Nachdem das erste Bike der NobelHobel-Spendenaktion wirklich sehr gut angekommen ist, freuen wir uns nun darauf, euch Bike Nummer 2 vorstellen zu dürfen. Das Banshee Phantom ist im Gegensatz zum Ripley, bei dem wir teilweise auf das Build-Kit von Ibis zurückgegriffen haben, ein kompletter Custom-Aufbau, mit vielen schicken Teilen dran. „Alu gehört noch lange nicht zum alten Eisen“ – was wir mit dieser Trailmaschine unserer Meinung nach bewiesen haben! Auf Carbon haben wir bei diesem Bike also ganz bewusst verzichtet (kleine Ausnahmen, wie beispielsweise beim XTR-Schaltwerk, mögen uns verziehen werden).
Worum es beim BikeYoke NobelHobel geht? Alle Infos gibt es in diesem Artikel: BikeYoke NobelHobel – Spendenaktion 2.0: Vier Edel-Bikes für den guten Zweck!
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Bevor wir auf die einzelnen Komponenten eingehen, wollen wir uns wieder ganz herzlich bei allen Firmen bedanken, die uns bei diesem Bike supportet haben. Viel Spaß beim Lesen, Dominik von Bikeyoke.
Aufbaustory: Banshee Phantom V3
Rahmen: Banshee Phantom V3
Das Phantom von Banshee läutete bereits 2015 einen Trend ein, als noch niemand von „Down-Country“ gehört hatte. Ein Rad mit verhältnismäßig wenig Federweg, das aber bergab sehr viel Spaß machen sollte? Verrückt! Nach sieben Jahren am Markt und der mittlerweile anerkannten Down-Country-Bewegung wirkt das Konzept des Bikes nicht mehr ganz so verrückt, wenngleich das Banshee trotzdem immer noch einen ganz eigenen, unvergleichlichen Charakter hat. Heutzutage würden wir die überarbeitete V3-Version dieses Bikes wohl eher als Short-Travel-Enduro bezeichnen (Kommentare auf drei, zwei, eins …)
Warum also genau dieses Rad? Nun ja, zum einen wollten wir unbedingt ein richtig geiles Alu-Bike aufbauen, zum anderen ist Banshee einfach eine kultige Marke aus der Wiege des Trailbikens – Vancouver BC – die mit unserer eigenen Philosophie, was Bikes und Teile angeht, sehr gut harmoniert. Die Performance steht an obersten Stelle in der Prioritätenskala. Und warum muss die Geometrie immer gleich ins Extreme neigen bei einigen Herstellern? Banshee setzt auf vernünftige, bewährte Werte. So hat das Rad in Rahmengröße Large einen Reach von 470 mm, einen Lenkwinkel von 66° /66,6° und Sitzwinkel von 76,7° /77,2° (je nach Position des Flipchips), garniert mit 445 mm-Kettenstreben.
Das Phantom V3 wurde auch schon mal hier auf MTB-News vom legendären Grinsekater alias Jens Staudt getestet (Banshee Phantom V3-Test), der in seinem Bericht ganz genau das beschreibt, was der neue Besitzer dieses NobelHobels dann live und in Farbe im Wald austesten kann – das Banshee ist einfach zum Ballern gemacht. Wo andere Bikes stumpf alles mit Federweg plätten, ist hier etwas mehr Aktivität vom Fahrer gefragt; dafür entlohnt das Bike mit ordentlich Fahrspaß. 115 mm Federweg, die dank sanftem Ansprechverhalten und ordentlicher Progression perfekt zur Verfügung stehen, lassen auch auf den heimischen Trails keine Wünsche offen, und reichen selbst für den ein oder anderen Bikepark-Ausflug.
Custom-Decals: becomeunique.pt & invisiframe
Während unseres Brainstormings zu diesem Bike stand eigentlich recht schnell fest, auf welches Fahrwerk wir gehen würden, und in welcher Farbe. Da das Phantom in Raw jedoch mit roten Decals versehen ist, wir den Rahmen aber mit passenden farblichen Akzenten versehen wollten, wies uns Bernhard von Everyday26 auf Hugo von becomeunique.pt hin, der alle möglichen Designs für Banshee Bikes anbietet und den Farbton von Formula perfekt getroffen hat. Der Weg für den Li-La-Launebär ist somit geebnet. Auch die DT Swiss-Naben und -Felgen hatten ursprünglich rote Decals, die wir aber gegen dezentere Aufkleber von invisiframe getauscht haben, um das Farbkonzept nicht zu strapazieren.
Fahrwerk: Formula Selva R und MOD
Zu einem besonderen Bike gehört auch ein besonderes Fahrwerk. Formula, als europäischer Hersteller, hat in den letzten Jahren wieder richtig Gas gegeben und starke Teile auf den Markt gebracht. Die Formula Selva R (Test) ist nicht umsonst bei so vielen Fahrern aufgrund ihrer Performance und der sehr detaillierten Einstellmöglichkeiten beliebt. Klar braucht es vielleicht etwas länger, das perfekte Setup für den eigenen Fahrstil zu finden. Mit den getrennten Luftkammern der 2Air-Technologie und den möglichen, verschiedenen CTS-Ventilen lässt sich dann aber auch das Maximum aus dem Fahrwerk herausholen. Es ist halt auch kein Fahrrad von der Stange, und etwas Zuneigung stärkt die Verbindung zwischen Ross und Reiter. Die Selva im Phantom haben wir übrigens auf 130 mm getravelt.
Der Formula MOD-Dämpfer ist noch recht neu im Programm von Formula und soll dank des ebenfalls verwendeten CTS (steht für Compression Tuning System) die gleichen Tuningmöglichkeiten wie die dazugehörige Gabel bieten. Gerade bei wenig Federweg ist es wichtig, alles aus dem Heck rauszuholen, weshalb wir auch auf einen Coil-Dämpfer setzen. Als kleines, optisches Highlight passt die Farbe der Stahlfeder perfekt zur Milka-farbenen Selva und den Custom-Decals.
Steuersatz: Acros zs44/zs56
Wer nicht nur geradeaus fahren möchte, weiß einen gut funktionierenden Steuersatz zu schätzen. Dass man bei Steuersätzen im Design etwas eingeschränkt ist, bedingt die Natur der Sache. Aber technisch bietet Acros das, was es für einen guten Steuersatz benötigt. Zweifach gedichtete Edelstahl-Schrägkugellager und eine solide Dichtung. Keep it smart and simple. Passend dazu haben wir anstatt einer klassischen Steuersatzkralle zur Klemmung den Smarty von Intend verwendet.
Bremsen: Trickstuff Direttissima
Für das Phantom haben wir wieder in deutsches Bremsgold investiert. Haben-Wollen-Faktor und Bremskraft stehen sich bei der Trickstuff Direttissima (Test) auf Augenhöhe gegenüber. Während wir beim Ibis noch auf die etwas leichtere Piccola Carbon gesetzt haben, kommt für Bike No. 2 jetzt die bissigere, große Schwester zum Einsatz.
Trickstuff baut eine der begehrtesten Bremsen, die man für Geld kaufen kann. Gerade bei einem Bike wie dem Phantom, das etwas mehr Kraftaufwendung im harten Traileinsatz benötigt als ein Bike mit mehr Federweg, trotzdem aber zum Schnellfahren einlädt, wird es der Pilot danken, wenn er beim Bremsen etwas Kraft sparen kann. Kombiniert haben wir die Direttissima mit den hauseigenen Dächle Bremsscheiben in 203 / 180 mm.
Schaltung: Shimano XTR
Shimano XTR am Bike ist immer ein bisschen wie das AMG am Benz. Was die Schaltperformance angeht, kommt man nur schwer an der Topgruppe von Shimano vorbei. Das Phantom wollten wir als Performance-orientiertes Spaßbike aufbauen – ein Bike, bei dem man sich keine großen Gedanken machen muss. Da passt eine ganz klassische, nicht-elektrische Schaltung am besten. Natürlich hätte es auch eine XT getan, die in ihrer Funktion der höher angesiedelten Gruppe in nichts nachsteht, mal von einigen Gramm Gewichtsunterschied abgesehen. Aber unsere Aktion heißt ja „NobelHobel“ … wenn schon, denn schon. Also haben wir den kompletten Antrieb mit XTR ausgestattet, d. h. auch Kette und Kassette.
Laufräder: DT Swiss
Ein Laufradsatz zum Pferde stehlen … (und nein, wir wollen hier niemanden zu vorsätzlichen Straftaten animieren!). DT ist einfach eine Bank, wenn es um Laufradsätze geht. Keine andere Nabe kann die Reputation einer DT Swiss 240er aufweisen, was Funktion und Zuverlässigkeit auf lange Dauer angeht. Doch auch DT Swiss ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus. So wurden die Naben überarbeitet und sind nun mit der Ratchet EXP-Technologie ausgestattet. Hier wurde die Steifigkeit durch einen vergrößerten Lagerabstand optimiert sowie die innere Zahnscheibe mit der Achse verschraubt. Auch an Details wie dem einfachen Wechsel der Endkappen für verschiedene Achsstandards wurde gedacht, um etwa den Laufradsatz auch für andere Räder im heimischen Keller nutzen zu können.
Bei Felgen und Speichen greifen wir ebenfalls auf Klassiker im Sortiment von DT zurück. Die mit DT Comp Race von uns handeingespeichten EX471-Felgen sind spitze, was das Verhältnis von Stabilität, Gewicht und Haltbarkeit angeht. Wie haltbar die Felge ist, bewies kein Geringerer als Aaron Gwin beim Downhill-World Cup 2014 in Leogang, bei dem er trotz abgesprungenem Reifen einen sensationellen Run ablieferte. Mit nur 530 g ist die Alu-Felge trotzdem für den harten Trail-Einsatz gedacht und dürfte dem Phantom somit wirklich gut stehen.
Reifen: Kenda Pinner / Helldiver Pro
Die persönliche Vorliebe an Reifen mag nahezu unbegrenzt sein und reichlich Diskussionsstoff liefern. Trotzdem braucht unser Rädchen ein paar passende Schlappen, auf denen es zu seinem neuen Besitzer rollen kann. Beim Banshee haben wir uns für Reifen von Kenda entschieden, die auch an diversen von uns privat eingesetzten Bikes zum Einsatz kommen. Das Bike will von seinem zukünftigen Besitzer ja auch vernünftig gefahren werden und so kommt der abfahrtsorientierte Pinner an der Front mit der für Trailbikes ausgelegten ATC-Karkasse zum Einsatz, während wir uns am Heck für den Helldiver mit der trotzdem noch etwas stabileren AEC-Karkasse entschieden haben. Der geringe Federweg und das Abfahrtspotenzial muss ja irgendwie aufgefangen werden. Die AGC-Karkasse haben wir eigentlich nur deshalb nicht gewählt, damit keiner wie bei letztem Mal meckern kann, warum wir denn echte Gravityreifen auf ein Trailbike machen. 😉
Lenker: Acros Alu
Wie beim Steuersatz setzen wir auch beim Lenker auf ein Produkt aus dem Hause Acros. Mit 780 mm Breite sind auch schmale Trails und nah beieinander stehende Bäume kein Problem; und falls doch, bietet der knapp über 300 g schwere Alu-Lenker ausreichend Stabilität. Getestet wurde der Lenker bei Zedler (wenn auch ohne Baumkontakt) und erhielt das goldene „Multiload MTB“ Prüfsiegel.
Pedale: OneUp Aluminium
Die OneUp Aluminium Pedale, die uns unsere Freunde von bike-components für dieses Projekt zugesteuert haben, passen sehr gut zum Phantom. Sie sind solide, nicht zu verschnörkelt und tun genau das, was man von ihnen erwartet – ordentlich Halt bieten. 115 x 105 mm Standfläche und 10 Pins pro Seite sorgen für einen sicheren Stand, auch wenn es mal ruppiger wird.
Kurbel & KB: Intend Rocksteady und RaceFace
Auch wenn Cornelius mit seiner Marke Intend den meisten Bikern durch seine Gabeln und Dämpfer bekannt ist, hat er doch noch einige andere, sehr coole Produkte im Sortiment, zu denen die Intend Rocksteady-Kurbel definitiv dazugehört. Die aus dem Ganzen gefräste Kurbel passt perfekt zum Charakter des Phantoms – eine schlichte Schönheit, die, wenn man sie in der Hand hält, ziemlich unzerstörbar wirkt. Montiert haben wir darauf ein RaceFace Cinch Kettenblatt mit 34 Zähnen. Der zukünftige Pilot des Phantom kann also im Trailmodus ordentlich beschleunigen.
Innenlager: Hope
Um die 30 mm-Achse der Intend Kurbel gebührend im Innenlager einzubetten, setzen wir auf ein Hope-Innenlager. Die gedichteten Stahllager garantieren eine lange Lebensdauer, ganz so, wie man es von einem Hope-Produkt erwartet. Es sollten sich also reichlich Kilometer damit kurbeln lassen. Und sollte doch mal eins der gedichteten Stahllager den Adler machen, kann man diese natürlich austauschen.
Kettenführung: Mozartt Piano
Um ehrlich zu sein: Mozartt hatten wir bis zu diesem Projekt gar nicht so richtig auf dem Schirm. Zum Glück hat uns unser Freund Joe von der Fahrradkiste in Nürnberg auf dieses kleine, leichte und schicke Teil aufmerksam gemacht, als es um die Wahl einer passenden Kettenführung ging. Klar hat das Phantom „nur“ 115 mm Federweg, aber da es als Bike für die härtere Gangart gedacht ist und der Rahmen eine ISCG05 Aufnahme hat, kann etwas zusätzlicher Halt für die Kette nicht schaden.
Sattelstütze, Bedienhebel, Sattel, Vorbau und Griffe kommen wieder aus dem Hause BikeYoke. Hier möchten wir noch mal drauf hinweisen, dass Hub der Stütze, Sattelbreite sowie Farbe, Vorbaulänge und die Farbe der Griffe nach Kauf gerne auf den Wunsch des zukünftigen Besitzers angepasst werden. Wen unsere Teile interessieren – einfach mal auf www.bikeyoke.de vorbeischauen …
Vollständige Teileliste
- Rahmen: Banshee Phantom V3, Large, 115 mm FW
- Gabel: Formula Selva R, 130 mm
- Dämpfer: Formula MOD, 185×50 mm
- Bremsen: Trickstuff Direttissima
- Bremsscheiben: Trickstuff Dächle, 203/180
- Schaltwerk: Shimano XTR
- Schalthebel: Shimano XTR
- Kassette: Shimano XTR
- Kette: Shimano XTR
- Kurbel: Intend Rocksteady, 170 mm
- Kettenblatt: Race Face Cinch, 34 Zähne
- Kettenführung: Mozartt Piano
- Innenlager: Hope BSA, 30 mm
- Sattelstütze: BikeYoke Revive, 185 mm
- Bedienhebel: BikeYoke Triggy Alpha
- Sattel: BikeYoke Sagma, 142 mm Breite
- Vorbau: BikeYoke Barkeeper 35
- Lenker: Acros Alu, 780 mm, 25 mm Rise
- Griffe: BikeYoke Grippy
- Steuersatz: Acros zs44/zs56
- Klemmung: Intend Smarty & BikeYoke Aimy
- Naben: DT Swiss 240, Boost, 28 Loch
- Speichen: DT Swiss Comp Race
- Felgen: DT Swiss EX471
- Reifen: Kenda Pinner ATC 2.4×29, Kenda Helldiver AEC 2.4×29
- Pedale: OneUp Components Aluminium
- Decals: becomeunique (Rahmen), invisiframe (Felgen & Naben)
Spendenziel: Welcher noble Zweck wird mit dem Erlös bedacht?
Wenn wir ganz ehrlich sind, müssen wir zugeben, dass viele von uns in einer „High-End-Mountainbike-Bubble“ leben – einer Welt voller schicker Fahrradteile, geiler Actionbilder, spannender Rennen … und das ist auch absolut in Ordnung, denn wir brennen für den Radsport, tun im Wald etwas für unsere Gesundheit und frönen der Begeisterung für diese liebenswerten Geschöpfe auf zwei Rädern.
Diese Begeisterung für Fahrräder war auch der Start des Projektes, das wir mit unserem zweiten Bike unterstützen wollen. „Es war einmal vor langer, langer Zeit …“ – naja, eigentlich erst vor etwa 15 Jahren – da hatte Andreas, der gelernter Krankenpfleger ist, und in einer betreuten Wohngruppe der AWO (aka Arbeiterwohlfahrt) arbeitete, einen Bewohner, der genau auch diese Begeisterung für Fahrräder spürte. So reparierte man zusammen am Anfang das eine oder andere Rad – zuerst für sich selbst, dann für Bekannte. Und mir nichts, dir nichts war der Platz in der Wohngruppe schon nicht mehr ausreichend. Aus der Fahrrad-AG wurde 2009 somit die erste kleinere Fahrradwerkstatt – das AWO Radhaus Siegburg, unter dem Dach der AWO Bonn/Rhein-Sieg.
Über die Jahre ist das Radhaus gewachsen, im letzten Jahr in größere Räumlichkeiten umgezogen, und hat auch sein Angebot an Dienstleistungen und Produkten stetig ausgebaut. Neben dem täglichen Reparieren von Fahrrädern und dem Verkauf von Zubehör wie Mänteln, Schläuchen oder Schlössern werden zusätzlich etwa 200 gebrauchte Räder pro Jahr aufbereitet und verkauft. Und die Kunden vom AWO Radhaus Siegburg – viele davon Stammkunden – freuen sich über den schnellen Service, ohne dafür erst eine Nummer mit Termin am Sankt Nimmerleinstag ziehen zu müssen.
Aber warum unterstützen wir einen Radladen mit unserer Aktion? Nun ja, dieser Radladen ist kein gewöhnlicher Shop. Hier bekommen nicht nur viele gebrauchte Räder eine zweite Chance, sondern vor allem den Mitarbeitern wird eine Chance gegeben, etwas Sinnstiftendes in ihrem Leben zu tun. Neben Andreas und Marcus, die beide fest angestellt sind, arbeiten hier bis zu acht Jungs und Mädels, die auf dem ersten Arbeitsmarkt einfach nicht zurechtkommen würden. Die teilweise sehr harte Vergangenheit, Drogensucht in der Jugend oder andere schwere Krankheiten und Schicksalsschläge haben so starke seelische und psychische Spuren hinterlassen, dass ein sehr flexibles und verständnisvolles Umfeld mit genügend Freiraum benötigt wird, um im Arbeitsalltag bestehen zu können.
So kann es auch mal passieren, dass Mitarbeiter für einige Tage abtauchen, wenn es ihnen besonders schlecht geht. Doch der Spaß an ihrem Job bringt sie doch immer wieder ins Radhaus zurück. Um hier kein falsches Bild aufkommen zu lassen: Alle Mitarbeiter entscheiden sich freiwillig, an diesem als „Arbeitstrainingsmaßnahme“ bezeichneten Projekt teilzunehmen. Der gezahlte Lohn von etwas mehr als einem Euro pro Stunde stellt eher eine Anerkennung als einen finanziellen Anreiz dar. Dem Tag eine Struktur geben, sich aus der eigenen Isolation lösen, das positive Ergebnis der eigenen Arbeit – eben das aufbereitete oder reparierte Rad – zu sehen, stärkt diese Menschen in ihrem Alltag und gibt ihnen Kraft im Umgang mit der eigenen, psychischen Erkrankung.
Hier unterscheidet sich das AWO Radhaus Siegburg von anderen Radgeschäften: Es geht ganz klar nicht um Gewinnerwirtschaftung – auch wenn kostendeckendes Arbeiten natürlich gerne gesehen wird – sondern es geht darum, kranken Menschen über die Arbeit an Rädern eine Hilfestellung zu leisten. Klar, dass auch das Radhaus dabei einen Qualitätsstandard einhalten muss, um die Sicherheit seiner Kunden zu gewährleisten. Aber dank der fachkundigen Anleitung und langjährigen Erfahrung von Andreas und Marcus verlassen alle Kunden das Geschäft mit einem guten Gefühl und einem funktionierenden Rad.
Was hat das Radhaus mit der Spende vor?
Entsprechend der allgemeinen Entwicklung im Fahrradbereich sind auch immer mehr Kunden vom Radhaus auf E-Bikes unterwegs. Da bisher nur ein hydraulischer Ständer in der Werkstatt vorhanden ist, möchten Andreas und seine Mitarbeiter die Spende für einen zweiten, hydraulischen Montageständer verwenden. Was dann noch von der Spende übrig ist, soll in hochwertiges Werkzeug investiert werden, denn jedes Rad, egal ob alt oder neu, hat gutes Werkzeug verdient.
Und falls ihr in Siegburg oder der Umgebung wohnt: Das Radhaus freut sich über gespendete Bikes, die es dann wieder aufbereiten kann. Kontaktiert Andreas und sein Team also gerne unter [email protected].
BikeYoke NobelHobel Banshee Phantom ersteigern
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