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"Was sind das bitte für Reifen?"
"Was sind das bitte für Reifen?" - Unsere XC-Tester mussten für diese Federwegs-Kategorie ebenfalls mit ran. Auch, wenn sie den Sinn solcher dicken Socken schwer angezweifelt haben.
Einfach laufen lassen
Einfach laufen lassen - Hier boten die breiten Reifen vor allem einen erhöhten Komfort.
Rausziehen und von Kurve zu Kurve fliegen
Rausziehen und von Kurve zu Kurve fliegen - Wenig Federweg gibt auch weniger nach. Direkt und agil saust man dahin.
Kleiner Wurzelballen,  große Wirkung
Kleiner Wurzelballen, große Wirkung - Abziehen, abziehen, abziehen … dieses Bike liebt es durch die Luft zu fliegen.
Schnelle Kurvenwechsel? Gerne!
Schnelle Kurvenwechsel? Gerne!
Dunkler, feuchter Boden und Wurzeln? Schmeckt auch!
Dunkler, feuchter Boden und Wurzeln? Schmeckt auch!
"Bist du sicher, dass du das machen willst?"
"Bist du sicher, dass du das machen willst?" - Das Horsethief verleitet den, der es kann, zu immer größeren Sprüngen.
Dreht sich und fliegt sich gut in jeder Lage
Dreht sich und fliegt sich gut in jeder Lage
Auch unsere XC-Tester ließen sich zu einer Menge Unsinn hinreißen
Auch unsere XC-Tester ließen sich zu einer Menge Unsinn hinreißen
Pferdedieb? Wohl eher ein Springpferd auf Steroiden!
Pferdedieb? Wohl eher ein Springpferd auf Steroiden! - Die Kombination aus einem etwas schwereren, aber sehr gut abstimmbaren Fahrwerk geht auf. Salsa hat mit dem Horsethief eine Art 29"-BMX geschaffen, das unterschiedlichste Nutzergruppen bedient. Agil über den Sprung oder flott über den Trail: beides ist möglich!

Salsa Horsethief Carbon im Test: Mit seinem 29″-Trailbike konnte Salsa in der Vergangenheit bereits zwei Mal die Tester von MTB-News begeistern. Ein erstes Kennenlernen des Pferdediebs und der Test des Carbon-Nachfolgers machten uns neugierig auf die 2019 erschienene nächste Evolutionsstufe des Salsa Horsethief. Der Federweg von 130/120 mm ist geblieben, die 29″-Laufräder ebenfalls. Komplett neu entwickelt wurde hingegen der Carbon-Rahmen, der mit einem Custom-Aufbau inklusive Cane Creek-Fahrwerk von uns über die Trails gescheucht wurde. Sind aller guten Dinge drei? Wie positioniert sich das aktualisierte Salsa Horsethief im Test?

Steckbrief: Salsa Horsethief Carbon

EinsatzbereichTrail, All-Mountain
Federweg130-140 mm/120 mm
Laufradgröße27,5ʺ, 29ʺ
RahmenmaterialAluminium, Carbon
Gewicht (o. Pedale)13,8 kg
RahmengrößenS, M, L, XL
Websitesalsacycles.com

Das Horsethief hat Salsa schon eine ganze Weile im Programm. An den Eckdaten hat sich in den letzten Jahren nicht allzu viel verändert: Das Rad steht auf 29″-Laufrädern, bietet aber ausreichend Platz, um bis zu 3,0″ dicke 27,5″-Reifen aufzunehmen. Vorne kann das Rad wahlweise mit 140 oder 130 mm-Federgabeln gefahren werden. Am Heck gibt es 120 mm Federweg, angelenkt durch Dave Weagles Split Pivot-Design. Die Grundlage für das ganze Paket stellt ein formschöner Carbon-Rahmen. Dank Flip Chip am hinteren Dämpferauge lässt sich die Geometrie des Bikes ein klein wenig anpassen.

Was sagt Salsa selbst zum Rad? Das Horsethief soll ein vielfältiges Bike für den Trail-Einsatz und Erkundungs-Missionen im Gelände sein. Wer ein Rad sucht, mit dem man so viele Trails wie möglich befahren kann, soll mit dieser Plattform goldrichtig liegen. Mehrere Möglichkeiten für Wasserflaschen, Werkzeug oder sonstige Taschen bietet das Rad am Rahmen.

Salsa Horsethief Carbon
# Salsa Horsethief Carbon - 29", kompatibel mit dicken 27,5"-Pneus, 140–130 mm an der Front und 120 mm am Heck lauten die Eckdaten des flinken Pferdediebs aus Carbon. Bereits der Vorgänger konnte uns im Test begeistern!
Diashow: Salsa Horsethief Carbon im Test: Flinker Pferdedieb
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Geometrie

Am Horsethief setzt Salsa eine eher konservative Geometrie ein. Vor allem im Vergleich mit dem 2015 getesteten Vorgänger fällt die recht kleine Progression bei der Geometrie auf. Zwar ist der Reach gewachsen und der Lenkwinkel wurde flacher – aber alles in Maßen. Mit maximalen 477 mm Reach in XL hat sich das Rad sehr moderate 12 mm gestreckt. Der Lenkwinkel ist je nach Gabellänge 0,8° bis 1,3° flacher geworden. Verglichen mit anderen modernen Trailbikes bleibt das Salsa Horsethief Carbon bei klassischeren Werten. Deutlich wird das auch am langen Sitzrohr.

In Summe bekommt man auf dem Papier eine Geometrie, auf der vor einigen Jahren noch Enduro stand – allerdings im kurzhubigen Paket. Angemessene Stackwerte sollten den Reach nicht nennenswert weiter schrumpfen lassen. Gemessen am Federweg ist das Tretlager in einem moderaten Bereich. Mit minimal 66,8° fällt der Lenkwinkel zwar nicht besonders flach aus, kompensiert werden könnte das aber durch Federgabeln mit kurzem Offset. Bei der Kettenstrebenlänge baut Salsa auf kurze 431 mm-Streben. Etwas wandelbar bleibt das Salsa Horsethief Carbon aber. Ein Flip Chip am hinteren Dämpferauge ermöglicht eine leichte Geometrieanpassung. Lenk- und Sitzwinkel lassen sich um 0,2° verändern, das Tretlager um 3 mm anheben.

RahmengrößeSMLXL
Sitzrohrlänge419 mm444 mm483 mm520 mm
Oberrohrlänge595 mm616 mm638 mm660 mm
Steuerrohrlänge103 mm113 mm123 mm133 mm
Lenkwinkel67,3°/67,5°67,3°/67,5°67,3°/67,5°67,3°/67,5°
Sitzwinkel73,9°/74,1°73,9°/74,1°73,9°/74,1°73,9°/74,1°
Kettenstrebenlänge432 mm432 mm432 mm432 mm
Tretlagerabsenkung33 mm/30 mm33 mm/30 mm33 mm/30 mm33 mm/30 mm
Radstand1135 mm1158 mm1181 mm1204 mm
Reach417 mm/420 mm436 mm/439 mm455 mm/458 mm474 mm/477 mm
Stack612 mm/610 mm621 mm/619 mm630 mm/628 mm639 mm/637 mm

Geometrie Salsa Horsethief Carbon 140 mm-Gabel
RahmengrößeSMLXL
Sitzrohrlänge419 mm444 mm483 mm520 mm
Oberrohrlänge596 mm618 mm639 mm661 mm
Steuerrohrlänge103 mm113 mm123 mm133 mm
Lenkwinkel66,8°/67°66,8°/67°66,8°/67°66,8°/67°
Sitzwinkel73,4°/73,6°73,4°/73,6°73,4°/73,6°73,4°/73,6°
Kettenstrebenlänge432 mm432 mm432 mm432 mm
Tretlagerabsenkung29 mm/26 mm29 mm/26 mm29 mm/26 mm29 mm/26 mm
Radstand1139 mm1162 mm1185 mm1208 mm
Reach412 mm/415 mm431 mm/434 mm450 mm/453 mm469 mm/472 mm
Stack615 mm/613 mm624 mm/622 mm634 mm/632 mm643 mm/641 mm
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Flip Chip am hinteren Dämpferauge
# Flip Chip am hinteren Dämpferauge - Die eher konservative Geometrie lässt sich somit in kleinem Rahmen noch etwas verändern.

Ausstattung

Auch wenn Salsa auf der Website Kompletträder listet, gibt es in Deutschland aktuell nur den Rahmen einzeln zu erwerben. Dementsprechend ist unser Testrad ein kompletter Custom-Aufbau, der mit Teilen aus dem Cosmic Sports-Portfolio ausgestattet ist. Konkret bedeutet das: Teile von Cane Creek, e*thirteen, Formula und Crankbrothers.

Als Fahrwerk dient eine potente Kombination aus Cane Creek Helm Works-Series mit 130 mm Federweg und dem Double Barrel Air-Dämpfer mit Climb Switch. Neben der Highline-Sattelstütze kommt auch der Laufradsatz aus dem Hause Crankbrothers. Verbaut sind die Synthesis-Laufräder mit verschiedenen Maulweiten für vorne und hinten. Abgesehen vom SRAM X01-Schaltwerk kommt der Antrieb von e*thirteen. Aber nicht nur Kassette und Kurbel tragen den e*thirteen-Schriftzug – auch das Cockpit und die Reifen stammen vom amerikanischen Komponenten-Hersteller. Abgerundet wird der Salsa Horsethief-Aufbau durch eine Formula Cura Zweikolben-Bremse sowie Griffen und Rahmenschutz-Folie von Lizard Skins.

  • Federgabel Cane Creek Helm Works (130 mm)
  • Dämpfer Cane Creek Double Barrel Air (120 mm)
  • Antrieb SRAM X01 Eagle/e*thirteen
  • Bremsen Formula Cura
  • Laufräder Crankbrothers Synthesis
  • Reifen e*thirteen TRSr Mopo All-Terrain / Semi-Slick
  • Cockpit e*thirteen Race Carbon (800 mm) / e*thirteen Plus 35 (40 mm)
  • Sattelstütze Crankbrothers Highline (125 mm)

Salsa HorsethiefCarbon GX EagleCarbon GX EagleSLXSX EagleDeore
RahmenmaterialCarbonCarbonAluAluAlu
FedergabelRockShox Pike RCRockShox Revelation RCRockShox Recon RLRockShox Recon RLRockShox Recon RL
DämpferRockShox Deluxe RT3RockShox Deluxe RT3RockShox Deluxe RTRockShox Deluxe RTRockShox Deluxe RT
VorbauSalsa Guide TrailSalsa Guide TrailSalsa Guide TrailSalsa Guide TrailSalsa Guide Trail
LenkerSalsa Salt Flat Deluxe (S)/Rustler Deluxe (M-XL)Salsa Salt Flat (S)/Rustler (M-XL)Salsa Salt Flat (S)/Rustler (M-XL)Salsa Salt Flat (S)/Rustler (M-XL)Salsa Salt Flat (S)/Rustler (M-XL)
GriffeSalsa File Tread Lock OnSalsa File Tread Lock OnSalsa File Tread Lock OnSalsa File Tread Lock OnSalsa File Tread Lock On
BremsenSRAM Guide RSRAM Guide TShimano SLXShimano MT401Shimano MT201
SchaltungSRAM GX EagleSRAM NX EagleShimano SLX 11-fachSRAM SX EagleShimano Deore 11-fach
LaufräderWTB Speedterra/ST i29WTB Speedterra/ST i29WTB Serra/ST i29WTB Serra/ST i29WTB Serra/ST i29
ReifenMaxxis Minion DHF/DHR IIMaxxis Minion DHF/DHR IIMaxxis Minion DHF/DHR IIMaxxis Minion DHF/DHR IIMaxxis Minion DHF/DHR II
SattelstützeRockShox Reverb StealthTranzX DropperTranzX DropperTranzX DropperTranzX Dropper
Sattel WTB Volt CompWTB Volt SportWTB Volt SportWTB Volt SportWTB Volt Sport
Gewicht 13,86 kg 14,20 kg 15,50 kg 15,22 kg
Preis

Am Heck kommt der Cane Creek Double Barrel mit Climb Switch zum Einsatz
# Am Heck kommt der Cane Creek Double Barrel mit Climb Switch zum Einsatz - Aus dem vielfältig einstellbaren Dämpfer presst die Kinematik die 120 mm Federweg.
Vorne verrichtet die Cane Creek Helm Works ihren Dienst
# Vorne verrichtet die Cane Creek Helm Works ihren Dienst - Optisch ist sie eine hervorragende Ergänzung und sollte dem Heck Paroli bieten können.
Angetrieben wird durch einen Mix aus e*thirteen- und SRAM-Teilen
# Angetrieben wird durch einen Mix aus e*thirteen- und SRAM-Teilen - e*thirteens TRS-Kassette bietet in der 12-fach-Ausführung eine noch größere Bandbreite als die Eagle-Kassetten. Geschaltet wird mit einem X01-Eagle-Schaltwerk.
Crankbrothers Synthesis-Laufräder treffen auf e*thirteen-Reifen
# Crankbrothers Synthesis-Laufräder treffen auf e*thirteen-Reifen - Front und Heck-spezifisch geht es damit bei der Felgen Maulweite und dem Reifenprofil zu: Vorne mehr Maulweite und der All-Terrain-Reifen, hinten schmaler und ein Semi Slick-Reifen.
Auch das Cockpit kommt von e*thirteen
# Auch das Cockpit kommt von e*thirteen - Gebremst wird mit einer italienischen Zweikolben-Bremse: Die Formula Cura war am Testrad montiert. Ergänzt wird durch eine Crankbrothers-Stütze und Lizard Skins-Griffe.

Im Detail

Schaut man dem Pferdedieb zum ersten Mal ins Ma … äääh unter die Lupe, fällt direkt die wertige Verarbeitung des Bikes auf. Hier wurde nichts dem Zufall überlassen. Ein elegantes, schickes Finish trifft auf eine optisch ansprechende Formensprache. Große Kontraste gibt es höchstens bei der Rahmenfarbe: Zwei Grau-Abstufungen treffen an unserem Test-Muster auf wenige matte Magenta-Schriftzüge.

Neben dem Salsa-typischen Badge am Steuerrohr verschwinden alle Leitungen ins Innere des Rahmens, treten nahe dem Tretlager einmal kurz aus dem Carbon-Konstrukt wieder aus, nur um kurz darauf schon wieder in den Aluminium-Kettenstreben zu verschwinden. Salsas Zugführung setzt zwar nicht auf geklemmte Züge. Die Führung selbst macht aber einen sehr durchdachten Eindruck, die Leitungen sind geschützt vor Außeneinwirkung und sind so gelegt, dass sie nicht am Rahmen scheuern.

Charakteristisch: Die Chili am Steuerrohr
# Charakteristisch: Die Chili am Steuerrohr - Links und rechts davon verschwinden dann auch schon die Züge ins Innere des Rahmens und stören die ansehnliche Formensprache des Bikes nicht weiter.
Kontrastreich und mit allerlei Montagemöglichkeiten
# Kontrastreich und mit allerlei Montagemöglichkeiten
Zwei Trinkflaschen und ausreichend Werkzeug finden Platz
# Zwei Trinkflaschen und ausreichend Werkzeug finden Platz

Ganze drei Montage-Möglichkeiten gibt es am Hauptrahmen. Im Rahmendreieck ist Platz für zwei Trinkflaschenhalter. Am Oberrohr, genau im Sichtfeld, sind zwei weitere Gewindeeinsätze angebracht. Hier können Taschen oder Werkzeuge angebracht werden. Spannend wird es bei der Wahl der Standards. Macht die Geometrie nicht den fortschrittlichsten Eindruck, wundert man sich dann doch etwas über den Super Boost-Standard am Hinterrad. Nachdem Salsa aber neben breiten 29″-Reifen auch einen Einsatzzweck mit dicken 27,5″-Pneus gesehen hat, war für den Hersteller das 157 mm breite Einbaumaß die naheliegende Konsequenz. Ansonsten findet man bei den Standards noch eine Besonderheit: Beim Steuersatz wird der Integrated Standard verbaut. Der Endkunde kann also keinen normalen Steuersatz oder Winkelsteuersatz einpressen, sondern ist auf eingelegte Lager beschränkt. Abgesehen davon geht es zeitgemäß zu: BSA-Tretlager, Post-Mount-Bremsaufnahme, 30,9 mm-Sattelrohr, metrischer Dämpfer.

Unaufwändig, aber schick und funktionell ist die Zugführung gelöst
# Unaufwändig, aber schick und funktionell ist die Zugführung gelöst - Im Rahmen wird ein geschraubtes BSA-Tretlager verwendet.

Am Dämpfer gibt es dann aber doch noch etwas zu entdecken: An der Verbindung zwischen Dämpfer und Dämpfer-Verlängerung ist ein Flip Chip eingesetzt. Auch der Hinterbau selbst ist nicht unspannend. Salsa verwendet einen Split Pivot-Hinterbau. Im Grunde handelt es sich dabei um einen abgestützten Eingelenker. Die Besonderheit an diesem Design ist, dass Hinterradachse und der Drehpunkt zwischen Sitz- und Kettenstrebe konzentrisch zueinander liegen. Diese Konstruktion ermöglicht es, den Einfluss der Bremskräfte auf die Federung zu minimieren.

Der Vorgänger und das neue Salsa Horsethief Carbon haben noch kleine Parallelen in der Formensprache, am aktuellen Bike wurde alles aber um ein vielfaches schöner integriert und gelöst. Der edle Test-Aufbau mit vielen Carbon-Teilen und optisch perfekt passender Cane Creek Helm-Federgabel wirkt damit wie aus einem Guss!

Drehpunkt und Hinterrad teilen sich am Salsa Horsethief Carbon die gleiche Achse
# Drehpunkt und Hinterrad teilen sich am Salsa Horsethief Carbon die gleiche Achse - Der Split Pivot-Ansatz soll die Bremskräfte von der Federung entkoppeln.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details und Standards des Salsa Horsethief Carbon findet ihr in der folgenden Tabelle zum Ausklappen:


KinematikSplit Pivot
Verschiedene Lager-Größen2im Hinterbau
Gesamtzahl Lager im Hinterbau10Anzahl
Lagerbezeichungen4 x 17287, 6 x 6801 (12*21*5 mm)Herstellerangabe
Hinterbau Einbaumaß157 x 12 mmEinbaubreite x Achsdurchmesser
Maximale Reifenfreiheit Hinterbau29" x 2,6" und 27,5" x 3,0"
Dämpfermaß190 mm x 45 mmGesamtlänge x Hub
Trunnion-Mount?Nein
Dämpferhardware erstes AugeM8 x 12,5 mmBolzendurchmesser x Einbaubreite
Dämpferhardware zweites AugeM8 x 40 mmBolzendurchmesser x Einbaubreite
Freigabe für StahlfederdämpferNein
Freigabe für LuftdämpferJa
Empfohlener Hinterbau-SAG16,5 mmIn % oder mm,
Steuerrohr-DurchmesserIS 41 mm, IS 52 mmoberer Durchmesser, unterer Durchmesser
Maximale Gabelfreigabe140 mmFederweg bzw. bis zu welcher Einbauhöhe
TretlagerBSA 73 mmwelcher Standard, Durchmesser, Breite
Kettenführungsaufnahme
UmwerferaufnahmeISCG05, abnehmbar
SchaltaugeSalsa FS2322; 24,99 €Typ, Kosten in €
Optimiert auf welches Kettenblatt32 TZahnzahl
BremsaufnahmePM 6" – 160 mm Scheibe ohne Adapterwelcher Standard
Maximale Bremsscheibengröße180 mm
Sattelrohrdurchmesser30,9 mm
Sattelklemmendurchmesser35,4 mm
Maximale Stützen-EinstecktiefeS = 200 mm; M = 225 mm; L = 245 mm; XL = 245 mm
Kompatibel mit Stealth-Variostützen?Ja
Messung SitzwinkelLinie von Tretlager zu durchschnittlicher SitzhöheHerstellerangabe
FlaschenhalteraufnahmeJaEine, Oberseite des Unterrohrs
Andere Extras, WerkzeugfächerFlip Chip zur Geometrieverstellung, Taschenmontage am Oberrohr möglich
Gewicht Rahmen3,035 kgInkl. Sattelklemme, Dämpfer, Achsen und Steuersatz
Gesamtgewicht Bike13,8 kgGr. M, Custom Test-Aufbau
Garantie/ServiceFünf bis Zwei Jahre Garantie. Genaueres auf der Website.

Auf dem Trail

Bei Semi Slick-Hinterreifen und kurzem Federweg ist die Erwartungshaltung an den Uphill etwas gespalten. Semi Slicks sind eher im Trail- bis Enduro-Einsatz zu Hause – klassische Marathon-Feilen oder schnelle 120 mm-Bikes werden gerne auch mit leichteren, weniger profilierten Reifen ausgerüstet. Trotzdem sind es nur 120 mm Federweg am Heck – das Rad sollte also schon nach vorne gehen. Im Uphill zeigt sich dann auch ein ähnliches, etwas zweiseitiges Bild. Vortrieb ist ordentlich vorhanden. Wer allerdings eine XC-inspirierte Rennfeile erwartet, ist falsch gewickelt. Aber das ist auch nicht der Anspruch des Salsa Horsethief. In der 120 mm-Klasse platziert sich das Rad somit in einer gutmütigen Ecke im Uphill, begünstigt durch eine angenehme Sitzposition und einen Hinterbau, der viel Traktion generiert. Der vielfältig verstellbare Cane Creek Double Barrel-Dämpfer bietet zwar einen Climb Switch, den kann man aber getrost vergessen. Ruhig genug geht es nach oben in Richtung Trail-Einstieg.

"Was sind das bitte für Reifen?"
# "Was sind das bitte für Reifen?" - Unsere XC-Tester mussten für diese Federwegs-Kategorie ebenfalls mit ran. Auch, wenn sie den Sinn solcher dicken Socken schwer angezweifelt haben.
Einfach laufen lassen
# Einfach laufen lassen - Hier boten die breiten Reifen vor allem einen erhöhten Komfort.
Rausziehen und von Kurve zu Kurve fliegen
# Rausziehen und von Kurve zu Kurve fliegen - Wenig Federweg gibt auch weniger nach. Direkt und agil saust man dahin.

Nicht nur der Dämpfer ist in allen Parametern anpassbar, auch die Helm kann – tiefes Luftholen – in High- und Lowspeed-Druckstufe, Lowspeed-Zugstufe und intern via Progressions-Anpassung verstellt werden. Dass solch ein Fahrwerk selbst den kurzen Federweg unter Kontrolle bekommen sollte, dürfte jedem Fahrwerks-Nerd klar sein. So hat man die freie Wahl zwischen softem Cruiser oder 29″-BMX. Kritiker vermuten bei 120 mm Federweg vielleicht ein eher nervöses Handling und einen weniger leistungsbereiten Hinterbau, wenn es mal scheppern sollte. Mit dem Salsa werden aber auch diese Leute eines Besseren belehrt. Zwar ist der Hinterbau nicht ultra sensibel – er fängt aber deutlich mehr ab, als man ihm zunächst zumuten würde.

Kleiner Wurzelballen,  große Wirkung
# Kleiner Wurzelballen, große Wirkung - Abziehen, abziehen, abziehen … dieses Bike liebt es durch die Luft zu fliegen.
Schnelle Kurvenwechsel? Gerne!
# Schnelle Kurvenwechsel? Gerne!
Dunkler, feuchter Boden und Wurzeln? Schmeckt auch!
# Dunkler, feuchter Boden und Wurzeln? Schmeckt auch!

Wir ertappen uns dabei, wie wir das Fahrwerk Stück für Stück strammer machen. Das Horsethief wird damit ein sehr amüsanter Vertreter der Kategorie der moderner Trailbikes. Schnell, satt und leichtfüßig, trotz der eher etwas konservativen Geometrie. In der Hand eines fähigen Reiters saust der Pferdedieb spritzig und agil über den Trail und glänzt vor allem in sehr engen Kurven und beim aktivem Spiel mit dem Trail.

Das richtig abgestimmte Fahrwerk macht auch regelmäßige Lufteinlagen gut mit – nein – es will sie sogar! Hier waren sich alle Testfahrer einig: In der Luft glänzt dieses Bike ebenso wie auf dem Trail durch eine sehr hohe Manövrierfähigkeit. Auf dem grauen Flitzer wird man vom Fahrer zum Piloten und versucht Höhen zu erreichen, bei denen bereits eine Sauerstoffmaske empfehlenswert wäre. Gespickt mit einer gewaltigen Portion Style schanzt man sich über Abschussrampen. Wir haben sehr schnell vergessen, mit wie „wenig“ Fahrrad wir eigentlich unterwegs sind. Aufgefangen wird man nach solchen Höhenflügen vom guten Fahrwerk und der Endprogression des Split Pivot-Hinterbaus.

"Bist du sicher, dass du das machen willst?"
# "Bist du sicher, dass du das machen willst?" - Das Horsethief verleitet den, der es kann, zu immer größeren Sprüngen.
Dreht sich und fliegt sich gut in jeder Lage
# Dreht sich und fliegt sich gut in jeder Lage
Auch unsere XC-Tester ließen sich zu einer Menge Unsinn hinreißen
# Auch unsere XC-Tester ließen sich zu einer Menge Unsinn hinreißen

Okay, weg vom Übertreiben und zurück zum normalen Trail-Einsatz ohne absurd hohe Kicker. Hier bestätigt sich das sportliche Fahrverhalten dieses Bikes. Die kompakte Geometrie sagt eher spielen als laufen lassen. Der Hinterbau federt die gröberen Brocken zuverlässig weg. Unter einem erfahrenen Piloten kann das Salsa schon im langhubigen Trailbike-Bereich wildern. Wird das Gelände aber technisch und schnell, wird man die Herde an Kollegen aber ziehen lassen. Kümmern wird einen das nicht, weil man eh mehr mit der Umwandlung der nächsten Bodenwelle in Flugmeilen beschäftigt ist.

Das ist uns aufgefallen

  • Schalthebel-Position Die Formula-eigene Montage des Schalthebels am Bremshebel hat uns so nicht gefallen. Durch den langen Bremshebel der Cura wandert die Klemmschelle der Bremse weit Richtung Vorbau. Zusätzlich war der Mix Master für den linken Bremshebel montiert, der den Schalthebel noch weiter vom Griff entfernt hat.
  • Formula Cura Formula-Bremsen findet man zwischenzeitlich eher selten an Kompletträdern. Die Cura hat einen extrem früh einsetzenden Druckpunkt, der nicht jeden Tester glücklich gemacht hat. Außerdem ist die Hebelweiten-Verstellung etwas umständlich – wenn man die werkzeuglose Einstellung von Shimano und SRAM gewohnt ist.
  • Reifenfreiheit Salsa gibt das Horsethief auch für 27,5″-Reifen bis 3,0″ Breite frei. Im Hinterbau ist Platz für verschlammte Reifen – super lehmig sollte es aber nicht werden!
Ungünstige Cockpit-Integration
# Ungünstige Cockpit-Integration - Wer seine Hebel gerne mit nur einem Finger greift und die Klemmschelle vom Griff weg schiebt, bekommt Probleme mit der Erreichbarkeit des Schalthebels.
Kleiner Inbus an der Cura
# Kleiner Inbus an der Cura - Am Drehrädchen bekommt man nicht die nötige Kraft angebracht, um die Hebelweite zu verstellen. Also muss jedes Mal der Innensechskant rausgezogen werden.
Schutzfolie am Rahmen
# Schutzfolie am Rahmen - Die Schutzfolie löste sich nahe dem Ausfallende etwas vom Rahmen.
Zu den Seiten ist ausreichend Platz
# Zu den Seiten ist ausreichend Platz - Nach vorne dürfte es gerne noch etwas ergiebiger sein.

Fazit – Salsa Horsethief Carbon

Salsa lässt sich mit dem Horsethief nicht auf das Wettrüsten um "länger, flacher, tiefer" ein. Wer sich vom grauen Flitzer auf den Trail entführen lässt, wird vielmehr sehr schnell den Fahrspaß ohne Sekundenhatz priorisieren. Auch bei entspannter Fahrt kann man immer noch viel Spieltrieb ausleben. Wurde es schneller und das Gelände fordernder, halfen uns im Test das sehr gut anpassbare Fahrwerk und die starken Bremsen, den Pferdedieb unter Kontrolle zu halten. Wer fahrerisch weiß, was er tut und das Setup entsprechend abstimmen kann, wird den Einsatzbereich des Salsa Horsethief stark ausweiten können.

Artikelbild

Pro / Contra

Pro

  • sehr agil
  • breit abstimmbares Fahrwerk
  • sehr starke Bremsen
  • funktioniert in einem großen Einsatzbereich

Contra

  • nichts für Liebhaber von viel plüschigem Federweg

Ein Dieb für alte Gäule oder der richtige Riecher für das Rennpferd im Wald? Wie seht ihr die neueste Generation des Salsa Horsethief?

Pferdedieb? Wohl eher ein Springpferd auf Steroiden!
# Pferdedieb? Wohl eher ein Springpferd auf Steroiden! - Die Kombination aus einem etwas schwereren, aber sehr gut abstimmbaren Fahrwerk geht auf. Salsa hat mit dem Horsethief eine Art 29"-BMX geschaffen, das unterschiedlichste Nutzergruppen bedient. Agil über den Sprung oder flott über den Trail: beides ist möglich!

Testablauf

Das Salsa Horsethief Carbon wurde über die letzten Monate von verschiedenen Testfahrern fleißig über Trails und durch den Luftraum gescheucht. Alle Höhenmeter wurden aus eigener Kraft erarbeitet.

Hier haben wir das Salsa Horsethief Carbon getestet

  • Spessart Natürliche Trails auf Waldboden und teilweise größere Felsformationen. Gebaute Jumptrails.
  • Singletrails Von schnell bis langsam, technisch bis flowig, verschiedene Bodenverhältnisse.
Tester-Profil: Max Ritter
68 cm70 kg85 cm62 cm180 cm
Sein starker Hintergrund im Dirt Jump äußert sich bei Max auch in allen anderen Bike-Disziplinen, die er ausübt. Wichtig ist nicht der schnellste Weg nach unten, sondern den Trail mit kleinen Spielereien und großen Lufteinlagen voll und ganz auszukosten.
Fahrstil
Immer auf der Suche nach Flow und Airtime
Ich fahre hauptsächlich
Enduro, Freeride, Dirtjump
Vorlieben beim Fahrwerk
Progressiv
Vorlieben bei der Geometrie
Verspielt und agil
Tester-Profil: Yannick Noll
55 cm74 kg90 cm56 cm178 cm
Yannick kommt aus dem DH-Racing und fährt gerne steile Trails, aber lässt keine Gelegenheit aus an einer Wurzel abzuziehen und an Kickern Airtime zu sammeln.
Fahrstil
Sehr gerne in der Luft
Ich fahre hauptsächlich
Hauptsächlich Enduro und etwas Dirt. Auf den richtigen Strecken auch mit dem Big Bike
Vorlieben beim Fahrwerk
Lieber straffer und an der Front etwas schneller
Vorlieben bei der Geometrie
Ein bisschen kürzer und verspielter
Tester-Profil: Gabriel Sindlinger
60 cm73 kg86 cm63 cm183 cm
Gabi ist auf den Rennstrecken im Cross-Country, Marathon und bei Etappenrennen zuhause. Dementsprechend bervozugt Gabi sportlich ausgerichtete Räder und mag es am liebsten wenn es schnell von A nach B gehen soll. Außerdem sammelte Gabi bereits Erfahrungen auf der Straße und im Cyclocross als Rennfahrer – auch auf dem Enduro ist Gabi ab und zu unterwegs. Technisch anspruchsvolle Strecken sind sein bevorzugtes Einsatzgebiet.
Fahrstil
Hohes Tempo bergab, mit Blick auf die saubere Linie – bergauf spritzig und schnell
Ich fahre hauptsächlich
XC, vereinzelt Marathon- und Etappenrennen
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, für Reserven bei groben Absätzen und eine optimale Traktion in Anstiegen
Vorlieben bei der Geometrie
Sportlich; Tiefes Cockpit, nicht zu gestreckt

  1. benutzerbild

    der-gute

    dabei seit 12/2007

    Marketing smilie ...mir lag beim Betrachten des Rahmens beschiss auf der Zunge.
    Wiedermal kein Bild von streng 90° mit hohem Sattel - wo bitte steckt da ein 74° Sitzwinkel?

    Wenn man sich die komplett eingeschobene Stütze und den Sattel darauf ansieht, dann
    wird das mal wieder <70° bei adäquater Höhe.

    Ich verstehe die Industrie nicht...

  2. benutzerbild

    pdkn

    dabei seit 10/2007



    bei der Sattelhöhe könnte es grade so passen.
  3. benutzerbild

    shiba

    dabei seit 05/2017

    bei der Sattelhöhe könnte es grade so passen.
    #metoo
    um eine Sattelüberhöhung zu erreichen, müsste ich den Lenker irgendwie an der Gabelkrone befestigen. Also bleibts bei 26"

    Schön, dass Salsa auch an kleine Menschen denkt!
    Seit wann sind 29er Riesenräder was für kleine Menschen? smilie
  4. benutzerbild

    Neal-Pferd

    dabei seit 03/2010

    Ohhh..ein Cannondale Habit.

  5. benutzerbild

    Xayok

    dabei seit 02/2008

    Ohhh..ein Cannondale Habit.
    Oh, ...


    Nein. Split Pivot, und der Dämpferpunkt liegt anders, und hier gehen zwei Trinkflaschen rein.

    Daher, ehr nicht.

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