Steckbrief: Scott Ransom
Einsatzbereich | Enduro |
---|---|
Federweg | 170 mm/170 mm |
Laufradgröße | 27,5ʺ, 29ʺ |
Rahmenmaterial | Aluminium, Carbon |
Gewicht (o. Pedale) | 13,3 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL |
Website | www.scott-sports.com |
Wer erinnert sich noch an das Ransom? Ein brachialer Rahmen, optisch dem alten Gambler nahe, mit Scott Equalizer Pullshock ausgestattet. Das Bike, damals noch mit 26″ Laufrädern und viel Federweg bestückt, wurde im Laufe der Jahre durch das Genius LT ersetzt. Zum Modelljahr 2018 dann eine Überraschung für die Fans dieses langhubigen Bikes – Scott nahm das Genius LT aus dem Programm. Das neue Scott Genius verblieb als einziges Bindeglied zwischen Spark und Scott Gambler. Diese Lücke wird nun wieder von einem zusätzlichen Bike gefüllt – das Ransom ist zurück! Mit seinem Vorgänger hat es nur noch wenige Gemeinsamkeiten – zwar hat auch das neue Ransom zwei Räder und ist vollgefedert, mehr bleibt allerdings kaum vom ehemaligen 26-Zoller.
Grund für die geringen Gemeinsamkeiten ist ein anderer Ansatz für die 2019er Version: Mehr Federweg, größere Laufräder, ein neues Konzept und eine aktualisierte Rahmenform. Alles neu und alles anders? Nein, das Ransom baut auf dem Erfolg von Spark und Genius auf und verwendet neben der gleichen Hinterbaukonstruktion auch ähnliche Features.
- Rahmenmaterial Carbon
- Federweg 170 mm (vorne) / 170 mm (hinten)
- Hinterbau Virtual 4Link Design
- Laufradgröße 29″, 27.5+“
- Besonderheiten TwinLoc, Hixon-Lenker/Vorbau-Kombination, Geometrieverstellung
- Gewicht 13,3 kg (Komplettbike in Rahmengröße XL ohne Pedale)
- Farben orange / braun / beige / grünschwarz
- Rahmengrößen S / M / L / XL (gestetete Größe)
- Verfügbar ab sofort
- www.scott-sports.com
Scott Ransom 900/700 Tuned: 7.499 € (UVP)
Scott Ransom 910: 5.499 € (UVP)
Scott Ransom 920/720: 3.799 € (UVP)
Scott Ransom 930: 2.999 € (UVP)

Geometrie
Zu den langen Hauptrahmen mit bis zu 505 mm Reach in der größten Rahmengröße gesellen sich 436 mm lange Kettenstreben
Scott hat sich bereits mit dem Genius aus der Masse herausgehoben. Im Entwicklungszyklus des Trail-Bikes, in dem das Enduro-Bike Ransom parallel lief, will Scott verschiedenste Räder anderer Hersteller ausprobiert haben. Zielsetzung war der Blick über den Tellerrand, um die neuen Eindrücke mit dem bereits vorhandenen Wissen abzugleichen. Herausgekommen sind Rahmen, die etwas in der Länge gewachsen sind und Kettenstreben, die nicht zwangsweise die kürzesten sein wollen. Die Geometrie wirkt alles in allem sehr ausgeglichen. Ausreichend Stack sorgt dafür, dass man die langen Reach-Werte nicht durch hohe Spacer-Türme wieder einbüßen muss. Zu den langen Hauptrahmen mit bis zu 505 mm Reach in der größten Rahmengröße sollen 436 mm lange Kettenstreben perfekt passen. Scott lässt die Kettenstrebenlänge am Ransom, wie auch an den anderen Rädern im Programm, durch die Rahmengrößen hindurch konstant.
Durch einen Flip-Chip an der Wippe des Bikes ist es möglich, die Geometrie leicht anpassen. Diese Anpassung ist auch für den Wechsel zwischen 29″ und 27,5″+ Laufrädern gedacht: empfohlen wird der Einsatz mit 29″ Laufrädern in der flachen Einstellung mit tiefem Tretlager, der Modus mit hohem Tretlager für 27,5″+ Laufräder. Um den Unterschied im Außendurchmesser zwischen 29″ und dicken 27,5″-Reifen zu kompensieren, kann das Tretlager um insgesamt 7 mm angehoben werden. Mit der Änderung werden auch weitere Werte beeinflusst: Der Reach steigt um ca. 5,5 mm, der Stack schrumpft um ca. 4 mm, Lenk- und Sitzwinkel werden um ein halbes Grad steiler, die Kettenstreben verkürzen sich um 2 mm. Durch den minimal längeren Hinterbau und den flacheren Lenkwinkel wächst das Rad in der flachen Einstellung etwas im Radstand.
Rahmengröße | S | M | L | XL |
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Sitzrohrlänge | 420 mm | 440 mm | 470 mm | 500 mm |
Oberrohrlänge Low/High | 571,1 mm / 569,7 mm | 604,2 mm / 602,7 mm | 634,7 mm / 633,2 mm | 671,3 mm / 669,7 mm |
Steuerrohrlänge | 100 mm | 100 mm | 115 mm | 130 mm |
Lenkwinkel Low/High | 64,5° / 65° | 64,5° / 65° | 64,5° / 65° | 64,5° / 65° |
Sitzwinkel Low/High | 75° / 75,5° | 75° / 75,5° | 75° / 75,5° | 75° / 75,5° |
Kettenstrebenlänge Low/High | 437,9 mm / 436 mm | 437,9 mm / 436 mm | 437,9 mm / 436 mm | 437,9 mm / 436 mm |
Tretlagerhöhe Low/High | 353,5 mm/ 346,5 mm | 353,5 mm/ 346,5 mm | 353,5 mm/ 346,5 mm | 353,5 mm/ 346,5 mm |
Tretlagerabsenkung Low/High | 22 mm / 15 mm | 22 mm / 15 mm | 22 mm / 15 mm | 22 mm / 15 mm |
Radstand Low/High | 1182,9 mm / 1181,4 mm | 1182,9 mm / 1181,4 mm | 1182,9 mm / 1181,4 mm | 1182,9 mm / 1181,4 mm |
Reach Low/High | 406,3 mm / 412 mm | 439,5 mm/ 445 mm | 466,5 mm / 472 mm | 499,5 mm/ 505 mm |
Stack Low/High | 613,6 mm / 609,8 mm | 613,6 mm / 609,8 mm | 627,6 mm/ 623,4 mm | 641,3 mm/ 637 mm |
Ausstattung
Durch die Bank sind alle Ausstattungsvarianten mit der TwinLoc-Technologie ausgestattet. Während man am günstigsten Modell einen X-Fusion Nude-Dämpfer und eine RockShox Yari verbaut, wird an der restlichen Produktpalette auf ein Fox Fahrwerk, bestehend aus 36 und Fox Nude, gesetzt. Aber auch hier gibt es eine Abstufung: Das Aluminium-Modell für 3.799 € kommt mit dem Nude T Dämpfer, welcher nur das TwinLoc-System verwendet. An den beiden Carbon-Bikes werden Nude TR Dämpfer verwendet, die neben der TwinLoc-Technologie auch einen Ramp Up-Hebel verbaut haben.
Gebremst wird nur am Topmodell mit der neuen Code von SRAM. Alle anderen Bikes darunter verzögern mit Shimano-Bremsen. Beim Antrieb hingegen vertraut Scott komplett auf SRAM – so verfügen alle Räder über 12-fach Antriebe. Am Alu-Ransom findet sich zudem das neueste Mitglied der geflügelten Familie: die NX Eagle. Am 910-Modell verbaut Scott die GX Eagle, das 900 bzw. 700-Topmodell kommt mit X01 Eagle-Topgruppe. Komponenten-Hersteller Syncros liefert die Anbauteile: Laufräder, Lenkzentrale, Sattel und am 930-Modell auch die Vario-Sattelstütze stammen von der Eigenmarke.
Mit vier Modellen deckt Scott so ein recht breites Spektrum ab. Preislich rangiert man von 2.999 € bis 7.499 €.
Firmenname Modellnahme | 900 Tuned | 700 Tuned | 910 | 920 | 720 | 930 |
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Rahmenmaterial | Ransom Carbon | Ransom Carbon | Ransom Carbon | Ransom Alloy SL 6011 | Ransom Alloy SL 6011 | Ransom Alloy SL 6011 |
Federgabel | Fox 36 Float Factory Fit4 | Fox 36 Float Factory Fit4 | Fox 36 Float Performance Elite Fit4 | Fox 36 Float Performance Elite Fit4 | Fox 36 Float Performance Elite Fit4 | |
Dämpfer | Fox NUDE TR EVOL | Fox NUDE TR EVOL | Fox NUDE TR EVOL | Fox NUDE T EVOL | Fox NUDE T EVOL | |
Vorbau | Syncros Hixon iC Ride Carbon | Syncros Hixon iC Ride Carbon | Syncros XM1.5 | Syncros XM1.5 | Syncros XM1.5 | Syncros XM1.5 |
Lenker | Syncros Hixon iC Ride Carbon | Syncros Hixon iC Ride Carbon | Syncros Hixon 1.5 | Syncros Hixon 1.5 | Syncros Hixon 1.5 | Syncros Hixon 2.0 |
Griffe | Scott | Scott | Scott | Scott | Scott | Scott |
Bremsen | SRAM Code RSC | SRAM Code RSC | Shimano XT M8020 | Shimano MT520 | Shimano MT520 | Shimano MT500 |
Schaltung | SRAM X01 Eagle | SRAM X01 Eagle | SRAM GX Eagle | SRAM NX Eagle | SRAM NX Eagle | SRAM NX Eagle |
Laufräder | Syncros Revelstoke 1.5 | Syncros Revelstoke 1.5 | Syncros Revelstoke 2.0 | Syncros Revelstoke 2.5 | Syncros Revelstoke 2.5 | Formula CL/Syncros X-30S |
Reifen | Maxxis Minion DHF 2,6" EXO | Maxxis Minion DHF 2,6" EXO | Maxxis Minion DHF 2,6" EXO | Maxxis Minion DHF 2,6" EXO | Maxxis Minion DHF 2,6" EXO | Maxxis Minion DHF 2,6" EXO |
Sattelstütze | Fox Transfer Factory | Fox Transfer Factory | Fox Transfer Performance | Syncros Dropper 2.0 | Syncros Dropper 2.0 | Syncros Dropper 2.0 |
Sattel | Syncros Tofino 1.5 | Syncros Tofino 1.5 | Syncros Tofino 2.0 | Syncros Tofino 2.0 | Syncros Tofino 2.0 | Syncros XM 2.5 |
Preis | 7.499 € | 7.499 € | 5.499 € | 3.799 € | 3.799 € | 2.999 € |


Video: Vorstellung des Scott Ransom
Scott Ransom – Das neue Enduro mit 170 mm Federweg und TwinLock in der Übersicht von Grinsekater – Mehr Mountainbike-Videos
Im Detail
„Auch wenn wir bei Scott viel Wert auf leichte Carbon-Bikes legen, gehen wir niemals Kompromisse bei der Rahmensteifigkeit ein“
Fangen wir mit dem Rahmen an: Scott will mit dem Ransom seinen bisher steifsten Carbon-Rahmen entwickelt haben. Damit aber nicht genug: Auch ein niedriges Gewicht stand sehr hoch im Lastenheft der Entwickler. Scott beschreibt das Fahrverhalten mit zwei Achsen: Das sogenannte Steifigkeits-Rückgrat setzt sich zusammen aus Steuerrohr-Bereich, Unterrohr, Tretlager-Bereich und Kettenstreben. Lenkeinflüsse, Antriebseinflüsse und die Umlenkung der am Hinterbau wirkenden Kräfte, welche über den Dämpfer in Richtung Tretlager durchgereicht werden, müssen dort von der Rahmenkonstruktion aufgefangen werden. Scott will hier mit einem geschickten Carbon-Layup und Verstärkungen an den wichtigsten Stellen eine besonders haltbare Konstruktion geschaffen haben.


Optisch ergibt sich in Summe ein wuchtiges Erscheinungsbild – große Rohrdurchmesser und viel Material im Tretlager-Bereich wecken beim Fahrer Vertrauen. Im Vergleich zum Genius, das auch mit 2-fach Antrieben kompatibel ist, hat man sich am Ransom dafür entschieden, dem Umwerfer keinen Platz mehr einzuräumen. Dafür wurde die Abstützung am Hinterbau breiter, um diesen zu versteifen. 8,5 mm klingen nicht nach viel – aber wir wissen, dass in diesem Bereich des Bikes jeder Millimeter für die Entwickler zählt.
Neben der Steifigkeits-Achse setzt Scott auf die sogenannte Gewichts-Achse. Oberrohr und Sitzstreben sind für die Schweizer der ideale Ort, um Gewicht einzusparen. Rahmengröße M soll es so inklusive aller Gummi-Schützer, Hardware und mit Dämpfer auf sehr leichte 2650 g bringen – dabei aber nach wie vor die gleichen Prüfstandnormen wie das Downhill-Bike Gambler erfüllen.

Zweites Highlight ist das TwinLoc-Fahrwerkssystem. Scott beschränkt sich hier nicht auf das Zuschalten einer Plattform oder des Lockouts via Lenkerfernbedienung, TwinLoc kann bekanntermaßen mehr – zumindest am in Zusammenarbeit mit Fox entwickelten Nude-Dämpfer. Dieser arbeitet nicht wie ein herkömmlicher Dämpfer nur mit einer Positiv- und einer Negativ-Luftkammer, sondern hat drei bis vier Luftkammern. Das bereits vom Genius bekannte Nude T-Modell bietet drei Kammern, wobei die zusätzliche Kammer auf der Positiv-Seite sitzt und per Ventil geschlossen werden kann.
Durch das Öffnen und Schließen lässt sich das Heck im offenen Modus unterwegs hinsichtlich der Progression anpassen
Drückt man die TwinLoc-Lenkerfernbedienung, wird am Dämpfer die Plattform zugeschaltet und das Ventil geschlossen. Durch die Verkleinerung der Luftkammer wird die Luftfeder progressiver – das Prinzip kennt man von der Arbeit mit Volumenspacern. Bei gleichem Luftdruck und mehr Volumenspacern sitzt man etwas höher im Federweg als im offenen Modus, Durchschlägen wird mehr entgegengesetzt. Am Nude TR Federbein kommt noch eine weitere Luftkammer zum Einsatz, die wiederum durch ein Ventil verschließbar ist. Dazu ist allerdings ein Griff zum Dämpfer notwendig. Durch das Öffnen und Schließen lässt sich das Heck im offenen Modus unterwegs hinsichtlich der Progression anpassen: ein Jumptrail steht bevor? Für mehr Sprunghöhe einfach das Ramp Up-Hebelchen umlegen!

Wer so viel Entwicklungs-Aufwand in einen Rahmen steckt, hört natürlich nicht auf, bevor nicht alle Details berücksichtigt wurden. So sind an Ketten- und Sitzstreben dicke Gummi-Polster vorhanden, im Unterrohrschutz ist außerdem ein weiteres Detail eingearbeitet: Hier findet eine Batterie für elektrische Di2-Antriebe Platz. Viel Hirnschmalz soll zudem in die aktualisierte Zugführung geflossen sein – die Züge laufen jetzt nicht mehr unter dem Tretlager vorbei, sondern um den Hauptdrehpunkt oberhalb des Tretlagers. Ghost-Shifting oder ähnliches sollte dabei nicht auftreten und die Züge sind besser vor äußeren Einflüssen geschützt.


Auf dem Trail
Neben der sehr angenehmen Sitzposition mit einem etwas steileren Sitzwinkel verfügt das Scott Ransom über weitere Faktoren, die einem den Weg auf den Gipfel erleichtern sollen. Ähnlich wie schon beim Scott Genius mit Fox Live Fahrwerk begeistert auch das Ransom mit der Möglichkeit, das Fahrwerk via Lenkerfernbedienung in einen harten Lock-Modus schalten zu können.
Betätigt man den Hebel nur den halben Weg, landet man im sogenannten Traktionsmodus. Hierbei wird nicht nur die Lowspeed-Dämpfung erhöht, auch eine Luftkammer trennt sich vom Gesamtvolumen des Dämpfers ab. Man profitiert also nicht nur von einem vom Wippen befreiten Fahrwerk, sondern steht am Heck auch etwas höher im Federweg. Der Clou: Ein Hebel bedient Dämpfer und Gabel gleichzeitig. An der Front wechselt man aber lediglich in den mittleren Modus der Lowspeed-Druckstufe. Dieses System macht das Ransom aber trotz seiner 170 mm Federweg zu einer echten Bergziege: Wer sich viele Höhenmeter selbst verdient und dabei trotzdem viel Federweg mitnehmen möchte, wird dieses System lieben!

Aber nicht nur beim Weg nach oben kann das TwinLoc-System helfen. Flachere Trails, die das Potenzial bieten, um kreuz und quer an Wurzeln und Steinen abzuziehen, werden im Traktions-Modus mit zugeschalteter Progression am Dämpfer nicht komplett eingeebnet: Jeder Input vom Fahrer kommt sehr direkt und mühelos im Ransom an und auch Hinterradakrobaten haben ihre wahre Freude.
Mutiert das Streckenprofil plötzlich von blau zu doppelt-schwarz, kann man bequem mit dem Daumen das Fahrwerk in den passenden Modus versetzen.
In dem Moment, in dem sich der flowige, verspielte Trail zum ausgewachsenen Felsenmeer verwandelt, ist man nie gezwungen anzuhalten: Ein kurzer Klick am Lenker löst den Traktions-Modus und im nun komplett geöffneten Fahrwerk stehen die 170 mm Federweg in vollem Umfang bereit. Damit lässt sich auch in wildem Gelände einiges veranstalten und in Kombination mit der langen Geometrie bietet das Ransom auch im groben Geläuf viel Sicherheit.

Die Kombination aus den sehr voluminösen Reifen mit der steifen Rahmenkonstruktion bereitete so manchem Tester etwas mehr Abstimmungsaufwand. Denn der Luftdruck in diesen Pellen ist etwas, mit dem man sich genauer beschäftigen sollte: Man kommt auf vielen Trails aufgrund der breiten Felgen mit weniger Druck aus, als man denkt. Bei anspruchsvolleren Strecken mit mehr Geschwindigkeit und insbesondere bei vermehrtem Anlieger-Aufkommen mit aktiver Fahrweise gilt es, etwas höheren Reifendruck zu fahren.

Wird es extrem steil, bietet sich der Griff zum sogenannten Ramp-Hebel am Dämpfer an. Durch das Öffnen dieser Kammer steht man hinten etwas tiefer im Federweg und flacht den Lenkwinkel ab. Eine clevere Lösung, die eine Abstimmung bietet, für die man sonst den Dämpfer öffnen müsste. So gerüstet, lassen sich auch haarsträubende Steilabfahrten souverän mit dem Ransom meistern.
Das ist uns aufgefallen
- Griffwechsel Wer Griffe tauschen will, muss die in die Klemme integrierte TwinLoc Fernbedienung vom Griff entfernen und eine kleine Beilage einschieben. Diese ist im Lieferumfang enthalten.
- Lackqualität Steinbeschuss verträgt der Lack weniger gut. Wir hatten diverse Lackplatzer zu verzeichnen.
- TX30 Am Hinterbau werden Torx 30-Schrauben verwendet. An den Griffen Torx 10 und am TwinLock Torx 15. Die meisten Multitools verfügen nicht über dieses breite Werkzeugspektrum – wer hier auf dem Trail etwas reparieren möchte, sollte sich entsprechend ausstatten.
- 29 x 2.6 Reifen Wo manche den Grip bei langsameren Geschwindigkeiten bevorzugen, stoßen andere schnell an die Grenzen der leichten Bauweise. Wer zügig unterwegs ist, sollte auf schmalere Reifen mit mehr Dämpfung in der Karkasse greifen.
- Abstimmung der Federelemente 170 mm in Kombination mit einer modernen Geometrie erlauben eine sehr zügige Fahrweise. Wer hier Einfluss auf die Druckstufe nehmen möchte, um das Fahrwerk entsprechend anzupassen, muss sich an der Gabel auf die Lowspeed-Dämpfung beschränken, am Heck bleibt nur der Griff zu Volumenspacern oder der Dämpferpumpe. Dort ist der Dämpfer abgesehen von der Lowspeed-Zugstufe sprichwörtlich nackt.
- TwinLoc Fernbedienungskombination Alle Hebel sind sehr griffig gestaltet. Es benötigt aber eine Eingewöhnungszeit, um Traktions-Modus, den Lock- und den Release-Modus, aber vor allem den oberhalb des Lenkers liegenden Hebel für die Remote-Sattelstütze zu treffen. Manche Tester fanden es im Enduro-Einsatz schwierig, den Daumen von unterhalb des Lenkers nach oben wandern zu lassen, um schnell die Sattelhöhe anzupassen.
- Drei Modi für das Fahrwerk Alle drei Abstimmungen, welche über den Daumenhebel erreicht werden können, sind gut nutzbar und ermöglichen dem Scott Ransom einen sehr breiten Einsatzbereich trotz 170 mm Federweg. Der offene Modus ist sehr plüschig gehalten, hier wippt das Ransom beim Treten munter vor sich hin. Auf Forstwegen oder Straßen sollte man zumindest in den Traktions-Modus wechseln, um Ruhe zu schaffen.
- Progressions-Hebel am Dämpfer Um ein ausbalanciertes Fahrwerk zu erreichen, waren wir auf den meisten Strecken auf das Plus an Progression angewiesen. Wird das Gelände sehr steil, hilft der linearere Modus, das Heck etwas abzusenken und somit den Lenkwinkel abzuflachen, was sich als sehr nützlich erwies.
- Syncros Hixon Vorbau-Lenker-Kombination Für den Fahrer, welchem die Geometrie des Lenkers passt, ist dieses System ideal. Wem die Ausrichtung der Lenkerenden oder generell das steife Verhalten der Kombination nicht gefällt, muss viele Teile tauschen, was teuer werden kann.
- SRAM Code Tolle Modulation und schön dosierbare Bremskraft stellt der neueste Bremsenspross aus dem Hause SRAM zur verfügung. Leider hatten wir auf steilen und sehr schnellen Strecken auf den Strecken des Dreiländer-Enduros am Reschenpass mit Fading und wanderndem Druckpunkt am Heck zu kämpfen. Da halfen die metallischen Beläge leider nur bedingt. Wer entsprechend unterwegs ist, sollte auch am Heck auf eine 200 mm Scheibe wechseln.
- Zukunftsmusik mit Fox Live Am Hinterbau ist der Rahmen für Fox Live vorbereitet. Ob das elektronische System auch am Ransom in Zukunft den Wechsel zwischen den Lock-, Traktions und Downhill-Modus übernehmen wird, wurde aktuell seitens Scott und Fox mit Stillschweigen beantwortet.






Fazit – Scott Ransom
Gelungenes Comeback: Ist man bereit, sich auf ein geschlossenes System wie das Twin-Loc-Konzept einzulassen, profitiert man beim Scott Ransom von einem sehr breit einsetzbaren, steifen Bike mit massig Federweg. Das Endurobike der Schweizer kommt in jedem Gelände souverän zurecht und vermittelt mit den breiten Reifen viel Sicherheit – vor allem, wenn es mal langsamer, sehr viel steiler und technischer wird. Für Gewichts-Tuner ist das niedrige Gewicht für ein Bike dieser Federwegsklasse ein echtes Schmankerl.

Pro / Contra
Stärken
- Sehr kletterfreudig
- Breites Einsatzspektrum durch TwinLoc
- Sicherheitsgefühl in der Abfahrt
- Voluminöse Reifen bieten viel Grip
- Hoher Stack
Schwächen
- Lackqualität
- Druckstufendämpfung nicht einstellbar
- Unübliche Torx-Schrauben
- Befestigungsschrauben an Dämpfer und Hinterbau brauchen Schraubensicherung
Testablauf
Scott stellte uns das Ransom für fünf Wochen zum Test zur Verfügung. Nachdem uns Scott zunächst bei einer gemeinsamen Ausfahrt auf unseren Hometrails ein Setup empfohlen hat, konnten wir das Ransom in den folgenden Wochen ausführlicher testen und haben diverse Fahrwerks-Einstellungen ausprobiert. Neben dem Test in Serienausstattung haben wir das Rad durch das Austauschen von Komponenten auf unsere Vorlieben getrimmt und herausgefunden, wo die Stärken und Schwächen liegen und wo wir noch individuelle Optimierungsmöglichkeiten sehen.
Hier haben wir das Scott Ransom getestet
- Singletrails: Lose Böden, offene Kurven, steil, schnell, von staubtrocken bis schlammig
- Bikepark: Viele Tiefenmeter am Stück, größtenteils auf naturbelassenen, ruppigen Strecken
- Fahrstil
- Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
- Ich fahre hauptsächlich
- Mountainbike von flowigen Singletrails über Jumptrails bis hin zum Felsenmeer. Mit Hardtails bis hin zum Downhiller.
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
- Vorlieben bei der Geometrie
- Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 435 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher
- Fahrstil
- flüssig
- Ich fahre hauptsächlich
- Downhill, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
- Vorlieben bei der Geometrie
- vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel
Was haltet ihr von der Auferstehung des Scott Ransom?
137 Kommentare
» Alle Kommentare im Forumhallo, nachdem hier seit fast genau einem jahr funkstille herscht melde ich mich mal zu wort.....
hat ausser mir noch jmd. spiel am hinterbau vom ransom (900 tuned)
nach den ersten ausfahrten habe ich die schrauben am hinterbau kontrolliert---alle locker!!!!
dann mit schraubensicherungslack versehen und dem entsprechenden drehmoment angezogen....erstmal ruhe.
aber jetzt gehts schon wieder los....schrauben sind aber noch fest.
kann der hinterbau schaden genommen haben oder sind einfach die lager ausgeschlagen?
Chris
Ich schau später mal in die Glaskugel, in der Zwischenzeit könntest du aufschrauben und nachschauen
meine freundin würde aich gerne das ransom 910 aus 2020 zulegen, da es im internet on sale ist. sie ist 165cm gross, aber sowohl s als auch m fangen bei der grössentabelle von scott bei 165 an oO
zu welcher größe tendiert ihr? ich würde eher sagen s.
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