Wer wird am Samstag Downhill-Weltmeister 2023? Das ist die Frage, die in Schottland derzeit die Downhill-Szene beschäftigt. Mindestens genauso wichtig ist aber, welcher Star der Szene denn nun das schönste Bike zur Weltmeisterschaft in Fort William mitgebracht hat. Einen offiziellen Titel hierfür gibt’s zwar nicht, doch aufwendig lackierte Spezial-Editionen der Arbeitsgeräte gehören nun mal zu einer WM, genau wie Midges, Mel Gibson und fragwürdige kulinarische Präferenzen zu Schottland. Wir haben uns in der Boxengasse in Fort William umgeschaut und dabei einige der schicksten WM-Bikes fotografiert hat. Noch mehr spezielle Arbeitsgeräte gibt’s übrigens in Teil 1 der WM-Bikes 2023.
Alle Infos zur WM inklusive Terminen, Uhrzeiten, News und Ergebnissen findest du hier: MTB WM 2023.
Loris Vergier – Trek Session
Er ist nicht nur einer der Favoriten auf den Sieg bei den Männern am Samstag, sondern gilt auch als ausgesprochener Tüftler – entsprechend kann man davon ausgehen, dass am Arbeitsgerät von Loris Vergier nichts, aber auch gar nichts dem Zufall überlassen wird. Die Lackierung kommt eher unauffällig und unfranzösisch, dafür aber ziemlich aufwendig und schick daher. Neben der neuen Boxxer (hier geht’s zu unserem RockShox Boxxer Test) fallen vor allem die zusätzliche untere Umlenkrolle für die Kette, die für weniger Bewegung am Schaltwerk sorgen soll, und die unterschiedlichen Bremsen vorne und hinten auf. Am Heck ist ein Prototyp-Stopper aus dem Hause SRAM verbaut, der nun schon länger im World Cup erprobt wird. Loris Vergier scheint so überzeugt von der Power zu sein, dass ihm eine kleine 180 mm-Scheibe ausreicht – aufs Gewicht legt der Trek-Fahrer ganz offensichtlich ziemlich viel wert.
Laurie Greenland – Santa Cruz V10
Gestern hatten wir bereits das Santa Cruz V10 von Nina Hoffmann gezeigt – doch auch das Arbeitsgerät ihres britischen Teamkollegen Laurie Greenland kann sich mehr als sehen lassen. Die Kombination aus blauem Rahmen, roten Akzenten und einigen silbernen Komponenten macht einfach extrem viel her. Der Syndicate-Fahrer dürfte bei den Männern zu den Favoriten zählen.
Gracey Hemstreet – Norco-Prototyp
Das Norco Factory-Team testet nun schon seit längerer Zeit die neue Generation des hauseigenen Downhill-Bikes. Neuerdings sind die schnelle Kanadierin Gracey Hemstreet und ihre Teamkollegen auf einem komplett überarbeiteten Prototyp aus Aluminium unterwegs, der ziemlich aus der Reihe tanzt. Während die vorherige Version auf dem Enduro Range basierte, handelt es sich jetzt um eine dedizierte Downhill-Plattform, die das Team in der höchsten Rennserie erprobt. Auf eine spezielle WM-Lackierung hat man dabei verzichtet – dennoch macht der Norco-Prototyp aus rohem Aluminium einiges her.
Brook Macdonald – Mondraker Wrap
Wir bleiben bei einem Silberpfeil aus Aluminium: Anlässlich der Weltmeisterschaft hat Mondraker endlich die Hüllen fallen lassen und gezeigt, was unter der Abdeckung des neuen Downhillers steckt. Wie schon von uns vermutet sind sehr viele Verstellmöglichkeiten rund um den Tretlager-Bereich in den Rahmen integriert – neben der Geometrie lässt sich hier unter anderem auch die Steifigkeit anpassen. Ebenfalls neu ist das Hinterbau-System, denn der Dämpfer ist nun direkt am hinteren Rahmendreieck befestigt und wird nicht mehr über eine Wippe angelenkt.
Oisin O’Callaghan – YT Tues
Richtig ins Zeug gelegt hat sich YT Industries: Alle Teamfahrer haben ziemlich edel lackierte Arbeitsgeräte für das Saison-Highlight in den schottischen Highlands erhalten. Das YT Tues von Oisin O’Callaghan setzt auf einen Mix aus Weiß und Gold. Wie man zu Gold rast, weiß der junge Ire nur zu gut: In Leogang konnte er sich vor drei Jahren den WM-Titel bei den Junioren sichern.
Sam Blenkinsop – Crestline RS 205 VHP
Eines der exklusivsten Bikes in Fort William wird von Sam Blenkinsop bewegt, denn das Crestline RS 205 VHP ist auf lediglich 50 Exemplare limitiert. Ob das WM-Bike von Blenki zu diesen 50 Stück zählt oder nicht, wissen wir nicht genau – in jedem Fall würden wir den silbernen Rahmen eigentlich genau so nehmen! Spezielle WM-Details sucht man hier zwar vergeblich, doch wirklich nötig sind diese auch nicht.
Andi Klob – Atherton AM.200
Den Abschluss der WM-Bikes macht das Arbeitsgerät unseres Lieblings-Ösis und Bloggers Andi Klob. Das Atherton AM.200 sieht auf den ersten Blick ziemlich simpel aus, doch bei näherem Hinsehen kann man zahlreiche Details entdecken, die ziemlich interessant sind. So sind unter dem Tretlager beispielsweise Gewichte angebracht, um den Schwerpunkt so weit wie möglich nach unten zu bringen. Außerdem schwört Andi auf das O-Chain-System, das den Pedalrückschlag reduzieren soll. Im Training hat der Gewinner aus Leogang einen verdammt schnellen Eindruck hinterlassen – wir drücken alle uns zur Verfügung stehenden Daumen fürs Rennen am Samstag!
Bei welchem der WM-Arbeitsgeräte würdest du sofort nach rechts swipen?
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79 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumWenn DAS für dich "kritisches Hinterfragen" ist, dann hab ich es missinterpretiert. Klang für mich eher nach entweder ein im Forum so beliebter missglückter Trickstuff-Bash-Versuch oder halt vom Marketing beeinflusste Naivität....
Kritisches Hinterfragen wäre für mich gewesen: " hat jemand verlässliche Info warum Atherton keine Trickstuff mehr fährt wo die doch angeblich so technisch überlegen sind ?"
Könnte man auch so sagen, aber hättest Du dann auch dieses unterhaltsame Bild von mir gezeichnet. Naivität, Beeinflussbarkeit und lückenhafte Kenntnisse - Tatsächlich will ich gar nicht als Erleuchteter wahrgenommen werden und anderen sagen was oder wie sie es zu schreiben haben.
iss n Snickers.
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