ab Freitag morgen 6:00 (denke es ist wegen dem zeitfenster a.m.?) und fahren sobald die Bedingungen es zulassen, sprich man müsste den ganzen Tag die Übertragung anhaben um es dann mitzubekommen?
Finde dazu im Netz noch keine Infos, oder hab ich einfach nicht gründlich genug gesucht?
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