Yeti ASR: Infos und Preise
Das Yeti ASR ist zurück! Nach knapp 10 Jahren zeigt sich Yeti wieder im Cross-Country-Business. Ob das am Olympia-Jahr liegen mag? Um mit dem neuen Rad ordentlich Eindruck zu schinden, hat sich Yeti jede Menge einfallen lassen. Neben einer vortriebsstarken Geometrie, zwei Flaschenhaltern und geringem Gewicht gibt es auch zwei Grundrahmen, bei der eine Variante mit klassischer Kabelführung durch den Rahmen kommt und die andere auf elektrische Schaltungen und Fahrwerke ausgelegt ist und dadurch abgesehen von der Bremsleitung auf Kabelführungen verzichtet.
- Rahmenmaterial Carbon
- Federweg 120 mm (vorn) / 115 mm (hinten)
- Hinterbau Flex Stay
- Laufradgröße 29″
- Besonderheiten Geschraubtes Tretlager, gedichtete Kabeleingänge, verschiedene Carbon-Layups bei den Rahmengrößen
- Farben Raw | Turquoise | Greyhound | Spruce
- Rahmengrößen S / M / L / XL
- Rahmengewicht 1.448 g ohne Dämpfer | 1.813 g mit SIDLuxe (T-Series Wireless)
- Gewicht 11,30 kg (Yeti ASR T3, Größe L)
- Verfügbar ab sofort
- www.yeticycles.com
Preis Yeti ASR Rahmenset: 4.290 € (UVP, inklusive RockShox SIDLuxe -Dämpfer)
Preis Yeti ASR C2: 6.290 € (UVP)
Preis Yeti ASR T3: 9.490 € (UVP)
Preis Yeti ASR T5 Ultimate: 15.990 € (UVP)

Im Detail
Yeti ist Mountainbike-Hersteller seit Tag 1 und wurde 1985, als die Mountainbike-Szene noch in den Kinderschuhen steckte, gegründet. Seither baut Yeti ausschließlich Mountainbikes. Im letzten Jahrzehnt konzentrierte man sich vorwiegend auf den aufstrebenden Enduro- und Trail-Bereich. Yeti bietet etliche Modelle zwischen 120 und 165 mm Federweg an – einzig im hohen und niedrigen Federwegsbereich war man bisher nicht so breit aufgestellt. Doch das ändert sich nun. Bereits im letzten Jahr wurde der erste Yeti Downhill-Prototyp gesichtet und 2024 präsentiert man mit dem neuen ASR wieder ein Cross-Country-Bike für den Renneinsatz. Was zunächst ins Auge springt, ist, dass man beim Downhill- und Cross-Country-Bike – so verschieden sie auch sein mögen – auf den bekannten Switch Infinity-Hinterbau, der den Drehpunkt beim Einfedern verschiebt, verzichtet.

Um im Cross-Country vorne mitspielen zu können, muss das ASR so einige Ansprüche erfüllen. Angefangen mit dem Gewicht. Das ASR soll das leichteste MTB-Fully sein, das die Marke je gebaut hat. Unnötiges Carbon wurde an allen Stellen entfernt, sodass nur Material da ist, das einen Zweck erfüllt. An den Drehpunkten hat man das Rahmenvolumen reduziert, ohne dabei Abstriche in der Steifigkeit machen zu müssen. Die Liebe zum Detail zeigt sich an den Stellen, die man auf den ersten Blick gar nicht sieht. So ändert sich etwa das Carbon-Layup bei den unterschiedlichen Rahmengrößen. Die Hinterradachse ist in der Mitte verjüngt. Das spart Gewicht, soll aber in der Anwendung und Haltbarkeit identisch zur klassischen Steckachse sein. Mit Dämpfer bringt der Rahmen des Yeti ASR solide 1.813 g auf die Waage. Damit ist man auf höchsten Niveau unterwegs. Zum Vergleich. Ein Specialized S-Works Epic wiegt im Jahr 2024 1.780 g inklusive RockShox SIDLuxe-Dämpfer. Natürlich gibt es noch leichtere Modelle in der Klasse, etwa das Orbea Oiz mit 1.750 g.

Als Cross-Country und Marathon-Maschine verfügt das ASR natürlich über zwei Flaschenhalter – egal welche Rahmengröße. Das verdanken wir dem horizontal angeordnetem Dämpfer. In der Größe XS kann eine 450 ml und eine 650 ml Flasche transportiert werden, bei allen anderen Größen finden eine 650 ml und eine 750 ml Flasche im Rahmendreieck platz.


In Bezug auf Integration wurde sich besonders Gedanken gemacht. Auf durch den Steuersatz gelegte Leitungen verzichtet man beiim ASR. Stattdessen setzt Yeti auf die klassischen Kabeleingänge seitlich am Rahmen. Diese sind besonders gegen Dreck und Staub geschützt, denn man hat sie abgedichtet. Zudem fixiert eine Schraube die Kabel, was unter anderem Klappergeräusche minimiert. Das Topmodell Yeti ASR T5 Ultimate benötigt dank elektrischer Schaltung und RockShox Flight Attendant-Fahrwerk nur noch zwei Bremskabel. Beim Rahmen wurde daher der ein oder andere Eingang für ein aufgeräumtes Design minimiert.
Für alle Schrauber unter euch hat Yeti mitgedacht. Neben den klassischen Kabeleingängen setzt man auch auf ein geschraubtes Tretlager, das sich super einfach warten lässt. Für eine bessere Kabelverlegung gibt es eine Montageklappe unter dem Unterrohrschutz, die es erleichtert, eine Vario-Sattelstütze einzubauen oder andere Kabel neu zu verlegen. Der Unterrohrschutz lässt sich einfach austauschen und erneuern. Natürlich verfügt das ASR über ein SRAM UDH-Schaltauge, das die Montage der SRAM Eagle Transmission zulässt.


Das Fahrwerk haben die Amerikaner natürlich nicht unangetastet gelassen und verbauen einen eigens entwickelten Dämpfertune, der bestmöglichen Komfort generieren soll. Der Dämpferhub wurde ebenfalls mit bedacht gewählt und soll mit 40 mm ein optimales Verdichtungsverhältnis bieten. Eine geringe Endprogression soll außerdem für die optimale Nutzung des gesamten Federwegs sorgen. In der Topversion wird das RockShox Flight Attendant Fahrwerk verbaut, um das gesamte Potenzial aus dem Fahrwerk auszuschöpfen und maximal effizient unterwegs zu sein. Alle anderen Modelle kommen mit dem 3 Positions-Twistloc von RockShox.

Geometrie
Bei der Geometrie möchte Yeti das Beste geschaffen haben, was es gibt und spricht von einer optimalen Sitzposition für eine hervorragende Kraftübertragung. Man möchte den Fahrer und das Gewicht so positioniert haben, dass die Reifen eine gute Traktion haben und sie die Kraft des Fahrers auch auf den Boden bringen können. Dadurch soll ein reaktionsschnelles Ansprechverhalten geschaffen worden sein.

Vergleicht man die Geometrie mit anderen aktuellen Bikes, fällt schnell auf, dass der 75,5° Sitzwinkel und der 66,5° Lenkwinkel in der aktuellen Liga mitspielen. Der Lenkwinkel fällt verhältnismäßig flach aus – lediglich das Specialized Epic und das Arc8 Evolve FS unterbieten ihn mit 65,9° bzw. 65°. Auffällig ist jedoch der kurze Reach von 465 mm in Größe L. Das könnte in Kombination mit dem 55 mm Vorbau zu einer eher aufrechten Sitzposition führen. Auch die Kettenstreben setzen sich mit 439 mm von der Konkurrenz ab und fallen eher lang aus. Dazu muss man jedoch sagen, dass bei Yeti die Kettenstreben mit der Rahmengröße anwachsen, was nicht jeder Hersteller macht. Mit fünf Rahmengrößen gibt es auch ein großes Angebot, bei dem jeder fündig werden sollte.
Rahmengröße | XS | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 400 mm | 420 mm | 445 mm | 465 mm | 490 mm |
Stack | 592 mm | 592 mm | 600 mm | 610 mm | 630 mm |
STR | 1,48 | 1,41 | 1,35 | 1,31 | 1,29 |
Lenkwinkel | 66,5° | 66,5° | 66,5° | 66,5° | 66,5° |
Sitzwinkel, effektiv | 75,5° | 75,5° | 75,5° | 75,5° | 75,5° |
Sitzwinkel, real | 70,4° | 70,8° | 71,2° | 71,6° | 72,1° |
Oberrohr | 554 mm | 574 mm | 600 mm | 623 mm | 653 mm |
Steuerrohr | 92 mm | 92 mm | 101 mm | 111 mm | 133 mm |
Sitzrohr | 400 mm | 410 mm | 430 mm | 470 mm | 495 mm |
Kettenstreben | 433 mm | 435 mm | 437 mm | 439 mm | 441 mm |
Radstand | 1.122 mm | 1.144 mm | 1.174 mm | 1.201 mm | 1.236 mm |
Tretlagerhöhe | 335 mm | 335 mm | 335 mm | 335 mm | 335 mm |
Einbauhöhe Gabel | 530 mm | 530 mm | 530 mm | 530 mm | 530 mm |
Gabel-Offset | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm |
Federweg (hinten) | 115 mm | 115 mm | 115 mm | 115 mm | 115 mm |
Federweg (vorn) | 120 mm | 120 mm | 120 mm | 120 mm | 120 mm |
Ausstattung
In Europa wird es neben dem Rahmenset bestehend aus Rahmen und Dämpfer auch drei weitere Ausstattungsvarianten geben. Alle Modelle kommen mit RockShox-Fahrwerk, Fox-Sattelstütze und SRAM-Komponenten – angefangen mit dem C3-Modell und einer GX Eagle-Ausstattung. Die T-Modelle werden alle mit einer SRAM Transmission-Schaltung ausgeliefert – so auch das ASR T3 mit einer X0 AXS Transmission. Bei den Laufrädern wird durchweg DT Swiss verbaut. Gegen einen Aufpreis von $ 2.000 USD kann man die DT Swiss XRC 1200 in alle Modelle konfigurieren, denn abgesehen vom Topmodell werden nur Aluminium-Laufräder verbaut. In der Topversion ASR T5 Ultimate ist der XRC 1200 Satz serienmäßig verbaut. Das Modell ist mit allen Schmankerln versehen, mit denen man 2024 sein Cross-Country-Bike schmücken kann. Darunter alle AXS-Komponenten, auch das neue RockShox Flight Attendant Fahrwerk für Cross-Country, XX SL Transmission-Antrieb. RockShox Reverb AXS sowie Quarq Powermeter. Dabei steht dann auch ein ordentlicher Preis von stolzen 15.990 € auf der Rechnung.
Ausstattungsvarianten | Yeti ASR C2 | Yeti ASR T3 | Yeti ASR T5 Ultimate |
---|---|---|---|
Federgabel | RockShox SID Select 3P 120 mm | RockShox SID Ultimate 3P 120 mm | RockShox SID Ultimate Flight Attendant 120 mm |
Dämpfer | RockShox SIDLuxe Select + 3P | RockShox SIDLuxe Ultimate 3P Remote | RockShox SIDLuxe Ultimate Flight Attendant |
Kurbel | SRAM GX Eagle 32T 170 mm | SRAM XO Eagle Transmission 32T 170 mm | SRAM XX SL Eagle Transmission 32T 170 mm Powermeter |
Schaltwerk | SRAM GX Eagle | SRAM XO Eagle AXS Transmission | SRAM XX SL Eagle AXS Transmission |
Schalthebel | SRAM GX Eagle | SRAM AXS Pod Controller | SRAM AXS Pod Controller |
Kassette | SRAM GX Eagle 1275 10-52 | SRAM XO Eagle Transmission 10-52 | SRAM XX SL Eagle Transmission 10-52 |
Kette | SRAM GX Eagle | SRAM XO Eagle Transmission Flattop | SRAM XX SL Eagle Flattop |
Bremsen | SRAM Level TL 2 Kolben | SRAM Level TLM 2 Kolben | SRAM Level Ultimate |
Bremsscheibe vorn | SRAM Centerline 180 mm | SRAM Centerline 180 mm | SRAM Centerline X 180 mm |
Bremsscheibe hinten | SRAM Centerline 160 mm | SRAM Centerline 160 mm | SRAM Centerline X 160 mm |
Lenker | Burgtec Ride Wide Alloy Enduro 35 x 760 mm | Race Face Next SL 35 x 740 mm | Race Face Next SL 35 x 740 mm |
Vorbau | Burgtec Enduro Mk3 35 x 50 mm | Bike Yoke Barkeeper 55 mm | Bike Yoke Barkeeper 55 mm |
Griffe | Odi Elite Pro | SRAM Twistloc Ult 3P | Esi Grips Chunky |
Sattel | WTB Solano | WTB Solano | WTB Solano Ti |
Sattelstütze | Fox Transfer SL Performance Elite 31.6 mm | Fox Transfer SL Factory 31.6 mm | RockShox Reverb AXS 31.6 mm |
Laufräder | DT Swiss M1900 30 mm | DT Swiss XM1700 30 mm | DT Swiss XRC 1200 |
Reifen vorn | Maxxis Rekon 2,4" Exo | Maxxis Rekon 2,4" Exo | Maxxis Rekon 2,4" Exo |
Reifen hinten | Maxxis Rekon Race 2,35" Exo | Maxxis Rekon Race 2,35" Exo | Maxxis Rekon Race 2,35" Exo |
Tretlager | SRAM DUB BSA73 | SRAM DUB BSA73 | SRAM DUB BSA73 |
Steuersatz | Cane Creek 40 Integrated | Cane Creek 70 Hellbender Lite | Cane Creek 70 Hellbender Lite |
Preis | 6.290 € | 9.490 € | 15.990 € |

Yeti ASR im ersten Test
Wir hatten bereits die Chance, das Yeti ASR T3 bei regnerischen Bedingungen kurz auf unsere Hometrails zu entführen, um erste Eindrücke zu sammeln. Neben dem filigranen Rahmen ist uns ein auf dem Cross-Country-Bike unerwartet hohes Cockpit mit 0° Vorbauneigung und 55 mm Vorbaulänge in die Augen gestochen. Der kurze Reach ließ es bereits erwarten, dass man nicht besonders gestreckt auf dem Rad sitzt – aber dennoch sportlich genug, um den ersten Uphill angemessen bewältigen zu können. Im Lockout-Modus wird die Kraft in direkten Vortrieb verwandelt und es geht schnell voran. Das Cockpit vermittelt ein ungewohntes Fahrgefühl bergauf.

Während das Cockpit bisher noch für Verwirrung gesorgt hat, merkt man in den ersten Kurven auf dem Trail ein sehr sicheres Handling, das Vertrauen erweckt. Der für Cross-Country-Verhältnisse sehr üppige Maxxis Rekon in 2,4″ an der Front generiert ordentlich Grip und arbeitet gut mit dem Fahrwerk über die nassen Wurzeln und Steine. Trotz der nassen Bedingungen ging das ASR schnell bergab. Hier machen sich wohl die Trail-Gene der Marke bemerkbar, denn es fühlt sich nach mehr als Cross-Country an.
In den nächsten Monaten werden wir das ASR noch ausgiebig testen und sind gespannt, wie sich Yetis neue Interpretation des Cross-Country-Bikes im harten Einsatz schlagen wird.

Wie gefällt dir das neue Yeti ASR?
71 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumOk, endlich....16k......auch ok.........das sieht nach Trennung von meinem aktuellen aus.......nur die blöde Bremsleitung nach hinten ist nicht vollintegriert, aber das scheint auch der einzige absolute Minuspunkt zu sein......
Ich verstehe die Berechnungen von Eigenaufbauten gar nicht....den Rahmen vom Top-Modell kann man doch gar nicht einzeln kaufen........
Bei so einem Rad brauchst du doch auch noch Tuningpotenzial...
Endlich mal wieder ein Bike mit klassischer Leitungsführung im Bereich des Lenkkopfes., das erleichtert die Wartung doch ungemein.
Ach... meine Abneigung gegenüber Motoren ist hier im Forum vermutlich schon bekannt, nix für ungut
Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular: