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Das Rose Bonero 1 ist das günstigste Modell der neuen Hardtailserie des Versenders
Das Rose Bonero 1 ist das günstigste Modell der neuen Hardtailserie des Versenders - Größe: XL | Gewicht: 14,3 kg | Preis: 1.499 €
Aufnahmen, jede Menge Aufnahmen!
Aufnahmen, jede Menge Aufnahmen! - Egal, ob für die Flasche oder für eine Tool-Halterung – das Bonero bietet ausreichend Schrauben.
Auch ein Schutzblech ist montierbar, wenn man mag.
Auch ein Schutzblech ist montierbar, wenn man mag.
Obwohl kein Carbon-Bike, gibt Rose mit einer Kunststoffverkleidung Acht auf möglichen Steinschlag.
Obwohl kein Carbon-Bike, gibt Rose mit einer Kunststoffverkleidung Acht auf möglichen Steinschlag.
Die Kabel sind aufgeräumt intern verlegt. Sowohl im Unterrohr- und Tretlagerbereich …
Die Kabel sind aufgeräumt intern verlegt. Sowohl im Unterrohr- und Tretlagerbereich …
… als auch in der Kettenstrebe, wo der Schaltzug wieder auftaucht.
… als auch in der Kettenstrebe, wo der Schaltzug wieder auftaucht.
Der Kettenstrebenschutz ist nicht nur gegen Lackschäden verbaut, sondern soll auch die Geräuschkulisse mindern.
Der Kettenstrebenschutz ist nicht nur gegen Lackschäden verbaut, sondern soll auch die Geräuschkulisse mindern.
Rose Bonero-33
Rose Bonero-33
Das Bonero bekommt eine RockShox 35 Gold RL mit 140 mm Federweg spendiert.
Das Bonero bekommt eine RockShox 35 Gold RL mit 140 mm Federweg spendiert.
Ist natürlich keine Pike, verfügt aber trotzdem schon über eine DebonAir-Luftfeder sowie die MotionControl-Dämpfung.
Ist natürlich keine Pike, verfügt aber trotzdem schon über eine DebonAir-Luftfeder sowie die MotionControl-Dämpfung.
Das Cockpit stammt von Levelnine.
Das Cockpit stammt von Levelnine.
Gebremst wird mit spartanischen, aber soliden Shimano-Bremsen.
Gebremst wird mit spartanischen, aber soliden Shimano-Bremsen.
Dabei ist eine abfahrtsweisende 203/180 mm-Kombination verbaut.
Dabei ist eine abfahrtsweisende 203/180 mm-Kombination verbaut.
Breite SunRinglé Düroc 35-Laufräder sollen für Stabilität sorgen.
Breite SunRinglé Düroc 35-Laufräder sollen für Stabilität sorgen.
Kenda Regolith-Reifen sind für den Grip verantwortlich.
Kenda Regolith-Reifen sind für den Grip verantwortlich.
Die lange Variostütze stammt von e*thirteen und bietet satte 180 mm Hub.
Die lange Variostütze stammt von e*thirteen und bietet satte 180 mm Hub.
Die SRAM SX Eagle-Schaltung bietet 12 Gänge.
Die SRAM SX Eagle-Schaltung bietet 12 Gänge.
Ab nach oben
Ab nach oben - man sitzt durchaus gestreckt, aber nicht unangenehm.
Hat man sich nach einer Fahrt dran gewöhnt, lässt sich das Rad mit Verve in die Anlieger schmeißen.
Hat man sich nach einer Fahrt dran gewöhnt, lässt sich das Rad mit Verve in die Anlieger schmeißen.
Abziehen an kleinen Wurzelkanten? No Problemo, wenn ein wenig Geschwindigkeit vorhanden ist
Abziehen an kleinen Wurzelkanten? No Problemo, wenn ein wenig Geschwindigkeit vorhanden ist - ein Spaßbike zum Rumtricksen oder Trialen ist das Bonero in Größe XL allerdings nicht.
Das Rose Bonero will aktiv gefahren werden
Das Rose Bonero will aktiv gefahren werden - nicht nur, weil einem sonst der starre Hinterbau das Feedback sofort zurückgibt, sondern auch, weil es eine durchaus aggressive Körperhaltung erfordert.
Was für ein langer Hauptrahmen
Was für ein langer Hauptrahmen
Die Laufräder kommen Tubeless-Ready
Die Laufräder kommen Tubeless-Ready - also inklusive Tubeless-Tape, jedoch ohne die passenden Ventile.
Griptape auf dem Trigger
Griptape auf dem Trigger - Bringt nur Vorteile und sorgt für eine bessere Griffigkeit.
Egal, ob Kettenstreben- oder Unterrohrschutz
Egal, ob Kettenstreben- oder Unterrohrschutz - hier wurde bis zum Ende mitgedacht.
Auge fürs Detail
Auge fürs Detail - statt profanem Schnellspanner gibt es eine dezente, leichte Klemme.
Der günstige, aber seitlich sehr nachgiebige Selle Italia X-Base-Sattel konnte sich mit unseren Hintern leider so gar nicht anfreunden.
Der günstige, aber seitlich sehr nachgiebige Selle Italia X-Base-Sattel konnte sich mit unseren Hintern leider so gar nicht anfreunden.
Bonero steht drauf, Trailspaß steht drin
Bonero steht drauf, Trailspaß steht drin - auch wir finden das Rad „muy caliente“!

Rose Bonero 1 im Test: Mit der neuen Hardtail-Serie namens Bonero hat Rose ein ganz heißes Eisen im Angebot. Nachdem wir das Topmodell der Reihe bereits zur Vorstellung im April kurz antesten konnten, war das günstigste Modell für unseren Trail-Hardtail-Vergleichstest natürlich gesetzt: Mit 1.499 €, Variostütze und Trail-orientierter Geometrie schickt sich das Bonero auch in der finanziell schmalsten Variante an, mächtig viel Spaß zu bieten. Kann das Rose Bonero 1 überzeugen? Hier ist der Test.

Steckbrief: Rose Bonero 1

EinsatzbereichTrail
Federweg140 mm (vorn)
Laufradgröße29ʺ
RahmenmaterialAluminium
Gewicht (o. Pedale)14,3 kg
RahmengrößenXS, S, M, L, XL, XXL (im Test: XL)
Websitewww.rosebikes.de
Preisspanne1.499 € - 2.199 €
Im Test: Rose Bonero 1
Preis: 1.499 €

Count Solo, Psycho Path – es ist nicht so, dass Rose Bikes bislang keine Hardtails im Programm hatte. Aber ein Bike wie das Bonero ist doch noch einmal ein anderer Schnack: Mit progressiver Geometrie, Variostütze und satten 140 mm Federweg vorn möchte es motivierte Einsteiger wie erfahrene Trail-Hardtail-Liebhaber gleichermaßen glücklich machen.

Und so sollte auch für alle etwas dabei sein, denn das Bike kommt in zwei Farben, drei Modellvarianten und sechs Größen. Dabei springt das Bonero voll auf den modernen Trail-Bike-Zug auf: viel Federweg, viel Reach und viel Bandbreite dank 12-fach-Schaltung. On top bietet das Bonero mitwachsende Kettenstreben, was insbesondere dank der ordentlichen Bandbreite an Größen kleine, wie große Trailfans erfreuen sollte. Kleiner, aber nicht unwichtiger Bonus: Das UDH-Schaltauge von SRAM ist mit an Bord.

Das Rose Bonero 1 ist das günstigste Modell der neuen Hardtailserie des Versenders
# Das Rose Bonero 1 ist das günstigste Modell der neuen Hardtailserie des Versenders - Größe: XL | Gewicht: 14,3 kg | Preis: 1.499 €
Diashow: Rose Bonero 1 im Test: Langes Rad, heißer Preis
Die lange Variostütze stammt von e*thirteen und bietet satte 180 mm Hub.
Der Kettenstrebenschutz ist nicht nur gegen Lackschäden verbaut, sondern soll auch die Geräuschkulisse mindern.
Das Bonero bekommt eine RockShox 35 Gold RL mit 140 mm Federweg spendiert.
Ab nach oben
Die Laufräder kommen Tubeless-Ready
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Im Detail

Dafür, dass wir hier ein cleanes Trail-Hardtail vor uns stehen haben, gibt es ganz schön viele Features. So viele Features, dass wir diese bereits in der Vorstellung geklärt haben und uns den Text an dieser Stelle sparen – stattdessen zeigen wir euch die Besonderheiten im Schnelldurchlauf via Bilderstrecke. Wer die ganzen interessanten Einzelheiten lesen möchte, schaut sich die Details hier an: Rose Bonero im ersten Test.

Aufnahmen, jede Menge Aufnahmen!
# Aufnahmen, jede Menge Aufnahmen! - Egal, ob für die Flasche oder für eine Tool-Halterung – das Bonero bietet ausreichend Schrauben.
Auch ein Schutzblech ist montierbar, wenn man mag.
# Auch ein Schutzblech ist montierbar, wenn man mag.
Obwohl kein Carbon-Bike, gibt Rose mit einer Kunststoffverkleidung Acht auf möglichen Steinschlag.
# Obwohl kein Carbon-Bike, gibt Rose mit einer Kunststoffverkleidung Acht auf möglichen Steinschlag.
Die Kabel sind aufgeräumt intern verlegt. Sowohl im Unterrohr- und Tretlagerbereich …
# Die Kabel sind aufgeräumt intern verlegt. Sowohl im Unterrohr- und Tretlagerbereich …
… als auch in der Kettenstrebe, wo der Schaltzug wieder auftaucht.
# … als auch in der Kettenstrebe, wo der Schaltzug wieder auftaucht.
Der Kettenstrebenschutz ist nicht nur gegen Lackschäden verbaut, sondern soll auch die Geräuschkulisse mindern.
# Der Kettenstrebenschutz ist nicht nur gegen Lackschäden verbaut, sondern soll auch die Geräuschkulisse mindern.
Rose Bonero-33
# Rose Bonero-33

Geometrie

Schon zur Vorstellung haben wir ganz schön geschaut, was die Geometrie angeht. Und selten haben wir einen XL-Rahmen zum Test geordert, der nicht die größtmögliche Rahmengröße darstellte. Aber dennoch reichen uns die Zahlen mehr als aus: Mit monströsen 515 mm Reach kitzelt unser Bonero 3-Testbike bereits in Größe XL am Wort Langholzlaster – die ebenfalls verfügbare Größe XXL mit unfassbaren 545 mm Reach lassen wir mal beiseite.

Dazu verhalten sich die Kettenstreben mit 443 mm eher gediegen und sorgen dafür, dass trotz des flachen Lenkwinkels und langen Reachs der Radstand unter 1.300 mm bleibt. Den Lenkwinkel angesprochen, befinden wir uns mit 65° definitiv im Abfahrtsliebhaber-Spektrum und so langsam kristallisiert sich heraus, was das Bonero möchte: Trotz starrem Heck möglichst schnell bergab fahren! Und dank hohen 656 mm Stack soll man auch wieder angenehm bergauf treten können. Wie gut das funktioniert, klären wir weiter unten.

Rahmengröße XS S M L XL XXL
Laufradgröße 27,5″ / 650B 27,5″ / 650B 29″ 29″ 29″ 29″
Reach 395 mm 425 mm 455 mm 485 mm 515 mm 545 mm
Stack 594 mm 598 mm 633 mm 642 mm 656 mm 665 mm
STR 1,50 1,41 1,39 1,32 1,27 1,22
Lenkwinkel 65° 65° 65° 65° 65° 65°
Sitzwinkel, effektiv 76° 76° 76° 76° 76° 76°
Oberrohr 543 mm 574 mm 613 mm 645 mm 678 mm 711 mm
Steuerrohr 100 mm 110 mm 100 mm 110 mm 125 mm 135 mm
Sitzrohr 370 mm 400 mm 430 mm 460 mm 500 mm 540 mm
Überstandshöhe 726 mm 754 mm 782 mm 788 mm 799 mm 827 mm
Kettenstreben 420 mm 425 mm 433 mm 438 mm 443 mm 448 mm
Radstand 1.112 mm 1.151 mm 1.201 mm 1.241 mm 1.281 mm 1.321 mm
Tretlagerhöhe 313 mm 313 mm 318 mm 318 mm 318 mm 318 mm
Einbauhöhe Gabel 522 mm 522 mm 551 mm 551 mm 551 mm 551 mm
Gabel-Offset 37 mm 37 mm 42 mm 42 mm 42 mm 42 mm
Federweg (vorn) 130 mm 130 mm 140 mm 140 mm 140 mm 140 mm

Ausstattung

Die RockShox 35 Gold RL bietet satte 140 mm Federweg und macht sich schick im schlanken Bonero. Dazu gibt es 12 Gänge in der SRAM SX Eagle-Schaltung, auf die stabilen Sun Ringlé Düroc 35-Laufräder sind Kenda Regolith SCT-Reifen aufgezogen. Auch sonst sind viele Marken-Anbauteile an Bord: Das Stoppen übernehmen Shimano-Bremsen, die e*thirteen Vario Infinite-Variostütze bietet 180 mm Hub. Das Cockpit stammt von Levelnine.

  • Federgabel RockShox 35 Gold RL (140 mm)
  • Antrieb SRAM SX Eagle
  • Bremsen Shimano BR-MT420 / Shimano BR-MT410
  • Laufräder Sun Ringlé Düroc 35
  • Reifen Kenda Regolith SCT / Kenda Regolith SCT
  • Cockpit Levelnine Race (800 mm) / Levelnine Race (45 mm)
  • Sattelstütze e*thirteen Vario Infinite Dropper (180 mm)
Das Bonero bekommt eine RockShox 35 Gold RL mit 140 mm Federweg spendiert.
# Das Bonero bekommt eine RockShox 35 Gold RL mit 140 mm Federweg spendiert.
Ist natürlich keine Pike, verfügt aber trotzdem schon über eine DebonAir-Luftfeder sowie die MotionControl-Dämpfung.
# Ist natürlich keine Pike, verfügt aber trotzdem schon über eine DebonAir-Luftfeder sowie die MotionControl-Dämpfung.
Das Cockpit stammt von Levelnine.
# Das Cockpit stammt von Levelnine.
Gebremst wird mit spartanischen, aber soliden Shimano-Bremsen.
# Gebremst wird mit spartanischen, aber soliden Shimano-Bremsen.
Dabei ist eine abfahrtsweisende 203/180 mm-Kombination verbaut.
# Dabei ist eine abfahrtsweisende 203/180 mm-Kombination verbaut.
Breite SunRinglé Düroc 35-Laufräder sollen für Stabilität sorgen.
# Breite SunRinglé Düroc 35-Laufräder sollen für Stabilität sorgen.
Kenda Regolith-Reifen sind für den Grip verantwortlich.
# Kenda Regolith-Reifen sind für den Grip verantwortlich.
Die lange Variostütze stammt von e*thirteen und bietet satte 180 mm Hub.
# Die lange Variostütze stammt von e*thirteen und bietet satte 180 mm Hub.
Die SRAM SX Eagle-Schaltung bietet 12 Gänge.
# Die SRAM SX Eagle-Schaltung bietet 12 Gänge.

AusstattungsvarianteRose Bonero 1
FedergabelRockShox 35 Gold RL
KurbelSRAM SX Eagle
Lenker Level Nine Race, 800 mm
Vorbau Level Nine Race, 45 mm
SchalthebelSRAM SX Eagle
BremsenShimano BR-MT420 / Shimano BR-MT410
KassetteSRAM PG-1210
SchaltwerkSRAM SX Eagle
LaufradsatzSun Ringlé Düroc 35
ReifenKenda Regolith SCT / Kenda Regolith SCT
Sattelstützee*thirteen Vario Infinite Dropper
SattelSelle Italia X-Base
Preis (UVP)1.499 €

Auf dem Trail

Wow, das Rad ist lang. Ungewohnt lang! Zunächst geht es wie immer den Berg hoch: Auf Asphalt verhält sich das Rose Bonero unauffällig, die dicken Reifen von Kenda sorgen allerdings eher für eine gemütliche als eine sprintstarke Auffahrt. Die Pneus sind definitiv eher für die Abfahrt gedacht. Besser wird es auf Waldboden, hier greifen die Reifen und man rollt etwas entspannter voran. Auch wenn der relativ steile Sitzwinkel und der hohe Stack für eine durchaus ausgewogene Sitzposition sorgen, so sitzt man doch insgesamt gestreckter als auf den restlichen Testbikes. Bei sehr steilen Rampen muss man den Schwerpunkt weiter nach vorn verschieben, um das Vorderrad nicht ansteigen zu lassen.

Ab nach oben
# Ab nach oben - man sitzt durchaus gestreckt, aber nicht unangenehm.

Oben angekommen, gibt es wie immer die goldene Regel: Die erste Abfahrt ist immer wie der erste Pfannkuchen in der Pfanne. Die Erwartungen sind hoch, aber egal, wie lang es dauert – am Ende kannst du es in die Tonne kloppen. So verhält es sich auch bei der ersten Fahrt mit dem Bonero: Es rumpelt und puckert, das Heck tänzelt wie ein Pferd in der Prärie hin und her und die Eingewöhnung kommt erst langsam.

Mitch (1,94 m) muss sich auf dem Bonero ganz schön strecken.
# Mitch (1,94 m) muss sich auf dem Bonero ganz schön strecken.

Das liegt unserer Meinung nach neben der goldenen Regel auch an der Position auf dem Bike: Denn um das Bike adäquat zu pilotieren, muss die aktive Fahrposition ein Stück weiter nach vorn geschoben werden (was bei Tester Hannes eine so bislang nicht bekannte Aktivierung des Latissimus Dorsi hervorrief …). Dann aber – wir springen zum Start von Abfahrt 2 – zeigt das Rad, wofür es gemacht ist: Schnell den Berg runterfahren! Dabei sorgt die aktive Fahrposition für viel Druck auf dem Vorderrad. Druck heißt Grip und Grip ist gut. Der Vollständigkeit halber muss man aber auch festhalten: Das Rad liebt den Boden mehr als mal eben eingeschmissene Manuals oder Wheelies, hier tat sich die Testcrew angesichts der Überlänge reichlich schwer.

Als Bügeleisen mag sich das Bonero am liebsten – Manuals und Co. sind nicht seine Stärke in der XL-Länge.
# Als Bügeleisen mag sich das Bonero am liebsten – Manuals und Co. sind nicht seine Stärke in der XL-Länge.

Logischerweise durch das starre Heck limitiert, gelingen mit dem Bonero dennoch eindrucksvolle und dabei sichere Geschwindigkeiten auf dem Trail. Mit viel Druck auf dem Vorderrad, aggressiver Fahrposition und maximalem Gegenhalt des Körpers, wenn die Trails ruppig werden – so lässt sich das Bonero wunderbar um Kurven zirkeln. Für den günstigen Preis schlägt sich die RockShox Gold 35 RL gut, reagiert im ersten Drittel feinfühlig und steckt härtere Schläge passabel weg.

Dennoch kann die Motion Control-Dämpfung am Ende naturgemäß nicht ganz mit Charger-Einheiten einer Pike oder Lyrik mithalten, bietet insbesondere im mittleren Federwegsbereich weniger Gegenhalt und eine auch in der offenen Position etwas langsame Zugstufe. Die Kenda Regolith SCT-Reifen indes überraschen bergab positiv: Was bergauf noch etwas schwerfällig war, bedeutet bergab mehr Sicherheit und berechenbaren Grip.

Hat man sich nach einer Fahrt dran gewöhnt, lässt sich das Rad mit Verve in die Anlieger schmeißen.
# Hat man sich nach einer Fahrt dran gewöhnt, lässt sich das Rad mit Verve in die Anlieger schmeißen.
Abziehen an kleinen Wurzelkanten? No Problemo, wenn ein wenig Geschwindigkeit vorhanden ist
# Abziehen an kleinen Wurzelkanten? No Problemo, wenn ein wenig Geschwindigkeit vorhanden ist - ein Spaßbike zum Rumtricksen oder Trialen ist das Bonero in Größe XL allerdings nicht.

Zu guter Letzt noch einige Worte zu den restlichen Parts: Die SRAM SX Eagle-Schaltung tut geflissentlich das, was sie tun muss – und das macht sie gut. Die Shimano-Bremsen sind für uns, wie auch schon bei den Bremsen des Cannondale Trail SE 2, eine der Überraschungen des Tests: sie ankern richtig ordentlich und begeistern mit viel Bremspower trotz schweren Fahrergewichten. Auch die e*thirteen Vario Infinite-Sattelstütze kann überzeugen und reagiert sehr schnell, toll ist auch der serienmäßige Hub von 180 mm. Diesen sollte man allerdings mit einem anderen Sattel genießen, denn der verbaute Selle Italia X-Base ist nicht nur sehr rutschig, sondern fand auch komforttechnisch keine Gegenliebe bei unseren Testerhintern.

Das Rose Bonero will aktiv gefahren werden
# Das Rose Bonero will aktiv gefahren werden - nicht nur, weil einem sonst der starre Hinterbau das Feedback sofort zurückgibt, sondern auch, weil es eine durchaus aggressive Körperhaltung erfordert.

Im Vergleich

Rose Bonero x Radon Cragger 7.0

Bocholt oder Bonn? Das Rose Bonero ist mit Abstand das längste Bike im Testfeld, was sich in Bezug auf Laufruhe und Abfahrtsmodus definitiv bemerkbar macht. Im Vergleich zum Radon Cragger 7.0 ist der Reach eindrucksvolle 51 mm länger, der Stack bietet 22 mm mehr. Trotz eines identischen Lenkwinkels merkt man daher den Unterschied bergab stark: Das Radon muss nicht gar so aktiv gefahren werden wie das Bonero und verhält sich ausgewogener.

Interessant hierbei ist, dass sich die Testcrew trotz nicht ganz passender Größenangaben (Mitch und Hannes sind >1,92 m und passen daher auf dem Papier definitiv zur hauseigenen Rose-Größenempfehlung, aber eigentlich nicht mehr zur Größe L des Cragger) größentechnisch auf dem Radon wohler fühlte – leider hatten wir keine Möglichkeit, das L-Bonero gegenzutesten. Das wäre definitiv spannend gewesen!

Auch befindet sich die Marzocchi Z2 in Sachen Performance in einer anderen Liga als die RockShox 35 Gold RL, da die Dämpfung schlichtweg besser funktioniert. Der Vergleich der restlichen Komponenten fällt gemischt aus: Der Punkt Variostütze geht ebenso an Rose (länger, leichtgängiger) wie der Punkt Griffe (Ergon bietet mehr Dämpfung). Die Bremsen sind ebenbürtig auf hohem Niveau.

Im Vergleich mit dem Rose Bonero bietet das Radon Cragger 7.0 eine entspanntere Fahrposition.
# Im Vergleich mit dem Rose Bonero bietet das Radon Cragger 7.0 eine entspanntere Fahrposition.

Das ist uns aufgefallen

  • Länge läuft Das Rose ist wohl eins der längsten Hardtails, die wir jemals gefahren sind. 515 mm Reach verführen nicht gerade zu riesigen Bunnyhops an jeder Wurzelkante, sorgen aber nach einer kurzen Eingewöhnungszeit für viel sicheren Spaß bergab.
  • Laufende Länge ist aber nicht alles Natürlich kann man auf dem XL-Bonero viel Spaß haben – trotzdem sind wir uns ziemlich sicher, dass wir (auch mit über 1,92 m Körpergröße) auf einem Bonero in Größe L mehr Spaß hätten.
  • Montiere, was du willst Schutzblech, Flasche, Toolstrap? Alles machbar! Das Bonero verfügt über ausreichend Montagepunkte am Rahmen. Neben einem Schutzblech lassen sich an drei Schraubaufnahmen am Unterrohr sowie zwei Schrauben am Oberrohr verschiedene Halter anschrauben. Vorbildlich!
  • Griptape Wie macht man einen Remote-Hebel noch besser? In dem man als Hersteller entweder Gummi draufpackt oder wie in diesem Fall Griptape verklebt. Sorgt für einen noch sicheren Halt am Daumen – top!
  • Tubeless Ready Das Bonero ist zwar für den Tubeless-Einsatz vorbereitet (Tubeless-Tape ist verbaut), muss aber selbst umgerüstet werden. Die passenden Ventile sind erst ab dem Bonero 3 im Lieferumfang.
Was für ein langer Hauptrahmen
# Was für ein langer Hauptrahmen - das Rose gibt viel Sicherheit bergab.
Die Laufräder kommen Tubeless-Ready
# Die Laufräder kommen Tubeless-Ready - also inklusive Tubeless-Tape, jedoch ohne die passenden Ventile.
Griptape auf dem Trigger
# Griptape auf dem Trigger - Bringt nur Vorteile und sorgt für eine bessere Griffigkeit.
Egal, ob Kettenstreben- oder Unterrohrschutz
# Egal, ob Kettenstreben- oder Unterrohrschutz - hier wurde bis zum Ende mitgedacht.
Auge fürs Detail
# Auge fürs Detail - statt profanem Schnellspanner gibt es eine dezente, leichte Klemme.
Der günstige, aber seitlich sehr nachgiebige Selle Italia X-Base-Sattel konnte sich mit unseren Hintern leider so gar nicht anfreunden.
# Der günstige, aber seitlich sehr nachgiebige Selle Italia X-Base-Sattel konnte sich mit unseren Hintern leider so gar nicht anfreunden.

Fazit – Rose Bonero 1

Mit dem Rose Bonero 1 haben die Bocholter einen Volltreffer für (fast) alle gelandet: Für 1.499 € erhält man schon beim günstigsten Modell der Reihe richtig viel Bike fürs Geld. Die Länge des Bikes verlangt durchaus eine Eingewöhnungszeit, bietet dann aber Abfahrtsspaß und viel Laufruhe. Egal, ob die RockShox 35 Gold RL Federgabel, die solide SRAM SX Eagle-Schaltung oder die Shimano-Bremsen, die massig Power bieten – die Ausstattung bietet nur wenig Anlass zum Meckern. Wer sich auf die aktive Fahrweise einlässt – denn die braucht man beim langen Bonero – wird mit dem Hardtail mächtig viel Spaß haben. Ein Tipp: Falls ihr zwischen zwei Größen steht, werdet ihr von der kleineren Variante wahrscheinlich noch mehr profitieren.

Artikelbild

Pro / Contra

Pro

  • Tolle Ausstattung
  • Lange Variostütze
  • Abfahrtstaugliche Geometrie
  • Viel Liebe zum Detail

Contra

  • Sehr lang
  • Unbequemer Sattel
Bonero steht drauf, Trailspaß steht drin
# Bonero steht drauf, Trailspaß steht drin - auch wir finden das Rad „muy caliente“!

Wie gefällt dir das Bonero – wäre das Bike etwas für dich?


Testablauf

Wir sind das Rose Bonero 1 im Rahmen unseres Hardtail-Vergleichstests in mehreren Sessions im Back-To-Back-Modus sowie auf unseren Hometrails gefahren.

Hier haben wir das Rose Bonero 1 getestet

  • Rheinland-Pfalz Trocken und staubig im Sommer, schnell und griffig im Herbst. Inklusive wurzeligen Trails und durchaus so einigen größeren Steinen – von ausgefahren bis flowig ist alles dabei.
Tester-Profil: Johannes Herden
61 cm97 kg98 cm59 cm193 cm
Egal, ob mit dem Enduro auf den Hometrails, dem Dirtrad im Skatepark oder auf dem Rennrad in der Langdistanz: Hannes ist in fast allen Bike-Kategorien zu Hause. Am liebsten aber geht’s für ihn bergab durch den Wald!
Fahrstil
verspielt und sauber
Ich fahre hauptsächlich
Enduro, Trails, Pumptrack/Park/Street
Vorlieben beim Fahrwerk
Progressiv, nicht zu soft, schnelle Zugstufe
Vorlieben bei der Geometrie
Eher kürzerer Hinterbau, Lenkwinkel nicht extrem flach, die Front darf gern etwas höher

Tester-Profil: Michael Biernoth
71 cm103 kg92 cm68 cm194 cm
Mitch ist seit 2013 auf dem Mountainbike unterwegs. Gern bügelt er mit dem Enduro- oder Trail Bike auf heimischen Trails, egal ob flowig oder steil und technisch. Einer seiner Leidenschaften ist das Segeln, jedoch nicht auf dem Wasser, lieber durch die Luft am Local Jumpspot oder anderen Gelegenheiten in den Bikeparks dieser Welt.
Fahrstil
verspielt, strammes Grundtempo, lieber eine Kurve mehr als Straightline
Ich fahre hauptsächlich
Enduro, Trail, Jumps und auch gern mal Downhill
Vorlieben beim Fahrwerk
etwas straffer, schneller Rebound, so wenig Dämpfung wie nötig
Vorlieben bei der Geometrie
ausreichender Reach, mittellange Kettenstreben, tendenziell flacher Lenkwinkel


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  1. benutzerbild

    FlyingScotsman

    dabei seit 03/2009

    Hannes schrieb:
    "die dicken Reifen von Kenda sorgen allerdings eher für eine gemütliche als eine sprintstarke Auffahrt. Die Pneus sind definitiv eher für die Abfahrt gedacht."

    Was schlägt Ihr vor, um das Rad -zumindest hinten- schneller zu machen?
    Das ging im Diskussionsgewitter unter. Vorschläge?
    Ich habe noch einen Continental Mountain King 2.3 Protection im Regal.
  2. benutzerbild

    JensDey

    dabei seit 01/2016

    Ich habe noch einen Continental Mountain King 2.3 Protection im Regal.
    Für hinten sicherlich eine gut rollende Option. Vorne dann erstmal den Kenda testen?
  3. benutzerbild

    FlyingScotsman

    dabei seit 03/2009

    Vorne dann erstmal den Kenda testen?
    Ja, ich denke, dass das vom Rollwiderstand nicht so einen Unterschied macht, wenn ich das leichter belastete Vorderrad mit dem Kenda belasse.
  4. benutzerbild

    monstrum

    dabei seit 03/2004

    Oh weh, dann bestellt man sich ein "modernes" Rad und dann muss man auch noch seine "oldschool" Techniken, so rudimentär sie da sind, abgewöhnen :awesome:. Mal gucken, ob was draus wird, öff öff.

Was meinst du?

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