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Pivot Firebird 29 im Test
Wenn der Feuervogel größere Flügel bekommt

Pivot Firebird 29 im Test: Vor knapp zwei Jahren zeigte Pivot das überarbeitete Carbon-Modell des Firebird. Kurz darauf begann die erste große Welle der 29er Enduros und man fragte sich, wann der Feuervogel seine Schwingen vergrößern würde. Jetzt ist er gelandet und wartet nicht nur mit größeren Laufrädern auf: zahlreiche Detailverbesserungen, wie mehr Reifenfreiheit, mehr Schlagschutz vor der Kette, eine neue Kinematik und nicht zuletzt eine anpassbare Geometrie, finden sich am geradlinigen Carbonrahmen. Wir haben das Rad bereits getestet – behäbiger Albatros oder wendiger Falke?

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Steckbrief: Pivot Firebird 29

EinsatzbereichEnduro, Freeride
Federweg170-180 mm/162 mm
Laufradgröße27,5ʺ, 29ʺ
RahmenmaterialCarbon
RahmengrößenS, M, L, XL
Websitewww.pivotcycles.com
Preis: ab 6.099 €

Pivot beschreibt das Firebird 29 als idealen Begleiter für den Enduro-Renneinsatz, Bikepark-Liebhaber oder einfach für Leute, die gerne in heftigem Gelände unterwegs sind. Alle vereint in der Idee, dass sie sich die Abfahrt gerne leicht und selbst verdienen. Dabei sollen 162 mm am Heck und 170 mm an der Front sowie die 29″ Laufräder ebenso helfen, wie der effiziente und dennoch plüschige Hinterbau mit DW-Link-System. Alle Ausstattungsvarianten verfügen dabei über ein Fahrwerk aus dem Hause Fox.

Aber nicht nur die Laufradgröße hat sich am Firebird 29 vergrößert – ebenso der Reach des größten Rahmens kratzt, wie aktuell bei vielen Herstellern, an der 500 mm-Marke. Beim Konzept des Lenkwinkels und der Kettenstrebenlänge verhält man sich noch eher moderat. 65° und 431 mm finden sich durchgängig an allen Rahmengrößen.

# Das neue Pivot Firebird 29 rollt auf großen 29" Laufrädern, verfügt über einen neuen, komplett überarbeiteten Carbon-Rahmen und ist ab 6.099 € zu haben.
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Geometrie

Pivot erfindet die Geometrie in diesem Bereich nicht neu. Zwar ist das neue Firebird 29 länger und tiefer als beispielsweise das Trek Slash und verfügt über einen flacheren Lenkwinkel, aber die Ähnlichkeiten zum YT Capra zeigen durchaus einen Trend im Sektor der 29er Enduro-Bikes an. Wir haben die XL-Version des Pivot Firebird 29 getestet.

Geometrie mit 29″-Laufrädern (Flipchip auf Low):

Diese Werte gelten bei der Verwendung von 29″ Laufrädern in niedriger Geometrie-Einstellung oder auch mit 27.5+ in hoher Einstellung und optionaler 17 mm Steuersatzschale.

GrößeSMLXL
Sitzrohrlänge394 mm425 mm457 mm495 mm
Sitzwinkel virtuell74,5°74,5°74,5°74,5°
Oberrohrlänge596 mm625 mm648 mm670 mm
Reach428 mm455 mm475 mm495 mm
Stack604 mm613 mm622 mm631 mm
Radstand1186 mm1217 mm1242 mm1266 mm
Kettenstrebenlänge431 mm431 mm431 mm431 mm
Federgabel-Offset44 mm44 mm44 mm44 mm
Steuerrohrlänge95 mm105 mm115 mm125 mm
Tretlager-Höhe34,8 mm34,8 mm34,8 mm34,8 mm
Lenkwinkel65°65°65°65°

Geometrie mit 29″-Laufrädern (Flipchip auf High):

Diese Werte gelten bei Verwendung von 29″ Laufrädern in hoher Geometrie-Einstellung.

GrößeSMLXL
Sitzrohrlänge394 mm425 mm457 mm495 mm
Sitzwinkel virtuell75°75°75°75°
Oberrohrlänge594 mm624 mm646 mm669 mm
Reach433 mm460 mm480 mm500 mm
Stack601 mm609 mm618 mm627 mm
Radstand1185 mm1216 mm1240 mm1265 mm
Kettenstrebenlänge429 mm429 mm429 mm429 mm
Federgabel-Offset44 mm44 mm44 mm44 mm
Steuerrohrlänge95 mm105 mm115 mm125 mm
Tretlager-Höhe35,4 mm35,4 mm35,4 mm35,4 mm
Lenkwinkel65,5°65,5°65,5°65,5°

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# Zwei Positionen sind an diesem Verstellsystem möglich - beide Schrauben müssen gelöst werden, dann ist der Chip drehbar
# Egal ob aufgrund der Vorliebe oder als Anpassung für die Laufradgröße - wichtig bei der Verstellung: Es sind Rechtsgewinde.

Ausstattung

Pivot Firebird 29 – Ausstattung 29″

ModellTeam XTRTeam XX1Pro XT/XTRPro XO1Race XTRace XO1
FedergabelFOX Factory 36 Grip2 170 mm / 44 mm OffsetFOX Factory 36 Grip2 170 mm / 44 mm OffsetFOX Factory 36 Grip2 170 mm / 44 mm OffsetFOX Factory 36 Grip2 170 mm / 44 mm OffsetFOX Performance 36 Grip 170 mm / 44 mm OffsetFOX Performance 36 Grip 170 mm / 44 mm Offset
DämpferFOX Factory Float X2FOX Factory Float X2FOX Performance Float X2FOX Performance Float X2FOX Performance Float DPX2FOX Performance Float DPX2
AntriebShimano XTR 1x11XX1 Eagle 1x12Shimano XTR 1x11XO1 Eagle 1x12Shimano XT 1x11XO1 Eagle 1x12
KurbelRace Face Next SL 170 mm / 30 ZähneXX1 Eagle 170 mm / OneUp B+ / 32 ZähneRace Face Aeffect SL / 170 mm / 30 ZähneXO1 Eagle 170 mm / OneUp B+ / 32 ZähneRace Face Aeffect SL / 170 mm / 30 ZähneX1 170 mm / OneUp B+ / 32 Zähne
BremseShimano XT 4 KolbenSRAM Guide UltimateShimano XT 4 KolbenShimano XT 4 KolbenShimano SLXShimano SLX
LaufradsatzReynolds Blacklabel Enduro 29 (34 mm) / Industrie NineReynolds Blacklabel Enduro 29 (34 mm) / Industrie NineDT Swiss 29 M1700 (30 mm)DT Swiss 29 M1700 (30 mm)Sun Ringle Duroc 29 (30 mm)Sun Ringle Duroc 29 (30 mm)
Laufradsatz Upgradoption--Reynolds Blacklabel Enduro 29 (+1.500 €)Reynolds Blacklabel Enduro 29 (+1.500 €)--
SattelstützeS: LEV Integra 125 mm / M: LEV Integra 150 mm / L-XL FOX Transfer 150 mmS: LEV Integra 125 mm / M: LEV Integra 150 mm / L-XL FOX Transfer 150 mmS: LEV Integra 125 mm / M: LEV Integra 150 mm / L-XL FOX Transfer 150 mmS: LEV Integra 125 mm / M: LEV Integra 150 mm / L-XL FOX Transfer 150 mmS: LEV Integra 125 mm / M: LEV Integra 150 mm / L-XL FOX Transfer 150 mmFOX Transfer
SattelHightail Trail TeamHightail Trail TeamHightail Trail ProHightail Trail ProHightail Trail RaceHightail Trail Race
LenkerPhoenix Team Carbon 35 mm – 800 mmPhoenix Team Carbon 35 mm – 800 mmPhoenix Team Carbon 35 mm – 800 mmPhoenix Team Carbon 35 mm – 800 mmPhoenix Race Aluminium 35 mm – 800 mmPhoenix Race Aluminium 35 mm – 800 mm
GriffePhoenix Team PadlocPhoenix Team PadlocPhoenix Team PadlocPhoenix Team PadlocPhoenix Team PadlocPhoenix Team Padloc
VorbauPhoenix Team 35 mm / 45 mmPhoenix Team 35 mm / 45 mmPhoenix Team 35 mm / 45 mmPhoenix Team 35 mm / 45 mmPhoenix Team 35 mm / 45 mmPhoenix Team 35 mm / 45 mm
ReifenMaxxis Minion DHR II WT 29 x 2.5 / Maxxis Minion DHR II WT 29 x 2.4Maxxis Minion DHR II WT 29 x 2.5 / Maxxis Minion DHR II WT 29 x 2.4Maxxis Minion DHR II WT 29 x 2.5 / Maxxis Minion DHR II WT 29 x 2.4Maxxis Minion DHR II WT 29 x 2.5 / Maxxis Minion DHR II WT 29 x 2.4Maxxis Minion DHR II WT 29 x 2.5 / Maxxis Minion DHR II WT 29 x 2.4Maxxis Minion DHR II 29 x 2.4 / Maxxis Rekon 29 x 2.4
Preis9.949 €10.999 €7.599 €8.999 €6.099 €6.599 €

# Angeboten wird das Firebird in steelblue mit neongelbem Dekor…
# …sowie einem "sandstorm" genannten Ton, ergänzt mit schwarzen und orangenen Decals.

# Der neueste Fox Float X2 kommt zum Einsatz - er verfügt über einen angepassten Endanschlag und der maximale Luftdruck erhöht sich auf 300 psi.
# An der Front arbeitet eine 170 mm Fox 36 Grip2 - zwei Druck- sowie Zugstufen ermöglichen eine maximale, individuelle Anpassung.
# Pivot WTB Hightail-Sattel - jeder Hintern ist anders und entsprechend unterschiedlich sind die jeweiligen Vorlieben.  Der Sattel, den Pivot zusammen mit WTB entwickelt hat, trägt bei uns zu einem komfortablen Uphill bei.
# Phoenix Lenkzentrale mit Padlock-Griffen - ein sehr steifer Vorbau trifft auf einen Carbonlenker mit angenehmem Flex sowie einem Puffer für den Ulnarisnerv an der Handaußenseite.
# 157 mm Einbaubreite am Heck - mit einer Menge Tüftelei vereint Pivot hier die Möglichkeit, Matsch- und Fersenfreiheit erfolgreich zu kombinieren.

Im Detail

Wo man auch hinblickt – es wurde an viele Details gedacht: Die Züge laufen in speziellen Abdeckkappen, über welche man sie spannen und ein Klappern verhindern kann. Am Unterrohr und im Hinterbau liegen ausgedehnte Gummi-Schützer gegen Stein- und Kettenschlag. Jede Schraube am Hinterbau ist via Laserlogo mit den entsprechenden Drehmomenten versehen.

# Saubere Sache - für die Züge gibt es Abdeckungen in verschiedenen Größen. Ganz dem Kabeldurchmesser entsprechend. Wird ein Port nicht benötigt, kann er mit einem komplett flachen Deckel verschlossen werden.
# Kürzer, steifer und verstellbar - der Umlenkhebel ist deutlich kürzer geworden und bietet eine Verstellmöglichkeit der Geometrie.
# Rundherum sicher vor der Kette - der Schutz vor der Kette ist stark ausgeweitet worden.
# Unterbauchschutz - gegen Steinbeschuss ist der Rahmen am Unterrohr ebenfalls geschützt. Das kleine Fach dient als Port für eine Shimano DI2-Batterie. Eine Trinkflasche findet leider nur unter dem Unterrohr Platz.

Im Vergleich zu seinem Vorgänger verfügt das neue Firebird über eine geradlinigere Linienführung. Schwünge im Ober- und Unterrohr hat es fast gänzlich abgeschüttelt, bullig bleibt der Rahmen aber weiterhin. Neu ist auch die fehlende Umwerferoption, auf welche Pivot in den vergangenen Jahren und Modellen oft sehr viel Wert gelegt hatte. Da diese nun wegfällt, konnten die unteren Umlenkhebel breiter abgestützt werden. Zusammen mit der überarbeiteten oberen Umlenkung, die sehr viel kürzer und kompakter ausfällt, soll so die Steifigkeit gegenüber dem letzten Modell nach oben gebracht worden sein.

Am Heck setzt man auch gerne auf etwas mehr – Pivot verwendet wie schon am Trail 429 und dem Switchblade eine 157 mm-Einbaubreite. Industry Nine und DT liefern hierfür Nabenkörper mit verbreiterten Flanschen für breiter abgestützte Speichen und dadurch stabilere Laufräder. Reguläre Laufradsätze mit 157 mm passen aber genauso. Dieses System hilft laut Pivot-Gründer Chris Cocalis auch, die immense Reifen- und Matschfreiheit zu ermöglichen, ohne dabei für Kontakt zwischen Fersen und Hinterbau zu sorgen.

# DW-Link - wie auch in der restlichen Pivot-Palette setzt man auf die Zusammenarbeit mit Dave Weagle
# Platz für Schmodder - schleifende Reifen oder durch Matsch blockierte Hinterräder sollten hier der Vergangenheit angehören.

Spannend sind vor allem für experimentierfreudige Fahrer die neuen Möglichkeiten der Geometrieanpassung am oberen Umlenkhebel. Dreht man den Flipchip um, wird der Lenkwinkel um 0,5° steiler, das Tretlager hebt sich um 6 mm und der Reach wächst um 5 mm auf glatte 500 mm. Wer auf 27.5+ Laufrädern unterwegs sein, den Lenkwinkel noch etwas flacher machen oder generell die Front etwas höher machen möchte, kann mit der 17 mm hohen Lagerschale unterm Steuerrohr arbeiten. Diese ist schnell und problemlos einpressbar – wie am Switchblade und dem Trail 429.

Es zeichnet sich im 29″-Bereich eine allgemeine Anpassung in Sachen Gabelgeometrie ab: Wie Transition und auch Ibis setzt Pivot am Firebird 29 ebenfalls auf den kürzeren 44 mm Offset. Früher war oft nur ein 51 mm-Offset verfügbar und nach einigen Vergleichsfahrten mit dem Entwicklungsteam entschied man sich bei Pivot für die kürzere Variante, die den Nachlauf und somit auch die Laufruhe erhöht.

# Kürzerer Offset für mehr Nachlauf - das Lenkverhalten sowie die Laufruhe ändern sich leicht. Spürbar ist dies vor allem, wenn man eine Weile auf 44 mm unterwegs war und zurück auf 51 mm wechselt. Dann möchte man wieder auf 44 mm.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details und Standards des Pivot Firebird 29 findet ihr in der folgenden Tabelle zum Ausklappen:

Kinematik
DW-Link
Verschiedene Lager-Größen
2
Gesamtzahl Lager im Hinterbau
8
Lagerbezeichungen
28mm 6902 Extended Max-E Bearing, 28mm 6902 Standard Max Bearing
Hinterbau Einbaumaß
157 x 12 mm
Maximale Reifenfreiheit Hinterbau 2.8″
Dämpfermaß
230 x 65 mm
Trunnion-Mount?
nein
Dämpferhardware erstes Auge
M8 x 22 mm
Dämpferhardware zweites Auge
M8 x 22 mm
Freigabe für Stahlfederdämpfer
Ja. Empfehlung ist aber Luft. Bei Coil FOX X2 oder Push ElevenSIX.
Freigabe für Luftdämpfer
Ja
Empfohlener Dämpfer-SAG
30%
Steuerrohr-Durchmesser
1.5 – Verwendet wird oben ein ZS49.6 mm und unten ZS56 mm
Maximale Gabelfreigabe
180 mm
Tretlager
PF92
Kettenführungsaufnahme
ISCG05
Umwerferaufnahme
-
Schaltauge
Pivot – austauschbar
Optimiert auf welches Kettenblatt
28 – 34
Bremsaufnahme
PM 180
Maximale Bremsscheibengröße
203
Sattelrohrdurchmesser
30,9 mm
Sattelklemmendurchmesser
34,9 mm
Maximale Stützen-Einstecktiefe
S – 185mm, M – 200mm, L – 250mm, XL – 250mm
Kompatibel mit Stealth-Variostützen?
ja
Flaschenhalteraufnahme
Andere Extras, Werkzeugfächer
Vorm Tretlager am Unterrohr
Gewicht Rahmen
3,2 kg
Gesamtgewicht Bike13,5 kg

Auf dem Trail

Beginnt man den Weg nach oben auf dem Firebird 29, wundert man sich, ob man wirklich auf einem Bike dieser Federwegsklasse sitzt. Es klettert überraschend gut, das Vorderrad bleibt am Boden und man kann auch zügig größere Gegenanstiege bequem und in angenehmer Sitzposition überwinden. Dabei bleibt der DW-Link-Hinterbau angenehm antriebsneutral und der Rahmen setzt jeden Input direkt um. Einen Lockout vermisst man, vor allem im Gelände, eigentlich nie. Man gewinnt den Eindruck, eher auf einem Trail-Bike zu sitzen. Verglichen mit den guten Klettereigenschaften des Vorgängers legt man mit den großen Laufrädern noch mal eine Schippe drauf und begeistert mit verbessertem und damit kraftsparendem Überrollverhalten.

# Uphill? Gerne! - Wir hätten uns bei dieser Federwegskategorie auch mit einer schlechteren Wertung im Uphill zufriedengegeben. Umso erfreulicher ist es, dass das Firebird 29 schnell und effizienter ist, als man glaubt.

Bei Moab denken viele an Slickrock – aber auf dem Whole Enchilada Trail wird man mit einer Menge unfreundlicher Brocken und Kanten konfrontiert. Mit dem Pivot Firebird 29 scheinen wir einen sehr guten Begleiter für diesen Trail dabei zu haben.

Mit dem Firebird 29 zelebriert man jede noch so kleine Kante als Einladung zum Spielen.

So wird einem bereits auf den ersten Metern bergab klar, wofür dieses Bike gebaut wurde. Jede Unebenheit, jeder Stein kann geschluckt werden. Aber das möchte man gar nicht. Lieber zelebriert man sie als Einladung zum Spielen. Das Pivot Firebird 29 schafft hier einen souveränen Spagat zwischen Handlichkeit und Laufruhe. Es liegt satt und ist trotzdem erstaunlich agil.

Ganz egal ob technische Passage, schnelle teilweise verblockte Trails oder satte Drops – das Firebird ist für alles zu haben. Hier ist man länger unterhalb des eigenen Limits unterwegs, als man glaubt. Denn das sehr leistungsfähige Fox-Fahrwerk in Kombination mit der sicherheitsspendenden Geometrie vermittelt immer das Gefühl: Da geht noch mehr! Wer den passenden Geldbeutel für das Upgrade mit den Reynoldsfelgen mit 34 mm Innenweite hat, spendiert sich damit auch im Grip noch mal einen kräftigen Bonus. Generell sind das Sicherheitsempfinden und die Reserven vergleichsweise hoch auf dem Bike. Selbst grobe Fahrfehler steckt das Firebird 29 gut weg.

# Am Traileinstieg gabs erstmal Kieselsteine
# Gröber wurde es kurz darauf - besonders in dieser Art Gelände war man sehr viel schneller unterwegs als man mit Halbschale hätte sein sollen.
# Drops fanden sich auch einige - selbst von flachen, stumpfen oder verblockten Landungen zeigte sich das Fox-Fahrwerk vollkommen unbeeindruckt.

Im Vergleich zum Firebird 27.5 verlangt der Nachfolger mit den größeren Laufrädern und mehr Länge eine etwas angepasste Linienwahl, wenn man um sehr enge und langsame Kehren zirkeln muss. Davon abgesehen hat die 29″-Version in allen anderen Bereichen nachgelegt. So auch auf dem Trailabschnitt Porcupine Rim. Wer den Trail kennt, weiß: Das ist kein Hollandradausflug – das Firebird kommt hier gut zurecht. Auch weite Sprünge mit Landungen auf verblocktem Untergrund stellen keinerlei Problem dar.

Wirkliche Schwächen? Abgesehen von der ungünstigen Position der Wasserflasche konnten wir keine feststellen. Die Nehmerqualitäten sind bei fast ungetrübter Agilität so groß, dass man selbst bei regelmäßigen Downhillsessions weder das Big-Bike noch auf Trailausflügen das Trailbike vermisst.

# Wenns mal technisch wird - die Einfahrt zu dieser Passage ist eine verblockte 180 Grad-Kehre. Wer das mit dem Firebird meistern will, sollte bei den großen Rahmengrößen etwas Fahrtechnik mitbringen
# Droppen oder rollen? - Oft steckt eine Unbekannte hinter der nächsten Kante auf den Trails in Moab. Auch wenn die Überraschung scheppernder Natur war, fühlten wir uns immer sicher.

Video: Das Pivot Firebird 29 in Action

Pivot Firebird 29 – Eddie Masters von IBC_RedaktionMehr Mountainbike-Videos

Das ist uns aufgefallen

# Gibt es eine Möglichkeit in Kurven zu dopen? Vermutlich ja. - An der Front kommt ein 29x2.5 WT Minion DHF zum Einsatz. Am Heck wird man mit 2.4 etwas schmäler.
# Widetrail-Reifen auf Felgen mit 34 mm Innenweite - mit der breiten Abstützung verschiebt sich der Grenzbereich und die Kontrolle darüber maßgeblich nach oben. 
# Love or hate? - Der orangene Bereich besteht komplett aus weichem Gummi. Hiermit wird die Außenseite der Handfläche deutlich geschont. Einzig das Nachrüsten der Griffe ist etwas aufwendig wegen des schrägen Schnitts. Wir sind dennoch Fans.
# Für Brocken und Flatdropper - am Fox Float X2 kommen ab Werk 3 Volumenspacer zum Einsatz. Die Progression reichte uns auch für harte Landungen. Maximal können bis zu 5 Ringe und neuerdings 350 psi verwendet werden.

Fazit – Pivot Firebird 29

Auf dem Trail zeigte sich das Pivot Firebird 29 von seiner besten Seite: Trotz seiner extremen Laufruhe und dem hohen Sicherheitsgefühl in grobem Gelände glänzt es auch auf dem Weg nach oben und in Gegenanstiegen. Handling und Agilität liegen fast auf Trailbike-Niveau, dennoch verfügt es über einen großen Grenzbereich. Das Pivot Firebird 29 ist ideal für Fahrer, die einen Alleskönner mit viel Reserven suchen – ist aber auch ein Arbeitsgerät für versierte Enduristen, mit dem Grenzbereiche immer weiter ausgelotet werden können.

Pro / Contra

Pro

  • Sehr gutes Fahrwerk und große Laufruhe
  • Pedaliert sich gut
  • Agilität
  • Durchdachte Detaillösungen

Contra

  • Wasserflasche nur unter dem Unterrohr montierbar
  • Preis
# Im natürlichen Lebensraum - gebaut für lange Tage im Sattel, große Touren und Gelände von Trail bis Downhill. Das Firebird 29 ist ein idealer Begleiter für einen sehr breiten Einsatzbereich.

Testablauf

Pivot hat zu diesem Presscamp diverse Vertreter von Magazinen eingeladen und die Kosten dafür übernommen.

Hier haben wir das Pivot Firebird 29 getestet

Tester-Profil: Andreas Knodel
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 86 cm
Oberkörperlänge „60
Armlänge „56
Gewicht 100 kg
Andreas ist einer der Biker, der versucht so viel wie möglich aufs Bike zu kommen aber es aus beruflichen Gründen oft nicht schafft. Fitness und Gewichtsklasse könnten dementsprechend besser sein. 12 weit abgestufte Gänge, eine angenehme Sitzposition und eine Geometrie sowie Suspension die Sicherheit bietet, nimmt er gerne mit, um sich die Ausfahrten mit den trainierteren Kollegen zu erleichtern.
Fahrstil
Gerne schnell mit technischen Abschnitten im Gelände. Eher mehr Bodenkontakt als Vorliebe für Luftakrobatik.
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails und Bikepark.
Vorlieben beim Fahrwerk
Komfortabel
Vorlieben bei der Geometrie
Langer Reach für einen langen Oberkörper. Vorbau nicht zu kurz und Lenker nicht zu schmal.

Wäre das Pivot Firebird 29 für euch auch das eine Rad für alles?

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