Das Canyon Lux ist das Cross-Country-Fully für die Rennstrecke der Top-Stars Mathieu van der Poel, Loana Lecomte oder dem deutschen Short-Track-Ass Luca Schwarzbauer. Die Lux-Familie im Hause Canyon unterteilt sich in die Welt des Lux Worldcups und des Lux Trail: Einem klassischen XC-Race-Fully für die Rennstrecke und einem vermehrt Allround-Orientieren Down-Country-Fully.
Das Canyon Lux Worldcup ist mit 100 Millimeter Federweg, einem leichten Carbonrahmen und einer sportlichen Geometrie eindeutig für den Einsatz auf der Rennstrecke bestimmt und geht nur wenige Kompromisse ein. Das Canyon Lux Trail hingegen schlägt die Brücke zum Trailbike Neuron und lässt sich in die Kategorie der Down-Country-Bikes einordnen. Die 2023 überarbeitete Version des Lux Trail kommt mit potenterem 120 Millimeter / 115 Millimeter Fahrwerk und geräumigen Staufachsystem daher und soll mit deutlich mehr Fahrspaß glänzen als das Lux Worldcup.
2013 erblickte das Canyon Lux (Canyon Lux 2013 im Test) die Welt in seiner ersten Version: Mit damalig sehr modernen 29″ Laufrädern und mit 100 Millimeter Federweg ging es damals zur Sache. Das erste „echte“ Race-Fully von Canyon sollte damals die Marathon-Asse vom Topeak Ergon Racing Team um Alban Lakata und Co. auf herausfordernden Strecken wie dem berühmt-berüchtigten Cape Epic begleiten und sammelte schnell erste Erfolge. Die erste Version des Canyon Lux setzte unter anderem auf eine vertikale Dämpferanordnung, welche ab der folgenden Modelliteration nie mehr wieder am Lux vorzufinden war.
Bis zum Jahr 2018 war das Canyon Lux keineswegs ein Rad, das als eines der erfolgreichsten Modelle im Rennzirkus bekannt war. Grund dafür waren schlichtweg die fehlenden Top-Fahrerinnen und Top-Fahrer im Cross-Country-Zirkus, die dem Canyon Lux zu bemerkenswerten Siegen verhelfen hätten können. Lediglich die Marathon-Asse des Topeak Ergon Racing-Teams sorgten immer wieder für Schlagzeilen auf Canyon-Rädern, jedoch meist auf dem Race-Hardtail Grand Canyon beziehungsweise Exceed.
Dies änderte sich jedoch schlagartig im Jahr 2018: Canyon verpflichte Supertalent Mathieu van der Poel und präsentierte im gleichen Atemzug ein vollumfängliches Update des Race-Fully Lux (Canyon Lux 2020 im Test): Die Dämpferanordnung wurde auf links gedreht, die Geometrie an die Anforderungen des niederländischen Top-Stars angepasst. Das Resultat: Mathieu van der Poel startete auf dem Mountainbike durch und bescherte dem Lux Erfolg um Erfolg, unter anderem den Europameistertitel 2019. Aber auch Pauline Ferrand-Prévot, die mitunter erfolgreichste Radsportlerin der vergangenen Jahre, fuhr auf dem Canyon Lux in den Jahren 2018 bis 2020 von Sieg zu Sieg.
Getrieben durch die rasanten technologischen Weiterentwicklungen, machte sich in den 2010er Jahren bis zu den Anfängen der 2020er-Jahre auf dem Cross-Country-Markt eine weitreichende Entwicklung breit: Die Rennstrecken im Cross-Country- und Marathon-Sport wurden zunehmend anspruchsvoller konzipiert und verlangten den Fahrerinnen und Fahrern mehr ab, zugleich rückte der Leichtbau „bis aufs letzte Gramm“ bei Race-Bikes zunehmend in den Hintergrund.
Fahrräder, die sowohl leichtgängig und effizient vorankommen, aber zugleich mit einer vielseitigen Bergabqualität punkten können, rückten demnach in den Vordergrund – der Down-Country-Trend war geboren. Letztlich kein großer Hersteller konnte sich dieser Entwicklung entziehen und so präsentierte Canyon im Jahr 2021 auch ein Rad, das diese Anforderungen bestmöglich erfüllen sollte: Das Canyon Lux Trail (Canyon Lux Trail 2021 im Test) kam mit 120 Millimeter Federweg an der Front und 110 Millimeter am Heck auf den Markt und platzierte sich als unmittelbares Geschwister zum Race-Bike Lux. Hauptsächlich eine etwas veränderte Geometrie im vorderen Rahmenbereich unterschied beide Räder, insbesondere die Kinematik und der Hinterbau einte beide Räder weiterhin.
2022 löste sich das Lux mit einem Modellupdate vom Lux Trail und wurde ebenfalls im Hinblick auf die zuvor angesprochene Entwicklung der Rennstrecken angepasst. Mit längerer und flacherer Geometrie sollte das nunmehr unter dem Namen Lux Worldcup (Canyon Lux Worldcup 2022 im Test) geführte Modell punkten und Rennfahrerinnen und Rennfahrer glücklich machen. Zugleich schraubten die Canyon-Ingenieure am Gewicht und brachten das High-End-Modell der CFR-Serie auf leichte 10,0 Kilogramm. Die Änderungen zeigten unmittelbare Wirkung im Weltcupzirkus: Die Shooting-Stars Luca Schwarzbauer, Loana Lecomte und Puck Pieterse fuhren im ersten Modelljahr des neuen Lux zu etlichen Erfolgen.
Nur ein Jahr nach dem Update des klassischen Race-Fully-Modells ging Canyon 2023 auch im Down-Country-Segment mit einer neuen Version des Kassenschlagers Lux Trail (Canyon Lux Trail 2023 im Test) weiter in die Offensive: War das alte Lux Trail noch sehr eng mit dem 100 Millimeter-Lux verbunden, starte nun das Modell ein zunehmend eigenständiges Dasein. Konkret bedeutet dies, dass Canyon jetzt einen eigenständig entwickelten Rahmen präsentierte, der lediglich in der Formsprache an das Lux Worldcup erinnert.
Mit etwas mehr Federweg am Heck (115 Millimeter), einer etwas Trail-orientierten Geometrie und einer veränderten Hinterbaukinematik trimmte Canyon das Lux Trail vermehrt auf Abfahrtsperformance, zugleich sollten bekannte Tugenden wie Effizienz und Leichtgängigkeit bewahrt werden. Zusätzlich präsentierte Canyon beim Lux Trail ein üppiges Staufachsystem, das mit unterschiedlichsten Pannenhelfern die Alltagstauglichkeit des Rades erhöhen sollten.