Ein dreifaches Gude wie? aus Mont-Sainte-Anne! - Oder Bienvenue, wie man hier angeblich sagt. In jedem Fall zeigt sich die Ostküste Kanadas von ihrer allerschönsten Seite.
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Im Downhill-Zirkus ist Mont-Sainte-Anne der absolute Klassiker - doch so farbenprächtig wie in diesem Jahr hat sich der Wald in Quebec noch nie gezeigt.
Das wohl berühmteste Starthäuschen des World Cups ist in diesem Jahr aber nicht mehr dabei - stattdessen geht die Strecke nun nach der ersten Kurve von der Veranda eines kleinen Ausflug-Lokals los.
Das neue Startzelt kann mit dem alten Starthäuschen rein optisch definitiv nicht mithalten - hat ein bisschen was von Zeltlager: Danny sucht seine Flip Flops, Simon zückt erstmal das Handy und Max fragt sich, wer nachts so aggressiv die Bude vollgefurzt hat.
Die Aussicht vom Start ist aber definitiv sehr beeindruckend - drücken wir mal die Daumen, dass das Wetter in den nächsten Tagen stabil bleibt.
Andi Kolb ist guter Dinge und hat richtig Bock - selbst am Smartphone macht unser Blogger einfach eine unverschämt gute Figur.
Stichwort Figur: Die Ausfahrt aus dem Starthäuschen erscheint uns ein wenig schmal, wenn selbst Andi ordentlich den Bauch einziehen muss. - Ob die UCI hier nachbessern wird?
Direkt vom Start geht's in einen ziemlich ausgefahrenen und steinigen Hohlweg - doof für mich: Es gibt keinen Chickenway. Gut für mich: Ich bin nur zum Fotografieren hier.
Bernard Kerr war in Snowshoe relativ enttäuscht über seinen 5. Platz - er will endlich einen World Cup gewinnen!
Der Star der Stunde ist natürlich Oisin O'Callaghan - der junge Ire konnte sensationell in Snowshoe gewinnen und ist noch nie in Mont-Sainte-Anne gefahren. Wird also höchste Zeit!
Die Bäume am Streckenrand strahlen aktuell in den verrücktesten Farben - sorry an dieser Stelle schonmal, dass die Track Walk-Fotostory sehr viele Bilder von bunter Vegetation enthalten wird. Es ist einfach zu schön!
Hat was von Mahjong, aber verschwindet zum Leidwesen der Reifen nicht, wenn man draufdrückt.
Im oberen Teil ist die Strecke weitgehend offen mit wenigen Kurven - dank zahlreicher Steine jeglicher Größe muss man hier aber sehr bewusst die Linie wählen.
Thomas Estaque hat in dieser Saison schon mehrfach sein Potenzial angedeutet und die hohen Geschwindigkeiten in Mont-Sainte-Anne dürften ihm liegen.
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Neko Mulally ist noch immer nicht vollständig genesen nach seinem heftigen Sturz zu Saison-Beginn, aber trotzdem freuen wir uns, dass der US-Amerikaner wieder am Start ist - ab kommender Saison wird sein Frameworks-Team mit Asa Vermette verstärkt. Und der scheint das Potenzial zu haben, ein ganz großer Star zu werden …
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Die Aussicht in Mont-Sainte-Anne ist verdammt schön - der Berg, auf dem das Rennen stattfindet, ist zwar nicht besonders steil, aber das Gelände ist definitiv eines World Cups würdig. Wie so oft dürfte MSA die längste Strecke des Jahres sein.
Cedric Gracia war beim Track Walk dabei, um sich selbst ein Bild von den Streckenverhältnissen zu machen.
Die Sharkfin dürfte eines der Highlights im oberen Teil der Strecke sein - zumindest für alle Fotografen und Filmer.
Danach geht's mit Mach 10 zwischen den Bäumen entlang.
Marine Cabriou war gemeinsam mit Flo Payet unterwegs, um sich die besten Linien anzuschauen - mit einem starken Ergebnis könnte sich die Französin noch vorbei an Nina Hoffmann in der Gesamtwertung schieben.
Die letzten beiden World Cups in Les Gets und Snowshoe konnte Marine Cabirou für sich entscheiden - ob es in Mont-Sainte-Anne zum Hattrick reicht?
Nach etwa einer Minute Fahrzeit biegt die Strecke scharf in den Wald ein und verändert ihren Charakter recht deutlich - weniger High Speed-Geballer, dafür ein höherer technischer Anspruch und viele Sektionen auf frischem Waldboden.
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Brook Macdonald hatte 2019 einen schrecklichen Sturz in Mont-Sainte-Anne, der fast das Ende seiner Karriere bedeutet hätte - das Rennen in Kanada ist für den Kiwi eine ganz besondere Angelegenheit.
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Ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber irgendwie hab ich so die Vermutung, dass man diesen Stein besser nicht treffen sollte.
Die erste Saison-Hälfte war ziemlich merde, doch Rémi Thirion hat es ziemlich beeindruckend geschafft, das Ruder herumzureißen.
Nach diesem Anlieger traversiert die Strecke für einige Meter flach am Hang entlang - möglichst viel Geschwindigkeit mit aus der Kurve zu nehmen, ist hier absolut essenziell.
Der Award für das flamboyanteste Hemd des Tages geht wohl an Connor Fearon.
Die Sicht im Wald ist durchaus problematisch - möglicherweise ist's aber auch gar nicht so schlecht, wenn man die ganzen Steine und Wurzeln einfach nicht sieht.
Remy Gauvin ist eigentlich Enduro-Spezialist, doch der Kanadier wird bei seinem Heim-World Cup an den Start gehen.
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Die erste Wald-Sektion folgt dem Streckenverlauf des letzten Jahres, ist aber deutlich aufgemöbelt worden - hier wurde viel Erde bewegt, sodass die Sektion optimal fahrbar sein dürfte.
Letztes Jahr ging es hier geradeaus, nun wird man durch einen frischen Anlieger nach links befördert - dadurch bleibt die Strecke nun deutlich länger im Wald.
Hach, es ist einfach herrlich!
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Hier verlässt die Strecke kurz den Wald und quer die Wiese, auf der bis 2019 die Abfahrt herbführte - auf der anderen Seite geht's direkt wieder in den Wald.
Das ist von der alten Strecke übrig - auf dieser Wiese wurden Geschwindigkeiten von über 80 km/h gemessen. Nun verläuft die Strecke in diese Blickrichtung erst im rechten und dann im linken Wald.
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Direkt nach der Wiesen-Überquerung biegt die Strecke sehr steil in die nächste Wald-Sektion ab - hier wird's nun insgesamt etwas enger und verblockter.
Ben Cathro hat sich richtig viel Zeit genommen, um die passenden Linien zu studieren.
Im mittleren Wald-Sektor hat die Strecke fast schon einen Singletrail-Charakter - doch der Schein trügt, denn hier kann man es richtig krachen lassen.
Diese süße Raupe verzieht sich bis zum Start des Trainings hoffentlich von der Strecke - zum Glück gibt's hier keine Eichenprozessionsspinner, sonst würde ich sofort die Heimreise antreten.
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Hier ist es in der Tat recht schwer, den Überblick zu behalten, wo die Strecke eigentlich langgeht.
Ob diese Socken-Wahl ein gutes Omen ist?
Fans von steilen Wurzelfeldern kommen hier voll auf ihre Kosten.
Kurz danach führt die Strecke ziemlich Vollgas durch einen sehr tiefen Hohlweg - Linienwahl gibt's hier eigentlich keine. Stattdessen muss man sich entscheiden, ob und – wenn ja – wie oft man die Bremsen anfasst.
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Kurz vorm Wald-Ausgang warten nochmal einige Wurzeln, die so fett sind, dass man sie wohl extra aus den USA importieren musste.
Theoretisch könnte man auch innen am Baum vorbei, aber praktisch dürfte die weite Linie in diesem Fall die schnellere sein.
Sian A'Hearn konnte in Snowshoe richtig starke Ergebnisse einfahren - das YT Tues scheint mit dem verblockten Charakter der US-Strecke gut zurechtzukommen. Wie's wohl in Mont-Sainte-Anne aussieht?
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Hier geht's im mittleren Teil noch ein letztes Mal über die Ski-Wiese erneut in eine kurze Wald-Sektion.
Kurz vorm Waldausgang führt die Strecke an dem steilen Drop vorbei, der Brook Macdonald vor vier Jahren zum Verhängnis wurde - die Sektion ist dieses Jahr aber nicht mehr Teil der Strecke.
Dann geht's für einige Zeit raus aus dem Wald - die perfekte Gelegenheit also, die wunderschöne Aussicht auf Flora und Fauna zu genießen!
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Hier führt die Strecke wie gewohnt in sehr schnellen teils offenen, teils gebauten Kurven und über eine lange Wiese ins Tal.
Dieser Hip-Sprung ist bei Fahrern wie Fotografen gleichermaßen beliebt - und dieses Jahr leuchtet der Hintergrund ganz besonders.
Bitte drückt die Daumen, dass das grandiose Wetter noch bis einschließlich Samstag hält!
Kurz danach folgt der Stevie Smith-Drop, der in Wirklichkeit eher ein sehr steiler Fels ist.
Dem wohl einflussreichsten Downhiller der kanadischen Geschichte ist eine Gedenktafel gewidmet - "Here rode one of the best mountainbike athletes in the history of Mont-Sainte-Anne."
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Danach geht's mit Höchstgeschwindigkeit über eine lange Wiesen-Sektion. Die ist wie in den Vorjahren praktisch unverändert, aber ordentlich gepflegt worden.
Uns beiden war extrem warm, doch was diesen fluffigen Vierbeiner von mir unterscheidet ist, dass er in der Hitze zumindest noch fluffig und süß aussah.
Die Sektion unterm Lift ist zwar sehr steil, aber nicht übermäßig anspruchsvoll - und damit eine gute Gelegenheit, mal die Arme und Beine auszuschütteln, bevor es ein letztes Mal so richtig im Wald zur Sache geht.
Hier biegt die Strecke in einem Steinfeld scharf links ab und es geht in die berühmt-berüchtigte Les Dalles-Sektion.
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Les Dalles ist im Prinzip ein gigantisches Steinfeld - die Steine sind aber vergleichsweise groß und bieten auch bei Nässe viel Traktion. Trotzdem sollte man sich hier die Linie perfekt einprägen, denn einfach ist dieser Abschnitt definitiv nicht.
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Loïc Bruni hat sich viel, viel Zeit genommen, um hier am Samstag, wenn's drauf ankommt, möglichst wenig Zeit zu verbringen - die Vorzeichen sind klar: Wenn er das Rennen gewinnt, holt er sich auch den Overall-Titel.
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Wie immer gilt: Pink angesprühte Steine besser umfahren!
Wer richtig gut unterwegs ist, wird hier von der einen auf die andere Steinplatte springen - das ist aber gar kein so leichtes Unterfangen, wenn man schon mehrere Minuten Abfahrt in den Armen und Beinen hat.
Außerdem gibt's noch ein natürliches Gap, das es ganz schön in sich hat.
Simba's Leap wurde vor einigen Jahren von Greg Minnaar geknackt - der Sprung sieht in der Übertragung wie ein kleiner Hüpfer aus, ist in Wirklichkeit aber riesig mit einer katastrophalen Einfahrt und einer mehr als steinigen Landung.
Wir sind im französisch-sprachigen Teil Kanadas. Was das bedeutet, ist klar - Wiesenkurven!
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Kurz vorm Ziel warten noch zwei Kurven und ein kurzes, aber knackiges Steinfeld auf die Fahrerinnen und Fahrer - hier hat sich Camille Balanche letztes Jahr das Schlüsselbein gebrochen.
Über den Step Down und den Double geht's ins Ziel - wer sich am Samstag wohl durchsetzen wird?
Statt Preisgeld wird die UCI beim World Cup-Finale übrigens Kürbisse an die schnellsten Fahrerinnen und Fahrer verteilen - das ist auch irgendwie deutlich praktischer als ein lächerlich geringer Geldbetrag.
So schön, wie die Strecke und der Wald sind, so trostlos sind die Pits in Mont-Sainte-Anne.
Für einen kleinen Farbtupfer in der weißen Zeltlandschaft hat die neue Kopfbedeckung von Boris Beyer gesorgt.
Ed Masters ist leider noch immer verletzt, was aber auch dafür sorgt, dass wir mit ziemlich lustigen Videos aus den Pits und vom Streckenrand versorgt werden.
Die ehemalige Weltmeisterin Miranda Miller war ebenfalls am Start, um für Unterhalten zu sorgen.
Noch ein letztes Mal will sich Vali Höll in Mont-Sainte-Anne auf ihr eigenes Trek-Glück konzentrieren - danach steht ein großer Wechsel für das noch immer ziemlich junge Talent aus Österreich an.
Dieser Herr war vom Pivot-Prototyp von Bernard Kerr ziemlich beeindruckt. Verständlich!
Was genau die Knöpfe am Rad von Loïc Bruni ausrichten, ist nach wie vor ein Geheimnis - der Franzose wird sich sicherlich einen weiteren Knopf wünschen, der ihm den Sieg hier und damit auch Platz 1 in der Gesamtwertung garantiert.
Dieser junge Mann könnte Superbruni aber noch in die Suppe spucken - mit einem Sieg kann sich Loris Vergier aus eigener Kraft vorbei auf Platz 1 im Overall schieben. Er konnte in diesem Jahr zwar noch kein Rennen gewinnen, aber er war einfach verdammt konstant unterwegs.
Die Pits in Mont-Sainte-Anne sind größtenteils ziemlich spartanisch eingerichtet - aber irgendwie geht's schon.
Für viele Mechaniker stand vorm Training das Entlüften der Bremsen auf dem Programm - keine schlechte Idee, denn die Stopper wird man hier definitiv benötigen.
Angeblich liest Max Hartenstern hin und wieder unsere Artikel und auch die Kommentare darunter - bitte also gefälligst nett sein und unserem Lieblings-Sachsen (sorry, Irm!) mal ein bisschen Mut zusprechen. Seine Saison kann sich bis hier hin auf jeden Fall ziemlich sehen lassen!
Bei SRAM hatte man heute alle Hände voll zu tun - neben den ganzen Downhill-Gabeln hat auch dieser Flight Attendant-Prototyp auf einen dringend benötigten Service gewartet.
Keine besonders gute Quote, dafür aber auch sehr gute Gewinnchancen hat die Wette, dass die Jungs von DT Swiss an diesem Wochenende ganz schön viel zu tun haben werden.
Damit sage ich gute Nacht aus Mont-Sainte-Anne - es werden garantiert noch weitere Bilder vom wunderschönen Kanada folgen …
Moritz Zimmermann, Jahrgang 1989 und wohnhaft in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz. Der studierte Psychologe ist seit 2016 im Team von MTB-News und als Testleiter für alle Reviews von Bikes und Komponenten verantwortlich. Wenn er im Sommer nicht gerade auf naturbelassenen Enduro-Trails anzutreffen ist, kümmert er sich entweder als Fotograf um die Downhill World Cup-Berichterstattung oder fachsimpelt mit seinen Kollegen Hannes und Marcus im Podcast Pokal oder Spital über neue Fahrräder, Gravelbikes und die Stars der Szene.
Die beste Strecke des Jahres, ein wunderschöner Indian Summer in Kanada und dazu ganz viele packende Entscheidungen, die uns erwarten: Uns erwartet ein mehr als würdiger World Cup-Abschluss in Mont-Sainte-Anne. Was der Klassiker zu bieten hat, haben wir uns beim Track Walk angeschaut!
Unter den Klassikern im World Cup-Zirkus ist Mont-Sainte-Anne der Oberklassiker. Seit fast 30 Jahren ist der kleine Ort in der Nähe von Quebec ohne Unterbrechung ein fester Bestandteil des Mountainbike World Cups – und in diesem Jahr findet an der Ostküste Kanadas sogar das World Cup-Finale statt. Zugegebenermaßen herrschte vor einiger Zeit große Skepsis, als die UCI verkündete, eben jenes Finale erst Anfang Oktober in Kanada auszutragen. Vor Ort hat sich diese Entscheidung aber als goldrichtig erwiesen. Beziehungsweise: Als gold-rot-gelb-grün-richtig, denn der kanadische Wald leuchtet gerade in so ziemlich allen Farben, die man sich vorstellen kann.
Diashow: Downhill World Cup 2023 – Mont-Sainte-Anne: Oh, wie schön ist Kanada! – Fotostory vom Track Walk
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Passend zum perfekten Spätsommer in Kanada hat sich auch die Strecke präsentiert, denn diese ist ziemlich wahrscheinlich die beste des Jahres. Das Feedback der Fahrerinnen und Fahrer war überschwänglich und tatsächlich muss man der Strecken-Crew ein großes Kompliment aussprechen, denn genau an den richtigen Stellen wurde zur Schaufel gegriffen. So präsentiert sich die fast 3 Kilometer lange Abfahrt beim Downhill World Cup als sehr spannender High Speeed-Mix mit einigen klassischen Mont-Sainte-Anne-Elementen, aber auch technischen Sektionen auf frischem Waldboden.
Spannend bleibt, wie sich das Wetter entwickelt. Pünktlich zum Finale am Samstag ist nämlich ein Ende des goldenen Herbsts angekündigt. Stattdessen soll es regnen – und zwar so richtig. Das ist prinzipiell in Mont-Sainte-Anne kein Problem, denn die großen Steine bieten auch bei Nässe viel Traktion. Doch ein plötzlicher Regen-Einbruch dürfte für noch mehr Drama und Chaos sorgen, als jetzt schon herrscht. Denn nach dem ziemlich verrückten Finale am vergangenen Wochenende in Snowshoe ist der Kampf um die Gesamtwertung zumindest bei den Männern offener denn je. Loïc Bruni ist der Favorit, doch mit einem Sieg kann sich Loris Vergier noch auf Rang 1 vorkämpfen. Und auch Jackson Goldstone und Finn Iles haben noch realistische Chancen auf Platz 1. Es wäre der mehr als passende Abschluss einer verrückten Saison, wenn in Kanada einer der heimischen Stars am Samstag ganz vorne landen würde …
#Ein dreifaches Gude wie? aus Mont-Sainte-Anne! - Oder Bienvenue, wie man hier angeblich sagt. In jedem Fall zeigt sich die Ostküste Kanadas von ihrer allerschönsten Seite.
#Im Downhill-Zirkus ist Mont-Sainte-Anne der absolute Klassiker - doch so farbenprächtig wie in diesem Jahr hat sich der Wald in Quebec noch nie gezeigt.
#Das wohl berühmteste Starthäuschen des World Cups ist in diesem Jahr aber nicht mehr dabei - stattdessen geht die Strecke nun nach der ersten Kurve von der Veranda eines kleinen Ausflug-Lokals los.
#Das neue Startzelt kann mit dem alten Starthäuschen rein optisch definitiv nicht mithalten - hat ein bisschen was von Zeltlager: Danny sucht seine Flip Flops, Simon zückt erstmal das Handy und Max fragt sich, wer nachts so aggressiv die Bude vollgefurzt hat.
#Die Aussicht vom Start ist aber definitiv sehr beeindruckend - drücken wir mal die Daumen, dass das Wetter in den nächsten Tagen stabil bleibt.
#Andi Kolb ist guter Dinge und hat richtig Bock - selbst am Smartphone macht unser Blogger einfach eine unverschämt gute Figur.
#Stichwort Figur: Die Ausfahrt aus dem Starthäuschen erscheint uns ein wenig schmal, wenn selbst Andi ordentlich den Bauch einziehen muss. - Ob die UCI hier nachbessern wird?
#Direkt vom Start geht's in einen ziemlich ausgefahrenen und steinigen Hohlweg - doof für mich: Es gibt keinen Chickenway. Gut für mich: Ich bin nur zum Fotografieren hier.
#Bernard Kerr war in Snowshoe relativ enttäuscht über seinen 5. Platz - er will endlich einen World Cup gewinnen!
#Der Star der Stunde ist natürlich Oisin O'Callaghan - der junge Ire konnte sensationell in Snowshoe gewinnen und ist noch nie in Mont-Sainte-Anne gefahren. Wird also höchste Zeit!
#Die Bäume am Streckenrand strahlen aktuell in den verrücktesten Farben - sorry an dieser Stelle schonmal, dass die Track Walk-Fotostory sehr viele Bilder von bunter Vegetation enthalten wird. Es ist einfach zu schön!
#Hat was von Mahjong, aber verschwindet zum Leidwesen der Reifen nicht, wenn man draufdrückt.
#Im oberen Teil ist die Strecke weitgehend offen mit wenigen Kurven - dank zahlreicher Steine jeglicher Größe muss man hier aber sehr bewusst die Linie wählen.
#Thomas Estaque hat in dieser Saison schon mehrfach sein Potenzial angedeutet und die hohen Geschwindigkeiten in Mont-Sainte-Anne dürften ihm liegen.
#Neko Mulally ist noch immer nicht vollständig genesen nach seinem heftigen Sturz zu Saison-Beginn, aber trotzdem freuen wir uns, dass der US-Amerikaner wieder am Start ist - ab kommender Saison wird sein Frameworks-Team mit Asa Vermette verstärkt. Und der scheint das Potenzial zu haben, ein ganz großer Star zu werden …
#Die Aussicht in Mont-Sainte-Anne ist verdammt schön - der Berg, auf dem das Rennen stattfindet, ist zwar nicht besonders steil, aber das Gelände ist definitiv eines World Cups würdig. Wie so oft dürfte MSA die längste Strecke des Jahres sein.
#Cedric Gracia war beim Track Walk dabei, um sich selbst ein Bild von den Streckenverhältnissen zu machen.
#Die Sharkfin dürfte eines der Highlights im oberen Teil der Strecke sein - zumindest für alle Fotografen und Filmer.
#Danach geht's mit Mach 10 zwischen den Bäumen entlang.
#Marine Cabriou war gemeinsam mit Flo Payet unterwegs, um sich die besten Linien anzuschauen - mit einem starken Ergebnis könnte sich die Französin noch vorbei an Nina Hoffmann in der Gesamtwertung schieben.
#Die letzten beiden World Cups in Les Gets und Snowshoe konnte Marine Cabirou für sich entscheiden - ob es in Mont-Sainte-Anne zum Hattrick reicht?
#Nach etwa einer Minute Fahrzeit biegt die Strecke scharf in den Wald ein und verändert ihren Charakter recht deutlich - weniger High Speed-Geballer, dafür ein höherer technischer Anspruch und viele Sektionen auf frischem Waldboden.
#Brook Macdonald hatte 2019 einen schrecklichen Sturz in Mont-Sainte-Anne, der fast das Ende seiner Karriere bedeutet hätte - das Rennen in Kanada ist für den Kiwi eine ganz besondere Angelegenheit.
#Ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber irgendwie hab ich so die Vermutung, dass man diesen Stein besser nicht treffen sollte.
#Die erste Saison-Hälfte war ziemlich merde, doch Rémi Thirion hat es ziemlich beeindruckend geschafft, das Ruder herumzureißen.
#Nach diesem Anlieger traversiert die Strecke für einige Meter flach am Hang entlang - möglichst viel Geschwindigkeit mit aus der Kurve zu nehmen, ist hier absolut essenziell.
#Der Award für das flamboyanteste Hemd des Tages geht wohl an Connor Fearon.
#Die Sicht im Wald ist durchaus problematisch - möglicherweise ist's aber auch gar nicht so schlecht, wenn man die ganzen Steine und Wurzeln einfach nicht sieht.
#Remy Gauvin ist eigentlich Enduro-Spezialist, doch der Kanadier wird bei seinem Heim-World Cup an den Start gehen.
#Die erste Wald-Sektion folgt dem Streckenverlauf des letzten Jahres, ist aber deutlich aufgemöbelt worden - hier wurde viel Erde bewegt, sodass die Sektion optimal fahrbar sein dürfte.
#Letztes Jahr ging es hier geradeaus, nun wird man durch einen frischen Anlieger nach links befördert - dadurch bleibt die Strecke nun deutlich länger im Wald.
#Hier verlässt die Strecke kurz den Wald und quer die Wiese, auf der bis 2019 die Abfahrt herbführte - auf der anderen Seite geht's direkt wieder in den Wald.
#Das ist von der alten Strecke übrig - auf dieser Wiese wurden Geschwindigkeiten von über 80 km/h gemessen. Nun verläuft die Strecke in diese Blickrichtung erst im rechten und dann im linken Wald.
#Direkt nach der Wiesen-Überquerung biegt die Strecke sehr steil in die nächste Wald-Sektion ab - hier wird's nun insgesamt etwas enger und verblockter.
#Ben Cathro hat sich richtig viel Zeit genommen, um die passenden Linien zu studieren.
#Im mittleren Wald-Sektor hat die Strecke fast schon einen Singletrail-Charakter - doch der Schein trügt, denn hier kann man es richtig krachen lassen.
#Diese süße Raupe verzieht sich bis zum Start des Trainings hoffentlich von der Strecke - zum Glück gibt's hier keine Eichenprozessionsspinner, sonst würde ich sofort die Heimreise antreten.
#Fans von steilen Wurzelfeldern kommen hier voll auf ihre Kosten.
#Kurz danach führt die Strecke ziemlich Vollgas durch einen sehr tiefen Hohlweg - Linienwahl gibt's hier eigentlich keine. Stattdessen muss man sich entscheiden, ob und – wenn ja – wie oft man die Bremsen anfasst.
#Kurz vorm Wald-Ausgang warten nochmal einige Wurzeln, die so fett sind, dass man sie wohl extra aus den USA importieren musste.
#Theoretisch könnte man auch innen am Baum vorbei, aber praktisch dürfte die weite Linie in diesem Fall die schnellere sein.
#Sian A'Hearn konnte in Snowshoe richtig starke Ergebnisse einfahren - das YT Tues scheint mit dem verblockten Charakter der US-Strecke gut zurechtzukommen. Wie's wohl in Mont-Sainte-Anne aussieht?
#Hier geht's im mittleren Teil noch ein letztes Mal über die Ski-Wiese erneut in eine kurze Wald-Sektion.
#Kurz vorm Waldausgang führt die Strecke an dem steilen Drop vorbei, der Brook Macdonald vor vier Jahren zum Verhängnis wurde - die Sektion ist dieses Jahr aber nicht mehr Teil der Strecke.
#Dann geht's für einige Zeit raus aus dem Wald - die perfekte Gelegenheit also, die wunderschöne Aussicht auf Flora und Fauna zu genießen!
#Hier führt die Strecke wie gewohnt in sehr schnellen teils offenen, teils gebauten Kurven und über eine lange Wiese ins Tal.
#Dieser Hip-Sprung ist bei Fahrern wie Fotografen gleichermaßen beliebt - und dieses Jahr leuchtet der Hintergrund ganz besonders.
#Bitte drückt die Daumen, dass das grandiose Wetter noch bis einschließlich Samstag hält!
#Kurz danach folgt der Stevie Smith-Drop, der in Wirklichkeit eher ein sehr steiler Fels ist.
#Dem wohl einflussreichsten Downhiller der kanadischen Geschichte ist eine Gedenktafel gewidmet - "Here rode one of the best mountainbike athletes in the history of Mont-Sainte-Anne."
#Danach geht's mit Höchstgeschwindigkeit über eine lange Wiesen-Sektion. Die ist wie in den Vorjahren praktisch unverändert, aber ordentlich gepflegt worden.
#Uns beiden war extrem warm, doch was diesen fluffigen Vierbeiner von mir unterscheidet ist, dass er in der Hitze zumindest noch fluffig und süß aussah.
#Die Sektion unterm Lift ist zwar sehr steil, aber nicht übermäßig anspruchsvoll - und damit eine gute Gelegenheit, mal die Arme und Beine auszuschütteln, bevor es ein letztes Mal so richtig im Wald zur Sache geht.
#Hier biegt die Strecke in einem Steinfeld scharf links ab und es geht in die berühmt-berüchtigte Les Dalles-Sektion.
#Les Dalles ist im Prinzip ein gigantisches Steinfeld - die Steine sind aber vergleichsweise groß und bieten auch bei Nässe viel Traktion. Trotzdem sollte man sich hier die Linie perfekt einprägen, denn einfach ist dieser Abschnitt definitiv nicht.
#Loïc Bruni hat sich viel, viel Zeit genommen, um hier am Samstag, wenn's drauf ankommt, möglichst wenig Zeit zu verbringen - die Vorzeichen sind klar: Wenn er das Rennen gewinnt, holt er sich auch den Overall-Titel.
#Wie immer gilt: Pink angesprühte Steine besser umfahren!
#Wer richtig gut unterwegs ist, wird hier von der einen auf die andere Steinplatte springen - das ist aber gar kein so leichtes Unterfangen, wenn man schon mehrere Minuten Abfahrt in den Armen und Beinen hat.
#Außerdem gibt's noch ein natürliches Gap, das es ganz schön in sich hat.
#Simba's Leap wurde vor einigen Jahren von Greg Minnaar geknackt - der Sprung sieht in der Übertragung wie ein kleiner Hüpfer aus, ist in Wirklichkeit aber riesig mit einer katastrophalen Einfahrt und einer mehr als steinigen Landung.
#Wir sind im französisch-sprachigen Teil Kanadas. Was das bedeutet, ist klar - Wiesenkurven!
#Kurz vorm Ziel warten noch zwei Kurven und ein kurzes, aber knackiges Steinfeld auf die Fahrerinnen und Fahrer - hier hat sich Camille Balanche letztes Jahr das Schlüsselbein gebrochen.
#Über den Step Down und den Double geht's ins Ziel - wer sich am Samstag wohl durchsetzen wird?
#Statt Preisgeld wird die UCI beim World Cup-Finale übrigens Kürbisse an die schnellsten Fahrerinnen und Fahrer verteilen - das ist auch irgendwie deutlich praktischer als ein lächerlich geringer Geldbetrag.
#So schön, wie die Strecke und der Wald sind, so trostlos sind die Pits in Mont-Sainte-Anne.
#Für einen kleinen Farbtupfer in der weißen Zeltlandschaft hat die neue Kopfbedeckung von Boris Beyer gesorgt.
#Ed Masters ist leider noch immer verletzt, was aber auch dafür sorgt, dass wir mit ziemlich lustigen Videos aus den Pits und vom Streckenrand versorgt werden.
#Die ehemalige Weltmeisterin Miranda Miller war ebenfalls am Start, um für Unterhalten zu sorgen.
#Noch ein letztes Mal will sich Vali Höll in Mont-Sainte-Anne auf ihr eigenes Trek-Glück konzentrieren - danach steht ein großer Wechsel für das noch immer ziemlich junge Talent aus Österreich an.
#Dieser Herr war vom Pivot-Prototyp von Bernard Kerr ziemlich beeindruckt. Verständlich!
#Was genau die Knöpfe am Rad von Loïc Bruni ausrichten, ist nach wie vor ein Geheimnis - der Franzose wird sich sicherlich einen weiteren Knopf wünschen, der ihm den Sieg hier und damit auch Platz 1 in der Gesamtwertung garantiert.
#Dieser junge Mann könnte Superbruni aber noch in die Suppe spucken - mit einem Sieg kann sich Loris Vergier aus eigener Kraft vorbei auf Platz 1 im Overall schieben. Er konnte in diesem Jahr zwar noch kein Rennen gewinnen, aber er war einfach verdammt konstant unterwegs.
#Die Pits in Mont-Sainte-Anne sind größtenteils ziemlich spartanisch eingerichtet - aber irgendwie geht's schon.
#Für viele Mechaniker stand vorm Training das Entlüften der Bremsen auf dem Programm - keine schlechte Idee, denn die Stopper wird man hier definitiv benötigen.
#Angeblich liest Max Hartenstern hin und wieder unsere Artikel und auch die Kommentare darunter - bitte also gefälligst nett sein und unserem Lieblings-Sachsen (sorry, Irm!) mal ein bisschen Mut zusprechen. Seine Saison kann sich bis hier hin auf jeden Fall ziemlich sehen lassen!
#Bei SRAM hatte man heute alle Hände voll zu tun - neben den ganzen Downhill-Gabeln hat auch dieser Flight Attendant-Prototyp auf einen dringend benötigten Service gewartet.
#Keine besonders gute Quote, dafür aber auch sehr gute Gewinnchancen hat die Wette, dass die Jungs von DT Swiss an diesem Wochenende ganz schön viel zu tun haben werden.
#Damit sage ich gute Nacht aus Mont-Sainte-Anne - es werden garantiert noch weitere Bilder vom wunderschönen Kanada folgen …
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