Qeridoo Qupa 1 im Test: Der Qupa ist gerade erst vorgestellt worden und markiert das neue Einstiegsmodell des deutschen Herstellers Qeridoo. Trotz des vergleichweise günstigen Preise von 430 € kommt der Anhänger für 1 oder 2 Kinder mit Federung – und qualifiziert sich damit für unseren Test. Welche Abstriche muss man für den niedrigeren Preis in Kauf nehmen? Wir haben den neuen Qeridoo Qupa intensiv getestet.
Qeridoo Qupa 1 im Test
Die Firma Qeridoo geht auf motivierte Eltern zurück, die gute und sichere Fahrradanhänger für ihre Kinder bauen wollten. Vor über zehn Jahren startete diese Reise und heute testen wir mit dem brandneuen Qupa 1 das neue Einstiegsmodell mit Federung. Unser Anhänger kommt in frischem „lime“ daher, alternativ sind auch dezentere Farben (blue, grey) verfügbar.
- Sitze 1 oder 2
- Gewicht 13,97 kg (nachgewogen, Einsitzer)
- Maße 93,5 x 65 x 91 cm (ohne Deichsel, Einsitzer)
- Qeridoo Homepage
- Preis 430 € (UVP) | Bikemarkt: Qeridoo Qupa kaufen
Die kleinen Passagiere dürfen im Qeridoo Qupa bis zu einem Gewicht von 22 kg oder einer Körpergröße von 116,5 cm einsteigen. Bei Verwendung der hauseigenen Baby-Schale gibt Qeridoo bereits den Transport von Säuglingen ab dem ersten Lebensmonat in allen Betriebsmodi frei. Möglich wird das durch die Konstruktion mit einer ABS Schale, sodass das Modell von Qeridoo in gewisser Hinsicht einer Autoschale entspricht. Gleichzeitig vereint die frei hängende Konstruktion mit sechs Anbindungspunkten eine weitestgehende Entkopplung von der Struktur – analog einer konventionellen Hängematte. In der Baby-Schale dürfen Kinder bis zu einem Gewicht von 12 kg transportiert werden. Das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 50 kg.
In aufgebautem Zustand misst der Hänger als Einsitzer ohne Deichsel 93,5 x 65 x 91 cm (Länge x Breite x Höhe). Wenn man ihn zusammenfaltet, kommt der Qupa 1 auf 101 x 62 x 41 cm. Die Konstruktion ist geprüft nach DIN EN 15918, EN1888 und ASTM F1975-2015. Kurzum: Alle Anforderungen an einen modernen Kinderanhänger werden erfolgreich gemeistert.
Die unverbindliche Preisempfehlung für den Qeridoo Qupa 1 liegt bei 430 €. Da der Anhänger noch neu auf dem Markt ist, gibt es bislang nur günstigere Angebote – doch um 350 € sind ein durchaus realistischer Preis. Für den Gebrauchtmarkt gibt es bislang keine Referenzen. Das Topmodell aus dem Hause Qeridoo, der Kidgoo, wird in gutem Zustand für 40-50 % des Neuwertes angeboten. Wenn man einen etwas niedrigeren Wertverlust für den Qupa annimmt, sollte man in einem guten Jahr die ersten gebrauchten Anhänger für gut 230 € erwerben oder verkaufen können.
Tipp: Fahrradanhänger gebraucht kaufen oder verkaufen im Bikemarkt.
Ausstattung des Qeridoo Qupa 1
Bei der Ausstattung des Qeridoo Qupa 1 schauen wir uns den Funktionsumfang und die technischen Lösungen des Kinderfahrradanhängers genau an.
Serienausstattung
Der Qeridoo Qupa 1 ist als Einstiegsmodell platziert und das merkt man bei der Ausstattung. Zumindest dann, wenn man hausintern vergleicht. Vor dem Wettbewerb muss sich der Anhänger nämlich nicht verstecken. So kommt der Qupa ab Werk mit Buggy-Rad und Deichsel – und allem, was man im Alltag wirklich benötigt. So sind Regenschutz und Sonnenverdeck ebenso wie ein Rücklicht und alle erforderlichen Reflektoren sowie der Wimpel für den Straßenverkehr im Lieferumfang enthalten. Der Schiebebügel ist in der Höhe einstellbar und die Starrachse ist an Blattfedern aufgehängt.
Abgesehen davon geht es eher spärlich zu. Ein Jogger-Rad gibt es nicht einmal gegen Aufpreis – ebenso wenig wie eine Arretierung des Buggy-Rades in gerader Stellung. Optional ist eine Kopfstütze verfügbar. Dafür wird beim Baby-Transport geholfen: Wer sein Baby oder Kleinkind im Qeridoo Qupa transportieren will, kann entweder eine Hängematte (99,99 €) kaufen oder verwendet die Qeridoo Baby-Schale (139,99 €). Im Zweisitzer lässt sich über Adapter auch eine Autoschale montieren.
Ebenfalls nicht verfügbar ist ein Schloss an der Deichsel oder ein Schutzblech, um den Dreck des Hinterrades abzuwehren. Selbstverständlich Serie ist eine Kupplungsplatte, die mit Schraub- und Schnellspannachsen kompatibel ist. Die Qeridoo Steckachse (verfügbar in allen gängigen Gewindesteigungen) wird zu Preis von 49,99 € angeboten und ist aus Aluminium gefertigt.
Sitze, Polster und Gurte
Der eine Sitz im Qeridoo Qupa 1 ist gut gepolstert und nimmt kleine Racker komfortabel auf. Mit leicht abfallender Sitzfläche und starrer Lehnenneigung kann er ergonomisch grundsätzlich überzeugen. Die Kopfstütze gehört nicht zum Lieferumfang und sollte insbesondere dann in Erwägung gezogen werden, wenn das Kind häufig im Anhänger einschläft.
Der 5-Punkt-Gurt ist Standard und lässt sich leicht auf verschiedene Körpergrößen einstellen – hierzu muss nur an der Rückenlehne die Gurtaufnahme vertikal verschoben werden. Ein aufwendiges Ein- und Durchfädeln hinter der Rückenlehne entfällt. Zum Festziehen der Gurte müssen dann die üblichen Gurtspanner verwendet werden. Auf das aufwendige, aber sehr komfortable System des Topmodells Kidgoo (Test: Qeridoo Kidgoo Fahrradanhänger) muss man hier leider verzichten und sich mit der wettbewerbsüblichen Lösung begnügen.
Verschlüsse
Stichwort Kidgoo: Das Topmodell aus dem Hause Qeridoo war uns im Test sehr positiv aufgefallen, da sich einige Magnetverschlüsse am Anhänger finden – und sich diese geräuschlos bedienen lassen. Auch hier hat beim Qupa der Rotstift seinen Tribut gefordert und der Wettbewerbsstandard Einzug erhalten.
Das Fliegengitter ist erfreulich engmaschig und hält so auch feinere Dreckpartikel wirkungsvoll vom Kind fern. Nur ganz feiner Staub gelang weiterhin in den Anhänger. Leider fällt es von der Fläche her relativ klein aus, was die Sicht einschränkt. Das Grundverdeck wird vorne links und rechts über Steckverschlüsse verschlossen; zwei Klettverschlüsse auf halber Strecke sorgen für einen straffen Sitz.
Oben auf dem Fliegengitter befindet sich das Regenverdeck, das seitlich über durchgängige Reißverschlüsse geschlossen werden kann. Ist das Wetter gut und die Luft warm, kann das Verdeck kompakt am oberen Ende zusammengerollt und mit zwei Gummis in Position gehalten werden. Da der gesamte Bezug des Anhängers wasserdicht ist, ist man jederzeit für den nächsten Schauer gerüstet.
Serie ist auch das Sonnenverdeck. Es wird über durchgängige Klettverschlüsse über dem Fliegengitter montiert und kann in frei wählbaren Positionen arretiert werden. Alternativ kann es ganz abgenommen werden und verhindert so nicht den Blick nach draußen. Wer den Anhänger viel schiebt, der wird sich daran stören, dass das Sonnenverdeck nur montiert werden kann, wenn auch das Fliegengitter geschlossen ist. Hier muss man sich mit der allgegenwärtigen Mullwindel behelfen. Im Fahrradeinsatz ist das hingegen kein Problem.
Bei all den Verschlüssen lohnt sich ein Blick auf die Belüftung. Hier hat Qeridoo etwas gespart: Wenn das Regenverdeck geschlossen ist, gibt es keine konstruktive Belüftung des Anhängers mehr. Wir empfehlen daher bei längeren Touren mit Regenverdeck, die Reißverschlüsse unten etwas offenzulassen und das Verdeck so einzustülpen, dass ein kleiner Schlitz offen bleibt. Alternativ helfen natürlich auch regelmäßige Pausen.
Reifen & Buggy-Rad
Der Qeridoo Qupa 1 rollt standesgemäß auf 20″ Luftreifen an der Hinterachse. Seitliche Reflektoren sorgen für gute Sichtbarkeit bei Nacht – abgesehen davon sind die Reifen jedoch ziemlich günstig ausgeführt und erfordern einen erhöhten Luftdruck, um sicher auf der Felge zu sitzen. Die Herstellerangabe sollte man jedoch wie auch am MTB üblich gezielt ignorieren: wir haben nicht 3,5 bis 4,5 Bar eingefüllt, sondern je nach Beladung zwischen 1,5 und 1,75 Bar variiert. Mehr Luftdruck verschlechtert unnötig die Dämpfung, ohne einen weiteren Vorteil beim Rollwiderstand zu bieten.
Noch einige Nummern härter fällt das vordere Buggy-Rad aus. Es wird beim Qupa aus marktüblichen Hartgummi hergestellt. Immerhin fällt es im Wettbewerbsvergleich erfreulich groß aus, doch das gute Überrollverhalten bringt nicht viel, wenn man über jeden Kieselstein holpert. Abseits befestigter Wege sollte man den Qupa daher wie alle anderen Anhänger mit derartigen Vorderrädern auch eher leicht im Manual schieben – oder gleich das Bike vorspannen. Wer jedoch etwas findig ist, wird im Baumarkt oder bei bekannten Online-Marktplätzen entsprechende Lufträder als Ersatz finden können. Der Unterschied ist groß – Tuning-Tipp!
Verarbeitung & Qualitätseindruck
Qeridoo bietet auf den Rahmen des Qupa fünf Jahre Garantie, für alle Anbauteile gelten die gesetzlich erforderlichen zwei Jahre.
In den vorherigen Kapiteln haben wir bereits einige Stellen identifiziert, an denen der Qupa günstiger ausgeführt ist, als der teurere Bruder Kidgoo. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Verarbeitung an sich darunter nicht leidet. Der Qupa ist solide verarbeitet und wir finden keine unsauberen Stellen an unserem Testmodell. So muss er sich auch in keiner Weise vor dem in der Regel deutlich teureren Wettbewerbsfeld unseres Vergleichstests verstecken.
Abstriche muss man jedoch bei der Haptik und den Detaillösungen machen. So sind alle Magnetverschlüsse durch Klett ersetzt und die hintere Tasche auf der Kofferraumabdeckung ist durch ein elastisches Netz ersetzt worden. Die Federung ist nicht auf verschiedene Beladungszustände einstellbar und die Entriegelung für den Klappmechanismus ist ebenso wie die für das Buggy-Rad eher am unteren Ende der Wertigkeit angesetzt.
Alles in Allem gibt es bei dieser Kritik jedoch keinen Hinweis darauf, dass die Haltbarkeit des Qeridoo Qupa in irgendeiner Weise eingeschränkt sein könnte. Es fühlt sich nur nicht so gut an, wie wir es von Qeridoo aus dem vergangenen Test gewohnt sind.
Alltag mit dem Qeridoo Qupa 1
In der Alltagswertung fokussieren wir auf den praktischen Nutzwert eines Kinderfahrradanhängers: das Platzangebot, die Belüftung oder auch die Verwendung als Buggy und beim Joggen. Den Fahrradbetrieb klammern wir hier explizit aus, denn der bekommt – wir sind ja schließlich eine Mountainbike-Plattform – sein eigenes Kapitel.
Innenraum & Raumgefühl
Das Raumgefühl im Qeridoo Qupa ist sehr gut – der Innenraum ist weit geschnitten und seitlich hochgezogene Polster sorgen für eine gemütliche Umgebung. Etwas eingeschränkt ist die Sicht nach vorne, da das Fliegengitter deutlich kleiner ist als bei den teureren Modellen. Die A-Säulen (um den Auto-Vergleich zu nehmen) werden dadurch sehr breit und auch der untere undurchsichtige Teil ist relativ groß. Immerhin sind die Seitenfenster tief nach unten geführt.
Wir haben im Test ein Kind mit 110 cm Körpergröße im Qupa mitfahren lassen. Sowohl für den Kopf, als auch für die Füße gab es dabei genug Platz. Auch der Einstieg fällt leicht – der ebene Boden hilft ebenso wie die tief heruntergezogene Frontstruktur.
Taschen, Kofferraum & Zugänglichkeit
Im Innenraum finden sich links und rechts zwei Netztaschen, in denen Trinkfläschen oder der ein oder andere Snack für zwischendurch Platz finden. Oben auf der Kofferraumabdeckung gibt es eine Netztasche, die wir jedoch aus Sicherheitsgründen nur beim Schieben verwenden würden. Wenn man auf dem Bike sitzt, hat man sie nicht im Blick und der Zugriff ist denkbar einfach.
Darunter befindet sich der gut 30 l große Kofferraum. Die Abdeckung wird seitlich über Klettverschlüsse fixiert und kann leider nur sehr eingeschränkt nach oben geklappt werden. Das macht die Zugänglichkeit schwerer als nötig und blockiert in der Regel eine Hand. Das stört beim Einkaufen. Darunter ist der Kofferraum durch das relativ kurze Heck eher schwer zu beladen. Außerdem ist er nach vorne unter den Sitz offen, sodass hier kleine Gegenstände durchaus „verloren“ gehen können.
Schiebebetrieb
Dass das harte Buggy-Rad nicht wirklich angenehm zu schieben ist, hatten wir bereits festgehalten. Dennoch macht der Qeridoo Qupa als Buggy insgesamt eine passable Figur. Der Schiebebügel ist in einem breiten Bereich zwischen 125 und 70 cm einstellbar. Auch große Eltern finden so eine gute Position – und haben auch genug Platz für ihre Füße.
Abgesehen vom Buggy-Rad schiebt sich der Qupa geräuschlos und richtungsstabil. Zum Joggen eignet sich der Anhänger nicht wirklich, da das Vorderrad nicht in gerader Position arretiert werden kann. Außerdem gibt es keine Betriebsbremse, die in steileren Gefällestücken hilfreich wäre. Die obligatorische Parkbremse ist als Bremshebel oben am Schiebegriff ausgeführt. Die vertikale Position ist ergonomisch nicht ideal, ist aber mit etwas Übung mit einer Hand zu bedienen und arretiert den Anhänger zuverlässig. Das gewohnte Problem, dass die Bremse nur schwerlich vom Fahrrad aus angezogen und gelöst werden kann, bleibt hier – wie auch bei allen anderen Anhängern auf dem Markt – bestehen.
Wer vom Schiebebetrieb zum Fahrradfahren wechseln will, der freut sich über die praktische Deichselaufnahme. Beim Schieben kann die Deichsel nach hinten gerichtet unter dem Anhänger montiert werden und nimmt so weder Platz weg, noch ist sie im Weg. Nach vorne eingesetzt, kann dann das Bike angekoppelt werden. Gesichert wird die Deichsel doppelt, wobei der Sicherungsbolzen mit rückseitigem Verschlussgummi etwas umständlich zu bedienen ist.
Weniger praktisch erweist sich die Handhabung des Buggy-Rades. Hier gibt es am oder im Anhänger keinen definierten Platz. Entweder liegt es im Fuß oder Kofferraum. Wir haben es kurzerhand in eines der Löcher im Radabweiser gesteckt. Das ist so sicher nicht vorgesehen, stellt jedoch in der Praxis kein Problem dar. So ist das Rad griffbereit und verdreckt nicht den Innenraum.
Aufbau & Einfalten, Packmaß
Das Motiv der kostenoptimierten Produktgestaltung zieht sich auch in der Produktion durch. Das wird offensichtlich, wenn man den Qeridoo Qupa aufbaut. Die Anleitung ist eine gute Hilfe und sollte gerne zur Hand genommen werden. So muss der obere Bezug montiert werden und die Parkbremse im Heck des Anhängers eingefädelt und bei der Montage des Schiebegriffes mit montiert werden.
Echte Probleme gibt es dabei jedoch nicht – nur die seitlichen Radabweiser erfordern wie schon im Vorjahr wieder ein Einsatz des Gummihammers. Obwohl sie eine separate Sicherung haben sind hier die Toleranzen so eng, dass ohne zusätzliches Werkzeug nichts geht.
Will man den Qeridoo Qupa für die Lagerung oder den Transport im Auto wieder einfalten, muss man den Wimpel abnehmen und im Kofferraum links und rechts zwei Kunststoffelemente nach oben schieben, während man am Drehpunkt unter ihnen nach vorne drückt. So gleich faltet der Qupa relativ flach zusammen und bietet im Innenraum Platz, um die Deichsel und alle drei Räder zu verstauen. Damit es dabei halbwegs sauber bleibt, liefert Qeridoo Reifenüberzüge mit. Praktisch.
In den meisten Autos sollte der Qupa Einsitzer mit seinen gefalteten Abmessungen von 98 x 61 x 40 cm keine maßgeblichen Schwierigkeiten machen – zumindest so lange man keine weiteren Dinge transportieren will. Der Kofferraum eines VW Golfs ist damit jedenfalls ziemlich genau voll und die Radabweiser müssen dabei bereits demontiert werden (Gummihammer zur Hilfe nehmen, wenn es klemmt) – sonst geht die Heckklappe nicht zu.
Mountainbike mit dem Qeridoo Qupa 1
Über den eigentlichen Alltagseinsatz am Fahrrad hinaus haben wir intensiv getestet, wie gut der Qeridoo Qupa 1 für den sportlichen Mountainbike-Einsatz geeignet ist. Hierfür haben wir ihn auf einer definierten Testrunde in leicht und schwer beladenem Zustand gefahren und die auftretenden Beschleunigungen gemessen. Außerdem haben wir mit ihm mehrere Touren auf Teer und im Gelände unternommen, um mehr über das Fahrverhalten und die Federung zu erfahren.
Fahrwerk: Federung und Dämpfung
Der Qeridoo Qupa 1 verwendet eine Starrachse, die über eine zweiblättrige Blattfeder an den Rahmen angebunden ist. Über der Blattfeder sitzen zwei Gummipuffer. Faktisch sind sie ein weiteres Federelement, die für eine progressive Kennlinie und einen weichen Anschlag sorgen. Eine dedizierte Dämpfung ist nicht vorhanden. Ebenso lässt sich die Blattfeder nicht auf verschiedene Kindergewichte einstellen.
Auf der Testrunde tut sich der Qupa so relativ schwer. Die maximale Beschleunigung liegt mit 6,9 und 5,1 g hoch und vor allem in den Geländeabschnitten kann der Qupa keine Ruhe ins Fahrwerk bringen. Hier fehlt die Dämpfung. Dennoch werden gefährliche Lastspitzen wirkungsvoll eliminiert.
Und der Qupa profitiert von einer insgesamt befriedigend steifen Kupplung. Sie reduziert störende Schwingungen zwischen Bike und Anhänger relativ gut. So treten im Wiegetritt keine gefährlichen Resonanzen auf und der Anhänger bleibt bei Druck auf den Pedalen relativ ruhig.
Video: Testrunden mit dem Qeridoo Qupa 1
Fahrdynamik
Im Alltag offenbart der Qeridoo Qupa 1 die Fahrdynamik, wie wir sie von allen zweirädrigen Anhängern gewohnt sind. Er lässt sich gut beschleunigen und rollt auf glatten Untergründen gut und geräuschlos. Der Luftwiderstand ist nicht zu unterschätzen, doch ist der Anhänger auch nur bis 25 km/h freigegeben. In der Regel fährt man wohl zwischen 12 und 20 km/h – zumindest wenn man kein E-Bike im Turbo-Modus verwendet.
Sobald es um Kurven geht, sollte man im Hinterkopf behalten, dass sich der Anhänger nicht mit neigen kann. So steigt die Querbeschleunigung schnell an und kann in zu engen und zu schnell gefahrenen Kurven – vor allem Rechtskurven – dazu führen, dass der Anhänger umkippt. Besonders betont wird diese Neigung, sollte das kurveninnere Rad einen Schlag abbekommen. Das kann gerade auf Waldwegen und dergleichen durchaus vorkommen und schon bei niedrigsten Geschwindigkeiten den Anhänger umwerfen.
Allein im direkten Freundeskreis kennen wir mehrere Fälle, in denen der Anhänger bei vergleichsweise harmlosen Fahrmanövern umgekippt ist. Dank der robusten Bauweise und passender Gurte – und auch einem Helm auf dem Kopf der größeren Kinder – ist dabei nie etwas passiert. Trotzdem zeigt es, dass man vorsichtig fahren muss. Denn auch dieser Anhänger ist ein Transportgerät und kein Fahrradsportgerät. Gute Schotterwege kann man ohne Probleme meistern und Kurven sollten einfach langsam gefahren werden. Beim Trail-Eingang oder einem Weg mit zu vielen Wurzeln sollte man allerdings anhalten. Wer Spaß auf dem Bike haben will, der fährt alleine. Auch das Kind hat mehr Spaß, wenn es gleichzeitig spielen darf oder vielleicht schon den ersten Pump Track im Tal mit dem Laufrad erkundet. Oder eben selbst mit auf den Trail geht.
Test-Fazit: Qeridoo Qupa 1
Der Qeridoo Qupa 1 soll überzeugende Funktion zu einem fairen Preis bieten. Im geräumigen Innenraum gelingt das grundsätzlich gut - doch bei der weiteren Ausstattung, den Verschlüssen und dem Kofferraum fällt er jedoch zurück. Hier kommt die Kosteneinsparung auch mit Funktionseinbußen. Die Federung arbeitet insgesamt ausreichend, ist jedoch nicht auf die Beladung einstellbar und nicht gedämpft. Ein dediziertes Jogger-Rad ist nicht verfügbar. In der Summe der Eigenschaften ist der neue Qupa den tatsächlichen Alltagsanforderungen auf der Straße gut gewachsen und kann sich den Preis-Leistungs-Sieg in unserem Vergleichstest 2022 schnappen!
Pro / Contra
Pro
- Gute Preis-Leistung
- Gutes Platzangebot
- Solide Verarbeitung
- Ausgezeichnete optionale Baby-Schale
Contra
- Eingeschränkte Sicht nach vorne für das Kind
- Günstige Reifen und Hartgummi Buggy-Rad
- Federung mit hoher maximaler Beschleunigung
- Unpraktische Kofferraumabdeckung
Wer von euch hat schon einen Qeridoo Qupa – und welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Preisvergleich
Wir haben den Qeridoo Qupa 1 im Rahmen unseres großen Vergleichstests von Kinderfahrradanhängern 2022 getestet. Die Zusammenfassung des Vergleichstests findet ihr hier. Alle Artikel des Kinderanhängertests in der Übersicht:
- 5 Fahrradanhänger für Kinder im Vergleichstest: Wer bringt den Nachwuchs sicher auf Touren?
- tfk velo 2-Fahrradanhänger im Test: Sichtbar anders, auffällig gut
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- Kettler Quadriga 2 Fahrradanhänger im Test: Außen Festung, innen Lounge
- Qeridoo Qupa 1-Fahrradanhänger im Test: Robuster Neuling zum Sparpreis
- Tout Terrain Singletrailer II Sport 24 im Test: Dampfwalze für den Nachwuchs
Bereits in 2021 haben wir einen umfangreichen Vergleichstest der aktuellsten Fahrradanhänger veröffentlicht. Die zugehörigen Artikel findet ihr hier in der Übersicht:
- 9 Fahrradanhänger für Kinder im Vergleichstest: Das ist der beste Anhänger für dein Kind!
- Fahrradanhänger für Kinder: Kaufberatung, Fragen & Antworten
- Thule Chariot Sport-Fahrradanhänger im Test: Luftiger Marktführer zum Höchstpreis
- Burley D’Lite X Fahrradanhänger im Test: Außen klassisch, innen groß
- Leggero Vento R Fahrradanhänger im Test: Mit Rautensteppung gegen den Einheitsbrei
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