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Die 24h von Finale Ligure wären an diesem Wochenende ausgetragen worden
Die 24h von Finale Ligure wären an diesem Wochenende ausgetragen worden - jetzt ist der nächste Termin in exakt einem Jahr
Einen herzlichen Dank an die Ersthelfer, Sanitäter und Notärzte bei den 24h Finale Ligure
Einen herzlichen Dank an die Ersthelfer, Sanitäter und Notärzte bei den 24h Finale Ligure
Das Panorama von La Manie
Das Panorama von La Manie - eine Rennstrecke wie keine Zweite
Jason English, der erste WEMBO Solo 24h MTB Weltmeister im Jahr 2012
Jason English, der erste WEMBO Solo 24h MTB Weltmeister im Jahr 2012
Gaia Ravaioli, WEMBO 24h MTB Weltmeisterin 2017
Gaia Ravaioli, WEMBO 24h MTB Weltmeisterin 2017
Cory Wallace, WEMBO 24h MTB Weltmeister 2017
Cory Wallace, WEMBO 24h MTB Weltmeister 2017
It's hard, it's crazy, it's fun!
It's hard, it's crazy, it's fun!
In der Toboga steppt der Bär: DJ und Party-Crowd heizen sich gegenseitig und den Fahrerinnen und Fahrern im Besonderen ein
In der Toboga steppt der Bär: DJ und Party-Crowd heizen sich gegenseitig und den Fahrerinnen und Fahrern im Besonderen ein - © Sportograf.com
Die Menge feiert in der Toboga
Die Menge feiert in der Toboga - seit einigen Jahren heizt zusätzlich ein DJ ein, wenn ab 23 Uhr die Party startet
Der Start zur ersten WEMBO 24h MTB Weltmeisterschaft 2012
Der Start zur ersten WEMBO 24h MTB Weltmeisterschaft 2012 - ein Moment, in dem Geschichte geschrieben wurde
Das SOLO-Podium im Jahr 2019
Das SOLO-Podium im Jahr 2019
Solorennen, Ausdauer, Fairplay
Solorennen, Ausdauer, Fairplay - wer sich alleine auf die 24h begibt, fährt weniger wegen der Platzierung, sondern wegen sich selbst
Riccardo beim Sprint zum letzten Check, ob auch wirklich alles passt, bevor der Start freigegeben wird
Riccardo beim Sprint zum letzten Check, ob auch wirklich alles passt, bevor der Start freigegeben wird - die Stunden vor und nach dem Rennen sind entscheidend
Entlang der Strecke sind einzelne Marschall-Stationen aufgebaut
Entlang der Strecke sind einzelne Marschall-Stationen aufgebaut - die Helferinnen und Helfer stehen voll hinter der Veranstaltung und beziehen die ganze Familie mit ein
Für das Rennen verwandelt sich das Hochplateau von La Manie in ein Festivalgelände für fast 8.000 Menschen
Für das Rennen verwandelt sich das Hochplateau von La Manie in ein Festivalgelände für fast 8.000 Menschen - die entsprechende Infrastruktur ist in den letzten Jahren stetig gewachsen
Bekannte Gesichter - das Motto lautete: "Intergalactic Championship"
Bekannte Gesichter - das Motto lautete: "Intergalactic Championship" - Enrico Guala (rechts) ist einer der Gründer der Superenduro Serie und eine der Führungspersonen der EWS
Wer kann, teilt sich seine Kräfte besser ein
Wer kann, teilt sich seine Kräfte besser ein - Dani aus dem Scott Contessa-Team nutzt ihre Erfahrung, während ich mich verbrenne
Chris am frühen Morgen mit plattem Reifen vor dem Einstieg in die Toboga
Chris am frühen Morgen mit plattem Reifen vor dem Einstieg in die Toboga - er wird auch in der Folgerunde nicht fehlerfrei ins Ziel kommen sondern schlitzt sich den Reifen an der selben Stelle erneut auf
Die eigentliche Rennrunde ist ausgeschildert und kann ganzjährig befahren werden
Die eigentliche Rennrunde ist ausgeschildert und kann ganzjährig befahren werden
Die Toboga genannte Abfahrt ist der finale Streckenabschnitt vor Start/Ziel
Die Toboga genannte Abfahrt ist der finale Streckenabschnitt vor Start/Ziel - hier wird fast die gesamte Nacht durch gefeiert!

Riccardo Negro ist Organisator der 24h Finale Ligure – und an statt genau an diesem Wochenende das Rennen zu starten, musste in diesem Jahr zum ersten Mal seit Bestehen das Rennen abgesagt werden. Wir haben uns im Interview mit Riccardo über die Hintergründe, die Lage in Finale und die Geschichte des vielleicht spannendsten 24h-Rennens der Welt unterhalten. Das verkürzt zumindest etwas die Wartezeit bis zum nächsten Jahr …

Interview: Riccardo Negro, Finale Ligure

Please find the English version below!

MTB-News.de: Riccardo, genau jetzt würden wir die 22. Ausgabe der 24h Finale Ligure fahren. Angesichts der aktuellen Situation müssen wir noch bis nächstes Jahr, genauer bis zum 21.05.2021 warten. Wie ist die aktuelle Situation in Finale Ligure?

Riccardo Negro: Ciao Tobias, leider werden wir in diesem Jahr nicht für die 24h Finale Ligure zusammenkommen. Das Rennen und die Party müssen warten … Wir haben beschlossen, die Veranstaltung aufgrund der Situation, die dieser Tage die ganze Welt heruntergefahren hat, abzusagen.

Im Privaten haben wir (alle Freunde des Personals und alle unsere Familien) bisher Glück gehabt – wir haben das Virus nicht bekommen. Finale hatte insgesamt nur vergleichsweise wenige Fälle, und wir kennen nur einige wenige Personen, die in dieses Schlamassel verwickelt sind. Dennoch war die Lage in unserer Region bis vor einigen Wochen ernst. Nach zwei Monaten der Abriegelung geht es uns immer besser, und wir hoffen, bald wieder zu einem normalen Leben zurückzukehren. Wenn sich also die Situation im Sommer weiter verbessert, können wir hoffentlich unsere Wanderwege und Kletterwände mit euch teilen!

Die 24h von Finale Ligure wären an diesem Wochenende ausgetragen worden
# Die 24h von Finale Ligure wären an diesem Wochenende ausgetragen worden - jetzt ist der nächste Termin in exakt einem Jahr
Diashow: 24h Finale-Macher Riccardo Negro im Interview: „Wir machen jetzt eben ein Jahr Pause.“
Einen herzlichen Dank an die Ersthelfer, Sanitäter und Notärzte bei den 24h Finale Ligure
Die 24h von Finale Ligure wären an diesem Wochenende ausgetragen worden
Die Toboga genannte Abfahrt ist der finale Streckenabschnitt vor Start/Ziel
Chris am frühen Morgen mit plattem Reifen vor dem Einstieg in die Toboga
Für das Rennen verwandelt sich das Hochplateau von La Manie in ein Festivalgelände für fast 8.000 Menschen
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Ihr habt das Rennen im März abgesagt. Welche Reaktionen hast Du von den angemeldeten Fahrerinnen und Fahrern aus der ganzen Welt erhalten?

Das war eine wirklich schwere Entscheidung. Damals war die Situation vollkommen verworren, und wir konnten nicht vorhersehen, was wohl passieren würde. Welche Entscheidungen getroffen werden. Das hat leider dazu geführt, dass wir ziemlich unfähig waren, irgendwas Sinnvolles zu planen.

Durch die Arbeit an der Rennorganisation sind wir mit den Notärzten und Sanitätern in engem Kontakt. Gemeinsam mit ihnen haben wir entschieden, dass die verantwortungsvollste Entscheidung die Absage sein musste. Wir haben dabei in erster Linie an das Gesundheitssystem gedacht. Durch die Absage reduzieren wir die Gefahr, dass wir in dieser aktuellen Situation mit sehr angespannten Krankenhauskapazitäten zusätzlichen Druck auf das Gesundheitssystem ausüben. Darüber hinaus haben wir natürlich auch an die Fahrerinnen und Fahrer gedacht, die sich bereits angemeldet und bezahlt hatten. Sie alle haben die volle Anmeldegebühr zurückerstattet bekommen.

Alle, mit denen ich gesprochen habe, waren sehr traurig, dass wir das Rennen absagen mussten, aber gleichzeitig haben alle verstanden, dass wir die verantwortungsvollste Entscheidung getroffen haben. So gab es keine Beschwerden. Wir erhalten tatsächlich viele Mails von Fahrern, die uns sehr viel Energie gegeben haben, und wir möchten ihnen nochmals dafür danken!

Ihr habt die Teilnehmer ermutigt, ihre Anmeldegebühren an die 118 Rettungsdienste von Savona zu spenden. Dieser Aufruf brachte 6.000 € an Spenden ein – Geld, das in noch nie dagewesenen Zeiten dringend benötigt wurde. Ein tolles Ergebnis!

Wie du weißt, sind für unser Team die 24 h von Finale Ligure unsere Art, der Welt unsere Liebe zu Finale zu zeigen. Jedes Jahr sammeln wir beim Rennen Geld, um Projekte für unsere Gemeinde und unsere Trails durchzuführen und Geld an bestimmte Vereine unserer Region zu spenden. Als wir jetzt das Rennen abgesagt haben, haben wir die Fahrerinnen und Fahrer dazu ermutigt, ein wenig Geld an die örtlichen Rettungsdienste zu spenden. Das entspricht genau unserer Einstellung, und das Ergebnis war einfach großartig! Also, vielen Dank nochmal an alle.

Einen herzlichen Dank an die Ersthelfer, Sanitäter und Notärzte bei den 24h Finale Ligure
# Einen herzlichen Dank an die Ersthelfer, Sanitäter und Notärzte bei den 24h Finale Ligure

Für mich ergibt die Absage vollkommen Sinn und hat meine volle Unterstützung. Sie hat mich aber auch an die fantastischen Zeiten erinnert, die ich im Finale erlebt habe. Meine erste Teilnahme war im Jahr 2009. Seitdem habe ich neun Mal teilgenommen. Das bedeutet gleichzeitig, dass es zehn Jahre gibt, von denen ich keine Ahnung habe. Kannst Du uns eine kurze Geschichtsstunde geben? Wie kam das alles 1999 zusammen, als Finale zum ersten Mal rund um die Uhr in die Pedale trat? Und wie hat sich das Rennen seitdem entwickelt?

Was für eine Frage … die Geschichte von 24 h Finale braucht ein Buch! Und zwar ein Großes! Um es kurz zu machen: Das Rennen wurde 1999 geboren. Die Idee war, eine Veranstaltung zu haben, das sich von anderen unterscheidet. Normalerweise basiert jedes Radrennen auf körperlicher Anstrengung im Wettkampf. Diejenigen, die an dem Rennen teilnehmen, geben für eine, zwei oder drei Stunden alles, was sie haben, und fahren dann wieder nach Hause.

Wir wollten eine Veranstaltung schaffen, bei der das Rennen ein Vorwand sein könnte, um nach Finale zu kommen. Neben dem Rennen sollte man die Möglichkeit haben, die restliche Schönheit unseres Ortes zu genießen, das Meer, die Wege und das Essen mit Freunden zu feiern und auch Zeit haben, neue Leute mit der gleichen Leidenschaft für das Mountainbike kennen zu lernen. So wurde das Konzept der 24h Finale Ligure geboren. Diejenigen, die es wollten, sollten die gesamten 24 Stunden alleine fahren können. Die anderen können Teams bilden und einige Stunden fahren und dann für den Rest der Zeit Finale genießen.

https://www.instagram.com/p/CAitH96jMse/

Es gab eine wichtige Voraussetzung: Es musste eine echte MTB-Strecke sein. Keine langweiligen Schotterstraßen wie bei vielen Cross-Country-Rennen zu der damaligen Zeit. Wir wollten zuallererst eine wirklich gute Strecke bieten. Diese Einstellung hatten wir, als wir die initiale 24-Stunden-Rennstrecke schufen, die eigentlich immer noch eine der schönsten Runden in Finale ist.

Das Format ist und war immer brillant, einfach deshalb, weil es verschiedenen Fahrerinnen und Fahrern die Möglichkeit gibt, gemeinsam in derselben Veranstaltung Spaß auf dem Rad zu haben. Das Sahnehäubchen war natürlich, dass wir immer einige professionelle / internationale Fahrer haben, die sich unter die Teams von ganz gewöhnlichen Freunden mischen und das Rennen genießen. 2001 hatten wir die zweimalige Olympiasiegerin Paola Pezzo am Start. Wo sonst gibt es das in einem Rennen, das für jeden und jede offen ist? So eine Veranstaltung zusammen genießen – für mich ist das das Wesentliche des Sports, und es ist einer der Gründe, die die 24 Stunden von Finale Ligure so groß gemacht haben.

Um die Veranstaltung interessant zu halten, haben wir ihr immer etwas hinzugefügt. Manchmal haben wir einen neuen Streckenabschnitt, manchmal ist es ein neues Thema. Die vielleicht wichtigste Neuigkeit war die Gründung der WEMBO (World Endurance Mountain Bike Organisation) im Jahr 2012. Auf diese Weise konnten wir das Solo-Rennen zu einer echten Weltmeisterschaft machen – die es bis dahin noch nicht gab. Im Jahr 2015 waren wir Gastgeber der Solo-24h-MTB-Europameisterschaft und 2017 hatten wir wieder die Solo-24h-MTB-Weltmeisterschaft bei uns zu Gast.

Das Panorama von La Manie
# Das Panorama von La Manie - eine Rennstrecke wie keine Zweite
Jason English, der erste WEMBO Solo 24h MTB Weltmeister im Jahr 2012
# Jason English, der erste WEMBO Solo 24h MTB Weltmeister im Jahr 2012
Gaia Ravaioli, WEMBO 24h MTB Weltmeisterin 2017
# Gaia Ravaioli, WEMBO 24h MTB Weltmeisterin 2017
Cory Wallace, WEMBO 24h MTB Weltmeister 2017
# Cory Wallace, WEMBO 24h MTB Weltmeister 2017

Wenn Du die 24h von Finale Ligure in einem Satz zusammenfassen müsstest – welche Worte würdest Du wählen?

Es ist schwer, es macht Spaß, es ist verrückt: Es sind die 24 Stunden von Finale.

It's hard, it's crazy, it's fun!
# It's hard, it's crazy, it's fun!
In der Toboga steppt der Bär: DJ und Party-Crowd heizen sich gegenseitig und den Fahrerinnen und Fahrern im Besonderen ein
# In der Toboga steppt der Bär: DJ und Party-Crowd heizen sich gegenseitig und den Fahrerinnen und Fahrern im Besonderen ein - © Sportograf.com
Die Menge feiert in der Toboga
# Die Menge feiert in der Toboga - seit einigen Jahren heizt zusätzlich ein DJ ein, wenn ab 23 Uhr die Party startet

Wenn Du auf all die Jahre des Rennens in La Manie zurückblickst, welche sind Deine persönlichen Top-3-Höhepunkte?

Oh, es ist schwer, nur drei auszuwählen. Jedes Jahr ist es voller Emotionen mit den Fahrern, ihren Träumen und den Tausenden von lustigen und epischen Dingen, die geschehen. Vielleicht kann das Podium so aussehen (sortiert nach den Jahren)

  • 2006: Die ersten 24h Finale Ligure meines Lebens. Ich nahm mit meinen Freunden teil und verliebte mich direkt.
  • 2012: Die erste WEMBO SOLO 24H MTB-Weltmeisterschaft. Es war erstaunlich, dass Athleten aus allen Kontinenten ihre Leidenschaft für die 24h teilten. In Finale! Für mich war es wie die Organisation unserer eigenen Olympischen Spiele.
  • 2019: Das Podium des SOLO-Rennens von 2019. Rudolf Springer, der in vielen Jahren ein Freund wurde, konnte das SOLO-Rennen zum fünften Mal gewinnen. Ihm folgten Claudio Lazzaroni und Nico Valsesia. Nachdem sich die Beiden 24 Stunden lang immer wieder überholt hatten, beschlossen sie, im Namen der Fairness gleichzeitig die Ziellinie zu überqueren. Und dann war da noch Ersilio Ambrosini, ein erstaunlicher Mann, der nach einer Krankheit eine Beinprothese braucht, und auch er fuhr das SOLO-Rennen. Alle zusammen auf der Bühne repräsentierten ein unglaubliches Bild des Sports: Entschlossenheit, Fairplay und Mut.
Der Start zur ersten WEMBO 24h MTB Weltmeisterschaft 2012
# Der Start zur ersten WEMBO 24h MTB Weltmeisterschaft 2012 - ein Moment, in dem Geschichte geschrieben wurde
Das SOLO-Podium im Jahr 2019
# Das SOLO-Podium im Jahr 2019

Was ist die größte Herausforderung bei einer Veranstaltung wie den 24 Stunden von Finale Ligure?

Für die Fahrer, die eine Herausforderung suchen, ist der Schlüssel unseres Rennens einfach der Ausdauer-Aspekt in Verbindung mit einer Zeitspanne von einem ganzen Tag Ihres Lebens. Wir haben das natürlich nicht erfunden. Die Kategorie Ausdauer gibt es in jeder Sportart und ist eine natürliche Herausforderung für jeden Menschen, der seine eigenen Grenzen testen möchte. An sich ist es kein agonistischer Aspekt, der einen Fahrer gegen den anderen drängt. Es ist etwas Tieferes, verbunden mit der Idee, etwas für uns selbst zu tun, unsere eigenen Grenzen auszuloten.

Natürlich gibt es viele Biker, die um die Platzierung kämpfen, aber bei dieser Art von Veranstaltung ist die Perspektive jedes Einzelnen eine andere. Ich bin froh, dass es bei unserer Veranstaltung immer wieder vorkommt, dass sich die Fahrer gegenseitig helfen, ihre Grenzen zu überschreiten. Das Fairplay zwischen den Fahrern während eines 24-Stunden-Rennens ist in den meisten Fällen erstaunlich. Jeder versteht, dass es manchmal nicht wichtig ist, der Erste zu sein, um zu gewinnen, sondern es reicht, die unglaubliche Herausforderung mit Engagement anzugehen.

Solorennen, Ausdauer, Fairplay
# Solorennen, Ausdauer, Fairplay - wer sich alleine auf die 24h begibt, fährt weniger wegen der Platzierung, sondern wegen sich selbst

Bei den 24h Finale Ligure kennt Dich jeder! Trotz aller organisatorischen Anstrengungen versuchst Du, Dich unter die Menge zu mischen. Trotzdem gibt es auch während des Rennens noch so viel zu tun. Was ist die stressigste Phase der Veranstaltung?

Wie Du weißt, ist unsere Crew ganz nah bei den Fahrern und den Menschen, die an der Veranstaltung teilnehmen wollen. Wann immer möglich, möchte ich bei den Fahrern sein. Leider geht das nicht immer. Es gibt einige super komplizierte Momente, vor allem auch in der Vorbereitung. Für mich sind aber die Stunde vor und die Stunde nach dem Start die wichtigsten. In diesen zwei Stunden kann alles passieren. Da müssen wir jedes Problem sofort lösen, denn es ist entscheidend für den Erfolg der ganzen Veranstaltung.

Riccardo beim Sprint zum letzten Check, ob auch wirklich alles passt, bevor der Start freigegeben wird
# Riccardo beim Sprint zum letzten Check, ob auch wirklich alles passt, bevor der Start freigegeben wird - die Stunden vor und nach dem Rennen sind entscheidend

Ich nehme an, Dein Team ist genauso stark gewachsen wie das Rennen. Wie groß ist die Mannschaft, die uns heute das Rennen ermöglicht?

Das hängt davon ab, was Du mein Team nennst. Beim Verband Blu Bike sind wir vier Personen, die das ganze Jahr über als Freiwillige an der Organisation der Veranstaltung mitarbeiten. Aber während der Rennwoche zählen wir etwa 200 Personen, die daran arbeiten, die 24 Stunden von Finale zu organisieren. Also ja, natürlich, es sind richtig viele Leute nötig, um eine solche Veranstaltung durchzuführen.

Entlang der Strecke sind einzelne Marschall-Stationen aufgebaut
# Entlang der Strecke sind einzelne Marschall-Stationen aufgebaut - die Helferinnen und Helfer stehen voll hinter der Veranstaltung und beziehen die ganze Familie mit ein

Natürlich erreicht die Teamaktivität ihren Höhepunkt während des Rennwochenendes selbst. Aber wann beginnst Du mit den Vorbereitungen für das Rennen?

Um ehrlich zu sein, planen und arbeiten wir bereits jetzt für 2023. Wenn man also die Planung hinter der Veranstaltung betrachtet, ist es wirklich eine lange Arbeit. An der eigentlichen Organisation der Veranstaltung sind unsere Mitarbeiter das ganze Jahr über beteiligt. Das Management nimmt viel Zeit in Anspruch – auch, weil die Bürokratie in Italien zuweilen kompliziert ist. Die Genehmigung zur Durchführung der Veranstaltung zu erhalten, erfordert Monate der Arbeit im Voraus – Jahr für Jahr.

Um die Dinge noch komplizierter zu machen, ist ein Teil der Crew – insbesondere ich – auch an der Organisation des FinalEnduro, des Enduro-Weltcup-Rennens, das wir jedes Jahr im September organisieren, beteiligt. So weit wie möglich fassen wir Teile unserer Arbeit für die beiden Rennen im Laufe des Jahres zusammen, aber es ist doch recht viel Arbeit. Dennoch: Beide Veranstaltungen machen so viel Spaß, dass ich nichts davon verlieren möchte.

In den letzten Jahren habt ihr euch zunehmend auf Nachhaltigkeit konzentriert. Wie viel Abfall fällt bei einer Veranstaltung wie der 24h von Finale Ligure an? Welche Errungenschaften wurden erzielt und an welchen Themen arbeitet ihr noch, um den ökologischen Fussabdruck der Veranstaltung zu reduzieren?

Danke, dass du mich das fragst! Für Leute, die wie wir mit Outdoor-Aktivitäten und Sport zu tun haben, ist dieses Thema wirklich wichtig. Die Veranstaltung ist nicht nur ein Rennen. Vielmehr haben wir für drei Tage einen riesigen Campingplatz mit bis zu 8.000 Menschen. Das heißt: Das Gebiet, in dem wir die 24h Finale Ligure organisieren, wird für diese kurze Zeit zu einer kleinen Stadt.

Jeder respektiert natürlich die Natur, aber das wichtigste Problem, das wir haben, ist der Müll. Wir sammeln den ganzen Müll während dieser Tage, und der Wald und das Feld sind immer super sauber, aber wir sammeln Hunderte von kg Müll während des Rennens, genau wie in einer Stadt. Wir arbeiten also daran, die Auswirkungen des Mülls auf unsere Veranstaltung vollständig zu ändern. Wie immer ist die Hauptursache für Abfall das Catering. Dadurch entstehen Tausende von Plastikteilen, die wir sammeln und entsorgen müssen. Um dieses Problem zu lösen, werden wir eine andere Art des Essens in unseren Restaurants schaffen, indem wir nur noch kompostierbare und wiederverwendbare Materialien nutzen.

Eine weitere wichtige Auswirkung ist die Energieversorgung und die damit verbundenen CO2-Emissionen. Wir haben mit dem Bürgermeister von Finale Ligure ein Projekt gestartet, um Bäume zu pflanzen, die das CO2, das wir nach Finale bringen, direkt zu kompensieren.

Du siehst also, wir machen einen Schritt nach dem anderen. Abfall ist immer noch ein Thema, aber wir arbeiten hart daran, die CO2-Auswirkungen der 24 Stunden von Finale Ligure zu reduzieren. Es gibt tatsächlich Teams, die mit dem Fahrrad zum Rennen gefahren sind … vielleicht sollten wir das für Dich und Dein Team aus München und Stuttgart zu einer Herausforderung machen?

Für das Rennen verwandelt sich das Hochplateau von La Manie in ein Festivalgelände für fast 8.000 Menschen
# Für das Rennen verwandelt sich das Hochplateau von La Manie in ein Festivalgelände für fast 8.000 Menschen - die entsprechende Infrastruktur ist in den letzten Jahren stetig gewachsen

Jede Ausgabe der 24h hat ein einzigartiges Thema. Wie kommst Du zu den Themen und welches Thema war dein absoluter Favorit?

Das ist eine lustige Geschichte … Wie Du weißt, hatte das Format der 24h-MTB-Rennen in Italien nie einen Radsportverband, der dieser Art von Rennen wirklich Würde verleihen wollte. Unser italienischer Verband konzentrierte sich nur auf Cross Country. Dennoch gab es vor etwa 15 Jahren in Italien eine Gruppe von Veranstaltungsorten, die 24-Stunden-Rennen organisierten – und jeder Veranstaltungsort wollte etwas anderes schaffen, um cooler zu sein. Im Finale hat uns diese Idee eigentlich nie wirklich gefallen.

Wie ich schon sagte, verfolgten wir mit dem 24-Stunden-Rennen das Ziel, die Schönheit von Finale zu zeigen. Wir haben uns auf unsere Strecken konzentriert. Stattdessen haben andere Austragungsorte an dieser Art von Meisterschaften teilgenommen. Stadtmeisterschaften, regionale Meisterschaften und auch italienische Meisterschaften – auch wenn es keine Verbände gab, die diesem Titel einen Wert beimessen konnten. Also begannen wir damit zu spielen. Ein Jahr lang bauten wir ein Raumschiff, und während der Veranstaltung schufen wir eine Geschichte, in der Außerirdische beim Finale ankamen, um die Menschen auf dem Fahrrad herauszufordern. Im nächsten Jahr starteten wir die Intergalaktische Meisterschaft, und von diesem Moment an haben wir nie mehr aufgehört, mit Themen zu spielen. Bei jedem Rennen.

Welches ist mein Lieblingsmotto? Vielleicht das erste: Die „Intergalaktische Meisterschaft“, oder vielleicht „Biking to the Future“ …

Bekannte Gesichter - das Motto lautete: "Intergalactic Championship"
# Bekannte Gesichter - das Motto lautete: "Intergalactic Championship" - Enrico Guala (rechts) ist einer der Gründer der Superenduro Serie und eine der Führungspersonen der EWS

Es gibt mehrere verschiedene Kategorien, in denen man sich für die 24h Finale Ligure anmelden kann: Du kannst Dich als konkurrierendes oder nicht konkurrierendes Team und in Gruppen von 2, 4, 8 oder 12 Bikern anmelden. Oder du nimmst die Herausforderung alleine an. Welches Team-Setup würdest Du jemandem empfehlen, der sich für die Teilnahme an den 24h von Finale Ligure interessiert?

Wir bieten eine umfassende Auswahl für jede Art von Fahrer. Normalerweise melden sich konkurrierende Teams bei Team 8 oder Team 12 an, um mehr Wechsel zu haben und schneller auf der Strecke zu sein. Fahrer, die das Fahren wirklich lieben, bevorzugen Team 4, so dass sie mehr Zeit zum Fahren haben und jeder Fahrer mehr Runden fährt. In den letzten Jahren ist es aber auch vorgekommen, dass sich Freundesgruppen als SOLO angemeldet haben. Sie wollen gemeinsam auf der Strecke fahren und nicht einer nach dem anderen … Es ist also schwer zu sagen, aber das ist auch eine der guten Seiten unserer Veranstaltungen: Es ist für jeden Fahrgeschmack etwas dabei.

Welches ist Deiner Meinung nach die größte Herausforderung, die die Teilnehmer beim 1. Mal am meisten unterschätzen?

Die Teams unterschätzen oft die Strategie. Wer ist der Läufer am Start? Wie viele Runden werden pro Fahrer absolviert, wann wird gewechselt? Wer ist am besten in der Nacht, usw. In einem 24h-Team zu fahren ist anders als in einem XC-Rennen und die Strategie kann einen wirklich großen Unterschied machen.

Bei SOLO dreht sich alles um die Ernährung. Training und Ausdauer sind wichtig, aber die Ernährung ist grundlegend. Unser Körper braucht während einer langen Anstrengung andere Nahrung, und während des Rennens arbeitet unser Magen auf andere Weise. Wir müssen vorbereitet sein. Alles andere ist im Vergleich dazu uninteressant.

Wer kann, teilt sich seine Kräfte besser ein
# Wer kann, teilt sich seine Kräfte besser ein - Dani aus dem Scott Contessa-Team nutzt ihre Erfahrung, während ich mich verbrenne

Aber bitte nicht die platten Reifen vergessen … es gab ein Jahr, in dem ich etwa drei oder vier in Folge hatte. Ich hätte dieses Testbike in die Tonne hauen können! (Nein, es war nicht ich, der müde war und einige Steine ungünstig erwischt hat ?). Letztes Jahr ist mein Freilaufkörper zerbröselt. Auf der anderen Seite bin ich ein Glückspilz: Der einzige Sturz, den ich je hatte, war in meiner ersten Runde bei der ersten Teilnahme. Und ich hatte nie ernsthafte technische Probleme. Erinnerst Du Dich an einen besonders spannenden Defekt?

Reifenpannen sind die wichtigsten technischen Probleme, die wir auf unserer Strecke sehen, und ich bin froh, dass es so ist. Also, dass es nichts Schlimmeres ist. Die Steine sind manchmal etwas knifflig, vor allem, wenn man nachts müde ist. Ein Defekt, an den ich mich erinnere, war bei einem Mann, der ein Problem mit seinem Vorderrad oder seiner Gabel hatte. Aber anstatt aufzugeben und das Rennen zu beenden, klebte er das Vorderrad an sein Fahrrad und lief, bis die Zeit abgelaufen war. Das nenne ich Einsatz. Was für eine Anstrengung!

Chris am frühen Morgen mit plattem Reifen vor dem Einstieg in die Toboga
# Chris am frühen Morgen mit plattem Reifen vor dem Einstieg in die Toboga - er wird auch in der Folgerunde nicht fehlerfrei ins Ziel kommen sondern schlitzt sich den Reifen an der selben Stelle erneut auf

Für mich sind die beiden wesentlichen Elemente des Rennens die schnelle und eher technische Strecke direkt über der Kostenlinie und der nicht wettbewerbsorientierte Camping-Charakter. Jeder gibt sein Bestes, aber der eigentliche Kampf ist die Länge dieses Unterfangens. Ich kann mich an mehrere verschiedene Versionen der Strecke in den vergangenen Jahren erinnern. Wie schwierig ist es, die Genehmigung für die Strecke zu erhalten?

Die Hauptstrecke ist das ganze Jahr über befahrbar, und wir benutzen immer offizielle Strecken. Das Hauptproblem besteht darin, das Sicherheitskonzept zu genehmigen und die Umweltgenehmigung für den Campingbereich zu erhalten. Den Campingplatz gibt es ja ausschließlich für das Rennen. Nach 20 Jahren haben wir ziemlich viel Übung darin, aber wir brauchen noch einige Monate Arbeit.

Die eigentliche Rennrunde ist ausgeschildert und kann ganzjährig befahren werden
# Die eigentliche Rennrunde ist ausgeschildert und kann ganzjährig befahren werden

Lass uns auch noch einige Worte über Finale Ligure als Mountainbike-Region verlieren. Es gibt das 24-Stunden-Rennen, aber es gibt auch die EWS und viele deutsche (aber auch englische) Mountainbiker, die nach Finale kommen, um einfach so Mountainbike zu fahren. Wie hat sich die (Trail-)Infrastruktur im letzten Jahrzehnt angesichts dieses Interesses an der Region entwickelt?

Ja, das 24-Stunden-Rennen ist eine der beiden Veranstaltungen in der Werbestrategie von Finale. Im Jahr 2008 beschloss ich, eine zweite Veranstaltung ins Leben zu rufen, und so habe ich den FinalEnduro ins Leben gerufen, genau um eine zweite Chance zu haben, den Fahrern der Welt zu zeigen, welche Fahrmöglichkeiten man in Finale hat. Zu dieser Zeit war die einzige Veranstaltung in Finales die 24h. Die zeigten die eine erstaunliche Strecke. Aber sie zeigten nicht die unglaubliche Vielfalt unserer Region und dass es in Finale Hunderte von Strecken gibt.

Von da an wuchs das FinalEnduro stark und wurde zum Jahresabschluss der wichtigsten Enduro-Meisterschaft der Welt, der Enduro World Series. Jetzt ist es dazu Austragungs-Event der Trophy of Nations, das ist sogar noch wichtiger!

In zwölf Jahren wuchs der Organisationsstab des Enduro-Rennens mit der Veranstaltung. Trotzdem war ich immer für die Etappenwahl verantwortlich, und ich habe immer eine andere Rennstrecke geschaffen. Das ist dadurch möglich, dass das Streckennetz von Finale so groß und vielfältig ist, dass uns nie die Ideen für neue Etappen und Streckenverbindungen aufhören.

Für mich ist das das eigentlich Tolle an Finale: Trails, Trails und nochmals Trails. Trails, die schon immer da waren und darauf warteten, gefahren zu werden.

Die Toboga genannte Abfahrt ist der finale Streckenabschnitt vor Start/Ziel
# Die Toboga genannte Abfahrt ist der finale Streckenabschnitt vor Start/Ziel - hier wird fast die gesamte Nacht durch gefeiert!

Welche Herausforderungen haben sich für Finale Ligure in dieser Zeit des Wachstums ergeben, die noch bewältigt werden müssen?

Wir arbeiten an einigen E-MTB-Veranstaltungen … da wirst du bald einige Neuigkeiten zu hören.

Ich hatte eigentlich an die Herausforderungen im Zusammenhang mit den Trails und der Mountainbike-Infrastruktur gedacht. Viele Biker kennen nur die NATO-Base und den Roller Coaster. Sie finden ihren Meister in den technischen Abschnitten von Madonna della Guardia. Welches ist Dein persönlicher Lieblings-Trail in Finale?

Gute Frage! Natürlich gibt es einige geheime Orte mit wirklich erstaunlichen Trails, die ich dir gerne zeigen werde, wenn du mich das nächste Mal besuchst … bis dahin muss ich sagen, dass es wirklich schwer ist, nur eine einzige Strecke auszuwählen. Neben der 24h-Runde, die ich nach all den Jahren immer noch gerne fahre, liebe ich den „Dolmen-Trail“ in Finale.

Für diejenigen, die noch nicht in Finale waren: Was für ein Bike sollte man Deiner Meinung nach mitbringen, um wirklich Spaß zu haben?

Es gibt Trails und Touren für jeden Geschmack, aber mit einem Trailbike oder einem Endurobike kann man den größten Teil der Strecken genießen.

Riccardo, vielen Dank für das Gespräch. Ich freue mich schon darauf, wieder nach Finale zu kommen, euch alle zu sehen und bei der 22. Ausgabe der 24h im Jahr 2021 zu fahren. Das wird dann meine zehnte Teilnahme sein!

Ich freue mich, das zu hören! Wir werden auf dich warten. Bleibt gesund!

Steckbrief: Riccardo Negro

  • Lieblings-Trail (Finale Ligure): Der Dolmen-Trail
  • Lieblings-Trail (Welt): Blàhnùkur-Trail (Island)
  • Beste Pizza im Finale Ligure: Jede, die in einem Holzofen gebacken wurde
  • Beste Eiscreme im Finale: Jedes, das nach einer Bike-Tour gegessen wird
  • Lieblings-Fahrrad: Ibis Ripmo
  • Persönliches Fahrrad: Ibis Ripley
  • Erstes Mountainbike: Diamondback Yellow Fluo
  • Bergauf oder bergab? Enduro (also beides!)
  • Tag oder Nacht (bei einem 24-Stunden-Rennen)? Nacht
  • Schlauch oder schlauchlos? Schlauchlos
  • Carbon oder Aluminium? Carbon
  • Pizza oder Focaccia? Focaccia
  • Schnell oder technisch? Technisch
  • Leicht, stark, billig. Wähle zwei: Leicht und stark
  • E-Bikes sind: neue Spielzeuge
  • Ein Downhill-Rad nach Finale Ligure mitzunehmen ist:
    Eine eingeschränkte Möglichkeit, das gesamte Streckennetz zu genießen

Bist Du schon bei einem 24h-Rennen am Start gewesen?


English version of the interview: Riccardo Negro, Finale Ligure

MTB-News.de: Riccardo, right now we would be racing the 22nd edition of the 24h of Finale Ligure. Given the current situation, we will have to wait until 21.05.2021 to actually do it. How is the situation in Finale Ligure right now?

Riccardo: Ciao Tobias, unfortunately this year we will not be able to meet in Finale. The race and the party have to wait… We decided to cancel the event due the situation that locked everything around the world.

We (all the Friends of the staff and all our families) are so far lucky – we didn’t get the virus. Finale had actually only a few cases, and we know only a few people involved in this mess.

Still, until a few weeks ago the situation in our region was serious. After two months of lockdown, we are getting better and better, and we are hoping to come again to a normal life soon. So, hopefully, if the situation continues to get better in the summer, we can share our trails and climbing walls with you!

You cancelled the event in March. Which reactions did you receive from the riders registered from all over the world?

That was a really hard decision. At that time the situation was really confused, and it was impossible for us to understand what would happen. Every day something happened and something changed – which left us pretty much unable to plan something that made sense.

Thanks to the organisation, we are really close to the Medical Crew and the emergency staff of our hospital system, and together with them, we understood that the most responsible choice had to be the cancellation.

We thought first of all of the medical system, and we decided to don’t organize the race to avoid the possibility to give pressure on the hospital during the Covid-19 emergency. Then we thought also the riders and it was important to us, that we refund the full registration fee to them.

Everybody I talked to was very sad we had to cancel the race but at the same time, everybody understood that we took the most responsible decision and there were no complains. We actually receive many mails from riders that gave us a lot of energy, and we want to thank them again!

You encouraged participants to donate their registration fees to Savona’s 118 emergency services. This call yielded 6,000 € in donations – money much needed in unprecedented times. A great effort!

As you know, for our group the 24 h of Finale Ligure is our way to show the world our love for Finale. Every year, we collect money from the race to do projects for our community, for our trails and to donate money to specific associations of our region. Without the race, we decided to encourage the riders to donate a bit of money to the local emergency services. This is very much in line with our attitude, and the result was simply great! So, thanks again and again to everybody.

To me, the cancellation made perfect sense and has my full support. However, it also made me think back to the amazing times I have had in Finale. My first participation was back in 2009. Since then, I participated a full nine times. This also means there is ten years I have no clue of. Can you give us a quick history lesson? How did it all come together in 1999, when Finale raced around the clock for the first time? And how did it evolve ever since?

What a question… the history of 24 h of Finale needs a book! A big one! Trying to be short, the event was born in 1999. The idea was to have an event different from others. Normally, every bike race is based on agonism. Those who join the race give all they have for one, two or three hours and then go back home.

We wanted to create an event where the race could be an excuse to come in Finale. Next to the race, you should be able to enjoy the rest of the beauty of our place, the sea, the trails, the food, dance with friends and have also the time to meet new people with the same passion for mountain biking. This is how the concept of the 24 h were born. Those who wanted to, should ride the full 24 hours in row, the others can create teams and ride some hour and then enjoy Finale for the rest of the time.

There was one important precondition: It needed to be a real MTB track. No boring gravel roads as in many Cross Country races at that time. Many races had amazing views, lots of single track, panorama and a bit of adrenalin – but took place on gravel roads. We wanted to have an amazing track first and for all. This is the mindset we had when we created the initial 24 h racetrack which is actually one of the most beautiful loops in Finale.

The format is and always was brilliant, simply because I gives different riders the possibility to play together in the same event. To make it even better, we have always had some professional / international riders who mingle with the teams of normal friends enjoying the race. Where else would you see that? To me, that is the essentials of the sport and it is one of the reasons which made the 24h of Finale Ligure so big.

To keep the event interesting, we have always added something to it. Sometimes we have a new part of the track, sometimes it is a new theme. Maybe the most important news was when we founded WEMBO (World Endurance Mountain Bike Organisation) in 2012. This way, we were able to make the Solo race a real World Championship – which did not exist before that time. In 2015, we hosted the European Solo 24h MTB Championship and in 2017 we had the World Solo 24h MTB Championship again.

If you had to summarize the 24h of Finale Ligure in one sentence – which words would you use?

It’s Hard, It’s Fun, It’s Crazy: It’s the 24h of Finale

Looking back at all those years of racing at La Manie, which are your personal top three highlights?

Oh it’s hard to choose only three. Every year it’s full of emotions with the riders, their dreams and the thousands of funny and epic things that happen. Maybe the podium can be like this (in order of time)

  • 2006: The first 24h of Finale of my life. I participated with my friends and fell in love.
  • 2012: The first WEMBO World SOLO 24H MTB Championship. Have athletes from every continent sharing their passion for the 24h was amazing. For me it was like organising our own Olympic Games.
  • 2019: The podium of the SOLO race of 2019. Rudolf Springer who became a Friend in many years was able to win the SOLO race for the fifth time. He was followed by Claudio Lazzaroni and the record man Nico Valsesia. After passing each other for 24 hours, they decided to arrive together at the finish line in name of fair play. And then there was Ersilio Ambrosini, an amazing guy that after a disease need a leg prothesis, and he did the SOLO race. All together on the stage were representing an incredible image of the sport: determination, fair play and courage.

At the 24h, everybody seems to know you. Despite all the organizational effort, you try to mingle with the crowd. Still there is so much to do even while the race is on. What is the most stressful phase of the event?

As you know, our crew is really close to the riders and the people that choose to be at the event. Whenever possible, I want to be with the riders. But as you said, there is some super complicated moments, especially in preparation. For me, the hour before and the hour after the start are the most important ones. In that range of these two hours, everything can happen. During this time we need to solve any problem immediate, because it is crucial for the event in general.

I assume your team grew just as much as the race did. How big is the team that is enabling us to race today?

It depends on what you call my team. At the Blu Bike association, have four people involved as volunteers all year round to manage the event. But during the week of the race, we count around 200 people working to make the 24h of Finale happen. So yes of course, there is so many people needed to make an event like that happen.

Of course, team activity peaks during the racing weekend itself. But when do you start with the preparations for a new edition?

To be honest, we are already planning and working for 2023, so considering the strategy behind the event it’s really a long work. The actual organisation of the event involves our staff all year long. The management takes a lot of time – also, because bureaucracy in Italy tends to be complicated at time. Having the permission to run the event takes months of work in advance – year after year.

To make things more complicated, part of the crew – me in particular – is also part of the organisation of the FinalEnduro, the Enduro World Series race that we organize in September every year. As far as possible, we combine parts of our work for the two races during the year but it is quite some work after all. Still: both events are so much fun I would not want to lose any of it.

What is the key challenge of an event like the 24h of Finale Ligure?

For the riders that are searching a challenge, the key of our race is simply the endurance aspect combined with a time range of one full day of your life. We didn’t invented it of course. The endurance category exists in every sport and is a natural challenge for every person that wants to test their own limits. In itself, it is not an agonist aspect that pushes riders one against the others. It is something deeper, linked to the idea to do something for ourselves, to challenge our own limits.

Of course there are many riders fighting for the ranking, but in this kind of event, everyone’s perspective is different. I am happy that in the case of our event, it’s not rare that riders help each other to go beyond their limits. The fairplay between riders during a 24h race is in most cases amazing. Everybody understands that to win, sometimes it’s not important be the first but it’s enough to try with commitment.

In recent years, you have increasingly focused on sustainability. How much waste does an event like the 24h of Finale Ligure aggregate? Which achievements have been made and which topics are you still working on in order to reduce the environmental footprint of the event?

Thanks for asking me this! For people linked to outdoor activities and sport as us, this topic is really important.

The event is not just a race but became a huge camping for 3 days with up to 8,000 people. That is: the area where we organize the 24h of Finale becomes a small city for that short time.

Everybody respects the nature, of course, but the most important problem that we have is the garbage. We collect all the rubbish during that days and the forest and the field are always super clean, but we collect hundreds of kg of waste in 4 days, exactly as in a city. So we are working to change completely the waste impact on our event. As always, the main cause of waste is the catering. This makes thousands of plastic pieces we need to collect and dispose. To solve this issue, we will create a different way to eat at our restaurants, pushing compostable only and reusable materials.

Another major impact is energy supplies and the CO2 emissions related to this. We have started a project with the major of Finale Ligure to plant trees in direct compensation of the CO2 we bring to Finale.

So, you see, we are taking one step at a time. Waste is still an issue, but we are working hard to bring down the CO2 impact of the 24 h of Finale Ligure. There are actually teams who have taken their bikes to ride to the race… maybe we should make that a challenge for you and your team from Munich and Stuttgart?

Each edition of the 24h has a unique theme to it. How do you come up with the themes and which theme has been your all-time favourite?

That’s a funny story… As you know, the format of 24 h MTB races in Italy never had a bike federation that really wanted to give dignity to this kind of races. Our Italian federation only focused on Cross Country. Still, some 15 years ago, there was a group of venues in Italy organising 24h races – and every venue wanted to create something different to be cooler. In Finale, we actually never really liked this idea.

As I said, we followed the objective of showing the beauty of Finale with the 24h race. We were focused on our trails. Instead, other venues entered this kind of championships. City championships, regional championships and also Italian championships – even if there were no federations to give any value to that title. So we started playing on that. One year, we built a spaceship and during the event, we created a story were aliens were arriving on Finale to challenge the humans on bike. The next year, we launched the Intergalactic Championship, and from that moment we never stopped to play with themes. In each race.

Which is my favourite? Maybe the first one: The “Intergalactic Championship”, or maybe “Bike to the Future”…

There are several different categories to compete in: You can register as a competitive or non-competitive team and in groups of 2, 4, 8 or 12 riders. Or you take the challenge alone. Which team setup would you recommend for someone interested in participating in the 24h of Finale Ligure?

We give a full range of choice for any kind of rider. Normally competitive teams register on team 8 or team 12 to have more changes and go faster on the track. Riders that really love riding prefer team 4, so they have more time for riding and each rider does more loops. But in the last years, it also happened that many groups of friends started to register as SOLO. They want to ride together on the track and not one by one… So, it’s hard to say, but this is also one of the good things of our events: it’s for any taste of riding.

Which is the key challenge you think 1st time participants underestimate the most?

For teams often they underestimate the strategy. Who starts by running, how many loops per rider, who is better during the night, etc… . Riding in a 24h team is different from riding a XC race and the strategy can make a huge difference.

For SOLO, it is all about nutrition. Training and endurance are important, but nutrition is fundamental. Our body needs different food during a long effort, and during the race our stomach works in a different way and we need to be prepared. Everything else is uninteresting compared to this.

But please, don’t forget the flat tires… there is one year in which I had like three or four in a row. I could have killed that test bike! (No, it was not me who was tired and hit the rocks poorly ?). Last year, I killed a free hub. On the other side, I am a lucky one: The only crash I ever had was in my first round at the first time I participated. And I never had any severe technical issues. Is there a particular defect you remember?

Flat tires are the main technical issues that we see on our track and I am happy it is that way. The stones tend to be a little bit tricky at times, especially if you are tired at night. One defect I remember was on guy having an issue with his front wheel or fork. But instead of calling it a day and ending the race, he taped the front wheel to his bike and walked until the time was up. That is what I call commitment. What an effort!

To me, the two essential elements of the race are the fast and rather technical track right above the cost line and the non-competitive camping character. Everybody is giving his or her best, but the actual fight is the length of this endeavour. I can remember several different versions of the track in the years past. How difficult is it to get the track authorized?

The main track is rideable all year, and we use always official trails. The main issue is to authorise the safety part and have the environmental authorization for the camping area. Because there is no camping during the year. After 20 years we have quite some practise on that, but still need some months of work.

Let’s spend some words on Finale Ligure as well. There is the 24h race but there is also the EWS and tons of German (but also English) mountain bikers coming to Finale to ride. How did the (trail) infrastructure develop during the past decade given this interest in the region?

Yes, the 24H of is one of the two events in the promotion strategy of Finale. In 2008, I decided to create a second event, and so I created the FinalEnduro, exactly to have a second chance to show to the riders of the World the riding opportunities you have in Finale. At that time, the only event of Finale was the 24h, and even though it was showing the amazing track that everybody knew. But it did not show the incredible variety of our region and that Finale offered hundreds of trails.

From then on, the FinalEnduro grew a lot, becoming the Final of the most important Enduro Championship of the World, the Enduro World Series. Now it is also the Trophy of Nations, even more important!

In twelve years, the organisation staff of the Enduro Race grew with the event. Still, I always was in charge for the stage choice, and I always created a different race track. This is because the trail network of Finale is so big and various that we never end ideas of new stages and trail connection.

To me, that is the main treasure of Finale: Trails, trails and trails again. Trails which have always been there, waiting to be ridden.

Which challenges have arisen which still need to be addressed?

We are working on some E-MTB events… you will soon have some news about it.

I was actually thinking about the trail and infrastructure-related challenges. Many bikers only know NATO-base and the Rollercoaster. They find their master in the technical bits of Madonna della Guardia. Which is your personal favourite trail in Finale?

Good question! Of course, there are some secret spots with amazing trails that I will show you when you will come to visit me the next time… until then, I have to say it is really hard to choose only one trail. Next to the 24h loop which I still enjoy riding after all these years, I absolutely love the “Dolmen Trail” in Finale.

For those who have not been to Finale: Which type of bike would you recommend bringing?

There are trails and tours for any kind of taste, but with a Trail Bike or an Enduro Bike, you can enjoy the most part of the trails.

Riccardo, thank you for the interview. I am already looking forward to coming to Finale again, seeing you all and racing at the 22nd edition of the 24h in 2021. That will be my tenth participation!

Happy to hear this! We will wait you, stay safe and healthy until then.

Profile: Riccardo Negro

  • Favourite trail (Finale Ligure): Dolmen Trail
  • Favourite trail (World): Blàhnùkur Trail (Iceland)
  • Best Pizza in Finale: Any cooked in a wood oven
  • Best Ice Cream in Finale: Any that you eat after riding your bike!
  • Favourite bike: Ibis Ripmo
  • Personal bike: Ibis Ripley
  • First mountain bike: Diamondback Yellow Fluo
  • Uphill or downhill? Enduro (so both!)
  • Day or night (at a 24h race)? Night
  • Tube or tubeless? Tubeless
  • Carbon or aluminium? Carbon
  • Pizza or Focaccia? Focaccia
  • Fast or technical? Technical
  • Light, strong, cheap. Pick two: Light and Strong
  • E-Bikes are: new toys
  • Bringing a downhill bike to Finale Ligure is: A limited way to enjoy the complete trail network

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Ihr wollt wissen, wie es ist, bei den 24h von Finale Ligure mitzufahren? Die folgenden Berichte sollten euch gut unterhalten, wenn wir schon dieses Jahr nicht fahren können:

  1. benutzerbild

    Tobias

    dabei seit 08/2001

    24h Finale-Macher Riccardo Negro im Interview: „Wir machen jetzt eben ein Jahr Pause.“

    Riccardo Negro ist Organisator der 24h von Finale Ligure, einem der bekanntesten Ausdauerrennen der Welt. Dieses Jahr musste das Rennen abgesagt werden. Während wir also auf die nächste Ausgabe warten, haben wir zumindest herausgefunden, welche Pizza denn die beste in Finale ist – hier ist das Interview mit Riccardo!

    Den vollständigen Artikel ansehen:
    24h Finale-Macher Riccardo Negro im Interview: „Wir machen jetzt eben ein Jahr Pause.“
  2. benutzerbild

    cännondäler__

    dabei seit 10/2003

    Hallo Tobias,
    danke für das Interview! Wir würden das Rennwochenende jetzt im "La Grotta" mit den beiden Teams (4er/7er) ausklingen lassen und uns morgen auf dem Heimweg machen. Meine Höhepunkte waren die beiden Podiumsplätze im 4er 2008(2. Platz, die Gewinner waren quasi aus dem Nachbarort von uns) und 2009(3. Platz), die Tiefpunkte mein Crash in der letzten Runde 2018 (mit ambulanter Versorgung in Pietra Ligure) und der Regenabbruch 2016 kurz nach meiner letzten Runde. Aber selbst 2016/2018 hatten wir riesigen Spaß. Das beste Eis gibt es in Noli, aber das darf Riccardo ja so nicht sagen! Was die Teamgröße angeht: Für mich ist die beste Balance zwischen Rennen und Genuss ein 8er-Team bestückt mit 6 Leuten (da es ja offiziell kein 6er gibt). Im 4er sind die Pausen manchmal echt kurz und ein Ausfall eines Fahrers ist schwer zu kompensieren, wie Du selber weisst.
    cännondäler

  3. benutzerbild

    bikingarni

    dabei seit 10/2003

    Team Wurstwasserracing freut sich schon auf 2021!

  4. benutzerbild

    Tobias

    dabei seit 08/2001

    Der von Riccardo beschriebene Defekt kam mir bekannt vor - hab ihn in den 2009er Fotos gefunden! Das nenn ich in der Tat Einsatz ??

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