XC-Bikes sind die Alleskönner auf dem Markt – sie bestechen durch eine grandiose Uphill-Performance und können gleichzeitig auch jede Menge ruppige Pisten ab. Die reinen Rennfahrer*innen greifen heute meist noch zu den pfeilschnellen 100 mm-Bikes, während die abfahrtsliebenden Ausdauer-Fans sich wohl eher in der Down Country-Branche zuhause fühlen. Wir haben uns die spannendsten XC-Hardtails, -Fullys und DC-Bikes angeschaut!

Reden wir nicht lange um den heißen Brei herum: Cross Country ist so attraktiv wie noch nie – Gründe dafür gibt es en masse. Einer davon ist, dass die Bikes deutlich vielseitiger wurden, da XC-Bikes wahre Kletterkünstler sind und zudem bergab eine beachtliche Performance bieten. Ein Dank geht hier an die Ingenieure der Branche, die die kurzhubigen Bikes Jahr für Jahr auf ein neues Level heben, sodass sie einen äußerst breiten Einsatzbereich abdecken.

Bevor die neue XC-Saison nun so richtig durchstartet, haben wir unsere Köpfe einmal mehr zusammengesteckt und uns auf dem Markt umgesehen – Vorhang auf für die aus unserer Sicht spannendsten Cross- und Down Country-Bikes des Jahres!

Die spannendsten Cross Country-Hardtails 2023

Cannondale Scalpel HT

Vorhang auf für Bike Nummer eins: Das Cannondale Scalpel HT wurde 2021 vorgestellt und konnte uns im Test bereits überzeugen (Cannondale Scalpel HT Test). Die Facts lesen sich dabei äußerst spektakulär und modern: 110 mm Federweg an der Front, Lenkwinkel von 66,5°, Sitzwinkel von circa 74° und einen Radstand von 1181 mm (Größe L) – Werte, die von denen eines Trail-Hardtails gar nicht mehr so weit entfernt liegen. Trotzdem schafft es Cannondale, dass das Scalpel HT seine Renngene weiterhin behält. Chapeau! Einen kleinen Wermutstropfen gibt es dann aber doch: Das Top-Modell Hi-MOD Ultimate kostet stolze 10.499 Euro. Das Scalpel HT Carbon 4 gibt’s für 2.699 Euro.

  • Federweg 110 mm
  • Laufradgröße 29″
  • Rahmenmaterial Carbon
  • Preis ab 2.699 €
  • www.cannondale.com
Cannondale Scalpel HT
# Cannondale Scalpel HT - Modern, moderner, Scalpel HT? Die Geometrie des Race-Hardtails der US-Amerikaner liest sich spektakulär. Auf dem Trail konnte uns das Bike auf jedem Fall schon überzeugen!

Cervélo ZHT-5

High-Performance auf der Straße gleich High-Performance im Gelände? Keine Frage, Cervélo zählt zu den beliebtesten Herstellern in der Branche – nur auf dem MTB-Markt waren die Kanadier bislang nicht aktiv. Das hat sich nun geändert: Mit dem ZHT-5 präsentiert Cervélo erstmals ein Mountainbike und will damit auch im Gelände kräftig mitmischen. Mit einer klassisch gehaltenen Geometrie und leichtfüßigem Gesamtkonzept konnte uns das Race-Bike von Milan Vader bereits überzeugen: Cervelo ZHT 5 Test. Doch auch hier müssen wir anmerken: 9.999 Euro für das Top-Modell sind für ein Hardtail eine Menge Holz. Das GX Eagle AXS-Bike geht indes für 5.299 Euro über die Ladentheke.

  • Federweg 100 mm
  • Laufradgröße 29″
  • Rahmenmaterial Carbon
  • Preis ab 5.299 €
  • www.cervelo.com
Cervélo ZHT-5
# Cervélo ZHT-5 - Cervélo im MTB-Business?! Ja, richtig gelesen! Die Kanadier stiegen vergangenes Jahr ins Offroad-Metier ein und wollen mit den ZHT-5 den Markt aufmischen. In unserem Test gab das Hardtail eine gute Figur ab.

Cube Elite

Weiter geht’s in der Runde mit einem echten Dauerbrenner auf der XC-Rennstrecke. Das Cube Elite steht insbesondere bei ambitionierten Marathon-Fahrern*innen hoch im Kurs. Optisch kommen die Räder des bayrischen Herstellers schon seit Jahren schick daher und überzeugen meist durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Preislich geht‘s mit dem C:62 One bei 2.899 Euro los, während das teuerste AXS-Modell 5.999 Euro kostet, bei schlanken 8,5 kg Gesamtgewicht (Herstellerangabe). Die Geometrie des Elite fällt im Vergleich zum zuvor vorgestellten Cannondale Scalpel HT eher moderat aus.

  • Federweg 100 mm
  • Laufradgröße 29″
  • Rahmenmaterial Carbon
  • Preis ab 2.899 €
  • www.cube.eu
Cube Elite
# Cube Elite - DIe Cross Country-Rennstrecke und das Cube Elite gehören schon seit Jahren fest zueinander. Das Bike ist ein regelrechter Klassiker bei Marathonrennen und überzeugt Jahr für Jahr mit einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis.

Pivot LES SL

Pivot mischt immer mehr auf dem europäischen Markt mit: Die US-Amerikaner, die ihre Wurzeln tendenziell eher im abfahrtsorientierten Segment besitzen, forcierten in den vergangenen Jahren mehr und mehr ihre XC-Flotte und brachten dabei gute Modelle auf den Markt – man denke dabei an das Mach 4 SL oder eben das LES SL. In unserem Test im Rahmen der Vorstellung des LES 2022 konnte uns das Racehardtail auf alle Fälle überzeugen (Pivot LES SL Test).

In punkto Ausstattung ist der Kunde bei Pivot König. Mit unzähligen Variationsmöglichkeiten kann das Bike individuell konfiguriert werden. Ab 4.899 Euro geht die Produktpalette los, nach oben gibt’s fast keine Grenzen.

  • Federweg 100 mm
  • Laufradgröße 29″
  • Rahmenmaterial Carbon
  • Preis ab 4.899 €
  • www.pivotcycles.com
Pivot LES SL
# Pivot LES SL - Noch nicht gänzlich bekannt auf dem XC-Markt, doch mit einem attraktiven Paket. Das LES SL konnte uns im Test durch ein hohes Maß an Agilität und Fahrspaß überzeugen und wird in Zukunft wohl vermehrt auf den XC-Rennstrecken zu sehen sein.

Santa Cruz Highball

Wer an moderne US-amerikanische Mountainbikes denkt, der kommt heutzutage an Santa Cruz praktisch nicht vorbei. Gewisse Parallelen zu dem zuvor vorgestellten Hersteller Pivot lassen sich erkennen: Auch Santa Cruz besitzt seine Wurzeln eher in der abfahrtsorientierten Branche, erobert in der jüngeren Vergangenheit aber mehr und mehr das XC-Feld. Durch das eigene World Cup-Team um Luca Braidot, der im vergangenen Jahr auf einem Santa Cruz zwei Weltcuprennen gewinnen konnte, untermauern die Kalifornier ihren Willen, auch im Cross Country-Zirkus zur absoluten Weltelite gehören zu wollen.

Das Highball passt dazu perfekt ins Portfolio. Das Racehardtail besitzt sehr moderne Geometriewerte und hinterlässt einen stimmigen Gesamteindruck. Preislich reicht die Palette von 3.799 bis 8.699 Euro.

Santa Cruz Highball
# Santa Cruz Highball - Schick und äußerst modern. So lässt sich das Highball wohl am ehesten in aller Kürze beschreiben. Das Santa Cruz-Hardtail hinterlässt ein stimmiges Gesamtkonzept und scheint prädestiniert für einige Rennfahrer.

Scott Scale

Achtung, jetzt wird’s edel! Als Scott Ende letzten Jahres das neue Scale vorstellte, staunte die MTB-Welt nicht schlecht. Die Schweizer brachten das neue Top-Modell für sage und schreibe 13.999 Euro auf den Markt – dafür bekommt man allerdings auch praktisch das Beste, was der Markt zu bieten hat. Und auf dem Trail? Machen wir es kurz: Wer viel Geld investiert, bekommt auch ein geniales Gesamtpaket. In unserem Test konnte uns das Hardtail (fast) rundum zufriedenstellen (Scott Scale Test). Wer das Scale aufgrund der guten Fahreigenschaften sein Eigen nennen möchte und nicht ganz viel auf den Tisch legen will, sollte sich bei den günstigeren Modellen umsehen. Los geht’s bei 3.499 Euro mit grundsolider XT-Ausstattung und einer SID SL RL-Gabel. Da scheint das Gesamtpaket einen fairen Eindruck zu machen.

  • Federweg 100 mm
  • Laufradgröße 29″
  • Rahmenmaterial Carbon
  • Preis ab 3.499 €
  • www.scott-sports.com
Scott Scale
# Scott Scale - Edel, edel! Wer knapp 14.000 Euro auf den Tisch legen kann und will, der darf dieses Rennpferd sein Eigen nennen. Klar ist der Preis utopisch hoch, die verbauten Anbauteile und das Gesamtkonzept ist als Serienmodell auf dem Markt aber wohl auch einzigartig.

Die spannendsten Cross Country-Fullys 2023

BMC Fourstroke

Weiter geht’s mit den edlen Fullsuspension-Bikes, die 2023 für Furore sorgen könnten: Das BMC Fourstroke ist definitiv eins davon! Das Bike wurde im Herbst 2022 neu vorgestellt und wurde im Vergleich zum Vorgängermodell einmal komplett auf links gedreht. Optisch sticht dabei sofort der horizontal angeordnete Dämpfer ins Auge, der zuvor – BMC-typisch – immer vertikal eingebaut war.

Damit einhergehend wurde auch der Hinterbau modifiziert und die Geometrie noch progressiver ausgelegt. Als weiteres, spezielles Feature bleibt die integrierte, elliptische RAD-Dropper Post weiterhin erhalten, die zukünftig auch mit der Autodrop-Funktion verfügbar ist (Vorstellung BMC Fourstroke 2023).

  • Federweg 100 mm – 120 mm / 100 mm – 120 mm
  • Laufradgröße 29″
  • Rahmenmaterial Carbon
  • Preis ab 4.299 €
  • www.bmc-switzerland.com
BMC Fourstroke
# BMC Fourstroke - Rundum erneuert! Das BMC Fourstroke bekam ein komplett neues Gesicht, soll aber genauso überzeugen wie sein Vorgänger. Auf dem Bild glänzt das Team-Bike der World Cup-Pros mit bemerkenswertem Öhlins-Fahrwerk. Serienmäßig gibt's das nicht zu erwerben.

Canyon Lux

Wenn Canyon ein neues Lux präsentiert, dann schaut vor allem die deutsche Szene genau hin, was die Koblenzer neu auf den Markt werfen. So geschehen auch im Sommer des vergangenen Jahres: Es war wieder soweit, das Lux wurde einem ordentlichen Facelifting unterzogen. Dabei wurde das Rahmengewicht nochmals um beachtliche 127 Gramm (mit Hardware, Größe M, Herstellerangabe) im Vergleich zum Vorgänger gedrückt und die Geometrie progressiver gestaltet.

Der Lenkwinkel wanderte auf 68,5°, der Reach wurde etwas länger und der Sitzwinkel minimal steiler. Damit geht Canyon dem Trend längerer und flacherer Geometrien nach, bleibt seiner Linie aber treu und driftet nicht zu sehr ins Extreme ab. In unserem ersten Canyon Lux Test konnte das Bike uns auf jeden Fall überzeugen! Weiteres dickes Plus des Versenders: Der Preis ist unschlagbar. Das Top-Modell kostet knapp 8.000 Euro – da muss man bei der vergleichbaren Konkurrenz deutlich tiefer in die Tasche greifen.

  • Federweg 100 mm / 100 mm
  • Laufradgröße 29″
  • Rahmenmaterial Carbon
  • Preis ab 3.499 €
  • www.canyon.com
Canyon Lux
# Canyon Lux - Das Canyon Lux polarisiert wie kaum ein anderes Bike auf dem deutschen XC-Markt. 2022 präsentierten die Koblenzer ein überarbeitetes Modell, das noch leichter und etwas moderner ausgelegt ist als der Vorgänger. Besonders stark ist und bleibt der Preis der Rennfeile.

Ghost Lector FS

2021 ist das Debüt-Jahr für das Race-Fully aus dem Hause Ghost. Lange Zeit hatte der Hersteller aus Waldsassen für XC-Piloten nur ein Hardtail im Portfolio, doch Ende des vorletzten Jahres präsentierte Ghost der Öffentlichkeit ihr neues Rennpferd. Die Geometrie basiert ähnlich wie das Hardtail auf der SuperFit-Technologie, sodass für jede Körpergröße der optimale Rahmen zur Verfügung stehen soll. Die nackten Zahlen der Geo lesen sich, typisch für Ghost, relativ modern: Der Lenkwinkel beträgt 68°, der Reach misst stolze 507 mm in Größe L und der Sitzwinkel beträgt 75,5°. In den Größen XS und S gibt’s ein Fahrwerk mit 100 mm Federweg, in den Größen M bis XL eins mit 120 mm. Ghost bietet das Bike aktuell in fünf Ausstattungsvarianten an.

  • Federweg 100 mm / 100 mm (XS und S) /// 120 mm / 120 mm (M bis XL)
  • Laufradgröße 29″
  • Rahmenmaterial Carbon
  • Preis ab ca. 4.000 €
  • www.ghost-bikes.com
Ghost Lector FS
# Ghost Lector FS - Das Lector FS ist Weltcup-erprobt und führte die Damen des Ghost-Teams zu etlichen Podiumsplatzierungen. Das Team-Rad hinterlässt unter anderem aufgrund der Bike Ahead Composites-Laufräder einen etwas futuristischen Anschein und lässt sich zudem pfeilschnell fahren.

Lapierre XR 9.9

Zugegeben: Lapierre hatten auch wir nicht ganz auf dem Schirm. Die Franzosen sind zwar seit eh und je auf dem Markt vertreten, mischten im XC-Segment zuletzt jedoch nur sporadisch mit. Das soll sich nun ändern, schließlich geht die Marke nun auch mit einem eigenen Team beim World Cup an den Start (Lapierre-Mavic Unity) und pusht dadurch logischerweise auch seine XC-Flotte. Das Lapierre XR macht optisch einen eher unauffälligen Eindruck, kommt aber mit einer sehr modernen Geometrie daher und hinterlässt einen spannenden Gesamteindruck – zumal es preislich den Geldbeutel nicht zu sehr belastet. Das Top-Modell XR 9.9 wechselt für 7.599 Euro den Besitzer und ist mit soliden SRAM- bzw. RockShox-Parts bestückt.

  • Federweg 100 mm / 100 mm
  • Laufradgröße 29″
  • Rahmenmaterial Carbon
  • Preis ab 3.999 €
  • www.lapierrebikes.com
Lapierre XR 9
# Lapierre XR 9 - Ein Blick über den Tellerrand: Das Lapierre XR haben hierzulande wohl die wenigsten auf dem Schirm. Das Bike macht einen progressiven Gesamteindruck und scheint preislich sehr attraktiv zu sein.

Orbea Oiz

Schick, schicker, Orbea Oiz? Keine Frage, die Geschmäcker gehen immer weit auseinander. Nichtsdestotrotz sind sich einige Experten einig: Das Oiz gehört zu den schönsten Bikes auf dem Markt. Durch das MyO-Programm lässt sich der Rahmen zusätzlich individuell farblich gestalten und sorgt damit für das ganz besondere Etwas. Auch technisch gesehen muss sich das Race-Fully von Orbea keineswegs hinter der Konkurrenz verstecken. Die Geometrie des Race-Bikes fällt recht modern aus und hinterlässt einen gelungenen Gesamteindruck (Orbea Oiz 2023). Ab 2.799 Euro geht die Preispalette los.

  • Federweg 120 mm / 120 mm
  • Laufradgröße 29″
  • Rahmenmaterial Carbon
  • Preis ab 2.799 €
  • www.orbea.com
Orbea Oiz
# Orbea Oiz - Optisch ein echter Hingucker. Das Oiz zählt zweifelsohne zu den schönsten XC-Bikes und bietet zudem ein tolles Gesamtkonzept. Erst im vergangenen Jahr wurde die Geometrie der spanischen Rennmaschine überarbeitet.

Scott Spark

Es war der Knaller in der MTB-Branche im Jahr 2021 – die Vorstellung des damals neuen Scott Spark. Das futuristisch anmutende Bike mit dem im Rahmen integrierten Dämpfer hat neue Maßstäbe gesetzt. Das Renngerät von Nino Schurter und Co. gibt es nur noch mit 120 mm Federweg an der Front und am Heck, die Geometrie besitzt Gene eines Trailbikes und der optische Anblick ist – wie bereits erwähnt – einzigartig. Dass das Bike etliche Fans besitzt, ist unbestritten. Auch in unserem Scott Spark Test ließ das Gefährt nur wenig Wünsche offen. Schummerig wird es einem jedoch beim Blick auf die Preise. Das günstigste Modell gibt’s zwar schon für 3.699 Euro, das High-End-Produkt kostet aber stolze 13.499 Euro.

  • Federweg 120 mm / 120 mm
  • Laufradgröße 29″
  • Rahmenmaterial Carbon
  • Preis ab 3.699 €
  • www.scott-sports.com
Scott Spark
# Scott Spark - Das Spark kam 2021 mit einem großen Knall auf den Markt. Einerseits war da das futuristisch anmutende Design, andererseits das völlig neue Konzept, ein XC-Bike ausschließlich mit 120 mm Federweg und einer Trailbike-ähnlichen Geometrie auszustatten. Selbstverständlich gehört das Rad auch in diesem Jahr zum Modernsten, was der Markt zu bieten hat.

Die spannendsten Down Country-Bikes 2023

Arc8 Evolve FS 120

Arc8 ist eine verhältnismäßig junge Marke auf dem großen Markt der XC-Bike-Hersteller und will mit dem neuen Evolve FS endgültig den Durchbruch schaffen. Dazu präsentierten die Schweizer vergangenes Jahr ihr neues XC- und DC-Bike mit einem radikalen Ansatz: Der Lenkwinkel misst flache 65° und der Reach von 507 mm ist auch nicht gerade kurz. Die XC- bzw. DC-Räder, welche in der Vergangenheit als „lang und flach“ bezeichnet wurden, sind dagegen regelrecht konservativ ausgelegt, weshalb Arc8 damit jeglichen Definitionsansatz eines Down Country-Konzepts sprengt.

Ob das Konzept aufgeht? Unser Test (Arc8 Evolve FS Test) kommt zu einem guten Urteil, der vor allem das sichere Handling bei schnellen Abfahrten hervorhebt. Ob einem die Geo gefällt oder nicht, muss schlussendlich auch jeder für sich selbst herausfinden, aber allein der Ansatz und der Mut etwas derart Neues zu forcieren, hat es verdient, in die Liste der spannendsten DC-Bikes des Jahres aufgenommen zu werden.

  • Federweg 120 mm / 110 mm
  • Laufradgröße 29″
  • Rahmenmaterial Carbon
  • Preis ab 6.499 €
  • www.arc8bicycles.com
Arc8 Evolve FS
# Arc8 Evolve FS - Radikal anders! Das Evolve FS besitzt eine derart progressive Geometrie, wie sie zuvor an wohl noch keinem DC-Bike gesehen wurde. Dieser neue Ansatz hat viele Stärken, wie unser Test zeigte, braucht aber auch noch ein gewisses Feintuning. Doch allein das moderne Konzept in die Realität umzusetzen, macht das Bike zu einem äußerst spannenden Gesamtkonstrukt.

Nicolai Saturn 11 SL

Das Nicolai Saturn SL kommt mit dem im letzten Jahr vorgestellten, aufgefrischten XC-Rahmen Saturn 11 – und das ist momentan in der noch leichteren SL Limited-Version noch einmal leichter geworden. Die auf 99 Stück limitierte Edition soll auf knapp unter 10 kg kommen und XC-Fans, die ein möglichst leichtes Alu-Bike suchen, glücklich machen. Mehr Informationen gibt es hier: Nicolai Saturn 11 SL Limited.

  • Federweg 120 mm (vorne) / 106 mm (hinten)
  • Laufradgröße 29″
  • Rahmenmaterial Aluminium
  • Preis limitierte SL-Version 11.799 € (UVP), sonst Custom-Aufbau
  • www.nicolai-bicycles.com
Nicolai Saturn 11 SL Limited
# Nicolai Saturn 11 SL Limited - nur 99 der Edelaufbauten sind geplant. Als Basis dient der Saturn 11-Rahmen mit 106 mm Federweg. An der Front kommen mit der Intend Samurai XC 120 mm Hub zum Einsatz. 11.799 € werden für das Modell aufgerufen.

NS Bikes Synonym TR

Manch ein XC-Fan wird sich jetzt wohl verwundert die Augen reiben. NS Bikes – Wer? Der Hersteller ist im XC- und DC-Segment noch etwas unterrepräsentiert, da er sich lange Zeit in erster Linie auf die Gravity-Disziplinen fokussierte. Von 2011 bis 2017 stand Sam Pilgrim bei den Polen unter Vertrag und gewann auf NS Bikes 2013 unter anderem die FMB World Tour, Szymon Godziek wurde vergangenes Jahr Zweiter bei der Red Bull Rampage. Seit 2020 mischt die innovative Marke mit dem Synonym auch auf dem XC-Markt mit und verpasste dem Renngefährt eine äußerst progressive Geometrie (NS Bikes Synonym Test). Schon das 100 mm-Rad besitzt es eine DNA, deren Herkunft aus den abfahrtsorientierten Disziplinen nicht zu leugnen ist. Das Synonym TR, DC-Bike im Portfolio von NS Bikes, geht einen Schritt weiter und besitzt einen Lenkwinkel von 66°, einen Reach von 491 mm (in Größe L) und einen Sitzwinkel von 76° – bergab kann man damit wohl die Bremse offen lassen.

  • Federweg 120 mm / 120 mm
  • Laufradgröße 29″
  • Rahmenmaterial Carbon
  • Preis ab 5.399 €
  • www.nsbikes.com
NS Bikes Synonym TR
# NS Bikes Synonym TR - Das Synonym ist das erste Bike der Polen im XC-/DC-Segment. Optisch hinterlässt das Rad einen ansprechenden Eindruck und die Daten auf dem Papier lesen sich alles andere als schlecht.

Rocky Mountain Element

Im Grunde genommen ist das Element ein wahres Kultbike. Ursprüngliches war es die XC-Speerspitze im Portfolio der Kanadier, inzwischen wurde es zu einem waschechten DC-Bike modifiziert. Fest steht: Mit seinen Vorgängern hat das heutige Element nur noch wenig gemein. 130 mm an der Front und 120 mm am Heck zeigen eindeutig, dass die Stärken des 2021 vorgestellten Rads eher auf dem abfahrtsorientierten Trail liegen. Trotzdem, so betont es Rocky Mountain, soll die Uphill-Performance bei der Entwicklung des Rades nicht gelitten haben. Eine passende Mischung aus guten Eigenschaften für den Anstieg und starken Fähigkeiten im Downhill soll das Element zu einem optimalen Allround-Gerät machen – Eigenschaften, die man sich für ein DC-Bike eben wünscht.

  • Federweg 130 mm / 120 mm
  • Laufradgröße 29″ / 27,5″ (XS)
  • Rahmenmaterial Carbon / Aluminium
  • Preis ab ca. 2.600 €
  • intl.bikes.com
Rocky Mountain Element
# Rocky Mountain Element - Das Element ist schon seit Jahren ein Begriff in der XC-Szene. 2021 haben die Kanadier das Bike aber etwas umgebaut und dem Rad eine abfahrtsorientierte DNA verpasst. Dadurch wurde das Element zum echten DC-Bike.

Specialized Epic EVO

Ihr sucht eines der schnellsten DC-Bikes des Planeten? Dann kommt ihr an Specialized und dem Epic Evo schlicht und ergreifend nicht vorbei. In Bezug auf die Geometrie setzten die Amerikaner die Messlatte für die Konkurrenz 2020 einmal mehr extrem hoch. Unser Redakteur Hannes umschrieb dies im Präsentationsartikel der Epic so: „… 66,5° Lenkwinkel, kombiniert mit 20 mm mehr Reach als 2019 (Größe XL), geben die klare Marschrichtung „Gib ihm!“ vor.“ Mehr gibt es wohl nicht zu sagen – das Fazit im Specialized Epic Evo Test fiel zudem äußerst positiv aus! Dann gibt es also keinen Haken am Specialized Epic Evo? Vermutlich schon: Denn genauso sportlich wie das Bike ist der Preis des Rades: Das S-Works-Modell kostet schlappe 12.500 Euro. Los geht’s bei 3.600 Euro.

  • Federweg 120 mm / 110 mm
  • Laufradgröße 29″
  • Rahmenmaterial Carbon
  • Preis ab 3.600 €
  • www.specialized.com
Specialized Epic Evo
# Specialized Epic Evo - 2020 hat Specialized den Down Country-Begriff neu definiert und mit dem Epic Evo ein Bike präsentiert, dass voll und ganz auf der Down Country-Kategorie zuzweisen ist. Dieses Konzept ging auf, die Konkurrenz zog nach und trotz der Jahre, die das aktuelle Epic Evo schon auf dem Buckel hat, gehört es zu den modernsten DC-Bikes auf dem Markt.

Trek Top Fuel

Das Trek Top Fuel ist ein Paradebeispiel dafür, wie aus einem exorbitant guten XC-Bike ein rundum gelungenes DC-Rad werden kann. Das Bike punktet durch ein gelungenes Gesamtkonzept, einen progressiven Geometrieansatz und eine extreme Vielseitigkeit. Wer sich mit dem Rad doch mal spontan an die Startlinie stellen möchte, muss unter Umstände kleine Abstriche in puncto Spritzigkeit in Kauf nehmen, ist mit dem Gefährt aber vermutlich nicht komplett chancenlos. Und im Downhill sind dem Bike nur kaum Grenzen gesetzt, wie unser Trek Top Fuel Test eindrucksvoll unter Beweis stellte.

  • Federweg 120 mm – 130 mm / 120 mm
  • Laufradgröße 29″
  • Rahmenmaterial Carbon / Aluminium
  • Preis ab 2.699 €
  • www.trekbikes.com
Trek Top Fuel
# Trek Top Fuel - Edles, schliches Design und gleichzeitig äußerst schnell. In unserem Test konnte das Top Fuel insbesondere durch die gelungenen Balance von Geometrie und Fahrwerk überzeugen. Ganz billig ist der Spaß jedoch nicht: Das Top-Modell kostet 12.249 Euro.

Yeti SB120

Zu guter Letzt eine Marke, die bislang im XC-Jargon eher unterrepräsentiert ist. Yeti vor allem durch die Entwicklung federwegsstarker Bikes bekannt und hat sich in der Vergangenheit einen positiven Ruf erarbeitet. Das SB120 ist der Nachfolger des erprobten SB115 und dementsprechend auch ein eher abfahrtsorientiertes DC-Rad mit 130 mm Federweg an der Front und 120 mm am Heck. Die Geometrie erscheint im Vergleich zum Vorgänger moderner und kommt mit einem 66,5° flachen Lenkwinkel, einem Reach von 475 mm (in Größe L) und einem Sitzwinkel von 76,5° daher. Preislich geht dagegen erst bei 7.890 Euro los, das Top-Modell T1 geht für 9.490 Euro über die Ladentheke. Zur Vorstellung des neuen Yeti SB120 geht’s hier.

  • Federweg 130 mm / 120 mm
  • Laufradgröße 29″
  • Rahmenmaterial Carbon
  • Preis ab 7.890 €
  • www.yeticycles-de.com
Yeti SB120
# Yeti SB120 - Im Vergleich zu einigen zuvor vorgestellten DC-Bikes kommt das SB120 noch Trailbike-lastiger daher. Eine recht progressive Geometrie, gepaart mit 130 mm bzw. 120 mm Federweg ebnen den Weg, um vor allem im Downhill Vollgas zu geben.

Ausblick: Diese XC-Bikes könnten 2023 noch kommen

Werfen wir abschließend noch einen Blick in die Kristallkugel: Welcher Hersteller könnte 2023 mit einem neuen Cross Country-Bike den Markt mächtig aufmischen? – So viel vorweg: Eine große Flut an Neuerscheinungen wird es zum frühen Zeitpunkt der Saison vermutlich noch nicht geben. Das liegt einerseits daran, dass einige Hersteller ihren Entwicklungszyklus auf die Olympischen Sommerspiele anpassen, um ihren Top-Athleten für das Vierjahres-Highlight stets das beste Material zur Verfügung zu stellen und andererseits, dass zuletzt einige große Marken Neuheiten präsentierten – man denke zum Beispiel an das BMC Fourstroke, das Scott Scale RC oder das Canyon Lux World Cup.

Fakt ist hingegen, dass Specialized in vermutlich näherer Zukunft ein neues Epic vorstellen wird. In Banyoles triumphierte Haley Batten vergangenes Wochenende auf einem Prototypen, dessen Dämpfereinheit elegant verdeckt wurde (Specialized Epic 2023) und darauf hindeutet, dass sich unter dieser Abdeckung ein neuartiges System verbirgt. Martin Vidaurre war in Südamerika parallel dazu ebenfalls auf dem neuen Bike unterwegs – wir dürfen gespannt sein!

Das aktuelle Specialized Epic gehört, Stand jetzt, zu den modernsten Rädern auf dem Markt
# Das aktuelle Specialized Epic gehört, Stand jetzt, zu den modernsten Rädern auf dem Markt - doch es macht den Anschein, als würden die US-Amerikaner bald nachlegen und ein neues Race-Bike präsentieren. Das Factory Team war zuletzt schon auf Prototypen im Rennzirkus unterwegs.

Was es sonst noch Neues geben wird, ist momentan Spekulation. Klar ist, dass beispielsweise das Trek Supercaliber, das erstmals 2019 vorgestellt wurde (Trek Supercaliber), etwas in die Jahre gekommen ist und vermutlich bald ein Update erhält. Ein weiterer Kandidat für eine Neuauflage ist vermutlich das Cannondale Scalpel, das 2020 erschien. Spannend wird zudem zu beobachten sein, wann und wie die Edelmarken des Rennradbereichs den Einstieg in die MTB-Szene vollziehen. Cervélo hat erstmals ein XC-Hardtail vorgestellt, mit dem Milan Vader für das Team Jumbo-Visma den World Cup aufmischen möchte, während Ineos Grenadiers durch die Verpflichtung von Pauline Ferrand-Prévot eindeutig untermauert hat, dass sie die Teilzeitausflüge von Tom Pidcock aufs Mountainbike nicht nur als zusätzliches Gimmick betrachten – eine Erscheinung eines adäquates MTBs von Pinarello wäre also alles andere als eine Überraschung. Es bleibt spannend!

Welches XC- bzw. Down Country-Bike gefällt dir am besten? Und auf welche Neuheit freust du dich besonders?

  1. benutzerbild

    hellmachine

    dabei seit 08/2007

    Braucht man da überhaupt 100 mm? Klingt für mich eher nach Flatbar-Monster-Gravel mit MTB-Übersetzung.
    Klingt etwas nach Revisionismus, wenn ein traditionelles XC-Hardtail plötzlich Flatbar-Monster-Gravel mit MTB-Übersetzung heißt 🤔
  2. benutzerbild

    drumtim85

    dabei seit 01/2020

    Klingt etwas nach Revisionismus, wenn ein traditionelles XC-Hardtail plötzlich Flatbar-Monster-Gravel mit MTB-Übersetzung heißt 🤔
    Nennen kann man es doch wie man will. Ein xc hardtail hat nach meinem Verständnis durchaus eine Federgabel.
    Das von mir genannte Rad wäre ungefedert.
  3. benutzerbild

    hellmachine

    dabei seit 08/2007

    Nennen kann man es doch wie man will. Ein xc hardtail hat nach meinem Verständnis durchaus eine Federgabel.
    Das von mir genannte Rad wäre ungefedert.
    https://www.mtb-news.de/news/12-24h-guinness-buch-rekordversuch/https://www.mtb-news.de/forum/t/neues-orbea-alma-hardtail-xc-flaggschiff-runderneuert.893554/Sloped Flatbar MTB-Shifting Monster Gravel 29er Hardtail?

    Just don‘t call it Rigid Hardtail 😎
  4. benutzerbild

    jigsor

    dabei seit 09/2006

    Man kann selbst auf der Straße gut Strecke machen, kommt auf dem unbeliebten Forstweg gut bergauf voran, auch wenns mal 1000hm am Stück sind und man kann bergab auch mal auf nen Trail abbiegen, ohne ein Gewürge wie mit einem Gravel zu veranstalten.

    Gut Strecke machen auf der Straße mit einem XC...was ein Gewürge...
  5. benutzerbild

    feedyourhead

    dabei seit 06/2013

    Gut Strecke machen auf der Straße mit einem XC...was ein Gewürge...
    Besser mit dem Down Country?

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