Seit der letzten Evolutionsstufe der RockShox Boxxer ist einiges an Zeit vergangen. Die aktuelle Version wurde bereits 2014 zum Einzug der 27,5″-Laufräder in den World Cup vorgestellt. Nun, da sich mit 29″ eine neue Laufradgröße im Downhill-Rennsport etablieren will, liefert RockShox das passende Werkzeug für Rennstrecken, Bikeparks und Co. Dabei greifen die Amerikaner wieder tief in den Farbtopf und verbauen, wie auch bei der Lyrik RC2, am Topmodell optional eine rote Tauchrohreinheit. Ring frei für die knallrote RockShox Boxxer 2019.
RockShox Boxxer 2019 – Dämpfung, Feder und Chassis neu
Infos und Preise
- Modelle Boxxer WC, Boxxer RC
- Ausführungen 27,5″ oder 29″
- Federweg 180–200 mm
- Offset 48 mm (27,5″), 56 mm (29″)
- DebonAir-Luftfeder erhältlich als Nachrüstkit
- Charger 2 RC2-Dämpfung:
- einstellbare High- und Lowspeed-Dämpfung
- erhältlich als Nachrüstkit für die Boxxer RC
- Farben: Schwarz (matt & glanz), Rot (Boxxer WC, optional)
- Achsstandard: Boost 20 x 110 mm, ohne Torque Cap-Ausfallenden
- www.sram.com/rockshox
Preise:
- Boxxer RC: 1.449 € (UVP) | Bikemarkt: RockShox Boxxer RC kaufen
- Boxxer WC: 1.899 € (UVP) | Bikemarkt: RockShox Boxxer WC kaufen
Technische Daten zum Ausklappen:
Technische Daten | RockShox Boxxer |
---|---|
Federweg | 180, 190, 200 mm |
Laufradgrößen | 27,5", 29" |
Einbauhöhe | 27,5": 582 mm 29": 601 mm |
Material | Schaft, Krone und Achse: Aluminium Casting: Magnesium |
Schaftdurchmesser | 1 1/8" |
Standrohrdurchmesser | 35 mm |
Reifenfreiheit | max. 78 mm Reifenbreite |
Schutzblech | RockShox MTB Fender (13 € UVP) |
Bremsaufnahme | PM 8" (200 mm direct mount) |
Maximale Bremsscheibengröße | 220 mm |
Einbaumaß Vorderrad | 20 x 110 mm Boost |
Achssystem | Maxle Stealth |
Kompatibel zu Torque-Cap Naben? | Nein |
Offset | 27,5": 48 mm 29": 56 mm |
Leitungshalter | Geschraubt, einteiliger Halter |
Federsystem Positiv/Negativ | Luft/Luft |
Negativ-Luftfeder extern einstellbar | Nein |
Federweg reduzierbar? | Ja, durch Tausch des Airshafts |
Luftkammer Progressionsanpassung | Ja (Volumenspacer) |
Lowspeed-Druckstufe | Extern, 19 Klicks |
Highspeed-Druckstufe | Extern nur Boxxer WC, 5 Klicks |
Lowspeed-Zugstufe | Extern, 19 Klicks |
Highspeed-Zugstufe | Intern |
Tuningmöglichkeiten Dämpfung | Nein |
Gewicht | Boxxer WC 29": 2.615 g Boxxer WC 27,5": 2.565 g Boxxer RC 29": 2.650 g Boxxer RC 27,5": 2.600 g |
Farben | Rot (nur Boxxer WC), Mattschwarz, glänzend Schwarz |
Servicepartner in Deutschland | SRAM Deutschland GmbH |
Mit der Einführung der neuen Boxxer bietet RockShox weiterhin zwei Casting-Versionen für verschiedene Laufradgrößen an. Die 26″ Gabel mit entsprechendem Offset wurde jedoch durch ein neues 29″-Modell ersetzt. Es sind zwar einige Merkmale geblieben – die neue RockShox Boxxer wurde aber von Grund auf neu entwickelt. So kommen zwar beispielsweise weiterhin 35 mm Standrohrdurchmesser zum Einsatz, insgesamt hat sich jedoch viel am Chassis verändert. Mit der Neuentwicklung und einigen damit einhergehenden Änderungen entfällt die Rückwärts-Kompatibilität des neuen Innenlebens. Um bei der 29″-Version trotz 200 mm Federweg keine Probleme mit einer zu hohen Front zu bekommen, wurde eine komplett flache obere Brücke konstruiert. Auch die untere Brücke baut relativ niedrig. Der Vorbau kann natürlich wie gewohnt mittels Direct Mount Boxxer-Standard montiert werden. Für die 27,5″-Version steht weiterhin eine hohe Brücke für längere Steuerrohre zur Verfügung. Im Gegensatz zur alten Brücke, die ein reines Schmiedeteil war, wird die neue von unten spanend nachbearbeitet. Obendrauf gibt es nun eine glatte Fläche, die Platz für ein eingelasertes RockShox-Logo bietet.
Das überarbeitete Casting der neuen RockShox Boxxer bietet Platz für bis zu 78 mm breite Reifen – genug für dicke Downhill-Schlappen. Zudem wurde der Leitungshalter um 180° gedreht, was die Zugführung verbessern sollte. Der Blick auf die Ausfallenden verrät: Im Downhill-Segment setzt man weiter auf 20 mm Steckachsen! Allerdings wurde die bekannte Maxle-Steckachse überarbeitet. Obwohl die Einbaubreite weiterhin 110 mm beträgt, kommt nun das Boost-Einbaumaß zum Einsatz, bei dem die Bremsscheibe 5 mm weiter außen liegt. Alte DH-Laufräder benötigen also einen Adapter unter der Bremsscheibe. Dafür kann man auf einen anderen Adapter verzichten: Die 8″ Post Mount-Bremsaufnahme ermöglicht das adapterlose Montieren von 200 mm Bremsscheiben. Nachdem SRAM-Teamfahrer bereits im letzten Jahr mit größeren Scheiben experimentiert haben, ist es nicht verwunderlich, dass die RockShox Boxxer 2019 für Bremsscheiben mit bis zu 220 mm Durchmesser freigegeben ist.
Codename “Lyxxer” – ein kleiner Blick hinter die Kulissen
Als in der vergangenen Saison die ersten 29″-Prototypen im Weltcup auftauchten, musste RockShox die eigenen Athleten mit passenden Federgabeln ausstatten. Die neue RockShox Boxxer 2019 befand sich da zwar bereits in der Entwicklung – übergangsweise wurde jedoch die “Lyxxer” geschaffen. Diese erste 29″-DH-Federgabel der Amerikaner wurde durch die Verwendung von Lyrik-Tauchrohren und Boxxer-Standrohren geschaffen. Somit ergab sich die Chance, bereits erste Erfahrungen zu sammeln. Allerdings war die Gabel auf 180 mm Federweg limitiert.
Ein kleiner Einblick in die Entwicklung der Boxxer seit ihrer Einführung:
Jahr | Modell | Federweg | Technik |
---|---|---|---|
1996 | Prototype | 150 mm | Stahlfeder. Eine einstellbare, abgedichtete Dämpfungskartusche mit Rebound und Compression pro Tauchrohr. V-brake only |
Farbe: Raw titanium | |||
1997 | Prototype | 150 mm | Stahlfeder. Hydracoil: Offenes Ölbad mit Lowspeed-Druckstufe und Rebound-Einstellmöglichkeit. Bremsscheibenaufnahme, nicht IS. |
Farbe: Blood red | |||
1998 | Boxxer Pro | 150 mm | Stahlfeder. Hydracoil: Offenes Ölbad mit Lowspeed-Druckstufe und Rebound-Einstellmöglichkeit, externe Einsteller mit 3 mm Inbus. IS-Bremsaufnahme und abnehmbare V-Brake Mounts. |
Farbe: Blood red | |||
1999 | Boxxer 151 | 150 mm | Stahlfeder. Hydracoil: Offenes Ölbad mit Lowspeed-Druckstufe und Rebound-Einstellmöglichkeit, externe Einsteller mit 3 mm Inbus. IS-Bremsaufnahme und abnehmbare V-Brake Mounts. |
Farbe: RS red | |||
2000 | Boxxer | 180 mm | Stahlfeder. Hydracoil: Offenes Ölbad mit Lowspeed-Druckstufe und Rebound-Einstellmöglichkeit, externe Einsteller mit 3 mm Inbus. |
Farbe: RS red | |||
2001 | Boxxer | 180 mm | Stahlfeder. Hydracoil: Offenes Ölbad mit Lowspeed-Druckstufe und Rebound-Einstellmöglichkeit, externe Einsteller mit 3 mm Inbus. |
Farbe: Cherry red | |||
2002 | Boxxer | 180 mm | Stahlfeder. Hydracoil: Offenes Ölbad mit Lowspeed-Druckstufe und Rebound-Einstellmöglichkeit, externe Einsteller mit 3 mm Inbus. Goldene Beschichtung auf den Standohren (Ti Nitride / TiN) |
Farbe: Cherry red | |||
2003 | Boxxer Race | 180 mm | Hydracoil 2: Nur Rebound-Einstellung, 150 oder 180 mm |
Boxxer Team | Hydracoil 2: Rebound und Compression Einstellung | ||
Boxxer World Cup | Hydracoil 2: Rebound und Compression Einstellung, Slippery Silver Standrohre | ||
2004 | wie 2003 | 180 mm | Kleine Modifikationen nach der SRAM-Übernahme |
2005 | 200 mm | Neue Tauchrohreinheit/Casting an allen Modellen | |
Boxxer Race | Hydracoil 2: Nur Rebound-Einstellung, 150 oder 180 mm | ||
Boxxer Team | Hydracoil 2: Rebound und Compression Einstellung | ||
Boxxer World Cup | Hydracoil 2: Rebound und Compression Einstellung, Titan-Feder | ||
2006 | Boxxer Ride | 200 mm | Direct Mount Vorbau Standard auf der oberen Brücke |
Boxxer Race | Ride Model mit U-Turn System zum Traveln und QR Maxle-Achse | ||
Boxxer Team | Motion Control Dämpfung, Stahlfeder | ||
Boxxer World Cup | Motion Control mit einstellbarem Gate, Stahlfeder | ||
Motion Control mit einstellbarem Gate, Luftfeder | |||
2007 | wie 2006 | 200 mm | Neue, stabilere Tauchrohreinheit |
2008 | wie 2007 | 200 mm | Neue Decals und modifizierte Solo Air-Feder am WC-Modell |
2009 | wie 2008 | 200 mm | Farb und Decal-Änderung |
2010 | 200 mm | Neue 35 mm Plattform für alle Modelle | |
Boxxer Race | Motion Control Comp/Reb-Einstellung, Stahlfeder | ||
Boxxer Team | Mission Control HS/LS Comp & Reb-Einstellung, Stahlfeder | ||
Boxxer World Cup | Mission Control HS/LS Comp & Reb-Einstellung, Solo Air | ||
2011 | wie 2010 | 200 mm | modifizierte Solo Air-Luftfeder |
2012 | Boxxer RC | 200 mm | Motion Control Comp/Reb-Einstellung, Stahlfeder |
Boxxer RC2 | Mission Control HS/LS Comp & Reb-Einstellung, Stahlfeder | ||
Boxxer World Cup | Mission Control HS/LS Comp & Reb-Einstellung, Solo Air | ||
2013 | wie 2012 | 200 mm | Decal-Änderung |
2014 | wie 2013 | 200 mm | Decal-Änderung |
2015 | 200 mm | Fast Black Standrohre für alle Modelle | |
Boxxer RC | Motion Control Comp/Reb-Einstellung, Stahlfeder | ||
Boxxer Team | Charger Beginning Stroke-Reb/LS-Comp-Einstellung, Stahlfeder | ||
Boxxer World Cup | Charger Beginning Stroke-Reb/LS-Comp-Einstellung, Solo Air | ||
27.5" Option hinzugefügt |
DebonAir-Luftfeder
Bisher federte lediglich das Topmodell Boxxer World Cup mit einer Solo Air-Luftfeder, während bei den günstigeren Modellen Boxxer RC und Team auf eine Stahlfeder zurückgegriffen wurde (hier unser ausführlicher Test). In Zukunft wird es nur noch zwei Modelle geben, RC und World Cup, die beide über eine neue DebonAir-Luftfeder verfügen. Analog zur Solo Air-Feder setzt man hier auf ein System mit extern nicht befüllbarer Negativ-Luftkammer. Ansonsten sind die zwei Federn nicht wirklich miteinander vergleichbar: Wurde beim alten Modell noch mit einem Schraderventil auf dem Kolben gearbeitet, um die Luftkammern auszugleichen, wird in der DebonAir jetzt ein Überströmkanal verwendet.
Das DebonAir-Prinzip ist bereits seit längerem aus RockShox‘ Dämpfer-Modellpalette bekannt und baut auf einer starken Vergrößerung der Negativ-Luftkammer auf. Anstatt die Luftkammer lediglich in ihrer Länge zu vergrößern, behilft sich RockShox zusätzlich mit einem kleinen Trick: Unter dem Trennkolben zwischen Positiv- und Negativ-Feder ist ein Durchlass eingearbeitet. Dieser gestattet es, den hohlen Schaft als zusätzliches Volumen für die Negativ-Kammer zu gewinnen. Zudem wurde ein neuer Dichtungskopf entwickelt, welcher nun aus Aluminium statt Kunststoff gefertigt wird und auf einer Buchse gleitet. Durch den Wechsel auf Aluminium können die Toleranzen genauer eingehalten werden – in Kombination mit der Gleitbuchse soll dies die auftretende Reibung spürbar vermindern.
Mit dem Wechsel auf eine größere Negativ-Kammer ergeben sich zwei Effekte: Im Vergleich zwischen einer großen und einer kleinen Negativ-Luftkammer, legen nach dem Ausgleich beide Kolben den gleichen Weg bis zur voll ausgefederten Gabel zurück. Während in der positiven Kammer also alles gleich bleibt, herrscht in der neuen, größeren Negativ-Kammer ein geringerer Druck als in der alten, kleineren. Da diese Kammer im Anfangsbereich des Federwegs jedoch gegen die Reibung der Dichtungen arbeitet und für ein geringes Losbrechmoment sorgt, wurde der Gesamtdruck um zirka 10 psi erhöht. Somit will man trotz größerer Negativ-Feder ein möglichst geringes Losbrechmoment erzielen.
Warum dieser ganze Aufwand? Durch eine Vergrößerung der Negativ-Kammer kann die Kennlinie linearisiert werden. Vor allem im berüchtigten mittleren Federwegsbereich soll diese nun höher liegen. Bestehen bleibt das bekannte System zur Anpassung der Endprogression: Setzt man Volumenspacer in die Positiv-Kammer und verkleinert diese, so steigt die Kennlinie an. Über die ersten zirka 60 % des Federwegs ist der Unterschied nicht nennenswert. Vor allem im letzten Teil steigt die Kurve aber steiler an – höhere Kräfte werden nötig, um die Gabel durchzuschlagen.
Für die neue DebonAir-Luftfeder werden verschiedene Luft-Schäfte für die interne Federwegsanpassung angeboten. Allerdings hat RockShox die Boxxer im Rahmen der Neuentwicklung an das bei Lyrik und Pike verwendete System angeglichen – damit kann die neue Feder nicht in alten Boxxer-Modellen verwendet werden.
Charger 2 RC2-Dämpfung
Als die RockShox Boxxer mit Charger-Dämpfung vor einigen Jahren eingeführt wurde, musste der Endkunde im Vergleich zur vorherigen Mission Control R2C2-Dämpfung auf die externe Highspeed Zug- und Druckstufen-Einstellung verzichten. Dieser Schritt wurde bewusst gewählt und sollte der Bedienerfreundlichkeit dienen. Ab Modelljahr 2019 wird das World Cup-Modell wieder über eine Verstellmöglichkeit der Highspeed-Druckstufe verfügen. Anstatt die Charger-Kartusche zerlegen zu müssen, kann man also wieder per Drehknopf regeln. Absichtlich wurde der Einstellbereich dabei aber nicht besonders fein gerastert. Insgesamt fünf Stufen sind möglich, wobei die mittlere Einstellung der Grundabstimmung der regulären Charger2-Kartusche entspricht. RockShox setzt hier auf einen klassischen Preloader: Der Shimstack wird per Feder vorgespannt. Je größer die Vorspannung ist, desto stärker fällt die Highspeed-Dämpfung aus, denn der Öldruck muss die Gegenkraft von Feder und Shimstack überwinden, um den Durchfluss zu ermöglichen.
Bei der Einstellung der Lowspeed-Druckstufe verbleibt man bei einem klassischen Nadelventil. Dreht man den Regler Richtung “+”, schiebt sich die Nadel weiter in den Durchlass. Dasselbe Prinzip wird auch bei der Lowspeed-Zugstufe angewendet. An der Highspeed-Zugstufendämpfung kommt weiterhin ein Shimstack zum Einsatz.
RockShox Boxxer 2019 im ersten Test
Wir hatten die exklusive Möglichkeit, im Rahmen des SRAM Setup-Camps im Windrock Bikepark bereits erste Testfahrten auf der neuen Downhill-Federgabel zu unternehmen. Testträger war das neue Intense M29 – ein 29″ Downhill-Bike, in dem die passende RockShox Boxxer WC mit 200 mm Federweg verbaut war.
Unsere erste Aufwärm-Runde starteten wir direkt in flotter Begleitung: Dakotah Norton, neuer Unior Tools Devinci-Teamfahrer, Vali Höll und SRAM Marketing Manager Elmar Keineke begleiteten uns auf die Trails. Alle waren in voller Montur – der Grund dafür war Regen in den letzten Tagen … viel Regen!
Nachdem uns Local Dakotah zunächst etwas mit dem Bikepark und dem Gelände bekannt gemacht hatte, ging es auf unsere Teststrecke für die folgenden zwei Tage. Trail One, die Downhill-Rennstrecke, die wenige Wochen später auch im ProGRT-Stopp in Windrock von Danny Hart und Co. unter die Räder genommen wurde, wartete mit spannenden Streckenabschnitten auf. Wir starteten in den Trail und verloren schnell den Anschluss an unseren Guide. So mussten wir uns eben auf Sicht in rutschige Steilstücke stürzen und durch den Matsch kämpfen.
Nach einigen Abfahrten stieg das Tempo, gleichzeitig wurden die Rinnen auf der Strecke immer tiefer. In Kombination mit rutschigen Abfahrten am Hang und abwechselnd schnellen und engen Sektionen waren diverse Streckenabschnitte immer wieder herausfordernd. Als wäre das nicht genug, kam noch zäher, klebriger Matsch dazu, der das Downhill-Bike innerhalb weniger Sekunden auf das Gewichtsniveau eines eMTBs brachte … schwierige Bedingungen für uns und für einen Federgabel-Test!
Mit dem von RockShox bekannten, gutmütigen Handling bietet die neue RockShox Boxxer WC ab Minute Eins Spaß und Sicherheit – zwei Wohlfühl-Indikatoren, die bei einer Federgabel extrem wichtig sind. Woran liegt das? In hängenden Streckenabschnitten ausreichend Traktion zu generieren, ist insbesondere im Matsch eine große Herausforderung. Viele Faktoren spielen mit in die Rechnung, ob der Grip ausreicht. In unserer Rechnung fällt jedoch einer klar heraus: Matschbereifung ist nicht aufgezogen! Trotzdem gelingt es uns, hohe Linien mit kleinen Schlägen ohne Probleme zu halten – vorausgesetzt wir fassen die Bremse nicht an. Unserem Eindruck nach hat RockShox eine sehr gelungene Balance zwischen Flex und Steifigkeit gefunden, die genau in diesen Bedingungen helfen kann. Eine zu steife Gabel würde hier anfangen seitlich zu springen, da Kräfte aus dieser Richtung nicht aufgenommen werden könnten. Noch unangenehmer ist allerdings eine zu weiche Gabel, die in solchen Situationen den Lenkimpulsen nicht mehr folgen kann.
Auch das neue Design der DebonAir-Luftfeder trägt spürbar zur Sicherheit bei. Während die Gabel sehr sensibel arbeitet und so in Steinfeldern und Steilabfahrten nahezu nie den Kontakt zum Boden verliert, baut sie später im Federweg genug Druck auf, um nicht zu stark abzutauchen. Eine weiche Gabel geht oft Hand in Hand mit wenig Support durch den Federweg hindurch – RockShox DebonAir kann hier ein anderes Bild vermitteln. Der Lenker bleibt selbst in steilen Sektionen auf einer angenehmen Höhe, ein Überschlagsgefühl stellt sich nicht ein. Trotzdem schont die feinfühlige Gabel die Unterarme, wodurch sich insgesamt ein kraftsparendes Fahrverhalten ergibt.
Zur Qualität der Dämpfung lässt sich nach nur drei Tagen bei widrigen Bedingungen, auf einem fremden Rad und auf unbekannten Strecken keine präzise Aussage treffen. Hier müssen wir euch auf einen späteren Zeitpunkt vertrösten, wenn wir die RockShox Boxxer 2019 etwas ausführlicher testen konnten.
Im ersten Eindruck vermittelt die RockShox Boxxer 2019 ein sehr positives Bild. Dank der neuen DebonAir-Feder und dem Tuning durch Volumenspacer kann sie genügend Reserven bereitstellen und bietet ein hohes Maß an Sicherheit. Wie von RockShox gewohnt, kann auch das Handling der Federgabel überzeugen: Mit einem angenehmen Maß an Flex bietet sie genügend Präzision, ohne zu anstrengend zu werden.
Pro / Contra
Stärken
- Funktion Luftfeder
- angenehme Steifigkeit
- optisch sehr gelungen
Schwächen
- Preis Boxxer WC fällt hoch aus
Testablauf
Während eines dreitägigen Aufenthalts in der Nähe von Knoxville, Tennessee, konnten wir der neuen RockShox Boxxer WC 2019 während einiger Shuttlefahrten auf den Zahn fühlen. Vorab waren keine Setup-Fahrten möglich, im Rahmen des SRAM Suspension Camps standen uns aber erfahrene Ingenieure und Techniker mit Rat und Tat zur Seite. Disclaimer: Zur Vorstellung der neuen Federgabel wurden wir eingeladen, die Kosten wurden von RockShox/SRAM getragen.
Hier haben wir die RockShox Boxxer 2019 getestet
- Windrock Bikepark, USA: anspruchsvolle, teils naturbelassene Downhill-Strecken mit steilen Abschnitten, gebauten und natürlichen Features.
- Fahrstil
- flüssig
- Ich fahre hauptsächlich
- Downhill, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
- Vorlieben bei der Geometrie
- vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel
65 Kommentare
» Alle Kommentare im Forumalso 1:1 das Design von GRIP2.
So gesehen, ja. Ich krieg im März ein Saracen Myst mit der Boxxer RC, bin mal gespannt wie die sich gegenüber meiner alten Charger Team schlägt! Das DebonAir - oder generell Air - überzeugt mich noch nicht so ganz am DHler. Eventuell strebe ich einen Umbau auf Coil an, falls das überhaupt geht mit den alten Boxxer-teilen, soweit ich das mitbekommen hab sind die Standrohre anders, bzw die Gewindegänge - ähnlich Pike <-> Lyrik....
Frage zur neuen Boxxer World Cup, wird bei Lieferung ein Boost Adapter mitgeliefert ? Fahre ein non Boost Laufrad......
Gruss Marco
Nein
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