Der Prolog des Cape Epic 2019 ist Geschichte. Bei eher durchwachsenem Wetter kämpften sich die Fahrerinnen und Fahrer über die 21 Kilometer lange Strecke. Mitten im Feld der Profis unser Live-Blogger Simon Stiebjahn! Seinen Eindruck und seine Erfahrungen vom ersten kurzen Teilstück des Cape Epic wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten. Viel Spaß beim Lesen!
Gut gestartet ins Cape Epic – jetzt geht’s richtig los
Heute Morgen begann der Tag mit einer kleinen Überraschung. Das Wetter war alles andere als „Südafrika-Like“. Regnerisch, Nebelwolken und 18 Grad kamen mir ehrlich gesagt gerade recht. Meine besten Rennen bin ich immer bei schlechtem Wetter gefahren – ich bin echt froh, dass das Cape Epic 2019 nun endlich losging. Die fünf Monate Training für die anstehenden acht Tage, lassen die Spannung kurz davor fast unerträglich werden. Deshalb war ich etwas nervös vor dem Start zum Teamzeitfahren heute. Und was für ein Fazit ziehen wir nach diesem ersten Tag? Kurz gesagt: der Start ist uns geglückt.
Urs und ich haben von Beginn an einen guten Rhythmus gefunden und uns auf Platz 14 mit 2:19 min Rückstand gekämpft. Für mich gefühlsmäßig der beste Prolog beim Cape Epic bisher, auch wenn ich mir insgeheim schon eine Top 10-Platzierung gewünscht habe. Aber auf Rang drei fehlen uns weniger als 90 Sekunden, eine Winzigkeit, wenn man bedenkt, was da in den nächsten sieben Tagen noch auf uns zukommt. Mein Gefühl war gut – das war auch schon anders nach dem Prolog. Urs und ich sind als Paarung eher lange Rennen gewohnt. Der Prolog kommt mit nur 43 Minuten Rennzeit den Cross-Country Spezialisten schon sehr entgegen. Scott-SRAM mit der kurzfristig geformten Paarung Schurter/Forster hat dementsprechend heute gleich gezeigt, zu was sie in der Lage sind und haben das gelbe Trikot geholt. Cannondale, mit Fumic/Avancini, verlieren als zweitplatziertes Team 41 Sekunden. Auch das Team Kross mit Mantecon/Cink auf Rang drei mit 53 Sekunden Rückstand, habe ich so erwartet. Überraschend stark war allerdings das Team Willier mit Meija/Cattaneo auf Platz vier.
Unsere Youngsters haben einen super Job gemacht und direkt gezeigt, dass sie in den kommenden Tagen da sein werden, wenn wir im Falle eines Defekts ein Backup-Team brauchen. Sie werden 17. mit 2:43 min Rückstand. Unser Legends Team mit Karl und Alban hatte heute direkt Pech. Auf einer der schnellen Steinabfahrten ist Alban die Felge gebrochen. Riesen Glück, dass der Reifen nicht gleich auch noch explodiert ist. Die Jungs konnten den Schaden einigermaßen in Grenzen halten und finishten auf Platz 23 mit 3:30 min Rückstand.
Jetzt sind wir froh, dass der Start geschafft ist und morgen die erste Etappe mit 111 km und 2700 Hm ansteht. Um zum neuen Startort zu kommen, steht uns zunächst noch eine 116 km lange Autofahrt nach Hermanus bevor. Die Strecke legen wir jetzt mit unseren Campern zurück. Schlafen werden wir hingegen dieses Jahr zum ersten Mal nicht in den Campern, sondern in einer Unterkunft, unweit vom Renngelände. Das gibt uns hoffentlich nach den Etappen die nötige Ruhe und die Möglichkeit uns besser auf die nächsten Tage vorzubereiten.
Insights – Eine Einheit bilden
Um euch einen Einblick in unser tägliches Leben hier beim Cape Epic zu geben, will ich jeden Tag über ein spezielles Epic-Thema schreiben.
Heute: Das Bild aus dem Downhill mit Nino und Lars. Spannend zu sehen – die beiden fahren nicht mal eine Radlänge voneinander entfernt. Das ist es, auf was es beim Epic ankommt. Du musst dich mit deinem Partner blind verstehen, um eine Einheit zu bilden! Morgen werden wir das dann ganz „einfach“ nachmachen. :-)
Gerne könnt ihr mir/uns (Markus) in den Kommentaren auch Fragen stellen. Wir versuchen dann bestmöglich von hier unten darauf einzugehen!
Bis morgen,
euer Stiebi
Alle Artikel zu Simon Stiebjahns Live-Blog vom Cape Epic 2019:
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- Bulls Wild Edge von Simon Stiebjahn: Brandneuer Prototyp am Start beim Cape Epic
- Cape Epic Live-Blog von Simon Stiebjahn: Prolog – Endlich geht’s los!
- Cape Epic Live-Blog von Simon Stiebjahn: 1. Etappe – Ein grandioser Tag für uns!
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