Von der Homestory bei Andi Wittmann führt der „Send it! Deutschland Ride“ nun über 280 km in die Schweiz zum mehrfachen Mountainbike-Weltmeister und heutigen Teammanager des Thömus RN Swiss Bike Teams – Ralph Näf. Einen Zwischenstopp im Allgäu kann man eigentlich nur beim Dream-Team des deutschen Enduro-Sports machen: Ines Thoma und Max Schumann waren ganz vorzügliche Gastgeber und päppelten Steffi und Tobi auf, damit diese sich weiter durch den Regen kämpfen konnten. Lest und seht selbst, wie es Steffi und Tobi auf der Reise an den Bodensee erging und ob der Kaffee bei einem der besten Schweizer Mountainbiker vielleicht der beste der Tour sein sollte.
Episode 2: Ralph Näf
Tag 5
Auch wenn wir das zu Beginn des Tages noch nicht wussten – heute sollte der beste Tag unserer Tour werden. Warum? Weil wir durchgängig Rückenwind und durch den Ruhetag auch gute Beine hatten. Es ging regelrecht wie im Flug ins wunderschöne Allgäu zu den Enduro-Profis Ines Thoma und Max Schumann. Trotz der guten Bedingungen waren die letzten 20 Kilometer aber hart für mich. Wie ein roter Faden zog es sich durch jede Etappe, dass ich immer Probleme mit den letzten 20 Kilometern hatte. Nun, da mir das bewusst war, stellte ich mir immer vor, wir würden einfach 20 Kilometer weiter fahren. Verrückt, wie viel der Kopf und die Gedanken ausmachen, wenn es um die Motivation und Krafteinteilung geht.
Tag 6
Auf den besten Tag der Tour sollte heute der schlechteste folgen. Von den Kilometern her schaut es zwar nicht so schlimm aus, aber das Wetter war unglaublich bescheiden. Zum Glück hatten wir wieder etwas Begleitung: Ines Thoma fuhr ein Stück mit uns mit. Es motiviert ungemein, einen weiteren Leidenspartner zu haben – und auch jemanden, mit dem man sich mal über was anderes unterhalten kann. Tobi und ich hatten inzwischen alle Geschichten geteilt und uns nicht mehr viel zu sagen. Das war aber auch nicht schlimm, denn wir konnten sehr gut zusammen fahren und es ist wohl wichtig, einen guten Kollegen dabei zu haben, um die harten aber vor allem auch die schönen Momente zu teilen.
Glücklicherweise durften wir die Grenze passieren (was während des Lockdowns nicht so sicher war – und wir hatten auch keine Lust umzudrehen) und wurden dann vom Schweizer Cross-Country-Fahrer und ehemaligen Weltmeister Ralph Näf standesgemäß mit einer Brotzeitplatte empfangen. Er konnte sehr gut nachvollziehen, wie fertig wir inzwischen waren und servierte uns dann auch noch den wohl besten Kaffee der Tour.
Kurze Biografie: Ralph Näf
Der Thurgauer Ralph Näf gehörte über viele Jahre zu den besten Mountainbikern der Welt. Den Startschuss zum internationalen Durchbruch gab Näf bei der U23-Weltmeisterschaft in Kaprun 2002, als nur Julien Absalon schneller war. Dann ging es Schlag auf Schlag. 2003 folgt der erste Europameister-Titel, 2004 der Schweizermeister-Titel. Und 2005 gewann der junge Ostschweizer in Schottland sein erstes World Cup-Rennen. Im Jahr 2006 räumte Näf gleich reihenweise ab: Bei der EM gewann er innerhalb von sieben Tagen drei Medaillen (MX- und Team-Gold, XC Bronze) und nur wenig später gab es bei der Marathon-Weltmeisterschaft in Frankreich das erste Regenbogen-Trikot! Wie nervenstark Näf ist, bewies er bei den XC-Weltmeisterschaften: Silber in Fort William und Bronze in Val di Sole. 2012 wurde Näf zum ersten Eliminator-Weltmeister der Geschichte.
2015 beendete er seine Karriere als Profi und wurde Teammanager des RN Racing Teams. In Partnerschaft mit Sponsor und Bike-Hersteller Thomas Binggeli ist daraus das durchgängige Förderkonzept mit dem Thömus RN Swiss Bike Team entstanden, welche er als Teamchef leitet. Der Berner Velohersteller Thömus, mit dem Hauptsitz in Oberried, steht für „Velo-Hightech vom Bauernhof“. Privat ist Näf glücklich verheiratet und hat drei Kinder. Neben dem Mountainbike-Sport ist Kaffee seine große Passion. Zusammen mit Radprofi Michael Albasini führt er Caffe Passione und vertreibt feinen Kaffee.
Die knapp 1.200 km lange Tour mit insgesamt 12.000 Höhenmetern führte uns von Dresden über das Vogtland nach Regensburg, Oberbayern, das Allgäu, die Schweizer Seite vom Bodensee, den Schwarzwald bis nach Stuttgart. Das Ganze in insgesamt zehn Tagen; inklusive eines Pausentags. Nach einem heißen und trockenen Frühling suchten wir uns genau die Zeit Anfang Juni aus, in der es fast durchgängig regnete, was die Aktion nicht gerade leichter machte.
Hier noch mal unsere gefahrenen Touren als Collection auf Komoot.
Die große Fahrt durch den Osten und Süden Deutschlands ist nun schon ein paar Wochen her und endlich möchten wir euch in fünf Episoden jeweils die Homestories der Bike-Pros zeigen, welche wir mit Produkten von Bike24 per Rad beliefert haben. Damit bekommt man einen kleinen Einblick in den Deutschland Ride und unsere gemischte Gefühlswelt auf den Etappen; von Vorfreude, Sonnenstrahlen und Energie über Regenwetter und schlechte Laune bis hin zur Euphorie über das Geschaffte.
Im Fokus dieser Episoden stehen dabei unsere Zwischenstopps bei den Bike-Pros: André Wagenknecht, Andi Wittmann, Ralph Näf, Marcus Klausmann und Manuel Fumic. Schaut auf alle Fälle rein, wenn euch interessiert, wie die so wohnen, was in deren Leben gerade läuft und vor allem natürlich: Wer den besten Kaffee kocht.
Alle Artikel zum Send It! Deutschland Ride
- Send It!: Steffi Marth und Tobi Woggon auf graveliger Deutschland-Tour
- Send It! Deutschland Ride mit Steffi und Tobi – Teil 1: 2.000 Höhenmeter Richtung Vogtland
- Send It! Deutschland Ride mit Steffi und Tobi – Teil 2: Klitschnasse 300 km zu Andi Wittmann
- Send it! Deutschland Ride mit Steffi und Tobi – Teil 3: Es wird weltmeisterlich: Zu Besuch bei Ralph Näf!
- Send it! Deutschland Ride mit Steffi und Tobi – Teil 4: Rekordmeister-Zeit – zu Besuch bei DH-Ikone Marcus Klausmann
- Send It! Deutschland Ride mit Steffi und Tobi – Teil 5: Tourfinale bei Manuel Fumic!
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