Elfte Red Bull Rampage – viele Veränderungen: Mit der 2016er Ausgabe des Freeride-Events möchte man sich mit einem neuen Spielplatz und neuem Event-Ablauf auf die Wurzeln des Events besinnen. Weg von 500 Sandsäcken, die einen perfekt sauberen Kurs im Hang ermöglichen – hin zu rohen Linien und reiner Handarbeit beim Linienbau. Statt riesigen Buddelteams sollen jedem Fahrer genau zwei „Digger“ zur Seite stehen.
Kurz und knapp – das ist neu
- 21 Fahrer: Die Rampage Top 12 aus 2015, 9 Wildcards
- 2 Buddel-Helfer pro Fahrer
- Vier Buddeltage, vier Tage Training, Finale
- Keine Qualifikation vorab
2014 nahm ich selbst als „Digger“ und Fotograf an der Rampage teil und bekam einen tiefen Einblick in das Event – und so kann ich sagen, dass dort weitaus mehr passiert, als letztendlich in den Bildern und Videos transportiert wird. Die Red Bull Rampage ist sicher eines der prestigeträchtigsten Events der Mountainbikewelt und allein der Umstand, eingeladen zu werden, gleicht einem Ritterschlag. Wer dabei ist, möchte nicht nur in einem Stück das Event verlassen, sondern auch im besten Fall noch gut abschneiden. Ein Sieg macht einen Fahrer sicher legendär. Videos und Fotos der Läufe verbreiten sich nicht nur in der Mountainbike-Welt, sondern auch bis in die Massen-Medien.
Dies trägt sicher auch zu den teilweise angespannten Verhältnissen bei: Wenn der Hang geöffnet wird, kann es durchaus zu Diskussionen darüber geben, wer welche Linie für sich beansprucht, kreuzt oder gar einen von einer anderen Buddel-Mannschaft gebauten Sprung mitnutzt. Vom Veranstalter werden den Fahrern und eine gewisse Menge Sandsäcke zur Verfügung gestellt: Diese helfen dabei, Landungen und Absprünge in losem Gelände zu befestigen und zu realisieren, was sonst nicht ohne weiteres machbar wäre.
Jeder Fahrer hat zusätzlich eine limitierte Anzahl von „Digger“ Bändchen, die er an „seine“ Helfer vergeben kann. So ist die Menge an Helfern limitiert und in Summe mit der vorgegebenen Zeit kann jeder Fahrer nur eine gewisse Komplexität an Baumaßnahmen realisieren.
Hier beginnt auch schon das Dilemma:
Was passiert, wenn ein Fahrer loszieht und im Baumarkt noch mal 500 Sandsäcke kauft? Was, wenn jemand eine benzinbetriebene Steinsäge mit auf den Berg hievt? Was, wenn aus die erlaubte Anzahl der Helfer überschritten wird?
Die beschriebenen Umstände ermöglichen, das rohe, steile Gelände zu zähmen. Breitere Linien und größere Absprünge und Landungen ermöglichen Tricks, die eigentlich eher auf perfekt gebauten Slopestyle-Kursen möglich sind. Ist das noch die Rampage? Wurde hier gegen Regeln verstoßen? In der Vergangenheit äußerte sich die Missgunst gegenüber zu stark gezähmten Linien in weniger Punkten durch die Judges, was für den Zuschauer via Live-Feed nicht immer nachvollziehbar war.
Was möchte man sehen – was nicht?
Rohe Linien, vergleichbar mit Big-Mountain-Skifahren, sollen wieder Einkehr halten.
Sprünge wie dieser unfassbare Drop von Aggy erfordern tagelange Buddel-Arbeit und zahllose Sandsäcke. Ansonsten wären solche Sprünge nicht möglich. Die Frage ist, was die Teilnehmer realisieren wollen oder können – und was die Zuschauer sehen möchten.
Linien wie die von Zink und Strait waren 2014 nur mit einer Steinsäge realisierbar. Dies soll in Zukunft verboten sein – die Digger dürfen nur auf manuelle Werkzeuge zurückgreifen.
Zurück zu den Wurzeln
Für die elfte Auflage des Events besinnt man sich auf das Event aus dem Jahre 2001. Keine Maschinen sind erlaubt. Zurück zu reiner Handarbeit, kleineren „Digger-Teams“, weniger Fahrer und keine Qualifikationsläufe.
In Summe werden 21 Freerider eingeladen. Die Top 12 Fahrer aus dem vergangen Jahr sind automatisch mit von der Partie, zusätzlich werden 9 Wildcards von Red Bull vergeben. Kriterien hierfür sind: Platzierungen bei der vergangenen Red Bull Rampage, ähnlichen Events und generellen Dingen wie Video-Segmenten, Style und Co. Um einen sicheren Ablauf mit gleichen Chancen für alle Teilnehmer zu garantieren, wird das Event auf ein zweitägiges Fenster gelegt.
Termine
Am 1. August 2016 wird die Starter-Liste bekanntgegeben, Die Durchführung ist auf den 14. Oktober geplant und wird wie gewohnt live über Red Bull TV ausgestrahlt.
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