Rose PDQ im Test: Pretty Damn Quick, das ist, was der Name des neuen Rose PDQ verspricht. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, kommt Rose mit einem bisher marktfremden Konzept um die Ecke. Das PDQ ist ein komplett neu entwickeltes, leichtes XC-Hardtail mit 120 mm Federweg. Wir konnten das brandneue Bike bereits für euch ausprobieren. Hier gibt’s unseren Testbericht.
Steckbrief: Rose PDQ 2023
Einsatzbereich | Cross-Country |
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Federweg | 120 mm (vorn) |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Gewicht (o. Pedale) | 9,5 kg |
Rahmengrößen | S,M,L,XL (im Test: L) |
Website | www.rosebikes.de |
Preisspanne | 2.999 Euro - 6.999 Euro |
Ein waschechtes XC-Hardtail suchte man auf der Rose Website in letzter Zeit vergeblich. Der amtierende Inhaber dieser Kategorie hört auf den Namen Psycho Path und wurde 2017 zuletzt überarbeitet. Hier ist bei einer Deore-Ausstattung, und einem Gewicht von 11,3 kg das Ende der Fahnenstange erreicht. Ziemlich tote Hose für XC-Racer also.
Damit ist jetzt allerdings Schluss: Mit dem neuen PDQ möchte Rose den Markt wieder angreifen. Das Carbon-Hardtail soll Fahrspaß und Rennstreckentauglichkeit kompromisslos vereinen und setzt auf satte 120 mm Federweg an der Front. Vertraut man der Rose Marketingabteilung, so kann das PDQ mit dem Handling eines Trail Bikes und der Effizienz eines Cross Country-Bikes überzeugen. Mit dieser Philosophie und vor allem durch die 120 mm Federgabel, sticht das Rose PDQ aus der Masse hervor.
Preislich liegt unser in Rahmengröße L 9,5 kg schweres Testbike bei 6.999 €.
Im Detail
Auf den ersten Blick macht das neue Rose PDQ einen hochwertigen Eindruck, der Carbonrahmen wirkt ausgezeichnet verarbeitet und makellos. Das geradlinige, aufgeräumte Design und die dezente Lackierung wissen zu gefallen. Fast schon selbstverständlich kommt das PDQ mit SRAMs UDH Schaltaugenaufnahme. Dadurch lässt sich die neue SRAM Transmission-Schaltgruppe montieren, anderenfalls hat man ein Schaltauge, das man beinahe überall zu einem vergleichsweise günstigen Preis bekommt, sollte es mal kaputtgehen. Auch dem Trend der Flatmount Bremsaufnahme ist Rose gefolgt. Flatmount wird immer verbreiteter im XC-Bereich und spart ein paar Gramm gegenüber der Postmountaufnahme, wobei auch Adapter von Flatmount auf Postmount existieren, um anstatt einer 160 mm Bremsscheibe eine 180er montieren zu können.
Eine Besonderheit ist das einteilige Cockpit von Rose. Die Carbon Lenker-Vorbaueinheit schmückt die Front des in „Oat Milk“ glänzenden Bikes. Dank SRAMs AXS wireless Schaltung und absenkbarer Sattelstütze gibt es lediglich drei Leitungen. Die der Bremsen und einen Lockoutzug für die Federgabel. Die Leitung der Hinterradbremse verschwindet beinahe unsichtbar in der neuen Lenker-Vorbaueinheit, während die Leitung der Vorderradbremse und auch der Lockoutbowdenzug so geführt wurden, dass man sie nicht mehr sehen kann, wenn man auf dem Rad sitzt. Somit hat man einen super cleanen Look auf das Cockpit und das Vorderrad. Der Zug der Lockout-Remote beschreibt allerdings eine ziemlich große Schlaufe und wird nicht in der Nähe von Rahmen oder Lenker geführt. Eine Garmin und Wahoo Radcomputer-Halterung hat Rose auch entwickelt, um das Ganze optisch abzurunden.
Zudem hat Rose in vielerlei Hinsicht vorgesorgt, so beispielsweise mit einem im Steuersatz integrierten Lenkanschlag von Acros, durch den auch die Leitungen geführt werden. Dank des Anschlages werden Kratzer, oder gar schlimmere Beschädigungen am Oberrohr des schicken Carbonrahmens vorgebeugt. Außerdem gibt es einen Steinschlagschutz aus Gummi am Unterrohr und einen weichen Gummi Kettenstrebenschutz, der nerviges Geklapper unterbinden soll. Hinter dem Kettenblatt ist der Rahmen zusätzlich durch ein kleines Metallplättchen geschützt.
Mit der Möglichkeit bis zu zwei Trinkflaschen im Rahmen unterzubringen und sogar der zusätzlichen Option den einen in zwei Positionen anbringen zu können, hat das PDQ die Erwartungen an ein XC-Hardtail erfüllt. Das Tretlager ist wie bei so vielen Bikes dieser Klasse verpresst. Hier hätte ein geschraubtes Tretlager, wie beim Specialized Epic sicherlich viele Mechaniker Herzen höher schlagen lassen.
Auch die Möglichkeit, eine Kettenführung zu montieren, gibt es am Rose PDQ: Hinter einer schwarzen Kunststoffabdeckung, die mit einer Schraube gesichert ist, verbergen sich zwei Gewinde, die zur Montage eines Adapters für die Kettenführung dienen.
Geometrie
Das Rose PDQ kommt mit einem für ein XC-Hardtail relativ langem Reach und einem flachen Lenkwinkel daher. Die Kettenstreben messen über alle Größen hinweg 430 mm. Damit sind sie nicht die kürzesten auf dem Markt, sollten jedoch einen guten Kompromiss aus Laufruhe und Wendigkeit bieten. Der verhältnismäßig lange Reach wird durch einen XC-untypischen kurzen 60 mm Vorbau relativiert. Dem Trend folgend, setzt auch Rose ein steiles und nicht allzu langes Sitzrohr. Der Sitzwinkel misst 76° beim S-Rahmen und 75° bei den übrigen Größen.
Rahmengröße | S | M | L | XL |
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Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 420 mm | 450 mm | 475 mm | 500 mm |
Stack | 628 mm | 625 mm | 634 mm | 643 mm |
STR | 1,50 | 1,39 | 1,33 | 1,29 |
Lenkwinkel | 67,5° | 67,5° | 67,5° | 67,5° |
Sitzwinkel, effektiv | 76° | 75° | 75° | 75° |
Oberrohr (horiz.) | 588 mm | 617 mm | 645 mm | 672 mm |
Steuerrohr | 90 mm | 90 mm | 102 mm | 115 mm |
Sitzrohr | 400 mm | 430 mm | 470 mm | 510 mm |
Überstandshöhe | 771 mm | 767 mm | 794 mm | 821 mm |
Kettenstreben | 430 mm | 430 mm | 430 mm | 430 mm |
Radstand | 1.130 mm | 1.160 mm | 1.189 mm | 1.218 mm |
Tretlagerabsenkung | 66 mm | 63 mm | 63 mm | 63 mm |
Tretlagerhöhe | 310 mm | 313 mm | 313 mm | 313 mm |
Federweg (vorn) | 120 mm | 120 mm | 120 mm | 120 mm |
Ausstattung
Rose bietet beim neuen PDQ gleich vier Modelle an. Los geht es mit dem PDQ 1 für 2.999 €. Das getestete Topmodell PDQ 4 kostet stolze 6.999 €. Zwei der Modelle werden mit Shimano Komponenten und zwei mit SRAM Komponenten ausgeliefert. Dabei setzen die „SRAM-Bikes“ ausschließlich auf die kabellose Eagle AXS Transmission-Schaltung.
Nahezu alle Modellen werden mit einer 120 mm RockShox SID und einer Dropperpost ausgeliefert. Einzig das besonders renn orientierte Rose PDQ 3 bildet hier die Ausnahme. Dieses kommt mit einer 120 mm Fox 34 SC Factory und starrer Sattelstütze. Wie bei allen anderen Modellen sind auch hier Maxxis Rekon Race Reifen verbaut.
- Federgabel RockShox SID Ultimate (120 mm)
- Antrieb SRAM XX-SL Eagle AXS Transmission
- Bremsen SRAM Level Ultimate
- Laufräder Newmen Advanced SL X.A.30
- Reifen Maxxis Rekon Race
- Cockpit Rose One-Piece XC-Cockpit, Carbon (760 mm x 60 mm)
- Sattelstütze RockShox Reverb AXS (150 mm)
Firmenname Modellnahme | Rose PDQ 1 | Rose PDQ 2 | Rose PDQ 3 | Rose PDQ 3 |
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Rahmenmaterial | Carbon | Carbon | Carbon | Carbon |
Farben | Oat Milk / Borealis Green | Oat Milk / Borealis Green | Oat Milk / Stealth Black | Oat Milk / Stealth Black |
Federgabel | RockShox SID Base, 120 mm | RockShox SID Base, 120 mm | Fox Float 34 SC FIT4 Factory, 120 mm | RockShox SID Ultimate, 120 mm |
Vorbau | Rose ALR Stem, 60 mm | Rose ALR Stem, 60 mm | Rose One-Piece XC-Cockpit, Carbon 765x60 mm | Rose One-Piece XC-Cockpit, Carbon 765x60 mm |
Lenker | Rose Carbon Lenker 760 mm | Rose Carbon Lenker 760 mm | Rose One-Piece XC-Cockpit, Carbon 765x60 mm | Rose One-Piece XC-Cockpit, Carbon 765x60 mm |
Griffe | RockShox Twistlock Griffe | RockShox Twistlock Griffe | ESI Grips Chunky Schwarz | RockShox Twistlock Griffe |
Bremsen | Shimano SLX M7100 VR / SLX M7110 HR | SRAM Level Silver | Shimano XTR M9100 VR / XTR M9110 HR | SRAM Level Ultimate 2 Piston |
Bremsscheiben | Shimano SM-RT70 Centerlock 180 VR / 160 HR | SRAM Centerline Centerlock, 180 VR / 160 HR | Shimano XTR RT-MT900 Centerlock, 180 VR / 160 HR | SRAM Centerline X Centerlock, 180 VR / 160 HR |
Schaltwerk | Shimano Deore XT RD-M8100 | SRAM GX Eagle AXS, Eagle Transmission | Shimano XTR RD-M9100 | SRAM XX-SL Eagle AXS, Eagle Transmission |
Schalthebel | Shimano Deore XT SL-M8100 | SRAM AXS Pod | Shimano XTR SL-M9100 | SRAM AXS Pod |
Kassette | Shimano SLX CS-M7100-12, 10-51 | SRAM GX XS1275 T-Type, 10-52 | Shimano XTR CS-M9101-12, 10-51 | SRAM XX-SL XS1299 T-Type, 10-52 |
Kette | Shimano SLX CN-M7100 | SRAM GX Eagle, Flattop | Shimano XT CN-M8100 | SRAM XX-SL Eagle, Flattop |
Kurbel | Shimano Deore XT FC-M8120-1, 32 Zähne | SRAM GX Eagle DUB, 32 Zähne | e*thirteen XCX Race Carbon, 32 Zähne | SRAM XX-SL Eagle DUB, 32 Zähne |
Innenlager | Shimano BB-MT800 Pressfit | SRAM DUB PF 92 MTB Wide | e*thirteen BB92 Pressfit | SRAM DUB PF 92 MTB Wide |
Laufräder | Newmen Evolution A 30 | Newmen Evolution A 30 | Newmen Advanced SL X.A.30 | Newmen Advanced SL X.A.30 |
Reifen | Maxxis Rekon Race, EXO TR, Dual, 29" x 2,4" | Maxxis Rekon Race, EXO TR, Dual, 29" x 2,4" | Maxxis Rekon Race, EXO TR, Dual, 29" x 2,4" | Maxxis Rekon Race, EXO TR, Dual, 29" x 2,4" |
Sattelstütze | e*thirteen Infinite Dropper Post, 30 mm Adjustable Travel | e*thirteen Infinite Dropper Post, 30 mm Adjustable Travel | Newmen Advanced 430 mm | RochShox Reverb AXS 150 mm |
Sattel | Selle Italia X3 Flow | Selle Italia X3 Flow | Selle Italia SLR Lite Flow mit TI316 Rail | Selle Italia SLR Lite Flow mit TI316 Rail |
Gewicht | 10,9 kg | 10,8 kg | 8,9 kg | 9,5 kg |
Rahmengewicht | 940 g | 940 g | 940 g | 940 g |
Preis | 2.999 € | 3.799 € | 5.499 € | 6.999 € |
Rose PDQ auf dem Trail
Beim ersten Draufsetzen und Einstellen des Bikes fällt direkt auf, dass trotz des niedrigen Oberrohrs des von uns getesteten L-Rahmens die Sattelstützen-Rahmen-Kombination mehr als genug Auszug bietet. Das ist bei meinen langen Beinen mit 94 cm Schrittlänge nicht selbstverständlich. Beim Losfahren merkt man direkt, dass der Lenkanschlag, die sogenannte HIP (Hidden Impact Protection), ungewohnt früh kommt. Wenn man mal auf dem Weg wendet, eng manövrieren muss, oder beim Trackstand, wurde das als störend empfunden. Man kann hier nicht um 90 Grad einlenken, wie beispielsweise beim Orbea Oiz, sondern wird deutlich früher eingebremst.
Tritt man zum Traileinstieg hinauf, hat man schnell eine angenehme Position gefunden. Nicht zu gestreckt, nicht zu aufrecht, angenehm sportlich. Man hat genügend Druck auf den Händen, jedoch nicht so viel, dass dieser auf Dauer unangenehm wird. Auch auf langen Touren von über 5 Stunden kamen keine Schmerzen aus irgendeinem Bereich der Sitzposition auf.
Das PDQ bietet einen Lockout der Federgabel, der sich kinderleicht und schnell über einen Drehgriff mit der linken Hand bedienen lässt. Ist die Gabel blockiert, lässt sie immer noch einen minimalen Federweg von circa 10 mm frei, um kleine Unebenheiten auszugleichen. Für mich war der Lockout allerdings hauptsächlich im Wiegetritt nötig. Selbst auf Asphalt merkt man beim normalen Pedalieren kein störendes Eintauchen der Gabel. Es war sogar eher positiv, die Gabel offenzulassen, denn sie hat auf Schotterwegen kleine Steine oder Löcher quasi unbemerkt weggebügelt.
Ob die Federgabel gelockt oder offen ist, ist am Drehgriff optisch allerdings leider nicht wirklich gut erkennbar. So kam es öfter mal vor, dass der Lockout im Trail noch aktiviert war, da nur ein kleiner blauer Strich anzeigt, in welcher Position sich der Drehgriff aktuell befindet.
Wird es mal steiler, ist das auch kein Hindernis, mit einem 32er-Kettenblatt und einem 52 Zähne großem Ritzel kommt man beinahe jeden Berg hoch. Auch das Vorderrad behält dank langem Radstand stets Bodenkontakt, dazu trägt der auch steile Sitzwinkel von 75° bei, sodass das PDQ fantastisch klettert. Explosive Antritte sind ebenfalls kein Problem: Das PDQ ist nicht träge, sondern lässt sich einwandfrei und spritzig beschleunigen.
Biegt man dann in den Trail ein, spürt man den hervorragenden Komfort, den die breiten 2,4″ Maxxis Pneus in Kombination mit den 30 mm Carbonfelgen von Newmen und der neuen 120 mm RockShox SID bieten. Die Front arbeitet so gut, dass man kurz erschrickt, wenn das Heck nachrückt und man merkt, dass man doch auf einem Hardtail sitzt. Das PDQ gibt sehr viel Selbstvertrauen auf dem Trail und man kann richtig Spaß damit haben. Nicht zuletzt tragen dazu die großzügige 150 mm absenkbare Sattelstütze und das niedrige Oberrohr bei. Dank den beiden hat man besonders viel Bewegungsfreiraum im Rad, wodurch Sprünge, Wurzeln, oder sonstige Arten von Hindernissen spielend einfach überwunden werden können.
Als Nächstes fällt auf, dass das PDQ super leise über die Wurzeln fegt. Man hört keine lästigen Leitungen im Rahmen klappern, keine Kette auf die Streben schlagen, und selbst der Freilauf aus dem Hause Newmen ist auffällig leise. Zudem läuft das Rad sehr spurtreu und lässt sich angenehm über den Trail manövrieren. Da leisten der 67,5° Lenkwinkel und der lange Radstand gute Dienste. Trotzdem ist das PDQ noch wendig und lässt sich spielerisch in die Kurven legen und um Bäume steuern. Das mag vielleicht auch an dem geringen Gewicht und den eher kurzen Kettenstreben des PDQ‘ liegen. Beim guten Handling spielt sicher auch die Ergonomie des Cockpits eine Rolle. Dieser erinnert stark an ein Trail Bike und gibt dem PDQ im Downhill mit seiner Lenkerbreite von 760 mm ein angenehmes Abfahrts-Feeling. Zudem gibt einem der 60 mm Vorbau stets das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben. Besonders viel Backsweep wird allerdings nicht geboten. Etwas mehr wäre bei dieser Lenkerbreite sicher ein wenig angenehmer und ergonomischer gewesen. Hier bieten Syncros und Bike Ahead bei ihren Lenker-Vorbaueinheiten im Vergleich mehr Backsweep.
Tritt man auf dem Trail mal etwas in die Pedale, merkt man, dass der Hinterbau genug Platz bietet und nicht zu breit baut, sodass man ohne Rahmenkontakt über die Trails ballern kann. Allerdings kam mir das ein oder andere Mal das große Parallelogramm der SRAM Transmission-Schaltwerks in die Quere.
Wenn der Trail etwas schneller ist, kommt das 32er-Kettenblatt, was beim Klettern in steilen Anstiegen ein wahrer Segen ist, dann doch an sein Limit. Denn bei 45 km/h ist Schluss mit der Beschleunigung. Hier sind besonders hohe Kadenzen nötig, die auf dem Trail für Unruhe sorgen. Auf Schotter merkt man das Ganze noch stärker, da man dort regelmäßig auf höhere Geschwindigkeiten kommt. Ein 34er-Kettenblatt würde hier Abhilfe schaffen.
Ist man mal auf Gravel-Terrain unterwegs, macht das Rose immer noch eine ausgezeichnete Figur. Zwar nehmen die Abrollgeräusche der breiten Reifen zu, doch spürt man davon nicht extrem viel. Auf diesem Terrain entlarvt sich eine weitere Feinheit des neuen Rose-Cockpits, die Formgebung ist perfekt dafür ausgelegt, um eine windschnittige Aeroposition einzunehmen, denn der Lenker greift sich auch mittig ausgezeichnet.
Das ist uns aufgefallen am Rose PDQ
- 120 mm Federgabel Eine Federgabel mit 120 mm ist im XC-Hardtail-Segment eher ungewöhnlich. Im Test hat uns das Konzept allerdings absolut überzeugt.
- Variostütze Auch eine absenkbare Sattelstütze mit 150 mm Hub ist neu in diesem Segment. Für gewöhnlich findet man hier 60 mm bis 120 mm Stützen. Doch die können stellenweise im Downhill stören. Die Entscheidung mehr Hub zu verbauen war also genau richtig, um auf den Trails das Extra an Fahrspaß zu generieren. Das hier im Topmodell die RockShox AXS Reverb verbaut ist, gehört wohl zum guten Ton. Tuning-Tipp: Legt man bei seinem Rad doch Wert auf das Gewicht, ist hier eindeutig Potenzial zum Einsparen. Denn mit AXS Pod und Akku kommt die Reverb auf gute 800 g. Mit einer leichten mechanischen Stütze, lassen sich bei gleichem Hub schnell mal 200 g einsparen.
- Einheitlicher Inbus Mit einem 4er Inbus kommt man bei diesem Rad sehr weit. Alle von Rose bestimmten Schrauben sind damit versehen. Das erleichtert das Arbeiten am Bike und man muss nicht ständig den Inbus wechseln. Top. Nur die Sattelaufnahme an der Reverb und die Bremshebel von SRAM werden mit Torx 25 angezogen. Lästig ist jedoch, dass die Achse vorn einen 6er Inbus und die Achse hinten einen 5er Inbus benötigt. An dieser Stelle wäre eine werkzeuglose, oder wenigstens einheitliche Lösung wünschenswert gewesen.
- Cockpit Das neue Cockpit von Rose ist super durchdacht, so schließt es die Kabelführung mit ein und auch die Form ist perfekt, um ihn mittig zu greifen und in einer angenehmen Aeroposition fahren zu können. Auch das Handling hat uns beeindruckt.
- Versteckte Leitungen Die Leitungen am PDQ verlaufen beinahe unsichtbar, das liegt daran, dass sie versteckt durch den Lenker und den Steuersatz in den Rahmen geführt werden. Das sieht super clean aus, kann aber bei der Wartung auch lästig werden. Lenkt man im Stand oder bei geringem Tempo stark nach rechts ein, hört man leider ein Kratzen, das von der Bremsleitung im Rahmen verursacht wird. Unschön, wenn ein lästiges Geräusch entsteht, und dabei noch die Bremsleitung auf Dauer aufgerieben werden kann. Auch die Abdeckkappe des Steuersatzes sticht bei Lenkbewegung über den Rahmen hinaus, das wirkt optisch unsauber.
- Kompatibilität Garmin und Wahoo Fährt man, wie im XC-Bereich weitverbreitet, mit einem Garmin oder Wahoo Radcomputer, bietet Rose eine eigene Halterung an, um das Gerät schön in das Cockpit zu integrieren. Wenn man entsprechende Sensoren nutzt, wird es mit dem Trittfrequenzsensor eng. Zweifellos, er passt ans Rad und geht an der Kettenstrebe vorbei, doch hat man mit montiertem Sensor nur noch wenige Millimeter Platz zwischen Sensor und der Kettenstrebe. Das kann bei eisigen oder matschigen Verhältnissen zu ärgerlichen Kratzern am Rahmen oder Geräuschen führen, wenn sich dort Dreck dazwischen setzt. Hier leistet eine Schutzfolie Abhilfe.
- Kettenstrebenschutz Das kleine Metallplättchen zum Schutz der Kettenstreben ist schick gemacht, doch leider löste es sich an unserem Testbike bereits leicht.
Rose PDQ Test – Erster Eindruck
Das Rose PDQ ist tatsächlich „Pretty Damn Quick“. Die Kombination aus 120 mm Federweg, geringen Gewicht und der racigen, aber dennoch trailkompatiblen Geometrie haben uns überzeugt. So kann das PDQ kann besonders für die trailliebenden XC-Racer interessant sein. Es beschleunigt und klettert hervorragend, zudem kann man es auch bergab ordentlich krachen lassen. Mit einem Rahmengewicht von 940 g bietet es außerdem eine gute Basis für leichte Aufbauten.
Preisvergleich
Testablauf
Das Rose PDQ wurde innerhalb einer Woche, hauptsächlich im Rheingau, aber auch im Mittelrheintal und Wiesbaden gefahren. Bei knapp 230 Testkilometern wurde es über viele Trails gejagt und mit über 5500 Höhenmetern auch bergauf nicht geschont.
Hier haben wir das Rose PDQ getestet
- Rheingau Sehr trockener Waldboden mit vielen natürliche Trails, durch Mischwälder und Kiefernwald. Von flowig bis steinig, ist eigentlich alles zu finden.
- Wiesbaden Zuletzt sehr trockene und staubige Waldböden. Hier gibt es auch mal längere Trailabfahrten, die gelegentlich etwas ruppiger sind, sodass es mit dem Hardtail auch mal ordentlich Kraft kostet. Allgemein sind die Trails eher schnell, mit einigen flowigen Kurven, doch es gibt auch die ein oder andere wurzelige Passage.
- Mittelrheintal 100 % naturbelassene Trails, sehr felsiger und trockener Untergrund, teils sehr verblockte, ruppige und steinige Passage.
- Fahrstil
- schnell und sauber bergab, spritzig bergauf
- Ich fahre hauptsächlich
- Cross-Country, Trails, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Eher soft, schnelle Zugstufe
- Vorlieben bei der Geometrie
- Sportlich und agil, tiefes Cockpit
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