Tipp: du kannst mit der Tastatur blättern
So ungefähr habe ich zahlreiche Abende in den vergangenen Wochen verbracht
So ungefähr habe ich zahlreiche Abende in den vergangenen Wochen verbracht - Zwift erlaubt einem das virtuelle Training in den eigenen vier Wänden. Das klingt ziemlich abenteuerlich und futuristisch. Ob es Zwift gelingen wird, das Herz eines Vollblut-Mountainbikers zu gewinnen?
Im Rennrad-Bereich ist Zwift seit vielen Jahren fest etabliert. Hier wird die Software vor allem im Winter gerne fürs strukturierte Training und für gemeinsame Ausfahrten genutzt
Im Rennrad-Bereich ist Zwift seit vielen Jahren fest etabliert. Hier wird die Software vor allem im Winter gerne fürs strukturierte Training und für gemeinsame Ausfahrten genutzt - nun möchten die Kalifornier ihre Erfolgsgeschichte im Mountainbike-Segment weiterschreiben.
Repack Ridge nennt sich die Offroad-Strecke, die man auf Zwift unter die Stollen nehmen kann
Repack Ridge nennt sich die Offroad-Strecke, die man auf Zwift unter die Stollen nehmen kann - hier wird eine besonders gute Linienwahl belohnt.
Für den Offroad-Kurs kommt die Future Works Steering-Funktion ins Spiel
Für den Offroad-Kurs kommt die Future Works Steering-Funktion ins Spiel - ihr müsst nicht nur in die Pedale treten, sondern auch lenken. Das geschieht über die Neigungssensoren eures Smartphones, das ihr auf dem Lenker befestigt.
Nach Feierabend schnell noch eine Runde auf dem Fahrrad drehen? Das ist im Winter ziemlich kompliziert
Nach Feierabend schnell noch eine Runde auf dem Fahrrad drehen? Das ist im Winter ziemlich kompliziert - das Training auf der Rolle soll hier helfen und durch Zwift deutlich angenehmer gestaltet werden.
Mein Zwift-Setup: Laptop, Ventilator, Fahrrad, Wahoo Kickr Smart-Rollentrainer und eine Yoga-Matte
Mein Zwift-Setup: Laptop, Ventilator, Fahrrad, Wahoo Kickr Smart-Rollentrainer und eine Yoga-Matte - meiner Erfahrung nach ist ein Rennrad für das Training auf der Rolle aber deutlich besser geeignet als ein Mountainbike. Bei diesem klappt der Lenker schnell weg, außerdem ist die Federung eher unpraktisch.
Der Wahoo Kickr ist einer der populärsten Smart-Rollentrainer
Der Wahoo Kickr ist einer der populärsten Smart-Rollentrainer - es gibt auch zahlreiche Alternativen. Das Setup war insgesamt sehr unkompliziert.
Einstöpseln und via Bluetooth koppeln
Einstöpseln und via Bluetooth koppeln - schon kann das virtuelle Vergnügen beginnen.
Eine meiner ersten Aktionen bei Zwift war das Absolvieren eines FTP-Tests
Eine meiner ersten Aktionen bei Zwift war das Absolvieren eines FTP-Tests - das macht stramme Waden, ist allerdings auch sehr anstrengend. Pro-Tipp: Vorher keinen Burrito essen!
Mach ich!
Mach ich!
Mit Zwift das Mountainbiken simulieren? Das klappt nicht wirklich: Das Fahren auf Repack Ridge ist ein nettes Gadget, hat aber mit dem richtigen Fahren so ziemlich gar nix zu tun
Mit Zwift das Mountainbiken simulieren? Das klappt nicht wirklich: Das Fahren auf Repack Ridge ist ein nettes Gadget, hat aber mit dem richtigen Fahren so ziemlich gar nix zu tun - im Rennrad-Bereich funktioniert die Simulation hervorragend, im Offroad-Bereich eher weniger. Dann doch lieber stationäres Training unter freiem Himmel!
Ein besonderes Feature von Zwift sind die umfangreichen Trainingspläne, die es auch speziell für Mountainbiker gibt
Ein besonderes Feature von Zwift sind die umfangreichen Trainingspläne, die es auch speziell für Mountainbiker gibt - zu Testzwecken habe ich das Dirt Destroyer-Programm über 5 Wochen gemacht.
"Build massive torque power to crush it offroad": Das klingt gut
"Build massive torque power to crush it offroad": Das klingt gut - um das zu erreichen, muss man beim Dirt Destroyer-Programm vor allem bei niedriger Trittfrequenz hohe Wattzahlen erzielen. Effektiv ist das sicherlich. Die eher straßenspezifischen Trainingsprogramme haben mir persönlich aber deutlich mehr Spaß gemacht.
Nach mehreren Wochen Zwift ging's endlich wieder auf richtige Trails. Und klar: Das ist natürlich viel, viel spaßiger als das Fahren auf der Rolle im virtuellen Raum
Nach mehreren Wochen Zwift ging's endlich wieder auf richtige Trails. Und klar: Das ist natürlich viel, viel spaßiger als das Fahren auf der Rolle im virtuellen Raum - aber: das Zwiften hat mich definitiv sehr gut vorbereitet auf die Saison und war gerade im verschneiten Januar eine tolle Alternative, wenn das Mountainbike im Keller bleiben musste.
Beine aus Stahl dank Zwift? Ja, durchaus
Beine aus Stahl dank Zwift? Ja, durchaus - dank Training auf der Rolle starte ich für meine Verhältnisse deutlich fitter in die richtige Saison, als das sonst der Fall war. Das ist auch irgendwie logisch. Zwift hat die Hemmschwelle, nach der Arbeit noch eine Einheit auf dem Rad zu verbringen, aber deutlich herabgesetzt.
Durch Zwift wird man mit Sicherheit kein besserer Mountainbiker. Das Training von Fahrtechnik, Kraft im Oberkörper sowie Verständnis für die Sportart findet trotz Offroad-Features praktisch nicht statt
Durch Zwift wird man mit Sicherheit kein besserer Mountainbiker. Das Training von Fahrtechnik, Kraft im Oberkörper sowie Verständnis für die Sportart findet trotz Offroad-Features praktisch nicht statt - auf die Fitness wirkt sich das virtuelle Training aber definitiv positiv aus und macht dabei auch noch Spaß.
Zwift oder Couch?
Zwift oder Couch? - Am besten erst die Arbeit in Watopia, dann das entspannte Vergnügen auf dem gepolsterten Sofa!
Ich war wirklich skeptisch, ob ich Gefallen an Zwift finden würde. Nach einer kurzen Eingewöhnung hat mich der Ansatz aber sehr gepackt.
Ich war wirklich skeptisch, ob ich Gefallen an Zwift finden würde. Nach einer kurzen Eingewöhnung hat mich der Ansatz aber sehr gepackt. - Klar ist aber auch: Die Hürde der Einstiegskosten ist hoch, zudem muss man in jedem Fall eine gewisse Offenheit für strukturiertes Training und eine solche Lösung mitbringen. Mountainbiken unter freiem Himmel vor solch einem Hintergrund ist zweifellos deutlich cooler, aber ich werde Zwift auch zukünftig treu bleiben. Nicht statt dem, sondern zusätzlich zum richtigen Biken!

Zwift für Mountainbiker im Test: Im Rennrad-Bereich erfreut sich die virtuelle Trainings-Software Zwift schon seit Jahren großer Beliebtheit. Vor allem in den kühlen Monaten des Jahres bietet sich der Wechsel von der nassen, dunklen Straße ins sonnige Watopia an. Aber stellt Zwift auch für Mountainbiker und Mountainbikerinnen eine sinnvolle Alternative dar? Kann Radfahren in den eigenen vier Wänden wirklich Spaß machen? Wir haben Zwift ausgiebig „getestet“ …

Steckbrief: Zwift für Mountainbiker

EinsatzbereichCross-Country, Trail, Enduro, Freeride
Laufradgröße26ʺ, 27,5ʺ, 29ʺ
RahmenmaterialAluminium
Rahmengrößennicht so groß
Websitewww.zwift.com
Preis: 15 Euro im Monat
Bikemarkt: Zwift kaufen

Zwift ist eine kostenpflichtige Software, die sich auf nahezu allen Laptops, Tablets und Smartphones mit Android- oder iOS-Betriebssystem installieren lässt. In Kombination mit einem Rollentrainer, den ihr zusätzlich benötigt, könnt ihr durch virtuelle Welten radeln, euch mit Freunden zu gemeinsamen Ausfahrten verabreden, spezifische Trainingseinheiten oder mehrwöchige -programme absolvieren und sogar bei Wettkämpfen an die digitale Startlinie treten. Mit Trainingsprogrammen speziell für Mountainbiker und sogar einem neu eingeführten Offroad-Modus will Zwift nun neben Rennrad-Fahrer*innen und Jogger*innen (ja, das ist kein Scherz – man kann Zwift auch zum virtuellen Joggen nutzen …) endlich auch Mountainbiker und Mountainbikerinnen ansprechen. Ob das gelingt und die Avancen von Zwift von Erfolg gekrönt sind, oder der Mountainbiker – in diesem Falle ich – dann doch lieber zum richtigen Fahrrad greift, haben wir in den vergangenen Monaten ausgiebig getestet.

Für eine bessere Lesbarkeit verwenden wir in den folgenden Abschnitten nur noch die männliche Form des Wortes Mountainbiker. Eine Umfrage im Bekanntenkreis hat übrigens ergeben, dass Zwift-Nutzerinnen pro Fahrt im Schnitt deutlich mehr Ride Ons – das Zwift-Äquivalent für Likes – bekommen haben als männliche Zwifter. 

So ungefähr habe ich zahlreiche Abende in den vergangenen Wochen verbracht
# So ungefähr habe ich zahlreiche Abende in den vergangenen Wochen verbracht - Zwift erlaubt einem das virtuelle Training in den eigenen vier Wänden. Das klingt ziemlich abenteuerlich und futuristisch. Ob es Zwift gelingen wird, das Herz eines Vollblut-Mountainbikers zu gewinnen?
Diashow: Von der Couch Potato zum Dirt Destroyer: Lohnt sich Zwift für Mountainbiker?
Mach ich!
Der Wahoo Kickr ist einer der populärsten Smart-Rollentrainer
Ein besonderes Feature von Zwift sind die umfangreichen Trainingspläne, die es auch speziell für Mountainbiker gibt
Repack Ridge nennt sich die Offroad-Strecke, die man auf Zwift unter die Stollen nehmen kann
Mein Zwift-Setup: Laptop, Ventilator, Fahrrad, Wahoo Kickr Smart-Rollentrainer und eine Yoga-Matte
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Im Detail

Wie vertraut man mit Zwift ist, hängt vermutlich maßgeblich davon ab, ob man auch ein ausgeprägtes Interesse am Rennradfahren hat oder nicht. Diejenigen, die sich gerne mal in Lycra-Schale werfen, muss man Zwift nicht erklären. Die meisten Mountainbiker können mit Training auf der Rolle eher nix anfangen; das Ganze in virtuell ist dann quasi die Quadratur des Neulands. Weil es dem Verfasser dieses Tests anfangs ähnlich ging, hat er hier einen ausführlichen Zwift Offroad-Guide für Mountainbiker verfasst. Allen Zwift-Novizen sei dieser ans Herz gelegt.

Im Rennrad-Bereich ist Zwift seit vielen Jahren fest etabliert. Hier wird die Software vor allem im Winter gerne fürs strukturierte Training und für gemeinsame Ausfahrten genutzt
# Im Rennrad-Bereich ist Zwift seit vielen Jahren fest etabliert. Hier wird die Software vor allem im Winter gerne fürs strukturierte Training und für gemeinsame Ausfahrten genutzt - nun möchten die Kalifornier ihre Erfolgsgeschichte im Mountainbike-Segment weiterschreiben.

Damit man Zwift nutzen kann, benötigt man neben einem passenden Fahrrad natürlich ein Abonnement bei Zwift. Der Download der App ist kostenlos. Man kann sogar jeden Monat einige Kilometer radeln, ohne sich kostenpflichtig registrieren zu müssen. Wer aber wirklich zwiften will, kommt um ein monatlich kündbares Abo nicht herum. Die Kosten hierfür: 15 € im Monat. Zudem benötigt man noch einen passenden Rollentrainer. Hier gibt es von nicht so smart über Smart-Rollentrainer bis hin zu richtigen Fitness-Bikes zahlreiche Optionen, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Eine der beliebtesten Optionen ist der Wahoo Kickr V5, den unsere Kollegen von Rennrad-News vor Kurzem ausgiebig getestet haben. Für unseren Test haben wir eine ältere Variante des  Wahoo Kickr ohne Probleme verwendet. Kleiner Haken an der Sache: Smart-Rollentrainer sind schon seit einiger Zeit ähnlich begehrt wie bezahlbare Wohnungen in der Münchener Innenstadt.

Was Zwift nun für all diejenigen, die nicht auf der Straße, sondern am liebsten im Wald über Stock und Stein unterwegs sind, interessant macht, sind spezielle Ansätze für Mountainbiker. Vor gut einem Jahr hat Zwift eine Future Steering-Funktion inklusive spezieller Mountainbike- und Gravel-Strecken präsentiert – hier muss man nicht nur fleißig in die Pedale treten, sondern mittels Smartphone auf dem Lenker auch noch die Ideallinie treffen. Außerdem gibt es Trainingsprogramme speziell für Mountainbiker und man im Zwift Drop Shop sogar einige der neusten High End-Modelle aus der Mountainbike-Welt freischalten. Ob das ausreicht, um die Herzen der Mountainbiker zu erobern und sie ins virtuelle Gelände zu locken?

Repack Ridge nennt sich die Offroad-Strecke, die man auf Zwift unter die Stollen nehmen kann
# Repack Ridge nennt sich die Offroad-Strecke, die man auf Zwift unter die Stollen nehmen kann - hier wird eine besonders gute Linienwahl belohnt.
Für den Offroad-Kurs kommt die Future Works Steering-Funktion ins Spiel
# Für den Offroad-Kurs kommt die Future Works Steering-Funktion ins Spiel - ihr müsst nicht nur in die Pedale treten, sondern auch lenken. Das geschieht über die Neigungssensoren eures Smartphones, das ihr auf dem Lenker befestigt.

Die Installation von Zwift ist denkbar simpel, zumindest in Kombination mit einem Smart-Rollentrainer. Diesen baut man beispielsweise im Keller oder Wohnzimmer auf, muss dabei die passende Laufrad-Größe auswählen – und je nach Rad noch die passende Kassette und Hinterbau-Adapter montieren. Ob man Zwift mit einem Rennrad oder dem Mountainbike verwendet, spielt im Prinzip keine Rolle: beides geht, wenngleich ich die Rennrad-Variante deutlich angenehmer finde – doch dazu später mehr. Nun öffnet man die App, verbindet den Rollentrainer mit dieser und kann mit der virtuellen Ausfahrt beginnen. Das klingt simpel und ist es tatsächlich auch. Innerhalb weniger Augenblicke ist Zwift startklar, sodass man gerade im Winter nach der Arbeit perfekt noch eine Runde drehen kann, ohne sich nach draußen in die Dunkelheit begeben zu müssen.

Nach Feierabend schnell noch eine Runde auf dem Fahrrad drehen? Das ist im Winter ziemlich kompliziert
# Nach Feierabend schnell noch eine Runde auf dem Fahrrad drehen? Das ist im Winter ziemlich kompliziert - das Training auf der Rolle soll hier helfen und durch Zwift deutlich angenehmer gestaltet werden.

Auf dem Trail

Vorneweg: Ich war zunächst skeptisch, ob mich ein Ansatz wie der von Zwift wirklich ansprechen wird. Prinzipiell habe ich viel Spaß an Training, gehe im Winter beispielsweise ziemlich regelmäßig laufen und hatte mir vorgenommen, bis zu diesem Frühjahr hin und wieder mal einen vernünftigen Schnitt über die Halbmarathon-Distanz gelaufen zu sein. Mountainbiken bei absolutem Mistwetter ist eher nicht mein Fall, weil ich in der Stadt wohne und die Möglichkeiten, das Bike zu reinigen, hier leider sehr überschaubar sind. Andererseits hasse ich technische Lösungen, die wenig intuitiv sind. Die Stimmung war entsprechend prächtig, als ich den gigantisch schweren Redaktions-Kickr in den dritten Stock meiner Wohnung geschleppt hatte, um dann festzustellen, dass die Kassette falsch montiert ist und ich mein Zwift-Bike mit Boost-Hinterbau aufgrund der fehlenden Adapter nicht installieren kann. Sagen wir’s so: Die Rheinstraße in Mainz hätte fast ein massives Schlagloch hinzugewonnen. Mir war der Kickr aber schlichtweg zu schwer, um ihn aus dem Fenster meines Wohnzimmers rauszuschmeißen …

Der richtige Aufbau des Zwift-Setups hat dann aber selbst für einen Technik-Vollpfosten wie mich nicht allzu viel Zeit in Anspruch genommen. Nach der ersten unstrukturierten Ausfahrt, die vermutlich bei jedem Zwifter identisch abläuft (man fährt los, ist erst skeptisch, dann ist es irgendwie ganz cool, dabei tritt man viel zu ambitioniert eine viel zu hohe Wattzahl, dann geht man aus dem Sattel und sprintet so richtig los, nach wenigen Minuten ist man total platt), begann für mich der erste Teil des halbwegs strukturierten Zwift-Tests.

Mein Zwift-Setup: Laptop, Ventilator, Fahrrad, Wahoo Kickr Smart-Rollentrainer und eine Yoga-Matte
# Mein Zwift-Setup: Laptop, Ventilator, Fahrrad, Wahoo Kickr Smart-Rollentrainer und eine Yoga-Matte - meiner Erfahrung nach ist ein Rennrad für das Training auf der Rolle aber deutlich besser geeignet als ein Mountainbike. Bei diesem klappt der Lenker schnell weg, außerdem ist die Federung eher unpraktisch.
Der Wahoo Kickr ist einer der populärsten Smart-Rollentrainer
# Der Wahoo Kickr ist einer der populärsten Smart-Rollentrainer - es gibt auch zahlreiche Alternativen. Das Setup war insgesamt sehr unkompliziert.
Einstöpseln und via Bluetooth koppeln
# Einstöpseln und via Bluetooth koppeln - schon kann das virtuelle Vergnügen beginnen.

Die Vielzahl der Möglichkeiten, die Zwift dem Nutzer bietet, kann anfangs ganz schön überfordernd wirken, zumal das Menü nicht so wahnsinnig übersichtlich designt ist. Um überhaupt irgendwie einen Ausgangswert für das in den folgenden Wochen stattfindende Training zu bekommen, entscheide ich mich dafür, zunächst einmal einen FTP-Test zu machen. Was FTP ist? Keine Ahnung, jedenfalls damals – das F wird ja wohl für „Fun“ stehen, oder zumindest für „fantastisch“. Und weil ich mich kurz vor dem FTP-Test mit einem Burrito, der die Ausmaße eines ausgewachsen Truthahns hat, stärke, kann der Test ja wohl nur gut werden!

FTP-Test: Das F steht leider nicht für Fun

Naja, falsch gedacht. Beim FTP-Test geht es darum, die funktionelle Leistungsschwelle (Functional Threshold Power) zu ermitteln. Der FTP-Wert sagt aus, welche Leistung man über eine Stunde aufrecht erhalten kann. Basierend auf diesem Watt-Wert wird dann ähnlich wie beim Training nach Herzfrequenz-Zonen das Training gesteuert. Das ist ein wichtiger Aspekt bei Zwift, weil die von der App vorgegebene Leistung – die sich eben nach dem individuellen FTP-Wert richtet – an den Smart-Rollentrainer in Echtzeit übermittelt wird.

Um den FTP-Wert zu ermitteln, tritt man 20 Minuten lang so hart wie möglich in die Pedale. Der durchschnittliche Watt-Wert des 20 Minuten-Tests wird mit dem Faktor 0,95 multipliziert und man erhält seinen individuellen FTP-Wert, der natürlich vom individuellen Trainingszustand abhängt. Teilt man den FTP-Wert durch das Körpergewicht, erhält man den noch aussagekräftigeren Watt pro Kilo-Wert. Das sind sozusagen die PS der Rennrad-Welt. Wie so ein 20-Minuten-Vollgas-auf-die-Fresse FTP-Test läuft, wenn man völlig unbedarft an die Sache rangeht und sich kurz vorher noch einen prächtigen Burrito reinballert, möchte ich an dieser Stelle nicht weiter ausschmücken. Der Wert war für die Tonne, die Lust auf mexikanische Spezialitäten für einige Wochen verflogen.

Eine meiner ersten Aktionen bei Zwift war das Absolvieren eines FTP-Tests
# Eine meiner ersten Aktionen bei Zwift war das Absolvieren eines FTP-Tests - das macht stramme Waden, ist allerdings auch sehr anstrengend. Pro-Tipp: Vorher keinen Burrito essen!

In den Tagen danach wage ich mich mit etwas mehr Sinn und Verstand an einzelne Trainingseinheiten. Diese sind tatsächlich ziemlich cool: Man kann auswählen, wie viel Zeit man hat und bekommt vorab schon eine Info, wie die Trainingsfahrt ungefähr aussehen wird, wie anstrengend die ganze Sache so ist. Gut gefahren bin ich mit drei Trainingseinheiten pro Woche, jede etwa eine Stunde lang. Der Gamification-Ansatz von Zwift packt mich sofort. Dass man auf dem Laptop-Display sofort eine Rückmeldung über die getretenen Watt, die Kurbel-Umdrehungen pro Minute und die Herzfrequenz bekommt, finde ich großartig. Auch beim Laufen finde ich solche Aspekte extrem interessant, beim Mountainbiken kommen sie mir oft zu kurz. Zusammengefasst: Nach kurzer Eingewöhnung bin ich ziemlich begeistert vom virtuellen Training, freue mich sogar auf die Fahrten nach Feierabend. Das passt gut, weil sich das Wetter gerade von seiner ungemütlichsten Seite zeigt und an Mountainbiken im Wald nicht mal im Entferntesten zu denken ist.

Nach gut zwei Wochen mache ich erneut den FTP-Test. Dieses Mal ohne Burrito, dafür mit Hirn, ausreichend Wasser und der passenden Musik im Ohr. Diese hilft beim Zwiften enorm. Nach einigen Fahrten mit verschiedenen Genres auf den Kopfhörern verstehe ich so langsam, wieso diverse Rennrad-Fahrer Gigi D’Agostino so feiern. Mit meinem Ergebnis bin ich dieses Mal zufrieden, über 20 Minuten gelingen mir 321 Watt. Das ist bei meinem Gewicht kein überragender, aber zumindest ein vernünftiger Wert, den ich ja eh noch trainieren will. Bis zum weißen Trikot für den besten Nachwuchsfahrer bei der Tour de France ist es aber noch ein weiter Weg für mich.

Mach ich!
# Mach ich!

Repack Ridge: Mit Zwift ins Gelände

Aber halt: Wurde nicht weiter oben im Artikel angekündigt, dass Zwift ganz spezielle Features für ganz spezielle Mountainbiker bietet? Stimmt, da war ja was. Seit Ende 2019 gibt es einen speziellen Offroad-Kurs namens Repack Ridge. Hier kommt auch die sogenannte Future Works Steering-Technologie ins Spiel: Ihr befestigt euer Smartphone am Lenker eures Zwift-Bikes und über die Beschleunigungssensoren des Smartphones werden eure Lenkbewegungen direkt in die Software übertragen. Nicht nur Rennrad fahren, sondern auch Mountainbiken soll dadurch digital werden.

Mit Zwift das Mountainbiken simulieren? Das klappt nicht wirklich: Das Fahren auf Repack Ridge ist ein nettes Gadget, hat aber mit dem richtigen Fahren so ziemlich gar nix zu tun
# Mit Zwift das Mountainbiken simulieren? Das klappt nicht wirklich: Das Fahren auf Repack Ridge ist ein nettes Gadget, hat aber mit dem richtigen Fahren so ziemlich gar nix zu tun - im Rennrad-Bereich funktioniert die Simulation hervorragend, im Offroad-Bereich eher weniger. Dann doch lieber stationäres Training unter freiem Himmel!

Ist der Zwift Offroad-Kurs inklusive Lenkfunktion eine ernsthafte Alternative zum Mountainbiken? Die klare Antwort: Nein. Innerhalb weniger Minuten ist man die Strecke abgefahren. Zwar unterscheidet sich die Belastung deutlich vom normalen Zwiften auf der Straße, auch die Lenkfunktion ist eine nette Spielerei. Aber mehr als eine Spielerei, ein nettes Feature ist es eben nicht – zumal man so lenkt, wie man es im Gelände niemals tun würde und die Mountainbike-typische Belastung auf die Arme komplett fehlt. Wer sich also einen Rollentrainer inklusive Zwift zulegen will, nur um auf Repack Ridge im Gelände unterwegs zu sein, sollte seine Entscheidung dringend überdenken.

Dirt Destroyer: Der Name ist Programm!

Nicht nur mit dem Offroad-Kurs, sondern auch mit Trail-spezifischen Trainingsprogrammen möchte Zwift die Herzen der Mountainbiker erobern. Das Programm, das ich mir für den Selbsttest vornehme, hat den klangvollen Namen Dirt Destroyer. 5 Wochen lang soll das Programm etwa gehen, mit bis zu 5 Einheiten pro Woche – und mich für die anstehende Saison richtig fit machen. Das klingt eigentlich gut, denn das Wetter ist noch immer richtig mies und die Trails versinken im Schnee. Ob es mir gelingen wird, dieses Mal fit in die Saison zu starten?

Ein besonderes Feature von Zwift sind die umfangreichen Trainingspläne, die es auch speziell für Mountainbiker gibt
# Ein besonderes Feature von Zwift sind die umfangreichen Trainingspläne, die es auch speziell für Mountainbiker gibt - zu Testzwecken habe ich das Dirt Destroyer-Programm über 5 Wochen gemacht.

Im Prinzip unterscheiden sich die Mountainbike-spezifischen Trainingsprogramme bei Zwift nicht von denen für Rennrad-Fahrer. Die Smart-Rolle gibt die Leistung vor, dazu muss man bestimmte Trittfrequenzen treffen – und wird mit Sternen belohnt, wenn man alle Aufgaben erledigt. Da mir die Rennrad-spezifischen Trainingseinheiten viel Spaß gemacht haben und Mountainbiken ganz objektiv betrachtet die beste Sportart der Welt ist, sollte das eine gute Kombination sein.

Die ersten Dirt Destroyer-Einheiten sind jedoch relativ ernüchternd, um nicht zu sagen frustrierend. Der größte Unterschied liegt nicht unbedingt in den Watt-Zahlen, die Zwift von einem fordert, sondern von den Kurbel-Umdrehungen pro Minute. Auf dem Rennrad ist man normalerweise mit 90 bis 100 Umdrehungen pro Minute unterwegs. Beim Mountainbiken sagt Zwift, dass man lieber um die 60 Umdrehungen pro Minute trainieren sollte, weil es hier mehr auf die Schnell- und Maximalkraft ankommt. Das klingt an sich logisch, macht aber wenig Spaß – für 400 Watt bei 60 Umdrehungen pro Minute wurde das Wort „stampfen“ erfunden.

"Build massive torque power to crush it offroad": Das klingt gut
# "Build massive torque power to crush it offroad": Das klingt gut - um das zu erreichen, muss man beim Dirt Destroyer-Programm vor allem bei niedriger Trittfrequenz hohe Wattzahlen erzielen. Effektiv ist das sicherlich. Die eher straßenspezifischen Trainingsprogramme haben mir persönlich aber deutlich mehr Spaß gemacht.

Ebenfalls nervig: Wie weiter oben festgestellt hilft Musik beim Zwiften enorm, vor allem richtig trashiger Techno wirkt sich positiv auf die Leistung aus. Die schnellen Techno-Beats wollen aber so gar nicht zu den langsamen Umdrehungen beim Offroad-Training passen – schade, man will ja schließlich im Takt strampeln. Auf dem Display flattern derweil nett gemeinte Ratschläge rein. Zum Beispiel, dass Cross Country-Rennen in der Regel 90 Minuten lang seien. Oder man aufpassen muss, dass der Hinterreifen nicht durchdreht – und man deshalb bitte nicht aufstehen sollte. Oder mein Favorit: Dass man sich bergauf total verausgaben sollte, weil man bergab dann schön entspannen kann. Haha, als ob!

Zurück auf den Boden der Tatsachen: Hat es was gebracht?

Nun gut. An die relativ geringen Kurbel-Umdrehungen pro Minute gewöhne ich mich, passende Musik ist schnell gefunden und außerdem gehört ein bisschen Monotonie zu einem Training auch irgendwie dazu. Die Intensität des Trainings steigt mit jeder Woche weiter an, was mir persönlich gefällt. Gleichzeitig frage ich mich, ob mir das Training im virtuellen Raum wirklich so viel fürs Mountainbiken bringt – denn da kommt es schließlich nicht nur auf die Fitness, sondern auch auf die Fahrtechnik an.

Andererseits: Bessere Fitness bedeutet auch, dass man länger schnell fahren kann, mehr Trails unter die Stollen nehmen kann und dabei insgesamt konzentrierter ist. Und so langsam zeigt sich im Februar auch das Wetter von seiner freundlicheren Seite. Beziehungsweise: Innerhalb weniger Tage schwingt das Wetter von –10° C und Schnee zu frühsommerlichen Bedingungen um. Endlich wieder raus aufs Mountainbike, endlich wieder richtige Trails – hurra!

Nach mehreren Wochen Zwift ging's endlich wieder auf richtige Trails. Und klar: Das ist natürlich viel, viel spaßiger als das Fahren auf der Rolle im virtuellen Raum
# Nach mehreren Wochen Zwift ging's endlich wieder auf richtige Trails. Und klar: Das ist natürlich viel, viel spaßiger als das Fahren auf der Rolle im virtuellen Raum - aber: das Zwiften hat mich definitiv sehr gut vorbereitet auf die Saison und war gerade im verschneiten Januar eine tolle Alternative, wenn das Mountainbike im Keller bleiben musste.

Die erste Ausfahrt bestätigt dann meine Vermutung: Die Fitness ist top, die Fahrtechnik etwas flöten gegangen – ich komme für mein Gefühl gut die Anstiege hinauf, lege mich aber bei der ersten Abfahrt direkt unsanft auf die Schnauze. Insgesamt überwiegt aber ganz klar die Freude, wieder richtig auf dem Fahrrad zu sitzen, richtigen Boden unter den Stollen zu haben, richtige Kurven zu fahren, Höhenluft zu schnuppern.

Und ja: Insgesamt ist meine Fitness in diesem Frühjahr deutlich besser als sonst zu Saisonbeginn. Normalerweise sind die ersten zwei, drei Fahrten für mich nach einer längeren Pause eine ganz schöne Qual, weil Fahrtechnik und Fitness gleichermaßen fehlen. Dieses Mal stimmt zumindest die Kondition. Die erste richtige Wochenend-Ausfahrt überstehe ich sehr problemlos, auch nach 1.300 Höhenmetern fühle ich mich noch ziemlich frisch – und das ohne die obligatorische Kuchen-Pause zur Halbzeit.

Beine aus Stahl dank Zwift? Ja, durchaus
# Beine aus Stahl dank Zwift? Ja, durchaus - dank Training auf der Rolle starte ich für meine Verhältnisse deutlich fitter in die richtige Saison, als das sonst der Fall war. Das ist auch irgendwie logisch. Zwift hat die Hemmschwelle, nach der Arbeit noch eine Einheit auf dem Rad zu verbringen, aber deutlich herabgesetzt.

Zur Einordnung: Normalerweise peile um die 1.200 bis 1.500 Höhenmeter aus eigener Kraft auf dem Enduro an und fühle mich danach zwar nicht komplett im Eimer, aber schon eher gerädert. Wohlgemerkt: Im Sommer – und nicht zu Beginn der Saison. Weil ich seit der Weihnachtszeit tatsächlich nur noch auf Zwift sportlich aktiv war, Mountainbiken nicht möglich war und ich das Joggen gegen die virtuellen Ausfahrten eingetauscht habe, ist für meine Verhältnisse sehr gute Frühform definitiv auf Zwift zurückzuführen. Ein besserer Mountainbiker bin ich nicht geworden, aber definitiv fitter. Und ja, irgendwie hat es auch Spaß gemacht!

Das ist uns aufgefallen

  • Equipment Mittlerweile gibt es für das Fahren auf der Rolle so viel spezielles Equipment, dass selbst virtuelle Warenkörbe aus allen Nähten platzen. Neben einem guten Rollentrainer – der Wahoo Kickr ist aus meiner Sicht sehr empfehlenswert – benötigt es aber gar nicht so viel. Statt einer speziellen Matte unter dem Rollentrainer tut es auch eine handelsübliche Yoga-Matte, eine Trinkflasche und ein Handtuch hat so ziemlich jeder zu Hause rumfliegen. Was ansonsten noch wirklich wichtig ist? Ein Ventilator! Ohne den Fahrtwind ist das Training auf der Rolle nämlich ziemlich schweißtreibend.
  • Sozialer Aspekt Ich habe Zwift eigentlich nur zum Training genutzt. Ein wichtiger Aspekt, der hier gar nicht beleuchtet wurde, ist der soziale: Man kann sich perfekt mit Freunden in der virtuellen Welt zu gemeinsamen Ausfahrten treffen, was tatsächlich eine ziemlich coole Sache ist. Alle Personen in meinem Freundeskreis, die das regelmäßig machen, sind jedenfalls ziemlich begeistert.
  • Zwift für Mountainbiker Wenn Zwift wirklich bei Mountainbikern punkten will, dann sind aus meiner Sicht dringend weitere Strecken nötig. Auch so hat Zwift aber definitiv seine Daseinsberechtigung – egal ob man primär auf der Straße oder im Gelände unterwegs ist.
  • Wird man durch Zwift ein besserer Mountainbiker? Nein, denn dafür ist das Fahren im Gelände viel zu komplex. Beim Rennradfahren sind die Gemeinsamkeiten zwischen virtueller und reeller Ausfahrt deutlich größer, aber auch hier kann das digitale Training die richtigen Ausfahrten nicht ersetzen. Beim Mountainbiken kommt es neben der Kraft aus den Beinen noch viel, viel mehr auf die Oberkörper-Fitness, die Fahrtechnik, Linienwahl, Mut und ein Verständnis für die Sportart an. Das alles wird durch Zwift nicht trainiert.
Durch Zwift wird man mit Sicherheit kein besserer Mountainbiker. Das Training von Fahrtechnik, Kraft im Oberkörper sowie Verständnis für die Sportart findet trotz Offroad-Features praktisch nicht statt
# Durch Zwift wird man mit Sicherheit kein besserer Mountainbiker. Das Training von Fahrtechnik, Kraft im Oberkörper sowie Verständnis für die Sportart findet trotz Offroad-Features praktisch nicht statt - auf die Fitness wirkt sich das virtuelle Training aber definitiv positiv aus und macht dabei auch noch Spaß.

Im Vergleich

Zwift vs. faul auf der Couch sitzen

Beides hat definitiv seine Vorteile. Fangen wir bei der Couch an: Diese ist deutlich komfortabler, es sind zahlreiche Sitzpositionen möglich. Die wahren Stärken spielt die Couch aber aus, wenn man sich in eine stabile Seitenlage begibt, eine Tüte Chips vor sich hat und im Hintergrund eine der unzähligen Dokus über die tollsten Bauwerke der Menschheitsgeschichte läuft. Zwift ist da schon deutlich unkomfortabler, um nicht zu sagen anstrengender. Dafür kann man beim Zwiften wunderbar Techno hören. Ach ja, fit wird man auch noch.

Zwift vs. Mountainbiken

Klarer Punktsieg fürs Mountainbiken, irgendwie auch logisch. Aber: Beides hat seine Daseinsberechtigung und ergänzt sich eigentlich ziemlich optimal. Abgesehen vom XC- und Profi-Sektor tendieren Mountainbiker ja gerne mal dazu, sogenannte Dinge wie Training völlig zu ignorieren. Hier bietet Zwift einen echten Mehrwert, der irgendwie auch zu mehr Spaß auf dem Trail führt. Mountainbiken, um zukünftig nur noch zu zwiften? Auf gar keinen Fall! Als Ergänzung, gerade im Winter, aber definitiv!

Zwift oder Couch?
# Zwift oder Couch? - Am besten erst die Arbeit in Watopia, dann das entspannte Vergnügen auf dem gepolsterten Sofa!

Fazit – Zwift für Mountainbiker

Zugegeben: Ich war ziemlich skeptisch, ob sowas wie virtuelles Radfahren wirklich Spaß machen kann. Und ja, ich hatte definitiv einige Momente, in denen mich Zwift genervt hat und ich viel lieber gerade draußen im Wald auf einem kanadischen Singletrail gewesen wäre. Das Leben ist aber kein Wunschkonzert – und gerade im Winter ist jede Minute, die man auf dem Rad verbringt, eigentlich ziemlich gut. Das Mountainbiken kann Zwift mit Sicherheit nicht ersetzen, auch die Offroad-spezifischen Aspekte sind eher weniger interessant. Als Trainingsmethode mit sozialem Aspekt kann Zwift aber eine wirklich sinnvolle und spaßige Ergänzung sein. Im nächsten Winter werde ich jedenfalls definitiv wieder Kilometer in Watopia abspulen!

Artikelbild

Pro / Contra

Pro

  • Gamification-Ansatz macht das Training deutlich spaßiger
  • sozialer Aspekt erhöht die Motivation, im Winter zu trainieren
  • umfangreiche Funktionen von freien Ausfahrten bis zu vollumfänglichen Trainingsplänen
  • man wird fit!

Contra

  • hoher Einstiegspreis durch Rollentrainer, dazu monatliche Kosten
  • unübersichtliche Menüs
  • Offroad-spezifische Features sehr ausbaufähig
Ich war wirklich skeptisch, ob ich Gefallen an Zwift finden würde. Nach einer kurzen Eingewöhnung hat mich der Ansatz aber sehr gepackt.
# Ich war wirklich skeptisch, ob ich Gefallen an Zwift finden würde. Nach einer kurzen Eingewöhnung hat mich der Ansatz aber sehr gepackt. - Klar ist aber auch: Die Hürde der Einstiegskosten ist hoch, zudem muss man in jedem Fall eine gewisse Offenheit für strukturiertes Training und eine solche Lösung mitbringen. Mountainbiken unter freiem Himmel vor solch einem Hintergrund ist zweifellos deutlich cooler, aber ich werde Zwift auch zukünftig treu bleiben. Nicht statt dem, sondern zusätzlich zum richtigen Biken!

Was haltet ihr von Zwift? Wäre das virtuelle Training was für euch?


Testablauf

Über einen Zeitraum von knapp drei Monaten habe ich Zwift inklusive Offroad-Funktionen getestet – zunächst unstrukturiert, anschließend mit verschiedenen Trainings-Einheiten gefolgt vom fünfwöchigen Dirt Destroyer-Trainingsprogramm. Alle Höhenmeter wurden dabei selbstverständlich aus eigener Kraft erkurbelt.

Tester-Profil: Moritz Zimmermann
61 cm93 kg85 cm61 cm186 cm
Moritz ist seit vielen Jahren auf dem Mountainbike unterwegs – vor allem auf Enduro- und Trailbikes, gerne aber auch im Bike Park.
Fahrstil
Räder auf dem Boden, saubere Linienwahl
Ich fahre hauptsächlich
Trail, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
relativ straff mit viel Dämpfung, Heck eher langsam
Vorlieben bei der Geometrie
mittellanges Oberrohr, hoher Stack, lange Kettenstreben, flacher Lenkwinkel

  1. benutzerbild

    edwardje

    dabei seit 11/2009

    Du kannst jetzt schon Zwift mit einem Plug fahren, wenn das deine Vorliebe ist, warum nicht... smilie
    Danke für den Tipp aber leider ist mein Bandwurm nicht zwift kompatibel 🤘
  2. benutzerbild

    Andreas66606

    dabei seit 03/2021

    Hallo zusammen, Ich bin neu hier ;-)
    Ich muss jetzt mal BLÖD fragen, also bitte keine Steine nach mir werfen.
    Moritz's MTB ist ein Canyon Neuron SLX - ABER ich dachte das man kein Fully auf einen Rollentrainer montieren darf.
    Und zum zweiten ist doch das Neuron von Canyon gar nicht zugelassen für einen Wahoo!

    Kann ich jetzt doch ein Neuron auf einen Wahoo schnallen ??

    Gruß Andreas

  3. benutzerbild

    Deleted 247734

    dabei seit 12/2015

    Kann ich jetzt doch ein Neuron auf einen Wahoo schnallen ??

    Ich würde das Neuron auf den Trail schnallen, nicht auf den Trainer.
  4. benutzerbild

    Steffmann45

    dabei seit 08/2019

    Um den thread nochmal aufleben zu lassen, die Frage in die Runde: Kann es sein, dass Zwift beim workout oder FTP-Sachen andere "Kriterien" anlegt ? Ich fahre normalerweise locker mit 180 W im Mittel. Heute zum ersten Mal einen Workout probiert, FTP long run. Ich habe in meinem Leben noch nie so geschwitzt, obwohl das angebliche Maximum bei 205 W war. Wenns keine Antwort gibt, nicht schlimm, aber das fand ich dann schon strange heute.

  5. benutzerbild

    Steffmann45

    dabei seit 08/2019

    Ah sorry, das war natürlich nicht durchgehend mit 205 W, sondern Zwift-typisch eher ein HIT. Also 2 - 4 min mit 195 - 205 W, dazwischen dann wieder runter auf 105 W.

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